Hyddenworld: Der Frühling - William Horwood

  • Kurzbeschreibung
    Der kleine Jack ist ein Riese. Jedenfalls in der Welt der Hydden, einem Volk kleiner Leute, das in einer für Menschen unsichtbaren Stadt unter der Erde wohnt. Der Auftakt zu einem spannenden, humorvollen und atmosphärisch dichten Fantasyepos.Einst vor vielen Jahrhunderten schuf der Schmied Beornamund eine sagenumwobene Brosche aus Glas und Metall, die er aus Zorn und Schmerz über den Tod seiner Geliebten in tausend Stücke schlug. In ihren Scherben ist etwas vom Feuer des Universums bewahrt, und erst wenn der letzte Mosaikstein der Brosche gefunden ist, werden die Menschen und das Volk der kleinen Hydden ihr Schicksal meistern. Als Jack, der für einen Hydden zu groß geraten ist, bei den Menschen auftaucht, mit einem feinen ledernen Rucksack auf dem Rücken, lebt eine alte Prophezeiung über das Schicksal von Hydden und Menschen wieder auf.


    Über den Autor
    William Horwood wuchs in Oxford an der Themse auf, dem Fluss, der auch Kenneth Grahame zu 'Der Wind in den Weiden' inspiriert hat. Horwood studierte Wirtschaftswissenschaften und Geographie. In den 60er und frühen 70er Jahren war er als Journalist für verschiedene englische Zeitschriften tätig, von 1971-78 war er Ressortleiter der Daily Mail, bevor er sich als freischaffender Autor in seiner Geburtsstadt Oxford niederließ. Seine Romane haben sich in England allesamt zu Longsellern entwickelt.


    Meine Meinung:
    Ich habe ein Leseexemplar von Vorablesen erhalten, daher falle ich nicht unter die Sperrfrist... :)


    Die Hydden sind ein zauberhaftes kleines Völkchen, das gelernt hat unter den Menschen zu leben, sich zu verstecken und seine eigenen Rituale zu pflegen, doch in Hyddenworld läuft einiges nicht so richtig rund und eine uralte Prophezeiung scheint sich endlich zu erfüllen. Spannende Sache dachte ich und freute mich sehr, das Buch lesen zu dürfen und die Freude hielt tatsächlich an, bis zum Ende. Horwood hat ein wirklich schönes neues Völkchen erschaffen, leider liegt es ihm eher die charakterlichen Eigenschaften zu beschreiben, als dem Leser die optisch wahrnehmbaren Dinge zu beschreiben, so daß für meinen Geschmack der Leser mit seiner Vorstellungskraft und den vielen neuen Figuren ein wenig alleingelassen war. Macht aber nicht viel aus, denn die Geschicht funktioniert, trotz einiger kleiner Schwächen gut, hier und da wirkte es auf mich ein wenig unfertig oder noch nicht zuende gedacht, aber das kann bei einem 1. Teil ja schon mal vorkommen. Erfreulich auch zu erwähnen, daß es sich hier definitiv um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt, die zwar Raum für eine Fortsetzung läßt, aber nicht mitten in der Handlung abbricht.
    Die Vergleiche mit den Hobbits liegen zwar nahe, aber letztlich haben die Hyddens mit den Hobbits nicht viel gemeinsam, Hyddenworld ist moderner und näher an unserer Welt.
    Allerdings besteht eine deutliche Ähnlichkeit, denn auch Hyddenworld ist, wie Herr der Ringe kein Kinderbuch, es verbrennen Menschen, es wird vergewaltigt, geschlagen, geprügelt und abgestochen, man sollte sich also eher nicht von dem putzigen Völkchen locken lassen und meinen, man könne den Kleinen abends fein daraus vorlesen, dazu eignen die Hyddens sich ganz klar eher nicht.


    Dann noch ein Mangel, den ich eher am Rande ankreide und bei dem ich hoffe, daß es in den regulär erscheinenden Ausgaben weniger schlimm ist, Rechtschreibfehler, auf nahzu jeder 3. Seite fand sich einer, seien es Tippfehler, vergessene Buchstaben oder Buchstabendreher in einem Wort. Sehr ärgerlich, bringt es einen doch immer wieder aus dem Lesefluß. Aber es besteht ja Hoffnund, daß das in der regulären Auflage behoben wurde.


    Fazi: Auf zu den Hyddens!

  • Danke für die animierende Rezi!


    Zitat

    Original von Babyjane
    Dann noch ein Mangel, den ich eher am Rande ankreide und bei dem ich hoffe, daß es in den regulär erscheinenden Ausgaben weniger schlimm ist, Rechtschreibfehler, auf nahzu jeder 3. Seite fand sich einer, seien es Tippfehler, vergessene Buchstaben oder Buchstabendreher in einem Wort. Sehr ärgerlich, bringt es einen doch immer wieder aus dem Lesefluß. Aber es besteht ja Hoffnund, daß das in der regulären Auflage behoben wurde.


    In diesem Punkt bin ich ja bei Klett-Cotta sehr optimistisch. :-] Die überzeugen mich immer wieder mit Qualität.

  • Das mit den Rechtschreibfehlern ist wirklich ärgerlich... Sollte ja eigentlich nicht passieren. :gruebel
    Ich habe auch die Leseprobe bei vorablesen.de gelesen (so oft das Wort "Lesen" hintereinander, aber egal :lache) und fand sie wirklich gut. Ich bin ehrlich gespannt, wie es weiter geht und dank deiner Rezi bin ich motiviert, mir das Buch auch tatsächlich zuzulegen. :-)

  • William Horwood: Hyddenworld. 1. Der Frühling
    Klett-Cotta 22. Februar 2012. 534 Seiten
    ISBN-13: 978-3608946383. 22,95€
    Originaltitel: Hyddenworld
    Übersetzer: Reiner Pfleiderer


    Inhalt:
    Schon Hydden World's Buchcover zieht den Blick in die Geschichte kleiner Lebewesen hinein. Mit seinen prächtig verschnörkelten Großbuchstaben am Beginn jedes Kapitels weckt das Buch Erinnerungen an die Märchenbücher meiner Kindheit. "Frühling", der erste Band der fantastischen Serie, erzählt die Legende vom Schmied Beornamund aus dem Land des Nebels, der sein Leben seiner verstorbenen Liebe Imbolc widmete. Zu ihrem Andenken fertigte er einen Schmuckanhänger, verziert mit Bruchstücken einer zerschmetterten Glaskugel, die die vier Jahreszeiten repräsentieren. Erst wenn alle Steine von diesem Schmuckstück abgefallen sind, wird Imbolc zu Beornamund zurückkehren können. Wenn auch Imbolcs Schwester und Nachfolgerin ihre Aufgabe erfüllt hat, werden Erde und Universum gerettet werden. In kurzen Kapiteln und schnellen Szenenwechseln stellt William Horwood die handelnden Personen vor, wechselt dabei auf unterschiedliche Zeitebenen und klärt die Verbindung zwischen seinen Protagonisten.


    I m b o l c die Friedensweberin, deutlich ihres Lebens müde, ist auf der Suche nach ihrer Schwester, der Schildmaid, die ihre Nachfolge antreten soll. Sie trifft auf drei Reisende vom verborgen lebenden kleinen Volk der Hydden: der Krieger Pykes, der Forstmeister und ernannte Streitschlichter Barklice und der erst elfjährige Bedwyn Stort. Imbolc appellliert an die Hilfsbreitschaft der Gruppe einem Riesen aus einem fernen Land gegenüber, der bald eintreffen wird.


    A r t h u r Foale, Professor für Astral-Archäologie, ein Mann der Gegenwart, nutzt während seiner Untersuchungen Kompass, Digicam und Handy. Arthur ist überzeugt, dass es an Orten wie Stonehenge Portale in andere Welten (Henges) gibt. Foale hatte bei einer Diskussion über Kreationismus einen Eklat ausgelöst und anschließend seine Jobs als Professor und Produzent von Fernsehsendungen verloren. Ein Anruf, der wie aus einer von Arthurs fernen Welten klingt, konfrontiert die kinderlosen Foales mit der Ankunft eines Kindes in England. Arthur wurde als Vertrauensperson von den Hydden gewählt, weil er an ihre Existenz glaubt.


    J a c k, der aus der Sicht der winzigen Hydden riesengroße Junge aus dem deutschen Harz, ist als genetischer Grenzgänger in Gefahr, in seiner Heimat aus Aberglaube getötet zu werden. Der sonderbar gekleidete Junge, klein und außergewöhnliche Charakterstärke ausstrahlend, steht vor der Tür eines englischen Kinderheims. Auf der Klappe von Jacks Rucksack findet sich Arthur Foales Telefonnummer. Ein Treffen der Foales mit Jack geht buchstäblich in einem Unwetter unter und führt stattdessen Jack und K a t h e r i n e Shore zusammen. Eine Beziehung, die zehn Jahre später der Handlung von "Hyddenworld" ihre entscheidende Wendung geben wird. Dass Jacks Ankunft mit dem Ende der Regentschaft Imbolcs zusammentrifft, ist kein Zufall.


    In weiteren Rollen: die für Menschen unsichtbaren H y d d e n, die mit der Natur leben, beherrscht von den Sinistral und ihren Armeen, den Fyrd. Brum, die Hauptstadt des kleinen Volkes, liegt unterhalb der Stadt Birmingham; die Hydden nutzen ein ausgedehntes Kanalnetz und bewegen sich nachts, von den Menschen unbemerkt, in der Stadt. Das kleine Volk ist zu einem Leben im Ghetto gezwungen und unter der Stadt für den Wasserbau zuständig. Bei den Fyrd in Brum bahnt sich die Machtübernahme durch den korrupten, skrupellosen Festoon an. Die Begegnung zwischen Katherine und dem Staat der Fyrd führt zu einem spannenden Kampf in der Unterwelt mit kräftigem Waffengeklirr.


    "Noch war Brum eine Bastion des freien Denkens, der Unbotmäßigkeit und des subversiven Humors mit einer reichen, weltoffenen Kultur, die sich von jeder anderen Stadt in der Welt der Hydden unterschied. Obwohl zu dem Zeitpunkt, als Jack und Katherine dort ankamen, bereits seit vielen Jahrzehnten von den Fyrd besetzt, war die Stadt von den meist strengeren Regeln und Gesetzen verschont geblieben, sodass Denker, Künstler und dergleichen ohne große Angst vor Repressalien ihrer Arbeit nachgehen konnten." (S. 345)


    Fazit
    "Hyddenworld - Der Frühling" stellt dichtgedrängt Personen, Orte und die für Menschen unsichtbare Welt des kleinen Volks vor. Zwei wichtige Schauplätze: Wadstone House, in dem die Foales leben und von dem Jack glaubt, das Haus stecke in einer Zeitschleife fest, mit seinem Blick auf die Felszeichnung eines Pferdes und Waseley Hill, wo Beornamund gelebt haben soll. Im mittleren Teil des Buches, den ich deutlich schwächer fand als den ersten, werden hauptsächlich Figuren auf Reisen geschickt, die Protagonisten wachsen heran. Jack und Katherine haben den Weg ins Erwachsenenleben noch vor sich, sie sind jetzt 16 Jahre alt. Arthur, ein faszinierender Charakter und Kontaktperson zur Unterwelt, verschwindet sogar eine Weile ganz aus dem Blick des Lesers. Das letzte Drittel des Romans ist wieder fesselnd fabuliert, aber nur hartgesottene Fantasy-Fans werden bis hierher durchhalten. Mit dem Schwenk in die Stadt Brum erhält die Geschichte nun auch humorvolle Untertöne. Zum Ende des ersten Bandes kommt das Element Wasser (als Fluss und als Unwetter) ins Spiel und gefährdet die Existenz der Stadt Brum. Die Bilgener, ein Hydden-Volk, das auf Schiffen lebt, und die Ankunft eines Heissluftballons lassen auf Steampunk-Elemente in den folgenden Bänden hoffen. Wenn es in "Hydden World" um Liebe, Zorn oder Trauer geht, fand ich die Emotionen sehr übertrieben beschrieben, als würde ein Gefühl stets mit einem Tusch angekündigt. Ein durchwachsener Auftaktband des Erzählers aus der Maulwurfsperspektive in "Der Stein von Duncton". Der zweite Teil der Hydden Welt wird im Sommer spielen ...

  • Hmmm ...... gut, hört sich nicht schlecht an, aber'n bissl teuer, oder? Na gut, dafür, dass es jetzt erst im Februar neu erscheint. Naja, ich werd mal schauen wenn es etwas billiger ist, oder es dann als Taschenbuch erscheint :-]. Aber von der Story hört es sich interessant an. Gute Buchvorstellung ;-).


    Gruß :wave Feuerherz

  • Ich habe auch eine Leseexemplar hier liegen. Bis jetzt hat es mich noch nicht besondere gereizt es zu lesen. Die Buchvorstellung hört sich aber sehr gut an. Ich denke ich werde es auf jeden fall lesen wenn ich dazu komme.

  • Zitat

    Original von Feuerherz
    Hmmm ...... gut, hört sich nicht schlecht an, aber'n bissl teuer, oder? Na gut, dafür, dass es jetzt erst im Februar neu erscheint. Naja, ich werd mal schauen wenn es etwas billiger ist, oder es dann als Taschenbuch erscheint :-]. Aber von der Story hört es sich interessant an. Gute Buchvorstellung ;-).


    Gruß :wave Feuerherz


    Danke. :-)


    Zu den Kosten - schlimmer: Es ist der erste Band einer Trilogie. Aber man kann vielleicht auf eine Gesamtausgabe als Taschenbuch hoffen.

  • Ich hatte auch ein Leseexemplar und hier nun meine Meinung dazu :-)


    Inhalt:
    Jack ist ein „Riesengeborener“ und in Hyddenworld geboren, einer Welt von kleinen Leuten die parallel zu unserer Menschenwelt existiert.
    Da wir Menschen jedoch den Blick für alles ungewöhnliche verloren haben, sind wir uns der Hydden, und ihrer Welt unter uns, nicht mehr bewusst,
    und zusätzlich haben die Hydden gelernt ihre Welt gekonnt vor uns zu verbergen. Die Hydden jedoch sind sich der Menschenwelt überaus
    bewusst und nutzen sogar teilweise unsere Technologie und Erfindungen. Nur das Wissen, wie man von einer Welt zur Anderen wechselt, ging im Laufe der Jahrhunderte auch bei den Hydden, bis auf sehr Wenige die das Wissen hüten, verloren.
    Die Hydden sind ein altertümliches Volk, das an Traditionen festhält und an Legenden und Prophezeiungen glaubt. In einer dieser Prophezeiungen geht es um einen verloren gegangenen Stein der den Namen „Frühling“ trägt.
    Es heißt, wenn dieser gefunden wird, wird ein anderes Zeitalter aufbrechen und das Wohl beider Welten liegt in den Händen von einigen wenigen Sterblichen und Hydden.
    „Riesengeborene“ scheinen eine besondere Rolle in dieser Legende zu spielen, weshalb die meisten „Riesengeborenen“
    von den Sinistral (einer Art Herrscherfamilie mit ihrer Armee den „Fyrd) getötet werden. Um diesem Schicksal zu entkommen, wird Jack in die Menschwelt gebracht und wächst dort unter Menschen auf.
    Im Laufe seines Heranwachsens trifft Jack auf Katherine (ein Mädchen in seinem Alter) und das Wissenschaftler Ehepaar Foale,
    und man erkennt, dass ihre Schicksale miteinander verknüpft sind. Ihr Zusammentreffen ist kein Zufall, sondern dient einem höheren Zweck,
    und ist mit der Prophezeiung der Hydden verwoben. So beginnt eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse und in eine neue, fremde Welt,
    denn in Hyddenworld warten nicht nur freundliche Hydden auf sie. Die Fyrd haben den Auftrag Jack zu töten und Katherine gefangen zu nehmen, werden die Fyrd das schaffen,
    oder wird hier das Schicksal wieder eingreifen?



    Hyddenworld: Der Frühling ist der erste Band einer Fantasy-Tetralogie. Es ist mein erstes Buch, das ich von Wiliam Horwood lese,
    und es ist aus der Sicht eines außenstehenden Erzählers geschrieben.


    Der Einband des Hardcovers ist passend zu den etwas „altertümlichen Hydden“ und in der Optik eines älteren, lederngebundenen Buches mit verschnörkelter Schrift gehalten.
    Es beinhaltet 7 Überkapitel die aus insgesamt 88, teilweise wirklich sehr kurzen, Kapiteln bestehen.


    Meine Meinung:
    William Horwood lässt uns in seinem Buch Hyddenworld die Abenteuer der Hauptcharaktere Jack und Katherine, Margaret und Arthur Foale
    sowie einiger Hydden in der Menschenwelt und Hyddenworld miterleben.
    Am Anfang hatte ich zwar bedenken nicht mit den zahlreichen
    und außergewöhnlichen Namen der Charaktere zurecht zu kommen, doch die Sorge war völlig unnötig. So wie man Jack und Kathrine beim Erwachsen werden begleitet,
    wächst man selbst in die Welt der Hydden hinein und die Namen und Orte fallen nicht mehr seltsam auf.


    Der Autor gibt den Charakteren zwar liebevoll ihre eigenen und völlig verschiedenen Wesensarten und Eigenheiten, was ihnen einen gewissen „Wiedererkennungswert“ gibt,
    doch fehlt es mir oft an Tiefe der Charaktere, und ich bekam keine richtige Verbindung zu den Charakteren, evtl. auch durch die Erzählweise eines Außenstehenden.
    Ich habe auf der einen Seite den Eindruck, dass die vielen Nebencharaktere, mit ihren eigenen Kapiteln im Buch, und ihrer heldenhafter Taten, die beiden Hauptcharaktere Jack und Katherine etwas untergehen lassen.
    Doch auf der anderen Seite, ist es vom Autor durchaus gut durchdacht, die Charaktere der kleinen Leute von Anfang an schon derart mit in die Geschichte einzuarbeiten,
    auch wenn es die Handlungen durch eine oft zu große Informationsflut manchmal etwas ausbremst. Wahrscheinlich wird man die meisten
    Charaktere bei den nächsten Bänden von Hyddenworld wieder antreffen, und sie werden wieder kräftig mitmischen und teilweise tragende Rollen inne haben.


    War ich von der Leseprobe und den anfänglichen Kapiteln überaus begeistert, konnte die Geschichte die Spannung vom
    Anfang leider nicht halten, und hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
    Zur Mitte hin wurde es überaus langatmig und plätscherte nur so dahin. Es wurden zu viele Nebensächlichkeiten einfach
    zu detailliert beschrieben, und ich hatte das Gefühl, der Autor hätte den Faden am Wesentlichen verloren. Auch hätte ich mir eine
    etwas bildlichere und fantasievollere Darstellung Hyddenworlds mit mehr Kontrast zur Menschenwelt erhofft. Am Ende nahm die Geschichte jedoch wieder etwas mehr Fahrt auf.


    Es ist ein komplexes Buch mit einer Vielzahl an Charakteren und Handlungen, auf das man sich einlassen muss.
    Es überwiegen lange und verschachtelte Sätze, die man nicht einfach so überfliegen kann, sondern für die man sich Zeit nehmen sollte, damit man die ganzen Ereignisse auf sich wirken lassen kann.
    Auch die Sprache ist teilweise etwas holprig und altertümlich, jedoch für die etwas „altmodischen“ Hydden durchaus passend. Die kurzen Kapitel
    gaben mir da eine gute Hilfestellung um gut durch die Geschichte zu kommen.
    Für mich gehört Hyddenworld zu den Büchern, die man wahrscheinlich öfter lesen wird, und immer wieder neue Details entdeckt,
    da man bei dieser Vielfallt an Einzelheiten gar nicht Alles aufnehmen kann.


    Es ist ein anspruchsvolles Buch und meiner Meinung nach nichts für Leser, die nach einer rasanten leichten Fantasy-Lektüre zur
    Ablenkung für Zwischendurch suchen. Diese würden enttäuscht sein, da es nicht zu den Büchern gehört, bei denen einen die Spannung so mitreißt,
    dass man es nicht aus der Hand legen kann und die Seiten nur so dahin fliegen.
    Für Leser allerdings, die sich bewusst für ein zeitintensives, eindrucksvolles und detailreiches Fantasy-Märchen entscheiden und sich genügend Zeit dafür nehmen,
    wird es bestimmt ein ganz besonderes Lesevergnügen.
    Wo ich völlig unschlüssig bin ist, für welches Alter die Zielgruppe dieses Bandes anzusetzen ist.
    Auf der einen Seite empfand ich es als ein Jugendbuch, mit seinem jugendlichen Hauptdarstellern und deren zarten und vorsichtigen Erwachen Ihrer Gefühle füreinander,
    und den teilweise noch kindlichen Dialogen.
    Auf der anderen Seite hatte es auch brutale Passagen. Es floss viel Blut, Menschen sind verbrannt und Hydden wurden nieder gemetzelt. Hier fällt es mir schwer eine Altersempfehlung abzugeben.


    Nichts desto trotz hinterlässt Hyddenworld (von den vielen Schreib- und Satzzeichenfehlern abgesehen, von denen ich hoffe, dass sie nur in den Vorabexemplaren vorhanden sind)
    einen durchaus positiven Eindruck bei mir, der jedoch ehrlicherweise erst entstand, nachdem ich das Buch ausgelesen hatte und nochmal Nachwirken lies.
    Das Durchhalten hat sich also für mich gelohnt.
    Die Idee der Handlung, mit dem verstricken der Menschenwelt mit der Hyddenwelt mit
    Einbezug der Jahreszeiten, gefällt mir sehr gut und lässt viel Potential und Möglichkeiten für die Folgebände offen. Meine Neugier auf Hyddenworld: Der Sommer wurde geweckt.


    Wegen der Langatmigkeit in der Mitte, der fehlende Tiefe mancher Charaktere und den vielen
    Rechtschreibfehlern vergebe ich leider nur 7 Punkte, aber mit Tendenz nach oben.

  • Es sind gerade die Märchen, an die wir uns von den alten Geschichten, aufgrund ihrer Aussagekraft und Sprache, am meisten erinnern.
    Hyddenworld gleicht diesen Märchen in seiner Handlung und Sprache, denn es wurden zwei ganz besondere Stücke vom Schmied und Riesen Beornamund wegen seiner großen Liebe Imbolc geschaffen, wobei in einem der Stücke das Licht aller Jahreszeiten eingefangen war. Die Götter sahen diese Tat jedoch als Frevel an ihnen an und zerstörten das Werk. Es zersplitterte in vier Teile, wobei ein jedes das Licht einer Jahreszeit enthielt. Alle Teile konnte Beornamund wiederfinden und in ein Schmuckstück einfassen, bis auf eins, den Frühling, der in der alten Sprache den Namen Imbolc trägt. Imbolc ist seitdem dazu verdammt mit dem Schmuckstück auf der Erde zu wandeln und darauf zu warten, dass alle Steine wieder verloren gehen, um dann einst von ihrer Nachfolgerin, zusammen mit dem fehlenden Stein des Frühlings wiedergefunden und vereinigt zu werden. Nach und nach gingen die Steine verloren und nun ist es an der Zeit, sie alle zu suchen und wieder zusammenzuführen. Jack, der Riesengeborene, und die bisher noch unbekannte Schildmaid und Nachfolgerin Imbolcs müssen sich zusammentun und gemeinsam diese Aufagbe bewältigen.
    Besonders machen diese Geschichte die märchen- und bildhafte Sprache, die diese Geschichte ausmacht und zudem eine besondere Atmosphäre in dem Roman erzeugt, die sehr phantastisch ist. Vor allem die Welt der Hydden und die Charaktere sind etwas sehr positives, denn an beidem merkt man, mit welcher Liebe und mit welchem Detailreichtum beides geplant und ausgearbeitet wurde. Die Welt der Hydden ist durch viele kleine Details geprägt, die diese Welt von unserer unterscheidet und sie glaubhaft macht, wie die Kultur der Hydden und anderen Völker, ihre Art sich zu kleiden, ihre Architektur und die vielen kleinen Eigenarten, die grade den Hydden zugesprochen werden. Am schönsten sind jedoch die Charaktere, bei denen man selbst bei den Nebencharakteren erkennen kann, wie detailliert sie geplant wurden und die durch ihre ganz eigenen Wesenzüge die Geschichte bereichern.
    Ein wenig schade fand ich jedoch das Ende dieses Bandes, welches in meinen Augen etwas zu schnell und gehetzt kam, denn für diesen letzten Abschnitt wurde viel Zeit auf wenig Seiten gepackt und daher wirkt dieser Teil sehr gestaucht, als hätte der Autor nicht mehr so große Lust verspürt, diesen Teil des Romans zu schreiben. Des Weiteren ist das Ende, da es sich um den ersten Band einer Quatrologie handelt noch recht offen und es bleiben natürliche viele Fragen offen, auch wenn ebenfalls viele beantwortet wurden. Für mich blieb der Roman auf jeden Fall sehr spannend, da eine der wichtigsten Fragen sehr lange offen bleibt, wobei man dem Band jedoch anmerkt, dass er erst der Auftakt zu einer sehr langen Reihe ist, denn es bleiben deutlich mehr Fragen offen, als geklärt wurden. Jedoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und es macht eindeutig Lust auf mehr, auch wenn ich hoffe, dass der nächste Band es schafft wirklich noch tiefer in die Handlung einzudringen, denn wie es weitergehen wird, möchte ich unbedingt erfahren.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Einer uralten Prophezeiung zufolge erwartet das Volk der Hydden einen Riesengeborenen. Dieser wird die Aufgabe haben, die Brosche der Friedensweberin Imbolc wieder mit den verloren gegangenen Edelsteinen der 4 Jahreszeiten zusammenzusetzen, um die Welt der Hydden, aber auch die der Menschen zu retten. Jack scheint dieser Riesengeborene zu sein und zu seiner eigenen Sicherheit bringt man ihn in die Welt der Menschen, um dort aufzuwachsen. Kurz nach seiner Ankunft dort begegnet er Katherine, mit der ihn die „Wurd“, das Schicksal in Hyddenwelt, eng verbinden wird. Ist sie gar die Schildmaid, die der Friedensweberin folgen wird? Bevor sich dieser Teil der Legende erfüllen kann, haben die beiden und alle anderen Beteiligten noch viele Jahre und umso mehr Abenteuer zu bestehen. Ihnen zur Seite stehen sowohl das Ehepaar Foale in der Menschenwelt als auch einige Hydden um den besonderen Bedwin Stort in der dortigen Welt.


    Das Buch ist in viele, recht kleine Kapitel untergliedert. Einerseits liest man so immer noch ein paar Seiten, andererseits wird die Handlung damit auch oft unterbrochen und an anderer Stelle wieder fortgesetzt, was den Lesefluss auch hemmen kann.

    Es fällt mir schwer, eine endgültige Meinung über dieses Buch abzugeben. Einerseits hat mich die detailreiche phantastische Geschichte begeistert, andererseits hat sie sich leider streckenweise gerade in diesen Details verloren.


    Auch werden einem viele Begriffe einfach so hingeworfen, ohne dass es zunächst einmal weitere Erklärungen gibt. Die genauen Beziehungen und politischen Verwicklungen in Hyddenwelt haben sich mir leider bis zum Schluss nicht so recht erschlossen.


    Sehr negativ aufgefallen sind mir die vielen Rechtschreib- und leider auch Logikfehler im Buch (in meinem Buch ist kein Leseexemplar-Vermerk, ich gehe also davon aus, dass es sich um eine reguläre Ausgabe handelt). Gerade vom Klett-Cotta Verlag bin ich da eigentlich anderes gewohnt und hatte nach einem Blick auf das gewohnt liebevoll gestaltete Cover auch ein entsprechendes Innenleben erwartet. Schade, dass hier offensichtlich ein bisschen geschludert wurde. Einzelne Fehler überlese ich, aber in dieser Häufung ist mir das in einem renommierten Verlag bisher selten begegnet und trübte dann doch etwas das Lesevergnügen.


    Das Buch hat einerseits etwas von einem Märchen und die Handlung gleitet die meiste Zeit ruhig vor sich hin. Immer wieder kommt es aber zu detaillierten Grausamkeiten, die daran erinnern, dass man hier kein Kinderbuch vor sich hat. Auch könnte ich mir vorstellen, dass Jugendliche mit der eher altertümlichen Sprache wenig anfangen können.


    Mit den Hauptfiguren Jack und Katherine konnte ich mich nicht so recht anfreunden, ihre Handlungen und Motive blieben mir eher fremd. Sehr schön dargestellt fand ich allerdings einige Nebencharaktere.


    Trotzdem bleiben viele Fragen offen – aber da dies der erste Band einer Reihe ist, ist dies wahrscheinlich so beabsichtigt. Nachdem der erste Teil den Untertitel Der Frühling trägt, geht die Geschichte logischerweise mit Der Sommer in die zweite Runde, auf englisch ist der zweite Teil (Awakening) bereits letzten Sommer erschienen.

  • Mich konnte das Buch leider nicht fesseln, obgleich ich irgendwie nicht genau den Finger darauf legen kann, woran es tatsächlich lag.
    Die Geschichte lässt sich gut an, aber aus irgendeinem Grund bin ich unterwegs verloren gegangen, eigentlich schade, denn die Aufmachung und die Grundidee der Geschichte hat mir grundsätzlich gut gefallen.


    Vielleicht sollte ich dem Buch mit einem erneuten Anlauf eine zweite Chance einräumen...



    nachdenkliche Grüße von Elbereth :wave



    edit: Stilistische Makel ausgemerzt

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • Es war für mich das erste Buch dieses Autors und es war relativ gut.


    Der Anfang war gut mit der Einführung in diese Welt, der Mittelteil war leider etwas langatmig, doch zum Schluss nahm die Geschichte wieder ordentlich an Fahrt auf. Schade, dass der Mittelteil etwas langatmig war, ich hätte das Buch dadurch fast abgebrochen. Hätte man diesen Teil etwas gekürzt, wäre das Buch im Ganzen viel spannender gewesen. Ab dem Mittelteil wurde die Geschichte richtig spannend!!! Das Buch hatte mich während meines Urlaubs begleitet und mir schöne Flugstunden bereitet.


    Besonders der weitere Verlauf der Geschichte um Jake und Katherine war interessant, ob ich mir den zweiten Teil kaufen werde, weiß leider noch nicht, da die Spannung wie gesagt leider erst zum Ende aufkam und ich besorgt bin, dass es im nächsten Band wieder eine ganze Weile braucht bis die Geschichte spannend wird.


    Im Großen und Ganzen habe ich das Buch gerne gelesen, aber absolute Lesespaß war es leider nicht.

  • Die Geschichte beginnt mit einer Prophezeiung und der Klärung des Ursprungs der Friedensweberin. Diese ist nicht nur auf der Suche nach Ihrer Ablösung, sondern auch nach Jack, dem Riesengeborenen, der in der Welt der Hydden das Licht der Welt erblickt, dort aber aufgrund seiner körperlichen Besonderheit nicht bleiben kann. Aus diesem Grund wird Jack in die Welt der Menschen gebracht und die Hydden nehmen nach jahrhundertelanger Unterbrechung Kontakt zu einem der wenigen Menschen auf, die überhaupt eine Ahnung von ihrer Existenz und vielleicht auch von der Prophezeiung haben....


    Doch dann kommt scheinbar alles anders als geplant. Jack wird gemeinsam mit einer kleinen Familie in einen Autounfall verwickelt. Durch viel Mut und Glück kann Jack die Tochter, Katherine, noch aus dem brennenden Auto ziehen, bevor er zusammenbricht. Nur dem spontanen Einsatz der gleichfalls anwesenden Hydden ist es zu verdanken, dass Jack überlebt. Dies ist jedoch für ihn mit jahrelanger Qual und vielen Operationen verbunden. Hierbei bricht der Kontakt zu Katherine zunächst ab. Später, als deren Mutter im Sterben liegt, fährt Jack zu ihr und lernt sie neu kennen. Die beiden empfinden mehr für einander, sind aber noch nicht in der Lage, hierzu zu stehen oder sich einander mitzuteilen. Der Tod der Mutter wirft Katherine lange Zeit aus der Bahn. Um Abschied zu nehmen entscheidet sie sich dann für ein Feuer zu Ehren ihrer Mutter. Jack möchte am liebsten vorher aufbrechen, da er spürt, dass eine Bedrohung naht, lässt sich aber Katherine zuliebe darauf ein. Bei eben diesem Feuer wird Katherine durch eine List von Jack getrennt und entführt. Bei dem Versuch, ihr zu folgen, wird Jack glücklicherweise von den Hydden abgefangen, die verhindern, dass er in die gestellte Falle läuft. Denn er ist das eigentliche Ziel der Entführer. Jack taucht erneut ein in die Welt der Hydden und macht sich gemeinsam mit seinen neuen Freunden auf die Suche nach Katherine.


    Die Idee, die - aus unserer Sicht - reale und die fiktive Welt miteinander zu vermischen, finde ich recht gut. In dem Moment als Jack die Welt der Menschen betritt, wirkt die Erzählung nicht nur klarer strukturiert, sondern nimmt auch an Spannung zu. Im Laufe der Handlung geschehen viele Dinge, die nur noch mit Magie zu erklären sind. Hier lässt der Autor viel Raum für Spekulationen. Ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt das Tempo und somit die Spannung rasant zu. Spätestens hier ist man als Leser gefesselt und fühlt sich mehr oder weniger gezwungen, weiterzulesen. Eine spannende Geschichte mit einem teilweise überraschenden Ende, dass jedoch viel offen für eine Fortsetzung lässt. Der Untertitel "Der Frühling" lässt auf einen Vierteiler schließen - ich lasse mich mal überraschen und bin auf jeden Fall beim "Sommer" wieder mit dabei.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend