Traummörder - Shane Briant

  • Der 1. Teil der Traummörder-Trilogie


    Originaltitel: Worst Nightmares (2009)
    Aufbau Verlag 2010, 404 Seiten


    Über den Inhalt:
    Dermot Nolan ist ein gefeierter Autor – leider mit einer fatalen Schreibblockade. Als sein Verlag immer unruhiger wird, entschließt er sich, ein Manuskript umzuarbeiten, das jemand ihm anonym geschickt hat. In diesem Roman geht es um einen Mann, der Menschen verführt, ihm ihre Ängste zu offenbaren und sie dann mittels seiner Website in den Tod treibt. Bald fragt Dermot sich, ob die Morde Wirklichkeit sein könnten. Dann beginnt sich die Polizei für ihn zu interessieren – und der Traummörder schleicht sich in sein Leben.


    Über den Autor:
    Shane Briant ist Schauspieler und Autor. Er hat an der Seite von Paul Newman und Jeremy Irons gespielt. Zurzeit lebt er in Sydney, Australien. In Australien sind bereits fünf Bücher des Autors erschienen, die aber nicht ins Deutsche übersetzt wurden.


    Meine Meinung:
    Wenn er geahnt hätte, was sein Betrug für Folgen hat, hätte Dermot Nolan sicher die Finger davon gelassen. Weil sein Verlag ihn unter Druck setzt und er nichts Vernünftiges zu Papier zu bringen weiß, gibt der Autor ein fremdes Manuskript, das ihm zu fällig in die Hände gefallen ist, als sein eigenes aus. Als sich die scheinbar fiktive Handlung als das Tagebuch des wahren Autors herausstellt, muss Dolan feststellen, dass er sich zusammen mit dem Manuskript einen nicht enden wollenden Alptraum ins Haus geholt hat.


    Briant schreibt flüssig und gut lesbar, aber die Geschichte ist insgesamt recht oberflächlich geraten, nicht immer schlüssig und einigen Passagen hätte eine Straffung gut getan. Mit den Folterszenen des psychopathischen Mörders hat es der Autor mächtig darauf angelegt, zu schocken. Für mich stellte sich die Handlung recht schnell als durchschaubar heraus. Die Hinweise auf die Identität des Mörders sind großzügig über die Geschichte verstreut. Seine Entlarvung ist dann am Ende auch von einer überraschenden Enthüllung weit entfernt, wobei der Ausgang der Geschichte letztendlich der Phantasie des Lesers überlassen bleibt.


    Er gibt eine überschaubare Anzahl an Personen im Roman, da hätte ich mir eine sorgfältigere Charakterzeichnung gewünscht. Die Figuren wirken schablonenhaft und nicht ausgereift. Dermot ist egoistisch und eitel und benimmt sich seiner Frau gegenüber unmöglich, was ihn nicht unbedingt zum Sympathieträger macht.

    Alles in allem ein Buch, das ich gerade noch so als Urlaubslektüre durchgehen lassen würde. Will man erfahren, wie die Geschichte weitergeht, müsste man die im März 2011 erschienene Fortsetzung „The Dreamhealer“ lesen, von der es noch keine deutsche Übersetzung gibt.