'Regionalexpress' - Seiten 068 - 137

Die Reaktion der Eltern als Max ihnen erzählt, dass er Moslem wurde, ist schon interessant. Er randaliert, weil er sich nicht ernst genommen fühlt. Sein Vater müsste eigentlich spätestens jetzt merken, dass Max an einer ernsten Störung leidet. Ich denke, dass dem Max zumindest seine Mutter sehr wichtig ist, sonst würde er nicht dermaßen aggressiv reagieren. Wenn er von ihrer dunkelschönen Stimme spricht, kommt das besonders hervor. Er liebt und verehrt sie einerseits, hasst sie andererseits für ihr „Engelsgetue“, das er ihr nicht abkauft.
Zu Kemper: Er leidet nach wie vor wegen dem Tod seiner Frau. Er ist mir nicht unsympathisch. Sicher könnte er seine Schwester und ihren Sohn als Chance sehen und mehr für sie da sein. Aber er hat sie ja nicht verstoßen, sie darf bei ihm leben, obwohl es ihm unangenehm ist und sie eine ziemliche Unruhe in sein Leben bringt. Dass er seinen Neffen nicht auf Knopfdruck lieben kann, ist eigentlich auch verständlich. Wäre er ein herziges Kleinkind, würde es ihm sicher leichter fallen. Das Kind wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, ist behindert und verhaltensgestört. Kemper kann damit nicht umgehen. Das kann man ihm eigentlich nicht vorwerfen. Die Schwester hat es schwer, aber sie müsste sich professionelle Hilfe suchen. Kemper bräuchte auch eher professionelle Hilfe um mit seiner Trauer fertig zu werden. Ich finde die Charaktere sind in diesem Buch sehr gut gezeichnet.

Vor lauter Umblättern hätte ich fast verpasst, dass der Abschnitt schon vorbei ist ;).

Ich finde das Buch und die Thematik super interessant, vor allem, da es so aktuell ist. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass ich es momentan nicht als Thriller empfinde.

Max Konvertierung ging für mich auch ein wenig schnell. Richtig krass finde ich seine Reaktionen zuhause. Dass er Tische umwirft und Geschirr zertrümmert, ist echt heftig. Nunja, wenn ich solche Eltern hätte, würde ich vielleicht auch mal durchdrehen ;).

Kempers Schicksalschlag finde ich dramatisch. Er scheint in seinem Selbstmitleid zu versinken und verbringt wohl viel Zeit damit, vor sich hinzustarren. Ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht.

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Original von Macska
Max steuert zielgerichtet ins Fiasko. Zum einen findet er Halt bei seinen neuen „Freunden“ und aus der Sicherheit heraus rebelliert er total zu Hause. Ich habe das Gefühl er will seine Eltern provozieren, sie zu einer menschlichen Reaktion ohne Engelsenergie zwingen. Vielleicht ist es auch wie ein Hilfeschrei um Beachtung. Das er so schnell Moslem wird finde ich bedenklich und ich wundere mich, weil große Bedenkzeit oder Zeit um sich mit dem Glauben bekannt zu machen hatte er ja nicht.

Adil kann ich immer noch schlecht einschätzen. Auf der einen Seite kommt es mir so vor als wenn er mit der ganzen Sache wenig zu tun hat. Er bringt zwar Max mit, aber alles andere läuft dann über Yusuf und Karim. Auf der anderen Seite scheint er doch extrem gläubig zu sein. So wie es aussieht ist er von Paula ja auch begeistert aber auf Grund des Glaubens möchte er nichts mit ihr anfangen. Mal abwarten wie sich das weiter entwickelt.

Paula ist dagegen im Zwiespalt der Gefühle. Auf der einen Seite die Verliebtheit in Adil, auf der anderen Seite stößt sie aber auch die moslemische Seite ab. Daher versucht sie es mit Ablenkung und landet wieder bei Simon, also völlig normal irgendwie.

Kempers Schwester scheint sich jetzt vollkommen bei ihm eingenistet zu haben. Während ich am Anfang noch dachte das sie ihm vielleicht helfen will, sehe ich darin jetzt nur noch Selbstzweck. Sie hat ihren Mann verlassen und sucht eine Bleibe. Sein Verhältnis zum Neffen ist auch zwiespältig, auf der einen Seite ist er genervt, auf der anderen Seite bringt er ihn aber auch in den Garten damit er die Züge sehen kann oder kauft ihm sogar eine Modelleisenbahn.

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Weil ich gerade nicht ganz so viel Zeit habe, schließe ich mich frecherweise hier mal an. Genau so habe ich den zweiten Abschnitt auch empfunden.

Irgendwie scheinen alle Beteiligten aber gerade auf dem selben Trip zu sein. Sie steigern sich bis zum Exzess in etwas hinein.
Die Eltern von Max in ihre Beseelung, Paula in ihre erste Verliebtheit, Kemper in seine Trauer und Max in seinen Hass und seine Auflehnung. Darin scheinen sie mir alle sehr ähnlich zu sein. Ich bin gespannt, wer von ihnen noch rechtzeitig den Absprung schafft.

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Original von Groupie
So, ich habe den zweiten Teil jetzt auch durch. Nach wie vor finde ich es sehr interessant. Es lässt sich immer noch schön runterlesen und ich habe mich noch nicht gelangweilt ;-).

Wie meinen Vorrednern ging mir der Übertritt zum Islam viel zu schnell. Selbst für jemanden, der nicht wahnsinnig gläubig war vorher. Zwar weiß ich, dass es nicht viel braucht, um Moslem zu werden, aber man sollte vielleicht vorher doch kurz drüber nachdenken. Außerdem schien Max mir jetzt auch nicht wahnsinnig oft da gewesen zu sein, bevor er das entschieden hat.

[...]

Ich habe übrigens auch keinen Zusammenhang zwischen den Computerspielen und der Wandlung gesehen. Auch im richtigen Leben ist mir der angebliche Zusammenhang eher suspekt.

[...]

Das zweite bezieht sich auf den iPod. Da ist beschrieben, dass Max Karim seinen iPod gibt und Karim ihn dann an einen alten Laptop anschließt und ihm dann Suren aufspielt. Ich weiß ja nicht, ob du einen iPod, ein iPhone oder so hast, aber das ist nicht so einfach. Ein iPod wird mit einem Computer oder zumindest einem Account gekoppelt und man müsste schon den kompletten iPod neu "installieren" bzw. formatieren, um von einem fremden Computer aus irgendwas aufzuspielen.

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Dem kann ich mich nur komplett anschließen.
Max Konvertierung war mir zu schnell und ich fand es auch komisch, dass es so schnell in die Gruppe integriert worden ist. Wobei man am Ende des Abschnitts merkt, dass er ja trotzdem noch irgendwie außen vor ist.

Die Computer-Spiel-Sache sehe ich genauso. Wenn Max, der Jugendliche (wohlgemerkt nicht Max, der zukünftige Attentäter) die nicht spielen würde, fänd ich ihn weitaus unglaubwürdiger. Agnes hat ja bereits geschrieben, dass sie damit nicht das Klischee bedienen wollte, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es Leser geben könnte, die damit nur das Computer-Spiel=Attentäter-Vorurteil bestätigt sehen könnten.

Das mit dem IPod ist mir auch negativ aufgefallen. Aber dann habe ich mir selbst gedacht, dass die Autorin bewusst auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet haben könnte, weil das ja eigentlich eher unwichtig ist.

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Original von AgnesH
Roma und schnatterinchen: Ich weiß schon, dass es immer ein Wagnis ist, einen Text zu schreiben, der nicht unbedingt eine Identifikationsfigur bietet, also jemanden, mit dem man "richtig warm" wird. Für mich persönlich ist das natürlich (auch) die Paula, aber das liegt daran, dass für mich die eigene Zeit als Pferdemädchen so unglaublich schön war. Wer Pferde/Reiten nicht so mag, hat's mit ihr vielleicht schwerer.

Ich habe in dem Roman auch keine Bezugsfigur. Und wie du schon schreibst, Paula als Pferdemädchen mag ich gar nicht, aber das liegt wohl auch eher daran, dass ICH mit Pferden einfach nichts anfangen konnte und kann. Ihre Hilflosigkeit und der Wunsch wegen Fukushima etwas zu machen, hat sie mir allerdings sehr viel näher gebracht. Mir ging es damals nämlich ähnlich.

Überhaupt gefällt es mir gut, dass das Buch so aktuell ist. Ich frage mich dann immer, wie es wohl wäre, das Buch in 5 oder 10 Jahren zum ersten Mal zu lesen...

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Original von schnatterinchen
So geht es mir auch, ausser das ich Paula mag. Aber irgendwie stellt sie sich auch dusselig an fährt Adil hinterher. Macht man das heutzutage als 17 Jährige?

Zu der Frage: Auch wenn es auch schon ein bisschen her ist: Ja, als 17jährige macht man das so. Wenn's einen richtig erwischt, wird man quasi Expertin darin, jemanden "zufällig" oder einfach nur öfter zu begegnen.

So recht warm mit dem Buch und den Figuren bin ich auch in diesem Abschnitt nicht geworden. Die Wandlung von Max in einen Moslem ging mir viel zu schnell und für mich kaum nachvollziehbar, war es so schnell geschieht.
Die Computerspiele empfand ich einfach als Freizeitbeschäftigung und als Bindeglied mit Adil, auch wenn es scheinbar ins Bild passen mag.

Das hin und her von Paula mit Adil fand ich etwas komisch und auch nicht ganz stimmig, auch wenn bei ihr Gefühle im Spiel sind und die ja nie schlüssig sind.

Auch mit Kemper komme ich einfach nicht ganz klar, nicht mit seinem Verhalten seinem Neffen gegenüber und auch nicht wie er arbeitet.

Gestört hat mich etwas, dass teilweise davon die Rede war, "sich den iPod in die Ohren zu stecken", teilweise aber richtigerweise nur die Stöpsel in die Ohren kamen. Das erste empfinde ich unrichtig.

Aber gut gefällt mir die Erwähnung der Fukushima-Katastrophe, das macht die ganze Geschichte noch aktueller.

So, ich schreibe erstmal meine Eindrücke, bevor ich eure Beiträge lese, um unbeeinflusst zu sein.

Kemper kommt mir immer noch sehr planlos vor. Er hält zwar den Kontakt zu Burak und verfällt auch in den Gesprächen sofort wieder in alte Verhaltensmuster, dennoch macht er auf mich den Eindruck, als würde er seine Umwelt wie durch einen Nebel wahrnehmen.

Paula verfolgt Adil ja fast schon, doch der lässt sie einfach abblitzen. Was soll das? Erst hält er (aus eigenem Antrieb!) ihre Hand und dann tut er so als wäre nichts gewesen und er müsse sich an seine Regeln halten. Interessant finde ich, dass Burak Kemper gegenüber kein Wort davon fallen lässt, dass sein Neffe Adil da auch mit drin steckt...

Max konvertiert. Jetzt war er einmal mit in der Moschee und eine Woche später konvertiert er schon? Oder lag da mehr Zeit dazwischen? Das ging mir jetzt irgendiwe zu schnell. Überhaupt sind die Brüder ja sehr zwielichtig: eine Wohnung ohne Namensschild, uneingerichtet, weil man ja eh bald weiterzieht, die Handynummer nicht mehr erreichbar - very strange! Aber selbst wenn die beiden mit Mohammad zu einer Terrorzelle gehören, was haben sie mit Adil zu tun? Der hat ja wohl seinen festen Wohnsitz hier??? Apropos: Ist das normal, dass die beiden so weit zur Schule pendeln?

So jetzt les ich mal eure Posts, vielleicht ist da ja schon die ein oder andere Erklärung drin...

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Original von Gronik
Und sie soll sich mal entscheiden, ob sie den Simon nun mag oder nicht, der tut mir ja schon leid bei dem ganzen Hinundher!

Ja, der tat mir auch leid, ich glaub irgendwie noch nicht so recht dran, dass es für Simon und Paula ein Happy End geben könnte...

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Original von nofret78

Wundert mich ehrlich gesagt gar nicht...Ich denke grade Männer tun sich schwer ein derartiges Trauma zu verarbeiten, machen doch die meisten Herren der Schöpfung so etwas mit sich selbst aus. Wir Mädels reden wenigstens. Und heulen. Und reden.

Ja, das stimmt, das erlebe ich auch immer wieder, das Männer sich schwer damit tun, um Hilfe zu bitten. Jetzt nicht nur medizinisch, sondern ganz allgemein.

Zitat

Original von buntfisch
Aber vielleicht schreiben hier ja gleich noch andere, wie SIE das gelesen haben, interessiert mich

Also ganz generell spiele ich auch gerne Computerspiele, und ich sehe darin auch per se kein Problem. Es ist sogar, wie Du auch sagst, durchaus dazu geeignet, sich Kompetenzen anzueignen. Ich sehe das Problem eher darin, dass eben manche/wenige/einzelne durchdrehen (siehe Winnenden) und dann merkt man, ah ja, der war ein Computerspieler - kein Wunder! So ist es aber eben nciht (die breite Masse nimmt es aber so wahr- hauptsächlich die, die selber nicht spielen). Ich denke dass diese Menschen den Bezug zur Realität verloren haben und sich eben nicht bewusst sind, dass man im realen Leben für seine Fehler einstehen muss (und sowas kann auch schon damit beginnen, dass Mami und Papi immer die Kastanien für einen aus dem Feuer holen), und wenn sie nicht gespielt hätten, wäre eben was anderes der Auslöser gewesen. Es ist auch ein Unterschied, ob man mal ein paar Stunden spielt, meinetwegen auch Tage/Nächte, weil einem ein Spiel so gepackt hat oder ob man das dauerhaft jeden Tag macht (da hatte ich im Bakanntenkreis eine Freundin, die hat sich von ihrem Partner getrennt, weil er nur noch vor der Kiste saß und überhaupt keine Zeit mehr für die Familie hatte). Aber so ist es ja bei Max nicht.
Also lange Rede kurzer Sinn: Es ist okay, dass Jungs/Jugendliche/und auch alle spielen, es kam bei mir nicht so an, als wäre das der Auslöser für was auch immer da noch kommen mag...

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Original von Macska
Wie gut das ich technisch eine absolute Niete bin und mir weder die Technik vom iPhone, noch vom iPod was sagt. So fallen mir solche "Fehler" überhaupt gar nicht erst auf.

Das kann ich genauso unterschreiben. Ich hab ein "normales" Handy und einen mp3-player. Keine Ahnung, was diese i-Dinger an Bedienung erfordern...

Oh, da mir gerade im nächsten Abschnitt Burak wieder begegnet ist:

Ich wollte noch sagen, dass ich es sehr glaubwürdig fand, wie Du geschildert hast, warum Burak dem Geheimdienst hilft statt seinen Landsleuten, Agnes! Das war super gelöst, denn wenn es nicht erwähnt worden wäre, wäre Burak für mich sehr unglaubwürdig gewesen

Waldmeisterin : Ja, Burak: Ich wollte unbedingt eine Figur haben, die ein gläubiger Moslem ist und gleichzeitig gerne in Deutschland. Deshalb muss er Mohammad ja ablehnen... und natürlich ist er um Adil (sein Neffe) besorgt und verrät ihn nicht an Kemper. Burak zu entwerfen und zu schreiben hat mir übrigens großen Spaß gemacht und er hat auch ein entferntes reales Vorbild.

@alle: Mp3 ist mE für Max zu ... naja. Ich wollte ihn unbedingt mit halbwegs teurem Schnickschnack ausstatten, das ihm natürlich seine Eltern besorgt haben. Nachdem ich nochmal darüber nachgedacht habe: Ich müsste mal recherchieren, ob es eine Suren-App gibt. Wenn nicht, hätte ich sie erfinden sollen. Zuuuu spääät!

Liebe Grüße an alle Leser/innen und vielen Dank für Eure Kommentare!

Agnes

Zitat

Original von AgnesH

@alle: Mp3 ist mE für Max zu ... naja. Ich wollte ihn unbedingt mit halbwegs teurem Schnickschnack ausstatten, das ihm natürlich seine Eltern besorgt haben. Nachdem ich nochmal darüber nachgedacht habe: Ich müsste mal recherchieren, ob es eine Suren-App gibt. Wenn nicht, hätte ich sie erfinden sollen. Zuuuu spääät!

Hallo Agnes, ja gibt es Mal kurz nachgeprüft:
http://www.3gapps.de/koran-suren

Zitat

Original von Macska
Wie gut das ich technisch eine absolute Niete bin und mir weder die Technik vom iPhone, noch vom iPod was sagt. So fallen mir solche "Fehler" überhaupt gar nicht erst auf.

Bei mp3-Player hätte ich mich dagegen gefragt, ob Jugendliche so etwas heute noch haben oder ob das nun schon völlig out ist.

Ebenso ob Playstation-Spiel oder Computerspiel, ist für mich heutzutage auch alles eins ( mehr oder weniger ).

Ja, so gehts mir auch

Ansonsten gefällt mir das Buch weiterhin sehr gut.

Mich wundert ein bisschen, dass sich viele so sehr damit auseinander setzen, mit welcher der Figuren sie sich am besten identifizieren können oder eben überhaupt nicht. So betrachte ich das gar nicht. Für sind das Max, Kemper und Paula - keine der Figuren hat mehr oder weniger mit mir zu tun als die anderen.

Auch ist mir Paula jetzt nicht sympathischer als die anderen - jede Person ist eben eine eigenständige Person mit eigener Sichtweise und eigenen Problemen.

Paulas extrem selbstbewusstes Verhalten ist mir aufgefallen - ich hätte niemals gewagt mit 17 Jahren oder so, einen Jungen aufzufordern, mich ins Kino einzuladen; oder ihm nachzufahren und ihn in dem Kiosk zu besuchen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass Mädels das heutzutage machen und find ich auch ganz cool.

Für Kemper hab ich auch viel Verständnis, auch dass ihn seine Schwester und der behinderte Neffe extrem nerven. Er ist eben noch in der Trauerphase und will seine Ruhe, und ein behindertes Kind ist sowieso nicht leicht! Ich find es super, dass so ein schwieriges Thema ruhig auch mal aufgegriffen wird.

Auch der aktuelle Bezug zu Fukushima find ich gut! Das ist das Tolle daran, wenn man ein Buch direkt nach Neuerscheinen lesen kann!

Die Konvertierung ging tatsächlich recht schnell - fiel mir aber erst jetzt durch die Beiträge hier auf. Dass er so schnell dazu bereit war, hat mich nicht gewundert, denn Max war ja auf der Suche nach etwas, nach einem Gott! Und wenn man nur von "Engels-Scheiß" umgeben ist, zögert man bestimmt nicht lange. Allerdings denke ich, um tatsächlich zu einem anderen Glauben überzutreten, gibt es doch bestimmt eine Reihe von Behördengängen, oder?! Er musste ja nur vor Zeugen ein paar Sätze sprechen - ist das wirklich so einfach?! Was war er denn vorher, konfessionslos? Evangelisch, katholisch?

Also ich interpretiere das so, dass er sich einfach diesem Glauben verbunden fühlt und sich dieser Gemeinschaft anschließt - ob das alles nun auch rechtmäßig ist, lass ich mal dahingestellt.

Und ich denke, diesem Mohammad ist das auch relativ wurscht, solange der Neue so enthusiastisch ist, dass er alles mitmacht!

Zitat

Original von schnatterinchen

So geht es mir auch, ausser das ich Paula mag. Aber irgendwie stellt sie sich auch dusselig an fährt Adil hinterher. Macht man das heutzutage als 17 Jährige?

Och doch, als selbstbewußteses Mädel, das Klarheit haben möchte.
Bevor sie sich da in etwas hineinsteigert, das nicht das ist, was sie eigentlihc möchte, ist es doch so gesehen vernünftig, sich vorher die Klarheuit zu verschaffen, ob er es "wert" ist.

Terffend bemerkt es ja auch ihre Freundin Jessica - lieber vorher wissen als hinterher extrem leiden.

Zitat

Original von AgnesH

Klar müsste Karim eigentlich einen Acount einrichten usw., aber ich fand damals, dass dieser ganze technische Kram den Textfluss zu sehr stört... vielleicht die falsche Entscheidung, weiß immer noch nicht.

Nö - völlig ok.
Ich mag es nicht, wenn alles zu detailliert in Nebensächlichkeiten erwähnt wird. Das nimmt wirklich zuviel der eigentlichen Handlung über die ich dann lieber mehr erfahren möchte
Das sind so die Dinge, die ich dann einfach als selbstverständlich voraussetze. ( Wenn ich weiß, daß man das synchronisieren müßte. Da ich es nicht wußte, ist es mir eh egal )
Fazit: Genau richtig gemacht, nach meinem Geschmack

Mit dem konvertieren seh ich es ähnlich - Klar wird das vermutlich in natura ein büschen länger dauern ( keine Ahnung, bin bisher nicht konvertiert und habs auch nicht vor. :grin)
Aber das seh ich eben auch der eigentlichen Handlung geschuldet und besser so, als seitenlanges lesen über die Prozedur.
[/quote]

Zitat

Original von AgnesH
Hatte mir auch überlegt, dass irgendwie im Vater zu spiegeln, der ja schließlich Psychologie studiert hat, habe mich aber dagegen entschieden. Der Vater bezeichnet ihn ja als "leeres Gefäß, in das jeder etwas hinein gießen kann". Ich wollte nicht, dass der Vater Max mit psychologischen Fachwörtern erklärt.

Da gehts mir ähnlich wie nofret.
Die leichtfertige Bezeichnung mit dieser Diagnose bei allem möglichem mag ich halt auch nicht, eben weiß ich weiß, was es bedeutet.
Aber seh ich hier nicht sooo eng.
Aber intressant hätt ich Papa Klaus beim erklären schon gefunden.

Spannend fände ich auch zu erfahren, wie gerade seine Eltern, die ja immerhin mal eine ernsthafte Wissenschaft studiert haben, zu diesem Engelsgedöns gekommen sind.
Ich kann mir eigenltich nur vorstellen daß es bei ihnen aus reiner Finanznot gekommen ist.
Wer würde freiwillig sonst Psychologie gegen solch einen esoterischen Humbug eintauschen wollen.

Max´ Kommentare über seine Eltern gefallen mir aber und lassen sie mir bildlich vor Augen entstehen.

Zitat

Original von Gronik
Mit Kemper und seiner Depression kann ich immer noch nichts anfangen. Klar tut er mir leid, aber trotzdem fällt es mir schwer, jemanden der sich so extrem gehenlässt, zu mögen.

Man soll ihn wohl auch nicht mögen.
Er mag sich ja selber nicht mehr, seit er so in seiner Depression gefangen ist.
Will ja eigentlich gar nichts mehr und "existiert" ja lediglich vor sich hin.
Und daß es derart "lange" dauert, seine Trauer finde ich jetzt wieder völlig nachvollziehbar.
Er macht ja auch nichts dagegen, sucht sich keine Hilfe. wie soll er da alleine herauskommen.
Solange ihm der Wille fehlt, das zu bewerkstelligen, wird das eh nix.

Zitat

Original von Belle Affaire

Mich wundert ein bisschen, dass sich viele so sehr damit auseinander setzen, mit welcher der Figuren sie sich am besten identifizieren können oder eben überhaupt nicht. So betrachte ich das gar nicht. Für sind das Max, Kemper und Paula - keine der Figuren hat mehr oder weniger mit mir zu tun als die anderen.

Ja, das wundert mich auch. Gerade bei solchen Themen möchte ich mich gar nicht mit einer der Personen identifizieren können. Und ich muss auch nicht zwingend die Protagonisten mögen. Es gibt durchaus Geschichten, da ist es einfach besser die "Helden" nicht zu mögen.

Max findet Halt bei den Moslems, die Situation zuhause finde ich schon ziemlich schräg. Welche "normalen Eltern" würden diese Ausbrüche so akzeptieren und immer nur lächeln

Paula ist hin und her gerissen, auf der einen Seite mag sie Adil, doch seine andere Seite ist ihr zuwider ...

Kemper ist mir nicht wirklich sympatisch. Er ertrinkt in Selbstmitleid, fristet sein Dasein so dahin.
Was die Rolle seiner Schwester angeht, bin ich gespannt ob da noch mehr kommt... irgendwie scheint sie für mich noch nicht wirklich in diese Geschichte zu passen ...