eBooks gut für die Autoren oder doch nur für den Verlag

  • Sind noch keine Autoren deshalb auf die Barrikaden gegangen?


    Barrikaden im deutschsprachigen Raum? Das ist eine märchenhafte Vorstellung. Dafür ist der Markt zu klein und die Autoren zu schwach.


    Wir sind nicht in den USA, in der eine ganze Schreibergeneration für 12 Monate den gesamten print-Markt, und somit die Filmindustrie durch ihre Gewerkschaft lahmlegen kann.
    Selbst Agenturen haben bei uns kaum mehr, als die Möglichkeit, den Autoren Arbeit abzunehmen. Druck auf die Verlage können sie auch keine ausüben.


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef
    Sind noch keine Autoren deshalb auf die Barrikaden gegangen?


    Barrikaden im deutschsprachigen Raum? Das ist eine märchenhafte Vorstellung. Dafür ist der Markt zu klein und die Autoren zu schwach.


    Das würde ich so nicht sagen. Aber den Autoren, die dem Buchmarkt wirklich wichtig sind - die Bestsellergaranten - geht es gut und die haben kein Interesse an unbequemen Barrikaden. Warum auch?
    Alle anderen sind austauschbar. Es warten hunderte Unveröffentlichter auf den ersten Vertrag. Wenn nach deinem Job eine ganze Meute lechzt, kann das sehr, sehr demütig machen :grin


    Und nur zur Klarstellung: Ich habe kein Interesse an Barrikaden hinsichtlich der eBooks. Ganz im Gegenteil. Einer meiner Verlage macht (noch) keine - und ich bin traurig drüber.

  • Hallo, Roma.


    Zitat

    Allerdings verstehe ich nicht, warum Ketten und große Onliner einen höheren Gewinn erzielen. Wir haben doch eine Preisbindung


    Die Preisbindung bezieht sich auf den Endkundenpreis. Neue Bücher dürfen in Deutschland an Endkunden nur zum festgesetzten Preis abgegeben werden. Die Einkaufspreise des Buchhandels und die damit verbundenen Rabatte/Margen sind jedoch Verhandlungssache und hängen in aller Regel von der Marktmacht der Buchhändler ab. Einige - vor allem kleinere - Verlage haben zwar feste Buchhandelsstaffeln, die man zuweilen sogar auf deren Websites nachlesen kann, aber mit den Ketten und großen Onlinern handeln die Verlage individuelle Staffeln aus. Von den großen Ketten hört man immer wieder, dass sie enormen Druck auf die Verlage ausüben, um höhere Margen zu bekommen und damit energischer gegen kleine Konkurrenz vorgehen zu können. Leider müssen sich die Verlage meistens darauf einlassen, denn ein Buch, das nicht von Thalia, Hugendubel, Weltbild & Co. prominent ins Sortiment genommen wird, hat vom Start weg schlechte(re) Chancen.