Leserundenvorschlag ab 01. April 2012 "Mord unter den Linden" mit Autor

  • Es sind doch nicht alle Exzentriker und bunte Vögel automatisch schwul?
    Wenn er eine Frau fände, die ihn versteht und ihm hilft, den äußeren Schein zu wahren, dann ginge es seinem Selbstvertrauen wohl um einiges besser. Und er hätte wen zum Reden und nicht nur das Bild seiner Großmutter...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Wie er da so alleine in der Wohnung mit seiner Großmutter geredet hat, da tat er mir leid in seiner Einsamkeit.


    Ich muß ja gestehen, noch nicht durch zu sein mit dem Buch, doch mehr Abwechslung über Ostern als gedacht, aber ich seh das nicht als so schlimm an.


    Die obige Szene empfand ich eher als berührend.
    Nicht, daß er mit leid tat, daß er alleine ist.
    Alleine sein heißt ja nicht so automatisch einsam zu sein. Einsam kann ich auch unter vielen Menschen sein.


    Aber dieses Ritual weiterzuführen, eben mit ihr zu reden fand ich ganz interessant.


    (Ok, ich weiß halt noch nicht, wie er sich in den Abschnitten noch weiterentwickeln wird, die ich noch nicht gelesen habe - aber zumindest bis zu dem Zeitpunkt seh ich das erst einmal so)

  • Das Gespräch mit seiner Großmutter wirkte eigentlich eher wie eine Art Brainstorming, um seine Gedanken anders zu ordnen (oder wie man das auch immer nennen mag). Letztendlich konnte er danach einen hilfreichen Gedanken fassen, der ihn in seiner Ermittlungsarbeit weiterbrachte. Er scheint diese "Gespräche" bei schwierigen Fällen anzuwenden, wenn er mit seinem Latein am Ende ist.

  • War nur eine Überlegung.
    Ich dachte, es wär einfacher, nach außen hin einen Schein zu wahren, als ständig verspottet, von Untergebenen nicht ernst genommen und vielleicht irgendwann von einem Neider nach §175 ausgebootet zu werden.
    Im Laufe des Buches erkennt er ja, dass er gut so ist, wie er ist. Und dass er sich selbst lieben und akzeptieren muss, damit andere das auch können.


    Auch hat er ja Otto als Freund gewonnen.


    Schränkt Funke zum Ende hin eigentlich seine Alkoholkonsum ein?

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • JaneDoe
    Einerseits ist das natürlich eine Ausprägung seines exzentrischen Charakters. Immerhin galt Französisch als die Sprache von Geist und Kultur. Andererseits hat Berlin durch die Einwanderung von Hugenotten eine lange französische Tradition. Man denke nur an den Franzöischen Dom, an das Franzöische Gymnasium etc. Und auch Französisch als Sprache war sehr präsent.

  • Zitat

    Original von Tim Pieper
    JaneDoe
    Einerseits ist das natürlich eine Ausprägung seines exzentrischen Charakters. Immerhin galt Französisch als die Sprache von Geist und Kultur. Andererseits hat Berlin durch die Einwanderung von Hugenotten eine lange französische Tradition. Man denke nur an den Franzöischen Dom, an das Franzöische Gymnasium etc. Und auch Französisch als Sprache war sehr präsent.


    Es passt ja auch zu ihm. Er trinkt den Tee bestimmt auch mit abgespreiztem kleinen Finger :-)

  • JaneDoe
    Das mit dem abgespreizten Finger passt! :lache Du wirst dich jetzt bestimmt wundern, aber den abgespreizten Finger hatte ich in einer älteren Fassung des Manuskripts tatsächlich noch drin, und zwar bei der ersten Begegnung von ihm mit Otto im Polizeipräsidium. Funke stüzt da ein Tässchen Kaffee hinunter, das verdächtig nach Cognac riecht ... :-)

  • Zitat

    Original von Tim Pieper
    Funke stüzt da ein Tässchen Kaffee hinunter, das verdächtig nach Cognac riecht ... :-)


    Das klingt guuut :grin
    Wieso mußtest oder wolltest Du es rausnehmen? Weils zu eindeutig gewirkt hätte ? Oder nicht passend genug war?

  • JaneDoe  
    Der Commissarius ist wie auch alle anderen Figuren in mühevoller Kleinarbeit, nach und nach entstanden. Ich glaube, ich wollte "einen etwas anderen Ermittler" erschaffen, der sich von einer herkömmlichen Polzisten abhebt. Und wie es scheint, hat er ja auch bei euch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. :-)

  • Johanna
    Gute Frage, aber JaneDoe hat die Antwort schon selbst gegeben. Sie konnte sich ja anscheinend den gespreizten Finger schon vorstellen, ohne dass ich ihn explizit erwähnt habe.
    Generell schreibe ich für die Protagonisten immer mehrere Beschreibungen ihres charakteristischen Aussehens und ihres charakkteristischen Verhaltens. Einige Beschreibungen, die mir zu "naheliegend" erscheinen, nehme ich dann wieder heraus.