Der Stummfilm-Thread

    Juha von Aki Kaurismäki ist ein Stummfilm aus dem Jahr 1999.


    Kaurismäki benötigt sowie in seinen Filmen nicht viel Dialog!
    Seine Filmsprache besteht aus Bildern und Ausdruck!
    Deswegen fügt sich "Juha" nahtlos in sein Werk.


    Zitat

    Kurzbeschreibung
    Juha und Marja lieben sich. Ihr Leben spielt sich in der ländlichen Idylle Finnlands ab. Glücklich verkaufen sie ihren Kohl auf dem Wochenmarkt und füttern die Schafe. Als Shemeikka auftaucht, der mit seinem Sportwagen vor dem Bauernhof der beiden eine Panne hat, lässt Marja sich von seinen Schmeicheleien einwickeln und geht mit ihm. Zu spät erkennt sie, dass Shemaikka sie getäuscht hat und findet sich in einem Bordell wieder. Juha schleift seine Axt und bereitet ein blutiges Ende vor.

    Ein großartiger, bewegender Film:


    Der letzte Mann


    von 1924, Regie: F.W.Murnau


    Mit Emil Jannings in der Hauptrolle.


    Was mir an einem Film wie diesem besonders gefällt ist, dass er sich Zeit lässt, die Handlung ruhig, fast langsam zu entwickeln, um dann umso wirkungsvoller zu sein.


    In den fünfziger Jahren gab es auch ein Remake mit Ton, mit Hans Albers in der Hauptrolle.

    Auch unbedingt erwähnenswert ist „Panzerkreuzer Potemkin“
    von Sergej M. Eisenstein
    aus dem Jahr 1925


    Zitat

    Kurzbeschreibung:
    Russische Matrosen leiden unter der Willkür ihres Kapitäns. Als jedoch einige, als Exempel, erschossen werden sollen, leisten sie offenen Widerstand. Ein Zündfunke zur Revolution.

    Der darf hier auch nicht fehlen:


    "Gösta Berlings Saga" (1924) von Mauritz Stiller nach Selma Lagerlöfs Roman mit einer ganz jungen Greta Garbo. Großes schwedisches Kino.


    Wenn ich denke, wie schwer solche Filme vor Internet-Zeiten teilweise aufzutreiben waren...
    Dank den DVD-Veröffentlichungen können neue Generationen sie heute entdecken.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

    danke für diesen Thread :wow


    ich kenne nicht viele Stummfilme, aber diejenigen, die ich gesehen habe (die Klassiker wie Moderne Zeiten), haben mir gut gefallen.


    ich wusste nicht, dass es sooo viele Stummfilme gegeben hat, weil ich mich auch nie damit beschäftigt habe und auch nicht, dass es solch eine Menge auf DVD gibt.
    Das ist ja fantastisch :-)


    Wahrscheinlich hat man kaum die Möglichkeit diese eher unbekannten im Fernsehen zu sehen, oder? Auf Arte und 3sat kommen ja ab und zu welche, letztens lief auch Metropolis. Obwohl, es kam vor ein paar Jahren auch schon einmal eine Stummfilmnacht, wenn ich mich richtig erinnere :gruebel


    Auf jeden Fall freue ch mich über diesen Thread :wave

    Zitat

    Original von Mia08
    Auf Arte und 3sat kommen ja ab und zu welche, letztens lief auch Metropolis. Obwohl, es kam vor ein paar Jahren auch schon einmal eine Stummfilmnacht, wenn ich mich richtig erinnere :gruebel


    Es war glaub ich vor zwei Jahren (2010), da übertrug ARTE die Aufführung des fertig restaurierten "Metropolis" in der Alten Oper von Frankfurt. Zeitgleich wurde der Film vor dem Brandenburger Tor aufgeführt.


    Um die selbe Zeit wurde im TV der restaurierte "Ivan der Schreckliche" in zwei Teilen von Sergei Eisenstein gezeigt. Die Darstellung des Titelhelden durch Nikolai Tscherkassow, die Ausstattung und die Lichtgestalltung sind unglaublich und müssen einfach mal gesehen werden.

    Noch eine wichtige Anmerkung für die Anschaffung von Stummfilmen:


    Es gibt teilweise unterschiedliche Fassungen von Stummfilmen im Umlauf. Der maßgebliche Unterschied liegt meist in der Musikunterlegung.


    Die Wahrnehmung eines Stummfilms hängt meiner Meinung nach ganz stark von der musikalischen Begleitung ab. Stummfilme leben von ihrem "Soundtrack". Wenn der nicht passt, macht es keinen Spass, den Film zu sehen.
    Viele restaurierte Filme erhalten zum Glück einen "Soundtrack" unterlegt, der auf sie maßgeschneidert ist oder oft sogar eine Neuaufnahme der Originalkomposition ist.


    Aber hier und da gibt es ein paar schwarze Schafe, Filme, bei deren Musikunterlegung geschlampt wurde und zum Beispiel das Timing nicht stimmt oder einfach nur irgendein (klassisches) Musikstück wieder und wieder abgespult wird.


    Finger weg von diesen Filmen. Am besten gleich wieder zurückschicken.

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    Ich habe neulich mal wieder Dick und Doof im Fernsehen gesehen, das ist ja im Prinzip auch Stummfilm.


    Irgendwie ist es komisch, wenn plötzlich keiner spricht und der Text erscheint zwischendurch. Aber irgendwie ist der Film dadurch wieder etwas besonderes.


    Daher kann ich Eure Liebhabereien vollkommen verstehen. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

    Zitat

    Original von Macska
    Ich habe neulich mal wieder Dick und Doof im Fernsehen gesehen, das ist ja im Prinzip auch Stummfilm.


    Ja, Mr.Stan Laurel und Mr. Oliver Norvell Hardy haben viel Stummfilm gemacht. Allerdings nur Kurzfilme. So weit ich weiß, sind alle ihre Langfilme mit Ton.


    Ich mag zum Beispiel ihren Stummfilm "Two Tars - Das Zerlegen von Kraftwagen"

    Gestern nacht lief "Die Puppe" (1919) von Ernst Lubitsch mit Ossi Oswalda auf arte: Klick


    Leider verpasst. Aber oft werden die Filme einige Zeit später wiederholt.


    Übrigens bringt arte - und gelegentlich auch 3Sat - alle paar Monate mal einen Stummfilm. Also: Augen auf! :wow

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    Zitat

    Original von Macska
    Ich habe neulich mal wieder Dick und Doof im Fernsehen gesehen, das ist ja im Prinzip auch Stummfilm. :-]


    Was kaum einer weiß: Die beiden kamen aus Russland - eigendlich heissen die Stanislav Laurel und Oleg Hardy! :chen :chen :chen


    Für mich ist Buster Keaton der größte der Stummfilstars! Er war nicht nur vor der Kamera ein hervorragender Komiker (und Stuntman!!!), auch hinter der Kamera war er ausserordentlich innovativ!


    "The General" ist sicherlich sein Meisterstück, aber auch all die anderen großartigen Filme wie "Der Kameramann", "Steanmboat Bill jr." (Der Film wo die Hauswand auf ihn drauffällt) oder "Der Navigator" lassen mich immer noch vor lachen am Boden liegen! (Ich setzte mich erst garnicht auf die Couch wenn ich Keaton ansehe... :chen)


    Habe gerade mal bei Wiki geschaut, da steht das sie in England bzw. Amerika geboren wurden. :gruebel

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    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Finger weg von diesen Filmen. Am besten gleich wieder zurückschicken.


    Das ist ein Problem, das geht nämlich im Normalfall nur, wenn die DVDs noch originalverpackt sind. Da müsste man eine Liste mit den richtigen Filmen haben, aus der man herauslesen kann, woran man Schlampereien erkennt.


    Stummfilme habe ich schon ewig nicht mehr gesehen und wundere mich gerade selbst darüber, denn für fast taube Menschen wie mich sind Stummfilme ja eigentlich perfekt. Auf "The Artist" bin ich auch total neugierig, den werde ich mir wohl im Kino anschauen und muss mir zum ersten Mal seit Jahren keine Sorgen machen, dass ich nur die Hälfte verstehen werde. :grin Ansonsten halte ich mal nach Buster Keaton Ausschau, von ihm wollte ich nämlich schon länger mal etwas anschauen, habs aber irgendwie aus den Augen verloren.

    wir haben gestern The Artist gesehen und sind auch begeistert.


    es ist sooo angenehm, mal wieder einen Film zu sehen, der von der Handlung und den sehr schönen Bildern (ja, auch s/w kann sehr schön sein!) lebt, und keine Special Effects und schnelle Schnitte braucht.


    Die Schauspieler sind genial - sie erzählen ja allein durch ihr "Herumgefuchtel" (Zitat aus dem Film) und ihre Mimik. Das ist großartig, man braucht wirklich keine Sprache. ich habe mich ja vorher auch gefagt, ob das nicht langweilig wird, aber so war es gar nicht, der Film verging wie im Flug.


    Eine wirklich wunderschöne Hommage an die Stummfilmzeit, mit Dramatik, Herzschmerz, Witz ("Päng!" :lache) und ein bisschen Nachdenklichkeit. absolut empfehlenswert!

    Wie schon Gloria Swansons Norma Desmond in "Sunset Boulevard" sagte:


    "We had faces then. We didn't need dialogue."


    Und ist es nicht ironisch? Der Stummfilm eignete sich hervorragend für Menschen mit Gehörproblemen wohingegen der Tonfilm plötzlich den Blinden den Zugang zu Filmen ermöglichte.

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