It’s not about an army of jars. It’s about one. One jar. One birth. One Saviour. * (Seite 45)
200 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Verlag: Shadow Mountain, Salt Lake City / UT 2009
ISBN-10: 1-60641-165-9
ISBN-13: 978-1-60641-165-0
Das ist eine Fortsetzung zu: Das Weihnachtsglas - Jason F. Wright
Achtung: Kurzinhalt wie „Meine Meinung“ verraten zwangsläufig wesentliche Inhalte des Vorgängerbandes bis hin zu deren Ausgang.
Zum Inhalt (Quelle: eigene Angabe)
Wir erinnern uns an Chuck’s Chicken ‘n’ Biscuits? Den Ort, an dem vor Jahren alles begann. Jetzt, etwa drei Jahre nach den Ereignissen des „Weihnachtsglases“ treffen wir unsere „Helden“ wieder dort an. Es ist wieder so um die Weihnachtszeit. Alle sind da, bis auf Chuck. Denn es ist dessen Beerdigung, zu dem sich alle versammelt haben.
Aber nicht nur für Chuck’s Chicken ‘n’ Biscuits stehen Veränderungen an, auch für Hope Jensen. Chucks Station ist das Zentrum des Weihnachtsglasdienstes, und für dieses Jar hat sie sich das Ziel gesetzt, 1001 solcher Gläser an Bedürftige zu verteilen.
Ein ganzes Stück davon entfernt stürzt Albert Allred die Treppe hinunter und bricht sich den Fuß, womit sein ganzes Leben aus den Fugen gerät. Denn da er nun nicht mehr Autofahren kann, verliert er auch seinen Job. Beobachtet hat seinen Sturz ein kleines Mädchen, Lara, genannt Queen. Sie beschließt, daß Albert ihr Weihnachtsglas bekommen solle. Und indem Albert dadurch mit der Idee des Weihnachtsglases in Berührung kommt, werden Ereignisse in Gang gesetzt, die die Leben aller Betroffenen berühren und verändern werden.
Über den Autor (Quelle: Verlagsangabe, engl. Wikipedia)
Jason F. Wright wurde 1971 in Florissant, Missouri, geboren. Er ist als freier Journalist, Redner und politischer Berater tätig. Mit seiner Frau und vier Kindern lebt er in Virginia.
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Meine Meinung
„Es sind am Ende ein paar Fragen offen geblieben“ - so schrieb ich über den Vorgängerband „Christmas Jars“ (dt. „Das Weihnachtsglas“); höchste Zeit also, diese zu beantworten und die Fortsetzung zu lesen. Fast alle Figuren tauchen wieder auf, selbst Chuck. Der jedoch aus Anlaß seiner eigenen Beerdigung. Die allerdings, wie man sich unschwer denken kann, in - sagen wir - chucktypischer Weise vonstatten geht.
Beginnend mit diesem Tag geht die Geschichte rund drei Jahre nach dem Ende vom „Weihnachtsglas“ weiter. Jedoch ist es nicht einfach ein Fortschreiben, denn es laufen zwei Handlungsfäden parallel, die sich schließlich vereinigen. Als diese dann endgültig zusammenliefen, war es doch ganz praktisch, ein paar Taschentücher griffbereit zu haben.
Hope war, zumindest für mich, über weite Strecken des ersten Buches nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Und wer sich fragt, ob sie am Ende nicht zu schnell geläutert war, erhält hier die Antwort: scheint so. Denn irgendwie hat sie die ursprüngliche Weihnachts-Glas-Intention aus den Augen verloren. Nicht mehr um den einzelnen Menschen, um die ganz große Zahl geht es ihr: eintausendundein Weihnachtsgläser will sie dieses Jahr verteilen!
Eine ganze Strecke entfernt davon stürzt Albert Allred schwer die Treppe hinunter und erleidet dabei einen komplizierten Beinbruch. Zudem wird er, da er für einige Zeit nicht Autofahren kann, gekündigt. Lara, das kleine Mädchen, von ihrer Mutter gerne Queen genannt, das den Sturz beobachtet, veranlaßt nicht nur, daß die Ambulanz gerufen wird, sie möchte Albert auch ihr Weihnachtsglas zukommen lassen. Der lehnt verdutzt erst mal ab mit der Begründung, es gäbe viele Menschen, die es nötiger bräuchten als er. Jedoch „Queen always wins“ - gegen das Mädchen hat er keine Chance, scheint sich auch die resolute Schwester im Krankenhaus gegen ihn zu verschwören. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Queen ist tödlich krank und es ist vielleicht das letzte Weihnachtsglas, das sie verschenken kann.
Al hat viel Zeit zum Nachdenken, und schließt endlich einen Handel mit Queen ab: er wird für einige Zeit verreisen, während der Queen nach der Post sehen wird. Bei seiner Rückkunft wird er das Weihnachtsglas annehmen. Und so beginnt seine Reise ins „Herzland“ der Weihnachtsglasbewegung, denn zum ersten Mal in seinem Leben möchte er etwas Gutes tun. Er hält sich für den richtigen, um die Weihnachtsgläser landesweit zu vermarkten, reist zum Chuck’s Chicken ‘n’ Biscuits und richtet es ein, daß Hope ihn zur Mithilfe einlädt.
Während so eine kleine Idee immer größere Kreise zieht, müssen die Protagonisten mit den Folgen, vor allem aber mit ihren eigenen Ansprüchen und Vorstellungen zurecht kommen. Al, der in seinem bisherigen Leben nicht viel auf die Reihe bekommen hat, und glaubt, hier etwas Sinnvolles tun zu können. Hope, die immer noch in Kategorien von „Groß und immer Größer“ denkt, dabei jedoch den Blick für den einzelnen Menschen verliert. Und Clark, der der Maxwells Firma „Restauration“ übernehmen soll. Zwischen ihm und Hope hatte sich schon mehrfach etwas angebahnt, immer jedoch ist Clark ohne Abschied aus der Stadt verschwunden. Jetzt ist er wieder hier und scheint Wurzeln schlagen zu wollen. Hope wehrt sich gegen die (wieder) aufkommenden Gefühle, doch Clark scheint es dieses Mal ernst zu meinen. Doch was nützt das, wenn Hope so fixiert auf ihre 1.001 Weihnachtsgläser ist?
Die weitgehend vertrauten Gestalten wurden für mich überzeugend beschrieben, ich hatte gleich einen Film laufen, der nahtlos an das erste Buch anschloß. Interessant fand ich die Idee, daß sich hier in Hope und Al zwei Gestalten treffen, die beide lernen müssen, wieder bzw. erstmals den Blick auf das Wesentliche zur richten; die die Fehler ihres bisherigen Lebens erkennen und vor sich selber zugeben müssen, bevor ein neues Leben gelingen kann.
Wie in so manchen Weihnachtsbüchern, so taucht auch hier das Motiv der schweren Krankheit bzw. des Todes auf. Jedoch in deutlich weniger (eigentlich überhaupt nicht) negativer oder depressiver Form, wie etwa in Richard Paul Evans „Der Weihnachtswunsch“, wo ich es für verunglückt halte. Zu Chuck paßt die Beerdigung und Queen mit ihrem schweren Herzfehler - nun, dazu schreibe ich hier nichts, das müßt ihr schon selber lesen.
Sicher hätte man manches, manche Beziehung, manche Veränderung ausführlicher darstellen können; dann hätte es jedoch den Rahmen eines „Weihnachtsromanes“ gesprengt. Für mich ist hier die Balance zwischen Ausführlichkeit und Knappheit, zwischen Freud und Leid, zwischen Form und Inhalt sehr ausgewogen und gelungen. Beide Bücher bilden für mich eine Einheit, erzählen die Geschichte von Hope und ihren Freunden in einer Weise zu Ende, daß ich deren Entwicklung und Veränderung glaubhaft fand und mir, was über weite Strecken, vor allem vom ersten Buch, nicht der Fall war, Hope am Ende sogar sympathisch wurde.
Alles in allem ein Buch (bzw. deren zwei), das ich mit Sicherheit nochmals lesen werde. Und weitere des Autors sowieso.
Kurzfassung:
Hope, Clark und Al müssen lernen, mit sich, den Menschen und ihrer Umgebung zurecht zu kommen. Und daß es nicht unbedingt auf die schiere Menge ankommt, sondern jeder einzelne zählt.
Sinngemäße Übersetzung:
* = Es geht nicht um eine ganze Armee von Gläsern. Es geht um eines. Ein Glas. Eine Geburt. Ein Retter.
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