Abgefahren: Auf dem Rad durch Deutschland - mit wenig Geld und viel Gepäck - Susanne Storck

  • Abgefahren: Auf dem Rad durch Deutschland - mit wenig Geld und viel Gepäck
    Susanne Storck


    Taschenbuch, Sportwelt Verlag, 2011


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    Abenteuerland Deutschland? Als Susanne Storck sich aufs Fahrrad schwingt, will sie einfach mal ohne Zeitdruck Land und Leute kennen lernen. Sie fährt von Mülheim an der Ruhr immer am Rhein entlang bis zum Bodensee, weiter durch Bayern, Thüringen und Hessen zurück nach NRW. 2.716 Kilometer legt sie zurück. Allein. Als Frau. Die bis dahin nie Sport gemacht hatte. Über sieben Wochen lang ist sie unterwegs: mit 16 Kilo Gepäck auf dem Rad - und nur 400 Euro Bargeld. Die Redakteurin einer Tageszeitung will testen, ob sie die Kraft hat, ihr Ziel zu erreichen. Sie will wissen, ob man in Deutschland einfach bei wildfremden Menschen klingeln und nach einem Job fragen kann - und was dann passiert.


    Zur Autorin (Buchinnenseite)


    Susanne Storck, geboren 1964 in Nordhausen, wuchs in Thüringen auf. Sie erlernte den Beruf einer Betonwerkerin und studierte Philosophie in Jena. Sie war in verschiedenen Berufen tätig, unter anderem als freie Journalistin beim Rundfunk, in einer Jugendeinrichtung und in einem sozio-kulturellen Zentrum. Seit vielen Jahren ist sie Tageszeitungs-Redakteurin bei der WAZ Mediengruppe.
    „Abgefahren: Auf dem Rad durch Deutschland - mit wenig Geld und viel Gepäck“ ist ihr erstes buch. Susanne Storck lebt in Mühlheim an der Ruhr.


    Meine Meinung


    In dem Reisebericht erzählt die Autorin von den Zwischenstationen ihrer Radfahrt durch Südwestdeutschland, von den Menschen denen sie begegnet und deren Geschichten. Sie erzählt schnörkellos, direkt und hält sich an die Fakten und Erlebnisse. Es ist mehr ein Tatsachenbericht, weniger eine literarische Aufarbeitung ihrer Reise. Ich fand das Buch zwar ganz interessant, emotional hat es mich aber überhaupt nicht berührt – weder positiv noch negativ. Dazu ist es zu „trocken“, das Innenleben der Autorin, ihre Gedanken und Gefühle auf dieser besonderen Reise, kommen für mich zu kurz. Durch die kurzen Kapitel kommen in dem auch insgesamt kurzen Buch keine Langeweile auf und so bleiben einige kurzweilige Lesestunden ohne besonderen Nachhall.


    Als großen Pluspunkt fand ich die sehr hilfreiche Deutschlandkarte mit ihrer Tour und die farbigen Fotos in der Buchmitte.


    Fazit: Eine durchschnittliche Bewertung für ein durchschnittliches Buch.


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    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Eine perfekte Kombination aus Reisebeschreibung und sportlicher Aktivität: Eine Frau Mitte 40 setzt sich in ihrer beruflichen Auszeit aufs Rad und will von Mühlheim an der Ruhr zum Bodensee strampeln. Dabei nimmt sie nur 400 Euro Bargeld mit, aber keine Kreditkarte. Sie will versuchen, mit Jobben, Betteln und enger geschnalltem Gürtel über die Runden zu kommen. Was ihr auch gut gelingt, denn die Deutschen erweisen sich als erstaunlich gastfreundlich - zumindest die meisten, von einer kirchlichen Institution mal abgesehen...!


    Das Buch ist locker geschrieben, manches wird ausführlicher beschrieben (z.B. wo die Autorin gearbeitet hat), an anderem radelt sie eher flott vorbei. Die Farbbilder im Mittelteil geben einen guten Eindruck von den Stationen wieder.


    Es ist keine Anleitung für Radreisende, kein eigentlicher Reiseführer für die besuchten Regionen (die Radtour führt ncoh wieder durch Bayern und Thüringen zurück nach Mühlheim), sondern ein sehr persönlicher Bericht. Mir hat genau das sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich mir selbst so eine Tour zutrauen würde. Aber eigenlich ist es das, was das Buch vermittelt: Eine Anregung, selbst etwas so tolles zu unternehmen!
    :peitsch