Die Lügnerin von Linn Ullmann

  • Klappentext:


    „Komisch, bitter und sinnlich zugleich – Linn Ullmann ist ein brillanter Roman gelungen, der einen packt, weil er irritiert.“ Brigitte


    „Turbulente, raffiniert konstruierte Familiensaga.“ Der Spiegel


    „Wer die Trauer, aus der dieses Buch herausgewachsen ist, nicht spürt und seine Wärme, hat kein Herz. Wer dem Raffinement, der Intelligenz der Struktur, nichts abgewinnen kann, hat keinen Verstand.“ Die Welt


    „Große Liebe – großer Hass – einfach klasse.“ Petra



    Meine Meinung:


    Es wundert mich nicht, dass weder auf dem Umschlag noch im Buch eine Inhaltsangabe zu finden ist: Es fällt äußerst schwer, diese etwas verworren und mit wilden Zeitsprüngen erzählte Familiengeschichte wiederzugeben. Die Ereignisse umspannen vier Generationen, sind teilweise recht skurril und gleiten mitunter ins Fantastische ab. Linn Ullmann pflegt einen eigenwilligen Erzählstil, aber nach kurzer Gewöhnungszeit liest er sich gut und ist durchaus originell. Ich vergebe trotzdem nur dreimal „Daumen hoch“, weil ich die Geschichte selbst nicht sonderlich interessant fand. Und die Ansichten der Ich-Erzählerin über das Leben, die Liebe, die Ehe und das Sterben sind mir zu traurig und ernüchternd.

  • Ich habe das vor ein paar Jahren mal gelesen....
    Ich fands auch nicht sooooooooo toll ....
    Aber auch nicht ganz schlecht... :grin

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo Orlando,


    würde man die Geschichte chronologisch wiedergeben, begänne sie mit dem Großvater der Erzählerin, der in den 1930er Jahren von Norwegen nach New York auswanderte. Nach seinem Tod kehrte seine verwitwete Frau nach Norwegen zurück, sodass das Leben aller übrigen Beteiligten sich in Norwegen abspielte. Die Geschichte endet mit dem 7jährigen Neffen der Erzählerin vermutlich in den 90er Jahren, in denen das Buch erschienen ist.


    Schöne Grüße,


    die Waldfee :wave

  • Hallo Orlando,


    ich finde ihren Stil ungewöhnlich, aber gut lesbar. Hier der Anfang vom Buch:


    "Sander schweigt. Karin schweigt auch. Das allein zeigt schon, dass etwas nicht stimmt. Normalerweise redet Karin ununterbrochen. Aber wenn zwei Menschen mitten in der Nacht in einem Bett liegen und auf ein Telefon horchen, das stumm bleibt, dann schweigen auch sie. Sie hören: den Wecker auf dem Nachttisch, der nicht tickt, sondern brummt. Das Knacken in den Wänden. Das Sausen von Wind und Schnee vor dem Fenster. Den schlaflosen Nachbarn, der sein Radio ausschaltet und sich wieder hinlegt. Karin hat Sander versprochen, dass er erst einzuschlafen braucht, wenn Julie angerufen und ihm gute Nacht gesagt hat. Sander ist siebeneinhalb. Julie hätte schon vor Stunden anrufen sollen."


    Ihr Sprache erzeugt oft eine fühlbare Atmosphäre. Sie macht viele kurze, Sätze und wiederholt diese oft unmittelbar hintereinander. Dazu kommen Gedanken- und Zeitsprünge, denen man manchmal kaum hinterher kommt.


    Schön, dass du gefragt hast: Mir war gar nicht aufgefallen, dass das Buch mit exakt dem gleichen Kapitel endet, mit dem es anfängt... :wow


    Grüße, die Waldfee :wave

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

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  • Ich habe dieses Buch von Linn Ullmann gestern beendet, zwischendurch hatte ich da meine Zweifel... Manches las sich einfach schizophren und die ständigen Satzwiederholungen, waren auch nicht dazu angetan es für mich attraktiver und lesenswerter zu finden!


    Ja, sicher, viele Situationen waren sehr traurig geschrieben und haben mich schon berührt, aber empfehlen könnte ich es nicht, der Schreibstil war einfach nicht meine Sache!