Das Buch:
Elena Gorokhova wird 1955 in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren. „Goodbye Leningrad“ erzählt in weiten Teilen die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend in der ehemaligen Sowjetunion.
Schon früh beginnt die Autorin an dem klassenlosen System zu zweifeln, das dem Einzelnen so wenige Freiheiten bietet. Als sie zum ersten Mal den ihr so fremden Klang der englischen Sprache hört, ist sie sofort fasziniert. Nachdem sie die Schule und ein Anglistikstudium beendet hat, erhält Elena Gorokhova schließlich eine Anstellung als Russischdozentin für ausländische Studenten. An ihrem Arbeitsplatz lernt sie Ende der 1970er Jahre den Amerikaner Robert kennen, der schließlich zum Ticket in die Freiheit wird.
Meine Meinung:
Mit ihrem flüssigen und klaren Schreibstil ist es der Autorin schnell gelungen, mich in ihren Bann zu ziehen. Ihre Lebensgeschichte absolut packend und ich habe das Buch in knapp zwei Tagen verschlungen. Meiner Meinung nach, gelingt der Autorin der Spagat zwischen Verklärtheit und Realitätsnähe in Bezug auf die ehemalige Sowjetunion ausgezeichnet. Der Leser erhält z.B. viele Informationen darüber, wie wenig Raum dem Individuum in dieser kollektiven Welt zur Verfügung stand. Trotzdem blieb auch immer wieder Platz für sorglose und humorvolle Momente, die die Autorin liebevoll zu beschreiben weiß. Im Mittelteil des Buches befinden sich einige Fotografien, so dass man sich die handelnden Personen wirklich sehr gut vorstellen kann.
Fazit: Ein tolles Buch über ein Leben, das sich im wahrsten Sinne des Wortes hinter Mauern abgespielt hat.