Hier kommt der zweite Band von Lisa tetzners Kinderodyssee "Die Kinder aus Nr. 67":
Die Kinder aus Nr. 67 Band 02 - Erwin kommt nach Schweden/ Das Schiff ohne Hafen
Die Autorin:
http://www.rossipotti.de/inhal…autoren/tetzner_lisa.html
Kurzbeschreibung
Lisa Tetzners große "Odyssee einer Jugend" beginnt 1931 mit den Kindern eines großen Berliner Mietshauses, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten - auch wenn sie sich oft streiten und große Lust am Streiche spielen haben. Allen voran Erwin Brackmann, wegen der vielen Sommersprossen auf der Nase "Sternenhimmel" genannt, und seine Freunde Paul und Miriam. Ihre ersten Abenteuer sind in Band 1 der "Kinder aus Nr. 67" nachzulesen.
Dieser Folgeband erzählt davon, wie Erwin mit seinem Vater vor den Nazis bis nach Frankreich flieht, abgeschoben wird und schließlich "legal" nach Schweden einreisen kann. Miriam fährt auf einem Auswandererschiff, das sie mit vielen Heimatlosen nach Südamerika bringen soll, aber kein Land will sie aufnehmen. Nach einem Schiffbruch können sich sieben Kinder auf eine Insel retten.
Der Verlag über das Buch
Authentische Zeitgeschichte für Kinder. Wieder führt uns Lisa Tetzner vor Augen - anschaulich und bis heute aktuell - wie es Gleichaltrigen vor und während des Nationalsozialismus erging. Das Buch liest sich daher auch wie eine Einführung in diesen Abschnitt deutscher Zeitgeschichte. Ab 9 Jahren, mit Zeichnungen von Theo Glinz, Umschlagillustration von Reinhard Michl.
Ich denke immer noch das 9 Jahre vom Verlag zu tief angesetzt ist. Das Hintergrundwissen sollte zumindest im Ansatz bereits vorhanden sein. Oder man sollte eben mit den Kindern lesen und mit dem Kind reden.
Im ersten Band von Band 02 - Erwin kommt nach Schweden - begleiten wir Erwin Brackmann. Sein Vater wurde nämlich als Linker von den Nazis verhaftet, konnte dann aber fliehen. Nun flieht der Vater nach Frankreich und nimmt den Erwin mit. Erwin sieht das ganze anfangs wie ein grosses Abenteuer und schliesst sich dem Vater schnell an. Denn seine Freundin Mirjam ist ebenfalls vor einiger Zeit in Richtung Frankreich geflohen. Ihre Tante und sie sind nämlich Juden und mussten daher auch vor den Nazis fliehen. Verzweifelt hofft Erwin Mirjam in Frankreich wiederzufinden, denn er liebt sie sehr.(auch wenn er erst 13 Jahre alt ist). Die Flucht ist gefährlich und die erste Zeit in Frankreich kein Zuckerschlecken. Erwin landet in der Schule auf Grund fehlender Sprachkenntnisse bei den kleinen Erstklässlern, der Vater findet keine Arbeit , Flüchtlinge sind nicht erwünscht. Unterdessen sucht Erwin in Paris nach seiner Mirjam und schafft das Unmögliche : er findet sie. Doch die Freude währt nur kurz: schon wenige Tage später fahren Mirjam und ihre Tante mit einem Schiff nach Südamerika um dorthin auszuwandern. Mirjam schenkt Erwin ihren geliebten Hund Piddel (was Erwin später das Leben retten wird) und erhält von Erwin einen wunderschönen Abschieds/Liebes-Brief. Auch Erwins Reise geht weiter. Durch verwandschaftliche Beziehungen von Mirjams Tante bekommt Erwins Vater einen Job und eine Aufenthaltsgenehmigung in Schweden. Erwin und der Vater leben sich dort ein, auch wenn Erwin schlimmes Heimweh nach der Mutter plagt. Doch er lernt dort einen neuen Freund kennen: Mikolai, der ihm viel von der Traurigkeit nimmt. Mikolai ist eigentlich ein Wanderlappe und lädt Erwin ein, mit ihm die Reise zu machen (in den Ferien). Diese Tour wird für Erwin ein echtes Abenteuer, das ihn fast das Leben kostet. Am Ende gibt es ein Wiedersehen mit Mutter und Geschwistern, die endlich nachreisen konnten. Und auch mit Paul - dem besten Freund von früher - besteht noch (Brief)Kontakt.
Das zweite Buch in Band 02 - Das Schiff ohne Hafen - handelt von Miriams Schiffreise auf der Garibaldi. Auf dem Schiff sind lauter Flüchtlinge, aber auch die Familie Suter (Verwandte des Kapitäns auf dem Weg zu einer Konzertreise) aus der Schweiz. Mirjam lernt viele neue Freunde kennen - unter anderem Lukas, der nicht laufen kann, weil er Kinderlähmung hatte, und Hans den fürsorglichen Sohn der Suters. Nach einiger Zeit "erbt" Mirjam sogar ein Pflegekind - die kleine, auf dem Schiff verwaiste Ruth. In Südamerika angelangt müssen die Flüchtlinge herbe Enttäuschungen erleben, denn kein Land will sie aufnehmen und man lässt sie nicht an Land. Schliesslich willigt Chile ein. Doch auf dem Weg dahin, kommt das Schiff in einen schweren Sturm und sinkt.....
Auch dieser Band ist gelungen und man verfolgt gespannt das Schicksal der Kinder aus Nr. 67 (hier jetzt Erwin und Mirjam, gaaaaanz wenig auch von Paul). Natürlich stehen die Helden der Geschichte wieder vor zahlreichen Problemen die überwunden werden müssen, aber das macht eine Geschichte ja auch aus. Abenteuerliche Zeitgeschichte eben.