Alte Schlampe Nostalgie – und warum ich mir trotzdem einen eBook-Reader gekauft habe

  • Zitat

    Original von streifi
    Und zum Thema Jugendliche lesen nur, wenn sie einen Reader in der Hand haben: Erst wird sich beschwert, daß Jugendliche nicht mehr lesen, dann tun sie es endlich, dann wird sich darüber beschwert, daß sie es nicht mit dem "richtigen" Medium tun.
    Was bitte ist denn wichtig an Büchern? der Inhalt? Oder vielleicht doch nur das Papier und die Druckerschwärze?


    Ich weiß nicht, auf welchen Post Du Dich beziehst, aber ich habe hier keinen einzigen gefunden, bei dem kritisiert wird, das Jugendliche nur mit Readern lesen (was imho auch zumindest aktuell noch gar nicht so der Fall ist).


    Zitat

    Ich bin es langsam leid, mich dafür entschuldigen zu müssen, einen Reader zu haben. Ich habe ihn noch nicht lange, aber bis jetzt lese ich genauso viele Papierbücher wie ebooks und ich werde bestimmt nicht anfangen alles nur noch als eBook zu kaufen. Dafür habe ich Papierbücher viel zu gerne in der Hand.


    Wir alle können nicht in die Zukunft schauen, wartet es doch einfach mal ab, wie sich das ganze weiter entwickelt. Anstatt euch hier die Köpfe darüber einzuschlagen.


    Manchmal habe ich das Gefühl, daß sich hier seit neuestem eBook-Leser zu Lesern zweiter Klasse gemacht werden sollen, weil sie vom wahren Glauben abgefallen sind ;-)


    Kann es sein, daß das eigentlich Problem ist, daß die Ebook-Besitzer sich wegen jeder Kleinigkeit angegriffen fühlen? Hier im Thread wird imho kein Ebook-Besitzer zu einer Entschuldigung aufgefordert, es wird keinem Ebook-User der Kopf eingeschlagen und es wird auch kein Ebook-Nutzer degradiert. Die ganze Diskussion über den Blogbeitrag (der zwar tatsächlich nur ein solcher ist, aber vermutlich nicht hier verlinkt wurde, um nicht darüber zu diskutieren) läuft zudem imho recht friedlich ab im Vergleich zu anderen Diskussionen, die es hier im Ebook-Bereich einst gab. Was genau ist also das Problem?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Mir hats gefallen. Musste lächeln, da mein Händy so ein altes Ding ist und wenn ich es brauche ist das Akku leer. Aber seit Weihnachten habe ich ein Reader. :-]
    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von melancholy


    Erstens sind mir die ebooks nach wie vor viel zu teuer, zweitens finde ich es absolut nicht gut, dass der ebook-markt derart von amazon dominiert wird. Würde ich mir einen kindle kaufen (und wenn ich je einen reader kaufe, dann garantiert KEINEN kindle), mache ich mich komplett von amazon abhängig und kann meine ebooks nur noch dort kaufen. Kaufe ich mir einen anderen reader, kann ich gar nichts mehr von amazon kaufen (was mir dann auch wieder ein wenig zu extrem ist in anbetracht der von amazon bereitgestellten ebook-vielfalt).
    Nein, solange diese Probleme nicht beseitigt sind, kaufe ich mir keinen reader und bleibe meinen gedruckten Büchern treu. Die sind doch viel unkomplizierter, was die Beschaffung anbelangt.


    Das, was Du da beschreibst, sind in der Tat die zwei größten Probleme, die ich momentan mit eBooks und eBook-Readern sehe.


    Wenn ein HC 24,95 € kostet und das eBook dazu 23,95 €, dann muss man das dem König Kunde erst mal klar machen, wieso das so ist.


    Und die Formatproblematik ist wirklich mies. Leider nutzt Amazon seine Marktführerschaft hier gnadenlos aus.


    @ LeSeebär: Ich würde sagen die Erkenntnis aus dem Text ist nicht, dass Nostalgiker auch Dinge kaufen können, die nach 1980 auf den Markt kamen. Die Selbsterkenntnis ist eher, dass ich als Nostalgiker auch Dinge gut finden kann, die nach 1981 (da bin nämlich erst geboren) auf den Markt kamen.

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Ich weiß nicht, auf welchen Post Du Dich beziehst, aber ich habe hier keinen einzigen gefunden, bei dem kritisiert wird, das Jugendliche nur mit Readern lesen (was imho auch zumindest aktuell noch gar nicht so der Fall ist).


    ich bezog mich da auf den Post von hef und den Jugendlichen, die plötzlich lesen, wenn man ihnen einen Reader stellt. Und das es deswegen in Zukunft zu Problemen im Print Bereich kommen wird, weil diese Generation, dann keinen Papierbücher mehr kaufen wird.


    Für mich klang das ein wenig so, als wolle man sich jetzt darüber beklagen, daß dies dann so der Fall sein wird. (wobei wir das ja gar nicht wissen ;-))


    Und nein, ich wollte hef deswegen nicht ans Bein treten, er hat es so nicht formuliert, es kam bei mir nur so an....


    Zitat

    Original von streifi
    Ich bin es langsam leid, mich dafür entschuldigen zu müssen, einen Reader zu haben. Ich habe ihn noch nicht lange, aber bis jetzt lese ich genauso viele Papierbücher wie ebooks und ich werde bestimmt nicht anfangen alles nur noch als eBook zu kaufen. Dafür habe ich Papierbücher viel zu gerne in der Hand.


    Wir alle können nicht in die Zukunft schauen, wartet es doch einfach mal ab, wie sich das ganze weiter entwickelt. Anstatt euch hier die Köpfe darüber einzuschlagen.


    Manchmal habe ich das Gefühl, daß sich hier seit neuestem eBook-Leser zu Lesern zweiter Klasse gemacht werden sollen, weil sie vom wahren Glauben abgefallen sind ;-)


    Zitat

    Kann es sein, daß das eigentlich Problem ist, daß die Ebook-Besitzer sich wegen jeder Kleinigkeit angegriffen fühlen? Hier im Thread wird imho kein Ebook-Besitzer zu einer Entschuldigung aufgefordert, es wird keinem Ebook-User der Kopf eingeschlagen und es wird auch kein Ebook-Nutzer degradiert. Die ganze Diskussion über den Blogbeitrag (der zwar tatsächlich nur ein solcher ist, aber vermutlich nicht hier verlinkt wurde, um nicht darüber zu diskutieren) läuft zudem imho recht friedlich ab im Vergleich zu anderen Diskussionen, die es hier im Ebook-Bereich einst gab. Was genau ist also das Problem?


    Das Problem, das ich habe, ist dieser unterschwellige, "das braucht kein Mensch und wer es kauft unterstützt nur habgierige Konzerne"-Ton, der gerne in diesen Diskussionen mitschwingt.
    Die Argumente, die du gegen die reader gebracht hast, waren auch die meinen, weshalb ich relativ lange gebraucht habe, bis ich mir überrhaupt einen Reader gekauft habe. Ich habe ihn mir aber trotz dieser Argumente gekauft.
    An den Strand kann ich ja immer noch ne Zeitung oder ein Papierbuch mitnehmen. (Da wir meist mit Wohnwagen unterwegs sind, habe ich nicht wirklich ein Platz-Problem im Urlaub ;-))



    Zum Thema Bindung an Amazon:
    Ich muss immer lächeln, wenn dieses Argument gebracht wird, warum man keinen kindle kaufen soll.
    Mit jedem anderen Reader bindet man sich an Adobe, eine Firma, die es schafft ihren eigenen sogenannten pdf Standard teilweise so zu ändern, daß er nicht mehr abwärtskompatibel ist. Und deren Software auch nicht mehr als 6 Geräte zulässt.
    Gebunden ist man also so oder so an einen Anbieter, das ist doch nur rechte Tasche, linke Tasche....

  • Zitat

    Original von streifi


    Zum Thema Bindung an Amazon:
    Ich muss immer lächeln, wenn dieses Argument gebracht wird, warum man keinen kindle kaufen soll.
    Mit jedem anderen Reader bindet man sich an Adobe, eine Firma, die es schafft ihren eigenen sogenannten pdf Standard teilweise so zu ändern, daß er nicht mehr abwärtskompatibel ist. Und deren Software auch nicht mehr als 6 Geräte zulässt.
    Gebunden ist man also so oder so an einen Anbieter, das ist doch nur rechte Tasche, linke Tasche....



    Das mag wohl sein. Dennoch mag ich mir aussuchen können, wo ich meine ebooks kaufe. Und ich will nicht dazu gezwungen sein, alle bei amazon zu kaufen, genauso wenig, wie ich meine Printbücher jemals nur bei amazon kaufen will. Andersrum ist es aber auch nicht von Vorteil, da amazon viele ebooks anbietet, die sonst nicht zu bekommen sind.
    Von adobe halte ich im übrigen auch nichts. Ich warte auf eine gut ausgereifte Alternative, die alle Formate zulässt. Solange es die nicht gibt, gibts für mich auch keinen e-reader. Und wenn es den nie geben wird (was ich bezweifle), dann ist das eben so ;-)

  • Kommt mir alles bekannt vor, dieser blödsinnige Glaubenskrieg....welches Format?
    VHS contra BETA etc. Jedes Format versucht so schnell wie möglich SEINEN Markt in den Griff zu bekommen. Irgendwann stellen sie dann, mal wieder, fest, dass der Käufer den nimmt, der das bessere software Angebot hat.
    Das ist nunmal vom bookstore Amazon/Kindl. Die sind nicht mehr einzuholen, da die anderen schlichtweg mal wieder verpennt haben.


    Also wird der eine oder andere wieder vom Markt verschwinden, und der eine oder andere hat Apps, die Kindl nicht hat. Also kooperiert man, oder lässt sich aufkaufen.
    Der Markt befindet sich hier noch in den Kinderschuhen und man muss abwarten, was die Zukunft bringt.


    Dem steht aber die Verlagswelt gegenüber, die sich bei einem stark schwindenden Printmarkt momentan auf alle möglichen Formate konzentrieren muss, ohne zu wissen, welches Format in ein paar Jahren der Gewinner sein wird. (Deshalb werden ebooks mom. auch kaum billiger als das print)
    Anderseits sparen sich die Verlage das Folgemodell eines HC. Ab ins ebook. Nix mehr aufs TB warten.


    Ist dir das HC zu teuer?, du findest es auch als ebook. Mehr gibt es nicht mehr.


    So läuft das Spiel


    euer hef

  • Zitat

    Original von streifi
    Das Problem, das ich habe, ist dieser unterschwellige, "das braucht kein Mensch und wer es kauft unterstützt nur habgierige Konzerne"-Ton, der gerne in diesen Diskussionen mitschwingt.


    Genau das meinte ich - man liest einen Text, sei es die Hochrechnungsstatistik von Hef oder die (imho objektiven) Gegenargumente für einen Reader und glaubt sofort, daß dabei gleich ein "braucht keiner" mitschwingt. Nein, ich behaupte nicht, daß das keiner braucht und habe das in diesem Thread auch bei keinem anderen so rausgelesen. Ich verstehe absolut, daß der Reader für gewisse Personen durchaus sehr nützlich sein kann, dennoch finde ich, daß man durchaus auch die Gegenargumente erwähnen kann, ohne gleich als Technikfeind oder Ebook-Hasser hingestellt zu werden.


    Den Unterschied Bindung an einen Händler (Amazon) / Bindung an ein Format (PDF) braucht man Dir hoffentlich nicht wirklich erklären? :gruebel

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Kommt mir alles bekannt vor, dieser blödsinnige Glaubenskrieg....welches Format?
    VHS contra BETA etc.


    BETA natürlich! ;-)


    Von wegen Schlampe Nostalgie.


    Ich halte diese eBook-Reader für nette Gadgets, gut für sparsame oder sich ewig auf Reisen befindenden Menschen und solche mit schlechten Augen, aber nichts für mich.


    Entsprechend gebe ich auch zehnmal lieber Geld für einen Plattenspieler aus als für einen MP3-Spieler oder für einen 16 mm-Projektor als für einen DVD-Player, für ein Telefon mit Wählscheibe als für ein Smartphone, für eine Polaroid als für eine DigiCam.
    Diese "alten Gerätschaften" bieten zumindest auch eine gewisse Materialqualität und Technik, die nicht nach ein paar Jahren ihren Geist aufgibt. Da ist noch echte Mechanik drin, die man notfalls selbst reparieren kann. Nicht futsch und weg.



    Deshalb: Ein Hoch der Nostalgie!


    edit: P.S. Unter Nostalgiker verstehe ich was anderes als diesen Joey. Der weiß wahrscheinlich nicht mal, was ein Paletot oder ein Jitterbug ist. Und sein Fahrrad hat wahrscheinlich auch mehr als drei Gänge. ;-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Deshalb: Ein Hoch der Nostalgie!


    edit: P.S. Unter Nostalgiker verstehe ich was anderes als diesen Joey. Der weiß wahrscheinlich nicht mal, was ein Paletot oder ein Jitterbug ist. Und sein Fahrrad hat wahrscheinlich auch mehr als drei Gänge. ;-)


    Wahrscheinlich weiß er das nicht. :-)
    Und auch ein Hula-Hoop-Reifen, eine Hose mit Kellerfalte oder Beatles-Stiefel (ugs.) wird er wohl nicht kennen. :wave


    Das war aber auch die Zeit wo man eine Eintrittskarte und kein Ticket kaufte, wo man von einer Rangfolge statt von einem Ranking sprach, wo man in eine Kneipe ging aber ganz gewiss nicht in eine Location, wo man schlichtweg abstimmte und nicht votete.....usw. usf. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das sind halt immer die Möchtegern-Nostalgiker, für die Woody Allen schon frühe Kreidezeit ist. Wahre Nostalgie sitzt jedoch im kleinen alltäglichen Detail, wie Du richtig feststellst. :knuddel1

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers