Leserundenvorschlag ab 01. April 2012 "Mord unter den Linden" mit Autor

bibliocat und Johanna scheinen es nicht geschafft zu haben. Vielleicht kommen sie ja etwas später noch dazu .

Ok, dann fangen wir am besten an.

Heute sprechen wir über die Protagonisten aus „Mord unter den Linden“. Zwar habe ich die Figuren erschaffen, aber in eurer Phantasie erwachen sie erst zum Leben. Deshalb gibt es nicht nur eine, sondern viele Wahrheiten. Aus diesem Grund möchte ich nicht zu viele Vorgaben machen und lediglich einschreiten, wenn wir zu viele Fährten gleichzeitig verfolgen.

Über wen möchtet ihr heute Abend sprechen?

Also, meine Lieblingsfigur im Buch ist der Commissarius

Gute Frage - die Figuren sind ja alle auf ihre Weise interessant.
Vielleicht starten wir mit der Hauptfigur?

Zitat

Original von JaneDoe
Also, meine Lieblingsfigur im Buch ist der Commissarius

Den fand ich auch sehr charmant.

Oh ja, der Commissarius ist wirklich interessant!

Meine Katze streitet sich grad mit dem Laptop um den besten Platz auf meinem Schoß und sie scheint zu gewinnen...

Ok, fangen wir mit dem Comissarius an. Was findet ihr sympathisch an ihm? Was findet ihr menschlich? Worin seht ihr die Schwächen und Stärken seines Charakters?

Bei der ersten Beschreibung des Commissarius hatte ich zunächst eine Figur á la Rudolph Moshammer vor Augen (das lag wohl in erster Linie an den Details zur Perücke)....schon komisch, welche Bilder manchmal im Kopf entstehen...

Zitat

Original von JaneDoe
bibliocat und Johanna scheinen es nicht geschafft zu haben. Vielleicht kommen sie ja etwas später noch dazu .

Jou - ich bin jetzt da - vorher ging leider nicht

Mooshammer ist gut.

Hallo Johanna, schön, dass du es noch geschafft hast.

Der Commissarius ist sich seiner sexuellen Neigungen und der damit verbundenen Einsamkeit bewusst. Am Anfang hat er nur das Bild seiner Großmutter, am Ende hat er Otto als Freund. Im Laufe des Buches wird er sich bewusst, dass er nun mal so ist, wie er ist und trotzdem selbstbewusst auftreten kann. Das ist gut!
Warum hat er keine Alibifrau?

Hihi, ja bei der Beschreibung der Perücke musste ich auch an Mosi denken

Wie er da so alleine in der Wohnung mit seiner Großmutter geredet hat, da tat er mir leid in seiner Einsamkeit.

Der Commissarius ist einerseits gesellschaftlich angesehen, vermutlich von allen aufgrund seiner Position geachtet - andererseits lebt er aber eher von anderen zurückgezogen. Ich glaube, er ist sehr von Selbstzweifeln durchzogen.
Er ist insgesamt eine sympathische Figur und tut einem insgeheim leid, weil er seine Wünsche niemals ausleben darf.

Vor allem in seinem Männerberuf muss er doch erhebliche Schwierigkeiten gehabt haben. Da wurde seine Autorität doch sicher in Frage gestellt.

kissy
Gute Frage. Ich würde spontan sagen, dass eine Alibifrau nicht zu ihm passen würde. Obwohl er seine Homosexualität nicht auslebt, verhält er sich ja auch nicht alibimäßig. Vielmehr zeigt er ja durch seine Redeweise und Kleidung aller Welt, was für ein bunter Vogel er ist.

@ JaneDoe: Ich glaub, die Achtung der anderen hat er sich mittlerweile durch seine penible Arbeitsweise erarbeitet.

JaneDoe  
Ja, tatsächlich wird seine Autorität in Frage festgestellt. Erinnerst du dich an die Szene im Friedrichshain, als das zweite Kreuzigungsopfer gefunden wird. Ein untergeordneter Beamter nennt ihn "Commissaire des fleurs" und verspottet ihn ganz offen.

Gerade so jemand wie Otto passt ausgezeichnet als Freund zu ihm (nicht als Liebhaber). Aufgeschlossen, ohne Vorurteile, tolerant.