Der Autor:
Marc-Uwe Kling, 1982 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Hier studierte er Philosophie und Theaterwissenschaften. Er hat sich in der Poetry-Slam-Szene einen Namen gemacht und geht mit eigenen Bühnenprogrammen und Lesungen auf Tour.
Das Buch:
Die verrückteste WG Deutschlands, mit dem kommunistischen Känguru und dem stoische Kleinkünstler, ist zurück! Im Kampf gegen das mysteriöse Ministerium für Produktivität schrecken sie vor nichts zurück. Eine Verschwörung auf niedrigster Ebene! Spektakuläre Enthüllungen! Skandale! Intrigen! Irgendwas Abgefahrenes mit Religion! Zwei außer Rand und Band …
Meine Meinung:
Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich dazu jemals eine Rezi schreiben würde. Das erste Buch, "Die Känguru-Chroniken", hatte mich ja nicht wirklich vom Hocker gehauen, und eine Fortsetzung wäre aus eigenem Antrieb nicht auf meiner Wunschliste gelandet. Nun bekam ich das Buch aber geschenkt. Da ich schon den Vorgänger als recht kurzweilig in Erinnerung hatte, dachte ich, ich lese es gleich, dann habe ich es weg.
Ha, und wer hätte es gedacht, ich habe mich tatsächlich ausgezeichnet unterhalten gefühlt. So ganz kongret kann ich es nicht machen, warum Klings Humor diesmal bei mir gefruchtet hat, nachdem er mich im ersten Band nicht mitreißen konnte. Ich habe aber vor, einen Gegencheck zu machen, und den ersten Band nochmal zu lesen.
Insgesamt ergaben die einzelnen Kapitel hier ein einheitlicheres Bild, es ist eine Basisstory vorhanden, die sich im Laufe des Buches entwickelt. Dabei wird eine düster angehauchte, vom Kapitalismus überprägte Welt gezeichnet, die nicht nur entfernt an Orwells Roman "1984" erinnert. Das hat mir sehr geholfen, mich auf die einzelnen Geschichten einzulassen (was mir im ersten Teil schwerer fiel). Wie beim letzten Teil auch, ist das Buch gespickt mit Ironie, Sarkasmus, Gesellschaftskritik und Running-Gags.
Nachdem ich diesmal wirklich begeistert war, ist bei dem Ende mit Cliffhänger der Folgeband, "Die Känguru-Offenbarung", direkt auf der Wunschliste gelandet!
Von mir gibts diesmal 8 Punkte und die kühne vorläufige Behauptung einer Bekehrten, dass "Das Känguru-Manifest" wesentlich besser gelungen ist als sein Vorgänger.