Wie wird man Literaturkritiker

  • Ich träume schon von Kindheit an davon literaturkritiker zu werden. rezensionen über Bücher zu schreiben ist ganz einfach meine welt. jedoch hab ich mich von falschen Motiven leiten lassen, und einen Studiengang gewählt der gar nichts mit Literatur zu tun hat. Wie schafft man den Quereinstieg?

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • ÜBEN - ÜBEN - ÜBEN! :bruell


    Einfach über jedes gelesene Buch bei den Eulen eine Rezi reinstellen und dann mal schauen, ob nicht auch irgendwelche Zeitungen interessiert sind. Auch da klein anfangen und einfach mal bei Regional- und Heimatblättchen anfragen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    ÜBEN - ÜBEN - ÜBEN! :bruell


    Einfach über jedes gelesene Buch bei den Eulen eine Rezi reinstellen und dann mal schauen, ob nicht auch irgendwelche Zeitungen interessiert sind. Auch da klein anfangen und einfach mal bei Regional- und Heimatblättchen anfragen. :wave



    ...spricht ein anerkannter Literaturkritiker :write :wave

  • Zitat

    Original von hef



    ...spricht ein anerkannter Literaturkritiker :write :wave


    Ich bin alles - aber ganz sicher nicht das..... :rofl :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Darf ich, weil ich vermutlich Deine Omi sein koennte und inzwischen auch eine frischgebackene Omi bin, einen omihaften Tipp geben:


    Wenn Du ein Studienfach gewaehlt hast, von dem Du jetzt entdeckst, dass es nicht Dein Fach ist: WECHSELN!
    Du willst Dein Leben damit verbringen, das ist vieles wert.


    Wenn ich Deine Omi waere, wuerde ich Dich darin unterstuetzen.
    (Dass einem alle Omis erzaehlen, man koenne damit nicht mal Taxifahrer werden, wenn man ein literaturwissenschaftliches Fach - oder gar mehrere - waehlt, weiss ich aus eigener Erfahrung vor meiner Omi-Zeit. Entgegen den Prognosen meiner Omis hab ich's aber bis ins Omi-Alter ueberlebt, ohne auch nur einmal Taxi zu fahren. Ziemlich verklaert denke ich bis heute stur: Wenn du studierst, was dir liegt, bist du gut und kannst dich auch auf einem engen Arbeitsmarkt durchsetzen. Wenn du studierst, was dir nicht liegt, koenntest du auch in einem gesuchten Beruf durchfallen, weil einfach die, die das Fach moegen, so viel besser sind.
    Sollte das von dir nicht gemochte Fach zufaellig Betriebswirtschaften sein - das war's bei mir auch. Ich hab's so schnell abgebrochen, dass die Reste heut' nicht mal mehr fuer die Steuererklaerung reichen ....)


    Die Daumen drueckt
    Charlie

  • Da muss OPA Hef Charlie zustimmen.


    Gut ein Studium in der Richtung wäre hilfreich, auch eines der Journaile, aber als Lit.kritiker....nee. Das ist genauso eine brotlose Kunst wie Bücher zu schreiben. Da soll das Kind besser was studieren, was am Markt gebraucht wird und die Kritik als Hobby pflegen

  • (Nur nebenbei, um Missverstaendnisse zu vermeiden:
    Du stimmst mir nicht zu, sondern sagst das Gegenteil von dem, was ich gesagt habe.
    Macht aber ganz und gar nichts. Im Gegenteil.)

  • Ich hab bereits sechs Jahre studiert und bin jetzt kurz vor dem Abschluss, deshalb macht es jetzt leider keinen Sinn zu wechseln. Aber das stimmt, Literaturwissenschften wäre mien absolutes Traumfach gewesen.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

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  • Literaturkritiker ist kein Ausbildungsberuf. Die Rezensenten, die in den Feuilleton-Redaktionen sitzen, haben Studien der Germanistik, der Publizistik u.ä. hinter sich, aber auf einen Job in diesem Bereich gibt es 2.000 Bewerber. Was sich beinahe täglich weiter verschlechtert.

  • Ich bin Hobby-Literaturkritiker und möchte es im Moment noch nicht hauptberuflich machen. Bei mir traff es sich gut, dass die Verlegerin meines Buches zufällig nebenbei eine Internetseite für Literaturkritik betreibt. Durch sie bin ich erst auf die Idee gekommen, Literaturkritik zu schreiben. Es gibt aber auch noch andere zahlreiche Internetportale, die Literaturkritiken veröffentlichen. Sie suchen manchmal Kritiker. Aber du kannst auch versuchen, dich initiativ zu bewerben und eine Probe von deinem Können schicken. Oft ist sowas leider unentgeltlich, aber eine gute Referenz. Und wenn du genügend Referenzen nachweisen kannst, kannst du es später vielleicht woanders probieren.

  • Zitat

    Original von Charlie
    (Nur nebenbei, um Missverstaendnisse zu vermeiden:
    Du stimmst mir nicht zu, sondern sagst das Gegenteil von dem, was ich gesagt habe.
    Macht aber ganz und gar nichts. Im Gegenteil.)


    Ist doch mein Markenzeichen.... :chen oder

  • Das hab ich schon befürchtet, dass es mehr Bewerber gibt, als Arbeitsplätze. Ich denke jeder zweite der hier Rezensionen schreibt würde gerne einen solchen Job ausüben.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

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  • Zitat

    Original von Magnolie
    Das hab ich schon befürchtet, dass es mehr Bewerber gibt, als Arbeitsplätze. Ich denke jeder zweite der hier Rezensionen schreibt würde gerne einen solchen Job ausüben.


    Unabhängig davon ist dieses Forum doch auch eine wunderbare Plattform um deine Rezis auch an die Öffentlichkeit zu bringen. Zudem kannst du sicher sein, dass meine deine Rezis auch lesen wird. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Magnolie... Ich denke jeder zweite der hier Rezensionen schreibt würde gerne einen solchen Job ausüben.


    Ich denke, dass du die "ruhmreiche" Tätigkeit des Kritikers überbewertest. Wer im Hauptberuf über Bücher schreibt, führt in den meisten Fällen aus, was die Redaktionskonferenz beschlossen hat, und rezensiert im schlimmsten Fall eine ghostwrittene Promi-Biografie nach der anderen. - Während die Eulen hier lustvoll ihre Leseerlebnisse austauschen - mit Büchern ihrer Wahl. Hast du dich schon einmal um einen Praktikumsplatz/ein Volontariat bei einer Zeitung beworben?

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Hast du dich schon einmal um einen Praktikumsplatz/ein Volontariat bei einer Zeitung beworben?


    Das hab ich in nächster Zukunft vor. Allerdings muss ich mich erkundigen was es hier in NRW überhaupt gibt. Muss aber nicht unbedingt eine grosse Zeitung sein.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Zitat

    Original von Magnolie
    Das hab ich schon befürchtet, dass es mehr Bewerber gibt, als Arbeitsplätze. Ich denke jeder zweite der hier Rezensionen schreibt würde gerne einen solchen Job ausüben.


    Das liegt schlicht daran, daß die wenigsten eine Ahnung davon haben, was es heißt, beruflich Kritiken zu schreiben. Ich würde es nicht machen wollen. :grin


    Sobald man nämlich Kritiken schreiben muß, muß man auch lesen. Man ist alles andere als völlig frei. Es gibt Zeitdruck, Abgabetermine, sehr genaue Vorgaben für die Gestaltung der Artikel bis hin zur Zeichenzahl. Es macht keinen Spaß, wenn man um 22 Uhr noch am PC hockt und eine Kritik runterdonnern muß, weil sie spätestens um sechs beim Ressortleiter in die Mailbox klickern muß.
    Außerdem schreibt man nicht bloß Buchkritiken. Man rennt auch durch die Gegend, zu Lesungen, Interviewtermine, Hintergundberichte, Buchmessen, Nachrufe, Preisverleihungen, Empfänge von Verlagen, Buchvorstellungen und anderes mehr. 'Rennen' ist wörtlich zu nehmen.


    Es macht Spaß, bringt aber auch viel Druck. Es ist kein Traumberuf wie in Traum, sondern ein Traumberuf wie in Beruf.


    Betreibe es als Hobby, Alicja.
    Ach, ja, falls Du tatsächlich bei einer Zeitung ein Praktikum/Volontariat machst: geh nicht davon aus, daß Du gleich im Ressort Feuilleton landest.
    Die Realität ist die Jahresversammlung des Hühnerzüchtervereins und das Umschreiben des Polizeiberichtes.
    'Gestern abend gegen 23 Uhr fuhr ein unbekannter Radfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Einbahnstraße. hinter dem hiesigen Marktplatz. Dabei stieß er offenbar mit dem Fahrradständer vor der Metzgerei Müller zusammen, der umkippte, wie die von Anwohnern herbeigerufenen Polizeikräfte feststellten. Der Vositzende der Metzgerinnung, Otto Müller, sprach von wachsendem Vandalismus. (s. auch Kommentar von Hans-Hugo Ehrenmann, OB, auf S.4)





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von hef
    Da muss OPA Hef Charlie zustimmen.


    Gut ein Studium in der Richtung wäre hilfreich, auch eines der Journaile, aber als Lit.kritiker....nee. Das ist genauso eine brotlose Kunst wie Bücher zu schreiben. Da soll das Kind besser was studieren, was am Markt gebraucht wird und die Kritik als Hobby pflegen


    Bilder, geht aus meinem Kopf!!!
    Ich sehe gerade Opa Hef im Schaukelstuhl... vor blauweiß-karierten Gardinen und Tischdecke... Bunzlau-Geschirr auf dem Tisch... warmer Kakao und von Omi Charlie selbstgebackener Bienenstich (mit Mandeln, nicht mit Kokos!) auf dem Tisch... im Kamin knäckert das Holz...
    Gemütlich schaukelnd hält Opa brav beide Hände hin, von denen Omi die alte rote Wolle zu einem Knäuel zusammendreht (sie hat endlich seinen alten Pullover aufgeräufelt, der vom Kaminholzhacken schon lange einige Fäden gezogen hatte)...
    Ein äußerlich friedliches Bild, doch in Omis Kopf gehen bei manchen seiner Worte Gedanken einher.... aus Heinrich dem VIII möge doch nur ganz kurz mal Charlie I. werden, einen Kanzler müsste man haben, einen Tower, ein Hackebeilchhen...
    Aber sie werkelt weiter vor sich hin, friedlich lächelnd vor blaugelbem Bunzlau und bullerndem Kaminfeuer....


    (sorry für OT, ich bin eh schon wieder weg! :wave :rofl)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)