Der, die, was? Ein Amerikaner im Sprachlabyrinth (David Bergmann)

  • 224 Seiten
    Deutsch



    Über das Buch:


    Deutsche Sprache, schwere Sprache. Was passiert, wenn sich ein Amerikaner auf intensive Tuchfühlung mit der deutschen Sprache begibt? David Bergmann, der seit 1996 in Deutschland wohnt, hat einen langen, mit Fettnäpfchen und Missverständnissen gepflasterten Weg hinter sich. Auf diesem hat er nicht nur den Unterschied zwischen einem vermöbelten und einem möblierten Zimmer gelernt und wieso es manchmal besser ist, jemanden zu siezen. Inzwischen beherrscht er auch die zwölf Möglichkeiten der Pluralbildung (fast) und weiß: Die Übersetzung von «Happy Ending» ist nicht «Schluss mit lustig».


    Über den Autor:


    David Bergmann, 1971 in Ohio geboren, reiste im Herbst 1996 nach Deutschland, um die Sprache seiner Vorfahren zu lernen. Nach einem lehrreichen Semester an der Universität Göttingen zog er pleite nach Hamburg, wo er seitdem als Wirtschaftsprüfer arbeitet.



    Meine Meinung:


    Deutsche Sprache. Deutliche Sprache. Oder:
    Deutsche Sprache. Witzige Sprache.


    Das versucht uns David Bergmann in diesem Buch näher zu bringen, nämlich, dass Deutsch eine sehr deutliche Sprache ist. Das in zweierlei Hinsicht: Es gibt im Deutschen ein Wort für nahezu alles. Deutlicher kann man sich also nicht ausdrücken. Und außerdem wird Deutsch sehr deutlich gesprochen, was für Nichtmuttersprachler dann den harten Klang ausmacht. Deutsch ist eben da, um Befehle zu erteilen.
    Deutsch ist aber auch eine sehr witzige Sprache, mein zumindest David Bergmann. Diese Ausführungen konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.


    Insgesamt gesehen ist das Buch nett. David Bergmann nimmt uns mit auf seine Abtenteuerentdeckungsreise durch den deutschen Sprachdschungel, der für Englischmuttersprachler sehr wirr sein kann. Oft war das Buch sehr interessant zu lesen, sehr oft informativ, oft auch sehr witzig. Mit dem Witz übertreibt es Bergmann aber auf Dauer doch ziemlich und irgendwann wird das Buch anstrengend zu lesen. Besonders störend fand ich, dass er immer wieder Anekdoten einbrachte, die zwar an und für sich meistens interessant zu lesen waren, dabei aber keinerlei Chronologie befolgt wurde und er daher in der Zeit wild herum sprang. Die Anekdoten beziehen sich immer auf das Überkapitel, was ich deswegen recht schade fand, weil ich manchmal gerne wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht, dazu aber nichts mehr geschrieben wurde, weil ein neues Kapitel anfing.


    Sehr viele Sachen sind wirklich interessant, informativ, witzig. Am Schluss wurde das Buch aber langatmig, wenn nicht zu sagen nahezu überflüssig. Meine Begeisterung darüber, dass er seine Lieblingsworte aufzeigte, hielt sich doch einigermaßen in Grenzen. Das nur um ein Beispiel zu nennen. Es gab Kapitel, wo sich meine Begeisterung und mein Interesse ähnlich in Grenzen hielten.


    Am Anfang des Buches konnte ich auch noch sehr oft sehr laut lachen, gegen Ende hin ist mir das Lachen dann aber leider ein paar Mal im Hals stecken geblieben.


    Insgesamt gesehen also eine nette Unterhaltung für kurzweilige Stunden!