Manche Mädchen müssen sterben - Jessica Warman [12 - 15 Jahre]

  • Broschiert: 416 Seiten
    Verlag: Penhaligon Verlag (9. Januar 2012)
    ISBN-13: 978-3764530693
    Originaltitel: Between



    Kurzbeschreibung
    Tote Mädchen hört man nicht!
    Ihr 18. Geburtstag sollte der Anfang von etwas Neuem sein. Doch er war das Ende von allem… Nach einer durchfeierten Nacht auf der Jacht ihrer Eltern wird Liz Valchar von einem merkwürdigen Geräusch geweckt. Irgendetwas schlägt beständig gegen die äußere Bootshülle. Liz entdeckt eine Gestalt im Wasser ... und erkennt voller Entsetzen, dass sie auf ihren eigenen leblosen Körper hinabblickt. Und obwohl Liz nun tot ist, ist sie immer noch da – auch wenn niemand sie mehr sehen kann. Während die junge Frau zu verstehen versucht, warum sie sterben musste, wird ihr allmählich klar, dass ihr ganzes Leben eine Lüge war. All jene, die sie geliebt hat, verbargen dunkle Geheimnisse vor ihr. Doch auch Liz selbst war nicht so perfekt, wie sie stets glauben wollte. Und längst nicht so unschuldig …



    Meine Meinung:
    Dieser Roman startet mit dem Ende. Und zwar dem von Liz Valcher, die sich nach ihrer Geburtstagsfeier auf dem Boot ihrer Eltern am nächsten morgen als Leiche im Wasser treiben sieht. Sie ist zwar tot, doch ein Teil von ihr ist noch da und betrachtet nun gemeinsam mit Alex, einem Jungen ihrer Schule der Monate zuvor bei einem Autounfall starb, ihr vergangenes Leben und dass ihrer Freunde und Familie.
    Irgendwie fühlt man sich beim lesen fast wie bei "A Christmas carol" denn ebenso wie Ebenezer Scrooge tauchen Liz und Alex in verschiedene Momente ihres Lebens ein und beobachten die Geschehnisse. Durch diese Rückblicke und Erinnerungen lernt man Liz kennen und auch wenn sie zu Beginn für eine verwöhnte, reiche Zicke hält, so versteht man doch im laufe des Romans die Gründe, warum sie so wurde... man schliesst sie sogar ins Herz und bemitleidet sie. Alex ist nicht wie Liz ,auf der Sonneseite des Lebens geboren worden und durch diese unterschiedlichen Erfahrungen bekommt nicht nur Liz eine andere Sicht der Dinge sondern ebenso der Leser. So muss man einfach sagen, dass die Autorin der Protagonistin sehr viel Tiefe gegeben hat. Aber auch die Nebenfiguren sind allesamt sehr gut und umfangreich beschrieben und lassen sie sehr real erscheinen. Gespannt verfolgt man auch ihre Entwicklung und den Umgang mit Liz Tod... und entdeckt Zusammenhänge und Geheimnisse die Stück für Stück die Lösung näher bringen.
    Durch die Tatsache, dass man das Ende ja bereits kennt ist der Roman von Beginn an spannend und diese Spannung hält während des gesamten Buches an. Zunächst beschäftigt die Frage, wie Liz gestorben ist. War es Mord? Selbstmord? Ein Unfall? Doch dies ist nicht das einzige Rätsel... Man bekommt häppchenweise Informationen, die nicht nur Liz wie ein Puzzle zusammen fügen muss um den Sinn zu erkennen, sondern auch der Leser. Doch es ist nicht nur ein spannender Roman sondern ebenso ein nachdenklicher denn als Leser kommt man nicht umhin, sich auch über sein eigenes verhalten Gedanken zu machen. Viele alltägliche Themen werden beleuchtet aber auch ganz vorsichtig das Thema Magersucht. Auch diese "tiefgründigeren" Themen machen den Roman zu dem, was er ist. Das Leben, die Denkweisen und unterschiedlichen Probleme der Freunde und Familie tun ihr übriges und es ist erstaunlich, mitzuverfolgen, welchen Platz Liz im Leben der anderen eingenommen hatte. Aber es gibt noch viel mehr zu erfahren, denn auch Liz und Alex haben eine gemeinsame Vergangenheit und Alex ist nicht ohne Grund bei ihr...



    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sie verzettelt sich selten in Nebensächlichkeiten, so dass man den Roman ohne Probleme in einem durch lesen kann. Handlungsorte und Gefühle werden toll beschrieben und man kann sich in diese tolle Story einfach rein fallen lassen.



    Für mich ist dieser Roman eine tolle Kombination und zur Einstimmung empfehle ich, einen Blick in die Leseprobe zu werfen. Ich bin sicher, sie wird euch neugierig machen.



    Von mir bekommt dieser spannende und dennoch nachdenkliche Roman

    CINEMAinMYhead


    Mein Buch-Blog
    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können und es war innerhalb eines Tages ausgelesen. Allerdings konnte ich nachts nicht schlafen und habe mir noch lange Gedanken über das Buch gemacht. Verschlungen ist es schnell, verdaut dagegen nicht. Es kommen viele Fragen auf, angefangen von "Wenn ich mein Leben episodenweise noch einmal betrachten könnte, würde ich mich dann schämen?" oder "Was am Leben ist lebenswert?". Es werden viele wichtige Themenkomplexe angesprochen, erörtert, bleiben aber unbewertet, was ich gut finde, da der Leser sich dann selbst Gedanken darüber machen kann, ob er die Gedankengänge weiterverfolgen möchte oder eben nicht.
    Ich kann es bedinungslos empfehlen, würde aber auch raten, sich gleichzeitig Zeit zu nehmen zum verdauen

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ich muss gestehen das mir die Leseprobe nicht sonderlich gefallen hat. Insbesondere die Begegnung mit dem anderen toten Jungen und die daraus entstehenden Dialoge waren mir zu, hmmm wie sag ich das mal, irgendwie zu flaps. Bisher hat mich das dann doch eher von dem Buch abgeschreckt.

  • Absolut SUPER. :anbet
    Ich habe es auch an einem Tag gelesen, konnte es nicht aus der Hand legen.
    Die Atmosphäre des Buches ist ruhig und bedrückend und man kommt wirklich ins grübeln. Wie wäre es, wenn man wirklich nach dem Tod auf alles zurückblicken kann? Sehen was die anderen wirklich von einem hielten, verstehen wann man falsch gehandelt hat und auch einsehen, was man hätte besser machen können.
    Anfangs sah ich nicht auf was es hinauslief, doch als sich langsam alles zusammenfügte musste ich tief durchatmen und las gebannt weiter.
    Ich kann diese Buch wirklich empfehlen. Bekommt eine glatte 10 von mir.

  • Ich habe es jetzt endlich bekommen. Ich bin schon sehr gespannt! Mal sehe wie lange es durchhält, ich hoffe doch sehr, dass ich etwas länger als einen Tag dafür brauche. Denn ich bin für ca. eine Woche in Italien und kann nur 2 Bücher mitnehmen :cry

  • Elizabeth "Liz" Valchars 18. Geburtstag sollte etwas besonderes sein. Zusammen mit ihren besten 5 Freunden wollte sie diesen auf der Yacht ihres Vaters "Elizabeth" feiern. Doch mitten in der Nacht wird sie durch ein Geräusch geweckt. Mit allem hat sie gerechnet, doch nicht mit der Entdeckung, die sie macht: Sie sieht ihren eigenen toten Körper im Wasser treiben. Als sie um Hilfe ruft, reagiert keiner ihrer Freunde an Bord - Liz ist tot und kann sich keinem mehr mitteilen. Auf dem Pier jedoch, direkt neben ihrer Leiche, ist ein Junge, etwa in ihrem Alter, der sie sehen kann. Schnell stellt sich heraus, dass er, Alex Berg, ebenfalls tot ist und demnach keine Hilfe für Liz bedeutet. Doch warum sind sie hier, sollten sie nicht auf- oder absteigen?


    Schnell wird Liz klar, dass sie Alex kennt. Vor über einem Jahr war er in ihrer Jahrgangsstufe in der Highschool, bevor er bei einem Autounfall mit Fahrerflucht starb. Liz steht dermaßen unter Schock, dass sie sich kaum noch an etwas aus ihrem Leben erinnern kann, nur noch an Kleinigkeiten. Wider erwartend, denn als sie noch lebten, waren sie alles andere als Freunde, hilft Alex ihr, sich in der "Geisterwelt" zurecht zu finden. Liz ist vor allem enttäuscht, musste sie doch so jung sterben (war es ein Unfall oder gar Mord?) und trifft noch nicht einmal auf ihre Mutter, die starb, als Liz 9 Jahre alt war. Irgendwas hält sie in dieser Welt fest, doch sie weiß partout nicht, was.


    Am nächsten Morgen muss sie mit ansehen, wie ihre Leiche entdeckt wird. Der örtliche Sheriff ist skeptisch, was ihren Tod angeht, ist sie doch schon die zweite Jugendliche, die innerhalb eines Jahres unter ungewöhnlichen Umständen verstarb. Obwohl alles nach einem Unfall aussieht, nimmt er ihren Freund Richie Wilson, ihre beste Freundin und Stiefschwester Josie Valchar, Mera Hollinger, deren Freund Topher Paul und Caroline Michaels, sprich alle, die in dieser Nacht an Bord der "Elizabeth" waren, genau unter die Lupe. Nicht jeder ist das, was er zu sein scheint, doch hat einer Liz ermordet und wenn ja, warum und welches Geheimnis trug Liz selbst mit sicher herum, auf Grund dessen sie sich in den vergangenen Monaten stark veränderte? Dieses Geheimnis muss Liz lüften, um endlich Frieden zu finden ...



    Was für ein perfider Thriller! Den Plot des Buches wurde sehr detailliert ausgearbeitet, wobei mir besonders gut die jeweiligen Erinnerungsrückblenden in die Kinder- und Jugendzeit von Liz und Alex gefallen haben. Leider verdichtete sich das Bild in meinen Augen zu schnell, sodass relativ früh klar war, was passiert war, sodass hier ein Teil der Spannung verloren ging. Die Figuren, hier besonders Liz Valchar, wurden sehr detailliert und tiefgründig in Szene gesetzt. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich Liz mochte, doch nach und nach konnte ich anhand der jeweiligen Rückblenden nachvollziehen, warum sie so geworden ist, wie sie zum Zeitpunkt ihres Todes und somit zum Beginn des Buches war. Der Schreibstil wurde sehr spannend und fesselnd, jedoch auch emotional erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, bis auch die kleine Schwäche im Plot, dass mir dieses Buch sehr schöne Lesestunden bereitet hat.

  • Mir hat das Buch gut gefallen, ich habe es regelrecht verschlungen. Natürlich war einem schon früh klar, worauf die Sache herauslaufen würde - aber der Weg dahin war sehr spannend. Vielleicht brauchen wir alle mal von Zeit zu Zeit so einen Spiegel, der das eigene Verhalten anzeigt. Liz war ja dann auch sehr reumütig - und Alex war sowieso toll. Um ihn hat es mir richtig leid getan - aber auch das gehört nun mal zum Leben.


    Auch das Thema Magersucht wurde angesprochen und zwar nicht besonders intensiv, dafür aber einprägend behandelt. Kinder sind oft nur ein Spiegel der Eltern, Verhaltensweisen prägen fürs Leben, wenn man sie immer wieder vorgekaut bekommt.


    LG
    Patty