Über den Autor:
Bernhard Hennen, 1966 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Vorderasiatische Altertumskunde. Als Journalist bereiste er den Orient und Mittelamerika, bevor er sich ganz dem Schreiben fantastischer Romane widmete. Mit seinen Elfen-Romanen stürmte er alle Bestsellerlisten und schrieb sich an die Spitze der deutschen Fantasy-Autoren. Hennen lebt mit seiner Familie in Krefeld.
Beschreibung:
Die verbotene Welt Nangog birgt den Schlüssel zur Herrschaft über die Albenmark. Als die dämonischen Devanthar versuchen, diesen Schlüssel in ihren Besitz zu bringen, entbrennt ein grausamer Kampf um das magische Reich. In dieser Epoche voller Intrigen und Verrat wird sich das Schicksal der Elfen für immer verändern.
In einer dunklen Zeit, in der Menschen, Zwerge und Elfen gegen die Vorherrschaft der Drachen über die magische Welt Nangog kämpfen, folgen drei Auserwählte ihrer Bestimmung: Artax, ein einfacher Bauer, erhält Aussehen und Gedächtnis eines unsterblichen Heerführers und führt so sein Volk für die Devanthar, dämonische und grausame Gestaltwandler, gegen die Himmelsschlangen, die mächtigen Fürsten des Drachenvolkes, in die Schlacht. Der Zwerg Galar schmiedet an einer Waffe, die die Vorherrschaft der Drachen über den Himmel für immer beenden könnte. Und Nandalee, eine elfische Jägerin, wird zur Sippenlosen, als die Himmelsschlangen sie in ihre Gewalt bringen und sie zu einer Auftragsmörderin machen. Um die Befehle ihrer geschuppten Herren ausführen zu können, muss sich Nandalee jedoch in ein Geschöpf verwandeln, das das Schicksal der Elfen für immer verändern wird – eine Drachenelfe . . .
Eigene Meinung:
Da dieses Buch zeitlich vor den bisherigen Elfen-Bestsellern von Berhard Hennen angesiedelt ist, dachte ich, es wäre ein guter Zeitpunkt diesen Autor für mich zu entdecken. Man sollte sich von der dicke - 1070 Seiten - nicht abschrecken lassen. Auch nicht davon, dass es der erste Teil einer Serie (Trilogie?) ist. Schon nach wenigen Seiten zieht einen die Geschichte hinein in die Welt Nangog. Und eine Fülle an interessanten Helden werden in einer ungewöhnlichen von Drachen und Devantharen beherrschten Welt auf verschlungenen Wegen zueinander geführt.
Die Klischees des Genres werden hier zwar bedient - Zwerge sind z.B. ziemlich haarig, leben ungemütlich in Höhlen und haben als Lieblingsbeschäftigung graben, trinken und essen. Aber Galar und seine Helfer sind zielorientiert und zwergenschlau dabei eine gefährliche Waffe zum Töten auch großer Drachen zu erfinden und schrecken auch vor gefährlichsten Selbst-Versuchen nicht zurück. In ihrer rauen Art erinnern sie mich etwas an Wikinger.
Artax, der unfreiwillig zum Herrscher wird, entwickelt sich mit Bauernschläue und angeborenen Gerechtigkeitssinn immer mehr zu einem großen Führer, den seine Untertanen lieben und achten können. Seine inneren Kämpfe mit vorhergehenden Identitäten sind köstlich zu lesen und geistreich und lebensklug.
Nandalee, die Elfe, ist eine Jägerin und Kämpferin ganz nach meinem Geschmack. Aufsässig und eigenwillig, hartnäckig und auf raue Art liebenswert. Auch sie wird ungewollt fort von ihrem Volk zu den Drachen verschlagen und ist keineswegs begeistert von den Möglichkeiten, die man ihr hier bietet. Sie rebelliert immer wieder gegen die Pläne, die man mit ihr hat. Aber gegen die körperliche Gewalt und geistige Macht der Drachen kann sie sich nicht immer wehren.
Überhaupt die Drachen. Hier wird versucht Wesen zu erklären, die ob ihrer Allmacht und Größe oft arrogant und grausam sind, die mit sich selbst und ihren eigenen Plänen beschäftigt sind und dafür am liebsten die Elfen missbrauchen oder durch Gestaltwandlung Menschen und Zwerge täuschen. Aber auch zwischen den Drachen herrscht Uneinigkeit und einer von ihnen sät Zwietracht und schmiedet dunkelste Pläne.
Ich war rundrum begeistert von diesem unglaublich dichten und intelligent erzählten Fantasyepos. Keine einzige Seite war überflüssig. Selten hat mich ein Erzählstil so gefesselt und überzeugt. Hier wird eine großangelegte Geschichte begonnen - alle, die die anderen Elfenbücher kennen wissen wohl besser wie ich, wie episch das Ganze ist. Um so mehr hat es mich gefreut, das hier keine Zeit mit ausschweifenden Erklärungen oder Beschreibungen verschwendet wird. Die Handlung schreitet stringent und spannend voran und am Ende war ich sehr zufrieden - und zutiefst unzufrieden, dass der nächste Teil sicher noch etwas dauern wird.
Volle 10 Punkte von mir. Und wer Berhard Hennen noch nicht kennt sollte hier zugreifen.