Mal vorweg:
So einen Tag wie gestern habe ich nie erlebt, ich will ihn euch nicht vorenthalten, und falls ein hieriger Autor den Stoff als Satire niederschreiben will, ich bin dafür zu haben.
Um 6:30 stehe ich gewöhnlich auf, um zu duschen, um mich zur Arbeit fertig zu machen.
Jedenfalls schneite es in der Nacht wie verrückt, die Folge ein Meter Schnee, totales Verkehrschaos, und rutschige Stiegenhäuser.
So rutschig, dass ich Tollpatsch natürlich volle Breitseite auf die Nase stürzte, und satte 20 Stufen hinunterfiel. Nachsichtlich betrachtet war das eigentlich die absolute Warnung, sofort kehrt zu machen und mich im Bett zu verstecken. Aber ...
Mit einigen blauen Flecken und einer etwas blutenden Nase ging ich raus ins Schneegestöber, mein Vater war neben mir, weil er ebenfalls zur musste, als wir auf der Straße sahen, dass des Nachbars Auto im Schnee steckte.
Galant wie wir nun einmal sind, packten wir mitan, ich stellte mich hinters Auto und begann, kräftig zu schieben.
Da bemerkte ich auf einmal, wie meine Kniescheibe zu wandern begann.
So richtig langsam wanderte die Kniescheibe zur Seite, ich fiel schreiend zu boden, wusste aber aus Erfahrungswerten, was passierte, war dann ruhig, der Nachbar lief herbei, mitsamt eines deutschen Fußgängers. Der wollte natürlich sofort den Krankenwagen rufen.
Nichts da, sagte mein Vater, der alte Operationskrankenpfleger, sagte knapp "Dreh dich mal um" zu mir, es machte Knacks! und schon war die Kniescheibe wieder drin.
Ich war in diesem Moment so erleichtert, dass ich zu lachen begann, nun, der deutsche Fußgänger fand das nicht zum Lachen, er musste sich nebenbei ergeben.
Jedenfalls, packte mich mein Vater (1,60 groß), ich (1,88m, 90 Kilo) auf seine Schultern (das Bild müsste man sich geben), und sagte grinsend: "So Sohn, jetzt fahr ich dich nicht zu deiner, sondern zu meiner Arbeit!"
Beim Krankenhaus dann die Diagnose: Die Kniescheibe ist komplett zertrümmert, 6 Wochen braucht es zur Heilung.
Aber mein Vater konnte den Arzt dazu bewegen, die konserative Behandlung zu wählen, also Bandage drauf, Schiene an, und ab gings nach Hause.
Nun liege ich hier, darf für meinen Arbeitgeber daheim arbeiten, und darf meinen Elefantenfuß bewundern.
Es gibt Tage, da sollte man echt gar nicht aufstehen.