Ronald Malfi - Tod in Neverland

  • Zum Inhalt:

    Kelly Rich wohnt in Manhattan und führt ein ruhiges Leben. Reich ist sie nicht, aber sie kommt zurecht. Dabei könnte es doch so einfach sein: Ihre Eltern sind Eigentümer eines riesigen Anwesens in Spires. Doch von ihren Eltern hat sie sich vor langer Zeit abgewandt. Der Grund: Als sie 15 Jahre alt war, haben sie sie in eine Nervenheilanstalt eingeliefert und sie nicht einmal besucht…

    Doch nun wurde Kellys Schwester Becky in einen mysteriösen Unfall verwickelt und beinahe getötet. Die Umstände zwingen sie zu jenem Anwesen zurück zu kehren, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hat. Wer war der Angreifer? Wie kann Kelly ihrer Schwester helfen? Und warum kann sie sich an die Ereignisse vor ihrem 15 Lebensjahr nicht mehr erinnern?

    Meine Meinung:

    Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mich richtig auf das Buch gefreut. Ich liebe mysteriöse Geschichten aus dem Horrorgenre. Leider war das Buch dann doch etwas enttäuschend. Zunächst fängt es wirklich spannend an und man ist sofort in der Geschichte drin. Ab Seite 200 fällt der Spannungsbogen steil ab. Auch die Auflösung der Geschichte ist dann eher unspektakulär. Ich habe immer auf das gewisse Etwas gewartet, was die Spannung wiederherstellt. Leider vergebens.

    Allerdings gibt es auch positive Seiten. Die Charaktere sind wirklich super gestaltet. Gerade die Protagonisten Kelly lernt man in jeder ihrer Facetten kennen. Zu Beginn der Geschichte erinnert sie sich nicht an ihre Vergangenheit und lebt ein recht normales Leben. Doch als sie sich im weiteren Verlauf nach Spires zurückkehrt, offenbart sich ihre wahre Psyche. Als Leser bekommt man jede Einzelheit der vergangenen Erlebnisse geschildert und kann nur noch schwer die Grenze zwischen Wahn und Realität ziehen.

    Die Kapitel wechseln zwischen zwei Handlungssträngen. Der Hauptstrang dreht sich rund um Kelly und der Nebenstrang um deren Freund Josh. Josh bleibt in Manhattan zurück und macht sich große Sorgen um Kelly. Die Aufteilung und die Sprünge haben mir gut gefallen, da so eine gewisse Dynamik entstand.

    Die Geschichte wird als düsteres Märchen bezeichnet und es hat mir viel Spaß gemacht, während des Lesens die Parallelen zu unseren klassischen Märchen zu finden. Manche treten deutlicher zu Tage und bei anderen musste man genauer suchen. Auch dieses Element erhält einen Pluspunkt.

    Was mir dann allerdings nicht gefallen hat, war die ständige Wiederholung der Tatsache, dass Kelly sich nicht erinnern kann. Der Leser hat es nach den ersten Kapiteln schon verstanden.

    Insgesamt würde ich sagen, ist es ein durchschnittliches Buch. Gruselig fand ich es nicht, aber ein paar eklige Szenen gab es durchaus. Für alle Liebhaber von düsteren Geschichten mit übernatürlichen Elementen ist es durchaus lesenswert.


    Bewertung: 3/5 Sterne