Vielleicht interessiert sich ja noch der eine oder andere für die Oscars und das Drumherum. Hier die Nominierungen 2012 (aktuelle Favoriten bekamen nen Smiley spendiert, + Übersicht über bereits gewonnene Filmpreise):
Bester Film:
The Artist BFCA Golden Globe Comedy PGA BAFTA
The Descendants Golden Globe Drama
The Help SAG Ensemble Award
Hugo
Midnight in Paris
Moneyball
Extremely Loud & Incredibly Close
War Horse
The Tree of Life
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„The Artist“ ist seit Monaten der Top-Favorit auf den Oscar. Zehn Nominierungen, sowie der Gewinn der PGA und DGA lassen keinen Zweifel daran, dass seit „Wings“ (1927) zum ersten mal ein Stummfilm als Bester Film ausgezeichnet werden wird.
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Beste Regie:
Michel Hazanavicius (The Artist) BFCA DGA BAFTA
Martin Scorsese (Hugo) Golden Globe
Alexander Payne (The Descendants)
Woody Allen (Midnight in Paris)
Terrence Malick (The Tree of Life)
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Bis vor wenigen Wochen galt Martin Scorsese noch als aussichtsreicher Kandidat. Inzwischen aber hat der Franzose Hazanavicius mit dem Gewinn der DGA, und der Tatsache dass sein Film als Topfavorit auf den Oscar gilt, seine Spitzenposition zementiert. Sein Siegeszug wird sich wohl auch im Kodaktheater fortsetzen. Scorsese hat nur noch minimale Chancen, falls sich der seltene Fall eines Splits zwischen Film und Regie ergeben sollte. Hierfür gibt es bislang keinerlei Anzeichen.
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Beste Hauptdarstellerin:
Viola Davis (The Help) BFCA SAG
Meryl Streep (The Iron Lady) Golden Globe Drama BAFTA
Rooney Mara (The Girl With The Dragon Tattoo)
Michelle Williams (A Week With Marilyn) Golden Globe Comedy
Glenn Close (Albert Nobbs)
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Viola Davis, die bereits von der BFCA und SAG ausgezeichnet wurde, ist die erklärte Favoritin. Es wäre ihr erster Oscar, und der zweite Oscar überhaupt für eine afroamerikanische Hauptdarstellerin – eine Gelegenheit, die sich die Academy vermutlich nicht nehmen lassen wird. Zudem handelt es sich bei Davis um eine hochgeschätzte Theaterschauspielerin, die in einem der größten Kassenerfolge des vergangenen Jahres mitgewirkt hat.
Meryl Streep wird wohl wieder einmal das Nachsehen haben. Zwei gewonnenen Oscars stehen 17 Nominierungen gegenüber, seit knapp 30 Jahren hat sie nicht mehr gewonnen. Trotz allem kann sie sich durchaus noch Hoffnungen machen. Dass Viola Davis bei der SAG gewinnen würde galt als nahezu sicher, hatte sie hier doch noch nie gewonnen, Meryl Streep hingegen erst 2009 für „Doubt“. Wie groß der Rückhalt außerhalb der Schauspielgilde für Davis ist, wird sich erst bei der Oscarverleihung zeigen.
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Bester Hauptdarsteller:
Jean Dujardin (The Artist) Golden Globe Comedy SAG BAFTA
George Clooney (The Descendants) BFCA Golden Globe Drama
Brad Pitt (Moneyball) 2x Sexiest Man Alive
Gary Oldman (Tinker Tailor Soldier Spy)
Demián Bichir (A Better Life)
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Die interessanteste aller Schauspiel-Kategorien in diesem Jahr, in welcher der Ausgang völlig offen ist. George Clooney galt nach seinem Golden Globe- und BFCA-Gewinn als Favorit; bei der SAG ging er jedoch entgegen aller Erwartungen leer aus. Man nahm an, dass die Schauspielkollegen Clooney, der noch nie einen SAG-Award gewonnen hat, endlich auszeichnen würden. Dass sie dies nicht taten, schürt starke Zweifel an Clooneys vermeintlicher Favoritenposition. Was zudem gegen ihn spricht ist der Umstand, dass er bereits einen Oscar als bester Nebendarsteller gewonnen hat, und es leicht denkbar ist, dass sich viele Academymember mit der Vorstellung eines „zweifachen Oscarpreisträgers George Clooney“ nicht so anfreunden wollen. Zumindest könnte ich das nicht!
Seit dem gestrigen Gewinn des SAG-Awards, den niemand auf der Rechnung hatte, gilt Jean Dujardin als ernsthafter und aussichtsreicher Kandidat für den Oscar. Zuvor gewann er bereits einen Golden Globe und den prestigeträchtigen Darstellerpreis in Cannes. Was ebenfalls zu seinen Gunsten spricht ist die Tatsache, dass „The Artist“ der Topfavorit ist, und Dujardin den Stummfilm nahezu im Alleingang trägt. Und er beherrscht den Stepptanz.
Brad Pitt ging bis auf einige Kritikerpreise bislang leer aus, trotzdem traut man ihm in der Oscarnacht noch eine mögliche Überraschung zu. Für ihn sprechen: Es ist seine insgesamte vierte Oscarnominierung, er kann auf eine über zwanzigjährige Karriere zurückblicken, hat mit allen Größen Hollywoods gearbeitet und wird mittlerweile auch als Charakterdarsteller respektiert. Manch einer könnte dazu neigen, bei Pitts Namen ein Kreuz auf dem Stimmzettel zu machen - hat Clooney doch bereits einen Oscar, und war Dujardin noch vor einem Jahr eine unbekannte Größe in Hollywood.
Desweiteren hat es in der Oscarhistorie schon ganz ähnliche Konstellationen wie in diesem Jahr gegeben: drei mögliche Kandidaten auf den Oscar, von denen sich zwei Favoriten gegenseitig die Stimmen wegnehmen, und am Ende der Dritte triumphiert. Es wäre zwar eine Überraschung, sollte Pitt gewinnen, aber keine Sensation.
Beste Nebendarstellerin:
Octavia Spencer (The Help) BFCA Golden Globe SAG BAFTA
Bérénice Tejo (The Artist)
Janet McTeer (Albert Nobbs)
Melissa McCarthy (Bridesmaids)
Jessica Chastain (The Help)
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Octavia Spencer hat nun alle wichtigen Filmpreise im Vorfeld der Oscarverleihung gewonnen. Bis vor wenigen Wochen schien es noch möglich, dass Bérénice Tejo sozusagen auf der Erfolgswelle von „The Artist“ noch vorbei ziehen könnte; oder aber dass Jessica Chastain für ihr überragendes Filmjahr in gleich sieben Filmen prämiert wird.
Inzwischen aber scheint Spencers Sieg besiegelt, alles andere wäre eine Sensation.
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Bester Nebendarsteller:
Christopher Plummer (Beginners) BFCA Golden Globe SAG BAFTA
Kenneth Branagh (A Week With Marilyn)
Jonah Hill (Moneyball)
Nick Nolte (Warrior)
Max von Sydow (Extremely Loud & Incredibly Close)
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Auch bei den Männern ist der Ausgang entschieden: Christopher Plummer hat ebenso wie Spencer alle wichtigen Preise in seiner Kategorie gewonnen, der Gewinn des Oscars ist nur noch Formsache. Zumal sich von der Konkurrenz kein Kandidat wirklich anbietet, ihm noch Paroli zu bieten. Manch einer möchte die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Max von Sydow noch einen Coup landen könnte, aber aktuell ist das nur Wunschdenken.
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Beste Kamera (Cinematography):
The Tree of Life BFCA
The Artist BAFTA
War Horse BFCA
The Girl With The Dragon Tattoo
Hugo
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„The Tree of Life“ gilt als Favorit, und auch wenn Kameramann Emmanuel Lubezki in seinem Metier wohl eine der größten Leistungen vollbracht hat, die jemals auf der Leinwand zu bestaunen war, ist es durchaus möglich, dass ein anderer Film den Oscar gewinnen wird. Lubezki wurde bereits fünf mal nominiert, nur zählt das wenig, da die Namen für die cinematography nicht auf dem Stimmzettel aufgeführt werden. Die Academymember stimmen direkt für einen Film, und nach vielen fragwürdigen Entscheidungen in der Vergangenheit muss man ihnen zutrauen, dass sie sich auch dieses mal für einen Film entscheiden werden, der es visuell mit „The Tree of Life“ zwar nicht aufnehmen kann, aber als Film selbst weniger sperriger ausfällt. In diesem Fall würde es vermutlich auf „War Horse“ oder „Hugo“ hinauslaufen.
Andererseits: Wenn „The Tree of Life“ überhaupt einen Oscar holt, dann hier. Lasst es geschehen.
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Bester Schnitt:
The Girl With The Dragon Tattoo BFCA
The Descendants
The Artist
Hugo
Moneyball
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Geht oftmals an den Bester Film-Gewinner, doch „The Artist“ drängt sich nicht gerade als editorisches Meisterwerk auf, und „The Kings Speech“ hat im Vorjahr gezeigt, dass man auch ohne diese Kategorie als Bester Film ausgezeichnet werden kann. Je nachdem, wie groß die Begeisterung für „The Artist“ ist, kann dieser hier locker gewinnen, oder auch ein anderer Film. In diesem Fall dürfte „Hugo“ gute Chancen haben, und möglicherweise noch „The Girl With The Dragon Tattoo“.
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Bestes Drehbuch (adaptiert):
Moneyball BFCA
The Descendants
The Ides of March
Hugo
Tinker Tailor Soldier Spy BAFTA
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Eine Kategorie, in der noch alles offen ist. „Moneyball“ gilt bei vielen als leichter Favorit; sollte aber George Clooney leer ausgehen, kann es gut sein, dass man „The Descendants“ wenigsten einen Oscar geben möchte. Die Drehbuchkategorie drängt sich hier auf. Aber auch die anderen Kandidaten können sich Hoffnungen machen.
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Bestes Drehbuch (original):
Midnight in Paris BFCA Golden Globe
The Artist BAFTA
A Seperation
Margin Call
Bridesmaids
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„Midnight in Paris“ ist nicht nur Woody Allens erfolgreichster Film seiner Karriere, sondern bedeutet für ihn nach langer Abstinenz auch die Rückkehr in die Auswahl für den Regie-Oscar. Man wird seine Komödie für irgendetwas auszeichnen wollen, die Drehbuchkategorie ist die ideale und wohlmöglich einzige Gelegenheit hierfür. Zudem profitiert Allen davon, dass das Drehbuch von „The Artist“ nicht eines seiner herausragenden Stärken ist, sonst hätte es knapp werden können.
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Bester ausländischer Film:
A Seperation (Iran) BFCA || Golden Globe :musik
Bullhead (Belgien)
Monsieur Lazhar (Kanada)
Footnote (Israel)
In Darkness (Polen)
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Diese Kategorie ist seit jeher unberechenbar. Aufgrund spezieller Regeln dürfen nur jene Academymember abstimmen, die alle nominierten Filme gesehen haben, was dazu führt, dass nur wenige Hundert für den besten ausländischen Film abstimmen. Das führte in der Vergangenheit oft genug zu zweifelhaften Entscheidungen, im Prinzip ist auch hier jeder Ausgang denkbar.
A Seperation, Preisträger der Berlinale und zahlreicher Festivals gilt als Favorit, was auch die zusätzliche Nominierung in der Drehbuchkategorie verdeutlicht. Nur hat das wenig zu heißen:
„Die fabelhafte Welt der Amelie“ gewann hier trotz insgesamt fünf Nominierungen nicht; ebenso ging „Pans Labyrinth“ mit fünf Nominierungen, von denen er drei sogar gewinnen konnte, leer aus. :pille
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Bester Animationsfilm:
Rango || BFCA || BAFTA :musik
A Cat in Paris
Chico & Rita
Kung Fu Panda 2
Puss in Boots
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Rango.
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Bester Dokumentationsfilm:
Hell and Back Again
If a Tree Falls: A Story of the Earth Liberation Front
Paradise Lost 3: Purgatory
Undefeated
Pina
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Auch hier herrscht kein Konsens. Alles ist möglich. Daumen drücken für Wim Wenders' „Pina“.
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Bester Soundtrack:
The Artist || BFCA || Golden Globe || BAFTA :musik
The Adventures of Tintin
Hugo
Tinker Tailor Soldier Spy
War Horse
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The Artist. John Williams hat Außenseiterchancen.
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Bester Original-Song
Man or Muppet (The Muppets) :musik
Real in Rio (Rio)
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Nur drei Songs im Vorjahr. Nur zwei Songs in diesem Jahr. Keiner der Songs wird bei der Oscarverleihung mehr live gesungen. Eine Kategorie, die dem Anschein nach peu à peu abgeschafft wird. Ob die Academy nicht merkt, dass wir das merken?
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Bester Ton
The Girl With The Dragon Tattoo
Hugo || BAFTA
Moneyball
Transformers: Dark of the Moon
War Horse
Bester Tonschnitt:
Drive
The Girl With The Dragon Tattoo
War Horse
Hugo
Transformers: Dark of the Moon
Beste visuelle Effekte
Planet der Affen: Prevolution :musik
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 || BAFTA
Hugo
Real Steel
Transformers: Dark of the Moon
Bestes Szenenbild:
Hugo || BFCA || BAFTA:musik
Midnight in Paris
War Horse
The Artist
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2
Bestes Kostümdesign:
Hugo
Jane Eyre
W.E.
The Artist || BAFTA
The Anonymus
Bestes Make-Up:
The Iron Lady || BAFTA :musik
Albert Nobbs
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 || BFCA
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The Iron Lady, oder Harry Potter, sozusagen als Geschenk für den Abschluss.
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Die meisten Nominierungen:
11 - Hugo
10 - The Artist
6 - Moneyball
6 - War Horse
5 - The Descendants
5 - The Girl With The Dragon Tattoo
4 - The Help
3 - Midnight in Paris
3 - The Tree of Life
3 - Albert Nobbs
3 - Tinker Tailor Soldier Spy
3 - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2
3 - Transformers: Dark of the Moon
2 - A Seperation
2 - Bridesmaids
2 - The Iron Lady
2 - My Week With Marilyn
2 - Extremely Loud & Incredebly Close
BFCA = Critics' Choice Award
PGA = Producers Guild Award
SAG = Screen Actors Guild Award
DGA = Directors Guild Award
Golden Globe
BAFTA = British Academy Film Awards
Oscarverleihung = 26.02.2012
:schaf