Kurzbeschreibung (Amazon):
Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als dreißig Jahren Biologie. Daß ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern – in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie Gefühle für eine Schülerin der 9. Klasse entwickelt, die über die übliche Haßliebe für die Jugend hinausgehen, gerät ihr biologistisches Weltbild ins Wanken. Mit immer absonderlicheren Einfällen versucht sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Nach dem gefeierten »Atlas der abgelegenen Inseln« schreibt Judith Schalansky einen Roman. Darin kämpft eine Biologielehrerin für die Einhaltung der Naturgesetze, verrenkt sich den Hals nach unerreichbaren Früchten und fällt am Ende vom Glauben an Gott Darwin ab. Schauplatz der Geschichte ist eine der irrwitzigsten Anstalten dieser Welt: die Schule.
Über die Autorin:
Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin.
Meine Meinung:
Optisch ist das Buch, das in graues Leinen eingebunden ist, wirklich ein Schmuckstück. Das Buch enthält viele interessante Zeichnungen, die alle etwas mit Biologie zu tun haben. Drei Kapitel beschreiben drei Tage im Leben der etwas gefühlskalten Lehrerin Inge Lohmark. Jede Doppelseite besitzt eine eigene Überschrift die sich gleichzeitig auf den Text sowie ein biologisches Thema bezieht.
Der gesamte Text beschreibt das Denken der Lehrerin und er geht auf viele biologische Themen ein, allerdings eher oberflächlich. Der Schreibstil ist eher trocken und es passiert eigentlich nicht sonderlich viel. Der Roman erzählt vom Leben in einer Gegend, die sehr darunter leidet, dass viele junge Menschen abwandern. Außerdem wird ein Ahnung vermittelt, wie schwer eine Lehrerin, die einen großen Teil ihrer beruflichen Laufbahn für die sozialistische DDR gearbeitet hat, mit den veränderten Bedingungen nach der Wiedervereinigung, zurechtkommt.
Insgesamt hat mir „Der Hals der Giraffe“ ganz gut gefallen. Der Roman hat es auch geschafft, einiges von meinem biologischen Schulwissen wieder in Erinnerung zu rufen.
Der Hals der Giraffe schaffte es auf die Long List des Deutschen Buchpreises 2011.
7 Punkte
ASIN/ISBN: 3518463888 |