'Das Geisterhaus' - Kapitel 10 - 12

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Clara war eindeutig diejenige, die die seltsame Gemeinschaft im Eckhaus dazu gebracht hat halbwegs friedlich zusammenzuleben und obwohl sie sich zu Lebzeiten nicht um die Haushaltsführung gekümmert hat, beginnt nach ihren Tod alles zu zerfallen.
    Nur Alba schafft es jetzt noch zu allen Hausbewohnern ein normales Verhältnis zu pflegen, sogar zu ihrem Großvater Esteban. Auch wenn er mir nach wie absolut unsympathisch ist, in diesem Abschnitt hat Esteban mir nach dem Tod auch leid getan, er scheint seine Frau doch wirklich geliebt zu haben, auch wenn er es nie wirklich geschafft es ihr zu zeigen und durch seinen Jähzorn auch ganz allein schuld am Scheitern der Ehe ist.


    Auch politisch muss Esteban eine Niederlage einstecken, nach der letzten Wahl sind nun die Linken an der Macht, was die Konservativen natürlich so nicht hinnehmen, sie versuchen, die Wirtschaft und damit die Regierung zu boykottieren und sind damit wohl auch recht erfolgreich, auf jeden Fall fehlt es jetzt überall im Land am Notwendigsten. Esteban wünscht sich natürlich eine härtere Gangart und bunkert schon mal Waffen im Haus, die Alba und Jaime allerdings zum Teil stehlen und vergraben. Auf den Tobsuchtsanfall bin ich echt gespannt, wenn Esteban das rausfindet. :yikes


    Amanda taucht wieder auf. Alba hat sich in ihren kleinen Bruder Miguel verliebt und durch die beiden trifft jaime auf die drogenabhängige Amanda. Jaime betreut sie während ihres Entzuges und nun verliebt sie sich doch noch in ihn, leider zu spät, Jaime empfindet nichts mehr für sie.

  • Esteban hatte eindeutig tiefe Gefühle für Clara, nur sein Jähzorn stand ihm im Weg. Ich fand es wirklich erschütternd zu lesen, wie er die letzte Nacht mit der toten Clare verbracht hat und sie liebevoll für die Beerdigung vorbereitet hat. Vor allen Dingen hat er ihr Socken angezogen, weil sie immer kalte Füße hat. Wenn das man nicht Liebe ist. Ich war gerührt. :rolleyes


    Amanda ist wieder aufgetaucht. Wie es der Zufall will, hat Alba eine Liebschaft mit Amandas Bruder Miguel. Und der führt Jaime zu seiner Schwester, weil sie stark drogenabhängig ist. Schlimm wie tief sie gefallen ist. Aber Jaime hat keine Gefühle mehr für sie, während Amanda jetzt wohl Gefühle entwickelt.


    Jaime und Alba politisch auf der anderen Seite als Esteban. Das kann eigentlich nur ins Auge gehen.


    Ansonsten hatte ich mit dem Abschnitt wegen der vielen Politik teilweise wieder Probleme, ich fand es teilweise anstrengend zu lesen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Mir war der Abschnitt auch zu politiklastig. :grin


    Mir tat Esteban nach Claras Tod auch zum ersten Mal so richtig leid. Und in der Beschreibung der letzten gemeinsamen Nacht liegt so viel Liebe, dass es auch mir richtig nahe ging. :-)


    Tja, Amanda und Jamie. Schade, schade. :-(


    Zwergin : Ist nicht böse gemeint, aber warum schreibst Du immer nur eine inhaltliche Zusammenfassung zu den einzelnen Abschnitten? Wir haben doch alle den Abschnitt selbst schon gelesen und kennen den Inhalt. :grin

  • Politiklastig ja, aber erstens fand ich das nun wieder ganz interessant, und zweitens ist es ja auch sehr wichtig, da die Familie davon sehr beeinflusst wird. Gerade das Aufeinanderprallen von Estebans politischer Einstellung und Jaimes, Blancas (über Pedro) und auch Albas ist doch etwas, was sich durch die ganze Geschichte zieht. Zudem ist Chiles jüngste Vergangenheit (also bis zu Beginn der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts extrem gekennzeichnet vom Sieg der Kommunisten (eigentlich ja mehr Sozialisten, aber ich bin da auch stark von der DDR-Propaganda gezeichnet) und dem anschließenden Militärputsch. Mich hat die Beschreibung der politischen Ereignisse daher auch besonders stark gefesselt.


    Mehr dazu werde ich wahrscheinlich noch im letzten Abschnitt schreiben...


    LG,
    Babs

  • Sicherlich spielt die Politik in dem Buch eine besondere Rolle. Aber irgendwie war mir das hier zu viel, teilweise zu langatmig geschrieben, teilweise habe ich auch nicht verstanden wer da nun gegen wen war oder so.


    Jaime, Miguel und Alba stehen auf der Gegenseite gegen Esteban. Das ist klar. Aber irgendwie war mir so, das hier aber auch Jaime auf einer Seite steht, während Miguel und Alba wieder auf einer anderen Konfrontationslinie gegen die aktuelle Regierung stehen. Oder ich habe das einfach alles nicht verstanden.


    Der letzte Teil ist ja nun auch sehr politisch, den fand ich dagegen spannend und interessant, während ich hier so meine Probleme hatte.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Macska ()

  • Also mir hat dieser Abschnitt gut gefallen.. Auch fand ich es nicht zu politisch, ganz im Gegenteil - endlich taucht mal Spannung auf und es passiert was...


    An den Schreibstil habe ich mich mittlerweile gewöhnt, obwohl ich mich nur wiederholen werde, wenn ich sage, dass ich es sehr schade finde, dass alles ein wenig "leblos" geschildert ist...


    Man erfährt nur die wirkliche Gefühlslage der unsymphatischsten Person in diesem Buch - und das ist Esteban, da er ja auch teilweise aus der Ich-Perspektive erzählt..


    Schade, denn vor allem Clara und nun auch Blanca sind für mich sehr interessante Persönlichkeiten..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Macska
    ....
    Jaime, Miguel und Alba stehen auf der Gegenseite gegen Esteban. Das ist klar. Aber irgendwie war mir so, das hier aber auch Jaime auf einer Seite steht, während Miguel und Alba wieder auf einer anderen Konfrontationslinie gegen die aktuelle Regierung stehen. Oder ich habe das einfach alles nicht verstanden.


    .....


    Eigentlich stehen alle drei auf der gleichen Seite... Also auf der anderen Seite als Esteban.. Nur dass Alba und Miguel denken, dass sie ihre Politik nur mit Gewalt behalten können und Jaime denkt, dass allein die normalen Wahlen ausreichen und keine Gewalt notwendig ist..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Schön, dass ich nicht die einzige bin, die die politische Situation nicht ganz hat nachvollziehen können. :grin
    Die Verwirrung muss in dem Land selbst damals aber auch sehr groß gewesen sein und ich finde, dass Allende dies sehr gut rüber bringt!


    Das Buch gefällt mir jetzt wirklich weit aus besser, als am Anfang. Vielleicht wirklich, weil mir mehr bei den (jetzt) Hauptpersonen bleiben.


    Esteban hat sich im Laufe der Geschichte so verändert, dass ich z.T. Schwierigkeiten hatte, ihn mir als den jungen Mann ins Gedächtnis zu rufen, der er war. Eine von Euch hat es schon geschrieben, dass wohl eher eine seiner Charakterschwächen ihm selbst im Wege stand.


    Nun gruselt es mich etwas, weiter zu lesen, da ich am liebsten gar nicht wissen möchte, was Alba in 11 Monaten und acht Tagen zustossen wird :yikes

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts