Rund um den Schreibwettbewerb

  • Das der Post It die Geschichte aufwertet, sehe ich wie Dori. Mir kam sogar der Gedanke, dass die Ausgangsidee dieser Geschichte dieser Spruch war: "Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung". Und dann kam erst die Geschichte darum herum... Ob dieses Gefühl stimmt, hätte ich nach der Auflösung morgen gerne gewußt, liebe(r) unbekannte(r) Autor(in).


    Übrigens macht mir eure Meinung Angst, dass gut ausgebildeten Lehrern nichts anderes einfällt, als zuzusehen, wenn in ihrer Klasse aktives Mobbing betrieben wird. Mobbing ist eine verbreitete Problematik und bitte sagt mir, dass in der Lehrerausbildung pädagogische und psychologische Aspekte unterrichtet werden, wie man damit umgehen kann....


    Edit hat gebügelt. Fehler ausgebügelt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Zitat

    Original von Suzann


    Das ist doch toll, Grisu. Am schlimmsten fände ich, wenn man zu meiner Geschichte gar nichts zu sagen hätte und sie gar keine Reaktionen hervorrufen würde. Deswegen finde ich es auch gut, dass Lesebiene und nick ihre Kommentare ergänzt haben. Ich bin sehr gespannt auf die Auflösung morgen.


    Hast recht! Die verschiedenen Kommentare sind sehr interessant und hilfreich. Wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sind. Man sieht nur, wie falsch ich mich selbst eingeschätzt habe. Die TExte, die ich toll fand, haben auch von vielen schlechte Kritiken bekommen. Für meine Premiere bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden.


    Und ich bin auch schon richtig gespannt auf die Auflösung.

  • Zitat

    Original von Lese-rina

    :knuddel1


    :knuddel1 Ich freue mich auch über jeden Punkt, aber man kann doch ruhig mal etwas wagen und schauen, wie die Leute darauf reagieren, oder? Ist ja nicht so, dass wir damit Geld verdienen müssten. Außerdem, ist der Ruf ist ruiniert, schreibt´s sich flott und ungeniert ;-) :chen

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Übrigens macht mir eure Meinung Angst, dass gut ausgebildete Lehrern nichts anderes einfällt, als zuzusehen, wenn in ihrer Klasse aktives Mobbing betrieben wird. Mobbing ist eine verbreitete Problematik und bitte sagt mir, dass in der Lehrerausbildung pädagogische und psychologische Aspekte unterrichtet werden, wie man damit umgehen kann....


    Also ich zumindest habe nicht diese Meinung, ich finde es nur unlogisch. was soll so ein Post- It bei einem Kind auslösen, wenn es tatsächlich so gemobbt wird? Nochmal- was ist, wenn die Sitznachbarin das mitliest und den Mobbern davon erzählt? das wäre nur Öl im Feuer. Was denkt das gemobbte Kind bei so einer Aktion über die Lehrerin?


    Ich würde das als feige und rückgradslos von ihr empfinden. Wenn jemand wirklich fies gemobbt wird, ist so ein Post It ja wohl der blanke Hohn, da braucht es schon mehr Einfühlungsvermögen und jemanden, der sich vor einen stellt. Von daher- für mich ist die Sache nicht stimmig.


    Und das hat nichts mit meiner Meinung zu Lehrern im Allgemeinen zu tun, hier geht es NUR um diesen Plot. Und nichts weiter, das ist ein Unterschied. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • In meinen Kommentaren kann man nachlesen, dass ich da voll mit dir übereinstimme, rienchen. In der Realität an der Stelle der Betroffenen empfände ich diesen Zettel auch als Hohn. Für die Geschichte tut er allerdings viel, weil er aussagt, dass die Lehrkraft, das Dilemma des Mädels sehr wohl erkannt hat und es irgendwie aufbauen will. Er schließt diese Geschichte mit einem kleinen Lichtblick (zumindest für den Leser) ab, wie Dori schon ausgeführt hat.


    Die Aussage, was solle der Lehrer bei Mobbing groß machen, habe ich eher Dori und Groupie unterstellt :wave

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  • Ja, suzann, allet juut. :knuddel1


    Ich wollte eben nur darauf hinaus, dass dieser Neidspruch für mich zuviel war, weniger wäre mehr gewesen.


    Edit: weil es sich dadurch so anhört, als hätte sich das Thema für die Lehrerin mit diesem Post It erledigt. Was für mich nicht stimmig ist. Entweder ein kleiner Hoffungsschimmer (ohne Neidsatz auf dem Zettel) oder großes Theater (mit offenem Stellungsbezug) - dieses Post It in der Geschichte ist mir zu halbseiden.


    Wie Du es so schön gesagt hast- es wirkt "drumherum geschrieben."


    Was solls, die Geschichte ist trotzdem für mich die beste in diesem Monat und Morgen gibt es endlich die Auflösung, juhu! :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Natürlich müssen Lehrer in so einer Situation mehr machen, das ist logisch.
    Ich studiere kein Lehramt, deswegen kann ich nicht sagen, inwieweit das miteinbezogen wird. Ich stelle mir aber trotzdem schwierig vor, da irgendetwas zu tun. Denn einfach mit der Klasse "schimpfen" bringt überhaupt nichts. Und alles andere (z.B. die Versetzung in eine andere Klasse o.ä.) bedarf meiner Ansicht nach der Zustimmung der Eltern, die in dieser Geschichte aber noch von überhaupt nichts wissen. Da müsste die Lehrerin erst einmal anfangen, Kontakt zu den Eltern aufzunehmen, denen beibringen, was los ist und mit denen dann gemeinsam überlegen, was getan werden muss. In "Machtlos" wissen wir aber gar nicht, was die Lehrerin letztendlich tut, es wird nirgendwo erwähnt, dass sie ansonsten tatenlos zusieht. Ich denke auch nicht, dass das PostIt die einzige Unterstützung ist, die die Lehrerin der Schülerin zukommen lässt, denn davon wird auch nichts erwähnt.


    Wie ich in meinem zweiten Linguistik-Semester gelernt habe: Negative evidence is also evidence. :-)

  • Melde mich als ehemaliges Mobbingopfer mal um meinen Senf dazuzugeben.
    Erstens: Kinder sind grausam.
    Gottseidank wird heutzutage gegen Mobbing viel Aufklärungsarbeit in den Schulen geleistet. Als Elternsprecherin muss ich sagen, dass die Lehrer heute ihre Augen wirklich viel offener halten, als damals zu meiner Zeit. Ich hätte mir eine Lehrerin gewünscht, die zu mir gestanden hätte und nicht auch noch während des Unterrichts Öl in die Wunde gießt. Ich habe es überlebt und bin daran gewachsen. Allerdings hätte ich auf diese Erfahrung auch gerne verzichtet. Ich denke, dass dieses Posti nur für diese Geschichte gut war, denn bei maximal Worten muss man sich schon gut überlegen, wie man die Kuh vom Eis bringt. Ich finde die Lösung deshalb gar nicht so schlecht.


    Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von Suzann


    Übrigens macht mir eure Meinung Angst, dass gut ausgebildeten Lehrern nichts anderes einfällt, als zuzusehen, wenn in ihrer Klasse aktives Mobbing betrieben wird. Mobbing ist eine verbreitete Problematik und bitte sagt mir, dass in der Lehrerausbildung pädagogische und psychologische Aspekte unterrichtet werden, wie man damit umgehen kann....


    Ne, ne - hier in Hamburg ist es so, daß die Lehramtsstudenten, die Erziehungswissenschaft studieren auf jeden Fall einige Psychologievorlesungen und Seminare besuchen müssen.


    [SIZE=7]Deswegen wars ja auch immer so voll und ich mußte um einen Sitzplatz kämpfen[/SIZE] :schnellweg

  • Zitat

    Original von Fay
    Melde mich als ehemaliges Mobbingopfer mal um meinen Senf dazuzugeben.
    Erstens: Kinder sind grausam.
    Gottseidank wird heutzutage gegen Mobbing viel Aufklärungsarbeit in den Schulen geleistet. Als Elternsprecherin muss ich sagen, dass die Lehrer heute ihre Augen wirklich viel offener halten, als damals zu meiner Zeit. Ich hätte mir eine Lehrerin gewünscht, die zu mir gestanden hätte und nicht auch noch während des Unterrichts Öl in die Wunde gießt. Ich habe es überlebt und bin daran gewachsen. Allerdings hätte ich auf diese Erfahrung auch gerne verzichtet. Ich denke, dass dieses Posti nur für diese Geschichte gut war, denn bei maximal Worten muss man sich schon gut überlegen, wie man die Kuh vom Eis bringt. Ich finde die Lösung deshalb gar nicht so schlecht.


    Gruß :wave


    Fay, ich war zwar kein Mobbingopfer, aber die Freundin von einem. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur sich VOR DAS OPFER stellen was bringt, nicht so im Geheimen und hintenrum. ( Wie ich das bei diesem Post- It empfinde, denn mit diesem Spruch hat es etwas Endgültiges an sich, als hätte die Lehrerin nun Stellung bezogen und ist damit nun für die Zukunft aus dem Schneider. Möglicherweise hat der/die Autorin das nicht so gewollt, aber so kommt es bei mir an.)


    Ich habs damals gemacht wie bei einem Hund, vor dem man Angst hat- die Angst nur nicht zeigen, niemals wegrennen, sondern Stärke demonstrieren. Zusammen halten. Und genau DAS wäre eigentlich die Aufgabe eines Pädagogen, wenn er Schneid hat, oder nicht? Und ich weiß auch, dass die Realität meistens anders aussieht, leider. Was aber wiederum bestätigt, dass eine feige Lehrerin doch niemals so ein Post- It schreiben würde. Wenn sie selber angst vor den Mobbern hat, bringt sie sich damit doch erst recht in Gefahr.


    Ich habe jetzt auch keine Ahnung von Pschologie oder so, aber das sagt mein gesunder Menschenverstand. das ganze wirkt auf mich zu konstruiert.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • In der Kurzgeschichte hat mich das Post-It-Ende nicht gestört und ich stimme damit Fay mit ihrer Auffassung zu:


    Zitat

    Ich denke, dass dieses Posti nur für diese Geschichte gut war, denn bei maximal Worten muss man sich schon gut überlegen, wie man die Kuh vom Eis bringt. Ich finde die Lösung deshalb gar nicht so schlecht.


    Im wahren Leben sieht es dagegen ganz anders aus. Da muss die Lehrkraft (wenn sie es merkt - wie hier) eingreifen und kann nicht wochenlang tatenlos zusehen. Selber Angst vor den Mobbern? Wir reden hier von einer 5. Klasse, da dürfte das keine Rolle spielen.


    Welche Möglichkeiten hat sie also, ohne so hintenrum und ohne direktes Ansprechen vor der Klasse? Oh, z. B. Gruppenarbeiten in bestimmten Konstellationen, so könnte sie Lena bewusst mit den Mobbern zusammenspannen, damit sie sich näherkommen (Freunde mobbt man nicht) oder Lena Schülern, die sich raushalten, zur Seite stellen, (zur emotionalen Unterstützung). Also Freundschaften anbahnen. Oder Projektarbeit zum Thema Mobbing ganz allgemein oder Seminare, Spiele, Projekte ... zum Klassenzusammenhalt oder außerschulische Veranstaltungen wie Klassenfahrten, Schullandheimaufenthalte ... Alle möglichen Dinge, die den Zusammenhalt untereinander stärken und die Fronten aufreißen, ohne konkret auf Lenas Situation einzugehen. Wenn sich die Lehrkraft selbst unsicher ist, gibt es genügend Leute, die ihr sicher helfen z. B. Kollegen, Sozialpädagogen, Schulpsychologen. Schon so was simples wie eine andere Sitzordnung in der Klasse könnte helfen. Und, und, und ...

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ja, heute wird da viel unternommen, aber ich denke es sind oft sehr sensible Menschen die gemobbt werden. Wenn ich da an meine Schulzeit zurückdenke, wurde es erst besser, als ich mich selber so akzeptiert habe wie ich bin, und das nach außen auch reflektieren konnte. Diese Leck mich am Arsch Einstellung muss man lernen. Ich denke da müsste es für die Mobbingopfer etwas Spezielles geben. Damit sie einfach in sich wachsen und nicht mehr so angreifbar sind. Das heißt dann noch lange nicht, dass ihnen derartige Hänseleien nicht mehr weh tun. Aber wenn sie es sich nicht anmerken lassen, reicht das manchmal schon aus, dass die anderen Kinder (Mitmenschen) das Interesse an diesen perversen kleinen Spielchen verlieren.
    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    In der Kurzgeschichte hat mich das Post-It-Ende nicht gestört


    Mich auch nicht, sondern der Neid- Satz.


    Zitat

    Selber Angst vor den Mobbern? Wir reden hier von einer 5. Klasse, da dürfte das keine Rolle spielen.


    Ach so. Und weshalb klebt sie dann sonen feigen Zettel daran, anstatt mal Tacheles mit ein paar Backfischen zu reden und sich GROß Und stark vor die Kleene zu stellen? Ich bleibe dabei- das funktioniert in diesem Plot in meinen Augen so nicht, es ist ein zu hingeklatschter Schluss. So ist nun mal meine Meinung. :wave


    Aber- es ist ja nur eine Geschichte und da ist träumen ja erlaubt. In meinem Gedicht übrigens auch! :-]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Stimme Rienchen zu. Zumal in dem Text auch darauf hingewiesen wurde, dass die Lehrer die Situation ignorieren / nicht sehen. Da kommt so eine aufmerksame Lehrerin, die Sinnsprüche verteilt irgendwie auf einer rosa Wolke in die Geschichte geschwebt.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -