Der sanfte Kuss des Todes - Laura Griffin

  • Der 1. Teil der Serie um die Glass-Schwestern


    Originaltitel: Thread of Fear (2007)
    Blanvalet Taschenbuch 2010, 413 S.


    Über den Inhalt:
    Fiona Glass ist Phantomzeichnerin. Die beste. Aber die intensive Auseinandersetzung mit den Opfern und Tätern hat ihren Preis: Ausgebrannt will Fiona aussteigen. Mit Mühe kann sie Polizeichef Jack Bowman davon überzeugen, noch einen letzten Fall zu übernehmen. Einen Fall, dessen Wurzeln elf Jahre zurückreichen und der eine persönliche Verbindung zu Jack hat: Ein Serienkiller jagt junge Frauen. Eine von ihnen kannte Jack gut. Er wollte Fiona nie so tief in den Fall verwickeln – oder in sein Leben. Aber sie ist seine einzige Hoffnung, einen Psychopathen zu finden, der mit jedem Tag skrupelloser wird. Und nun Fiona im Visier hat …


    Über die Autorin:
    Laura Griffin arbeitete als Journalistin, bevor sie sich entschloss, spannende Thriller für Frauen zu schreiben. Laura lebt in Austin und schreibt derzeit an ihrem neuen Buch.


    Meine Meinung:
    Eigentlich möchte Fiona Glass nur noch Künstlerin sein und der Polizei nicht mehr als Phantombildzeichnerin zur Verfügung stehen. Sie fühlt sich der psychischen Belastung nicht länger gewachsen. Trotzdem lässt sie sich von Polizeichef Jack Bowman überreden, ihm bei einem schwierigen Fall zu helfen. Zwischen den beiden knistert es von Anfang an und so engagiert Fiona sich weit mehr, als sie ursprünglich wollte.


    Der Klappentext klang interessant und deshalb habe ich das Buch gekauft. Es entpuppte sich als typischer Ladythriller in seichter Schreibweise. Sätze wie „… ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, weil er sich mit solcher Selbstverständlichkeit in seinem Haus und in seinem Körper bewegte.“ ließen mich schaudern. Da ich die Originalversion nicht kenne, kann dies natürlich auch auf die schlechte Übersetzung zurückzuführen sein.


    Das Buch fängt vielversprechend an, die Figur der Fiona Glass hat mich gleich angesprochen. Ich fand es interessant zu lesen, wie sie ihren Job als Phantombildzeichnerin begreift und wie es ihr gelingt, die Opfer oder Zeugen zum Reden zu bringen, damit sie sich ein Bild von den Menschen manchen kann, die sie zeichnen soll. Auch die Fälle, um die es in der Geschichte geht, sind gut durchdacht und recht spannend geschildert. Eine gewisse Vorhersehbarkeit schlich sich aber schnell ein und auch das Ende entsprach meinen Erwartungen.


    Ach, hätte die so hinreißende Fiona doch nie den so wunderbaren Jack Bowman getroffen. Es fing ja noch ganz gut an, dieses Katz- und Mausspiel zwischen den beiden, bald fand ich es jedoch nur noch nervig. Halb zog sie ihn, halb sank er hin … na klar :-( Und dazu noch Fionas unkontrollierbare Schwester Courtney, die überraschend auftaucht und für zusätzliche Probleme sorgt. Es gibt genügend Andeutungen im Buch, die erkennen lassen, welches Trauma Courtney mit sich herumträgt und so geht es denn mit ihr als Hauptfigur in der Fortsetzung „Der stumme Ruf der Nacht“ weiter.

    „Der sanfte Kuss des Todes“ gehört für mich in die Kategorie: kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Ich habe das Buch vor einer Ewigkeit gelesen, kann mich aber beim besten Willen nicht mehr sonderlich erinnern, worum es überhaupt gegangen ist. Ich glaube, die Inhaltsangabe ist noch hängen geblieben, ansonsten... und das spricht eindeutig für das Buch :rolleyes
    Ich könnte jetzt nicht einmal mehr eine Benotung abgeben, weil ich mich viel zu wenig erinnere. Aber ich glaube, seichter Lady-Thriller trifft es ganz gut...

  • Inhalt
    Fiona Glass hat den Ruf, die beste von allen Phantomzeichnern zu sein. Doch nach einigen Jahren harter Arbeit fühlt sich Fiona ausgebrannt und will sich nur noch der Malerei widmen. Mit Müh und Not kann sie Polizeichef Jack Bowman überreden, noch einen Fall zu übernehmen, an dem er ein persönliches Interesse hat. Denn seit 11 Jahren hat es ein Serienkiller auf junge Frauen abgesehen, wobei eine gute Freundin eins seiner Opfer war und nun ist ein junges Mädchen verschwunden. Jack Bowman will den Täter nun auf alle Fälle schnappen und Fiona ist seine einzige Hoffnung...


    Meine Meinung
    "Der sanfte Kuss des Todes" ist der 1. Band der Buchreihe rund um die Glass Sisters und wurde mir mal als Buchtipp empfohlen. Die Handlungsdauer umspannt ein paar Wochen, der Handlungsschauplatz wechselt zwischen den texanischen Städten Austin und Graingerville hin und her.


    Die 29-jährige Fiona Glass ist eine sehr begehrte Phantomzeichnerin und eine talentierte Künstlerin. Die attraktive, etwas eigensinnige Malerin kann sehr gut mit Menschen umgehen, was für ihren Beruf von Vorteil ist. Doch bei ihrer jüngeren, rastlosen Schwester kann sie nur schwer "Nein" sagen, was diese voll ausnutzt. Auch der smarte, ehrgeizige Polizeichef Jack Bowman kann die Phantomzeichnerin für seinen schwierigen Fall gewinnen - und der 35-jährige Jack ist nicht nur beruflich von Fiona angetan...


    Als Nebenfiguren spielen der FBI-Agent Garrett Sullivan und Courtney Glass, Fionas kleine Schwester mit der großen Klappe eine Rolle. Mit Fiona Glass hat die Autorin eine interessante Protagonistin mit einem ausgefallenen Beruf erschaffen. Doch leider hat Laura Griffin viel Potential verschenkt, denn die Hauptpersonen wirken etwas flach und sind -welch Überraschung- überaus gutaussendend. Warum glauben manche Schriftsteller, sie müssten unbedingt wunderschöne Hauptpersonen, die haufenweise supertollen Sex haben, erschaffen? Mir sind jedenfalls "normale" Charaktere mit Ecken & Kanten, mit denen man sich identifizieren kann, viel lieber...


    Eigentlich hatte ich ja einen nervenzerreißenden Thriller erwartet und stattdessen entpuppt sich "Der sanfte Kuss des Todes" als Ladythriller mit einer gehörigen Portion Lovestory. An und für sich habe ich nichts gegen eine gut verpackte Portion Romantik in einem Thriller, hier zieht sich der Liebesszenen-Anteil allerdings ein wenig in die Länge, bis die Spannung richtig in Fahrt kommt. Doch bis auf die supertollen Protagonisten und die Unmengen von privaten Problemen, die sie zu bewältigen haben, bietet dieser Serienauftakt dank einiger falscher Fährten & Irrwegen auch kurzweilige Lesestunden, so dass man sich trotz der kleinen Schwächen gut unterhalten fühlt.


    Erzählt werden die Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Fiona und Jack (in der 3. Person), aber auch Nebencharaktere kommen zu Worteund schildern die Begebenheiten aus ihrer Warte. Die Idee, eine Phantomzeichnerin als Hauptperson einzusetzen, finde ich originell, allerdings hapert es in Sachen Umsetzung. Der packende und ausdrucksvolle Schreibstil von Laura Griffin hat meiner Meinung nach viel dazu getan, dass die Geschichte trotz der oben genannten Schwächen zu fesseln vermag.



    Fazit

    Für meinen Geschmack bietet "Der sanfte Kuss des Todes" zu wenig Thrill und zu viel Romance. LeserInnen, die nicht so gern blutige Geschichten lesen, sind mit diesem Serienbeginn sicherlich gut bedient. Mich hat es allerdings nicht ganz überzeugt, da ich lieber "härtere" Thriller lese und auch die Charaktere nicht ganz überzeugen konnten. Dennoch hat mir "Der sanfte Kuss des Todes" ein paar unterhaltsame Stunden beschert, weshalb ich 6 Punkte vergebe.