Okay, ich hab sie gerade gelesen. Bin sehr angetan, die Beiträge sind durch die Bank ziemlich gut.
Lügen: Schöne, unprätentiöse Alltagserzählung, sauber konstruiert, und trotz der Kürze durchaus vielschichtig. Kleine sprachliche Holperer wie: „Ich sah zum ihm herüber“ - müßte „hinüber“ heißen.
Der Wandel: Kein schlechter Kern, aber irgendwie merkwürdig gebaut, seltsam abgehackt. Liest sich nicht so toll, ist aber eigentlich eine ganz gute Geschichte.
Freiheit: Sauber, direkt, schnörkellos, Atmosphäre gut getroffen. Vielleicht ein bisschen langweilig.
Das Experiment: Zu viele Details und Bandwurmsätze, der Höhepunkt ist durch die Rückblende unsauber vorbereitet. Heißt aber nicht, dass die Geschichte schlecht wäre.
Der Buchladen: Narrativ, Tagebuchstil. Nicht wirklich eine Geschichte, eher eine Episode, und leider ohne Spannung – was okay wäre, wenn das beschriebene Glücksgefühl wirklich ankäme. Tut es leider nicht.
Nur ein Gedanke: Tolles Bild, das mit dem sich im Wasser ausbreitenden Tropfen Tinte. Keine Geschichte, aber ein sauber gezeichnetes, recht eindringliches Gefühlsbild.
Am Anfang: Schöne Idee, und gut umgesetzt. Vor allem die Doppelpointe – der erste Druck, die Worte „Am Anfang schuf Gott“ – sehr schön! Kleiner Wehmutstropfen: Etwas zu narrativ.
Dad: Hervorragend! An dieser Story gibt es nichts zu bemängeln. Habe fröhlich geschmunzelt.
Erster Schnee: Nett. Die Stimmung kommt gut rüber, aber die Story holpert ziemlich, im Vergleich mit den anderen jedenfalls.
Freundschaft: Mmh. Sehr berichtsartig, genaugenommen keine Handlung, und deshalb glaubt man die Wendung irgendwie nicht. Holpert auch ganz schön.
Fallen lassen: Für meinen Geschmack ein bisschen zu lyrisch, zu sprachverliebt, und ich meine eine Botschaft zu erkennen, die ich als zweifelhaft empfinde. Liest sich sperrig, hat aber was.
Im Auge des Betrachters: Toll. Direkt, grausam, wirkungsvoll eingeleitet. Treffer, versenkt.
Homecoming: Mmh. Für meinen Geschmack zu viel Behauptung, zu wenig Geschehen. Gut erzählt, rumpelt aber ein bisschen.
Waldmeister: Klasse. Es sind die einfachen Dinge. Schöne Geschichte, einfühlsam und gut beobachtet.