'Asylon' - Seiten 368 - Ende

  • Fertig geworden gerade eben :-)
    Hab Clare überholt, juhu :grin
    Naja, ist ja kein Wettrennen. Ein bisschen höchstens :lache



    Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert von diesem Buch bin. Hier auch gleich noch eine Frage an dich, Thomas: Ist das wirklich dein aller, aller, allererstes Buch? Ein so ausgefeiltes Debüt ist mir nämlich bisher selten untergekommen ...


    Nach Lesen der Danksagung interessiert mich auch noch: Kannst du etwa einschätzen, wie viel % des Textes roh aus deiner Feder kamen und von deinem Lektor so belassen worden sind? Ist vielleicht eine fiese Frage, aber mich interessiert ganz ehrlich, inwiefern ein Buch ein "Gemeinschaftsprojekt" ist (von Autor, Familie (die ja auch mitliest und Tipps gibt), Lektor, Freunden ... usw.) Du musst diese Frage auch nicht beantworten, ich bin nur neugierig.


    Allerdings sind am Ende noch Fragen offen geblieben: Wohin ist Yvette verschwunden? Wie ist Saina jetzt an Torns Kind herangekommen? Wieso wurde Sainas Gedächtnis gelöscht, sie hat aber Torns Kind (ich nehme an) adoptieren dürfen? Wieso wurde der Gedächtnisverlust von Torn nicht rückgängig gemacht? Und was ist am Ende eigentlich mit Radu passiert? (War die auch tot?) Überhaupt hast du einen ziemlichen Figurenverschleiß, Thomas ;-)


    Ob ich mit dem Ende jetzt 100%ig zufrieden bin, weiß ich noch nicht. Aber die Danksagung hat mir zu denken gegeben: "Großes Kopfzerbrechen hat mir dabei vor allem das Ende bereitet. Mein Erstentwurf erschien mir, als die Zeit kam ihn zu konkretisieren, zu versöhnlich und undramatisch."


    Hmmmm ... :gruebel Du könntest Recht haben. Ich grübele die ganze Zeit schon darüber, ob ich lieber das versöhnliche, undramatische Ende gehabt hätte ... :grin


    Jedenfalls, bevor ich meine Rezension schreibe, hier eine kleine Liste:


    Positiv:
    - Schreibstil (sehr gut!)
    - Spannungsbogen (sehr sehr gut!)
    - Anfang/Ende des Buches (top!)
    - Dialoge (super!)
    Ich hatte teilweise wirklich das Gefühl einen Film zu schauen, vor allem bei den Dialogen, die echt richtig gut sind, finde ich jedenfalls. Nicht zu lang, nicht zu kurz, auf den Punkt, aber trotzdem unterhaltsam und realistisch.
    - Grundidee der Geschichte an sich (ok, die gab es schon, aber die Umsetzung ist super)


    Verbesserungswürdig:
    - Figuren könnten etwas mehr Tiefgang vertragen
    - ein klitzekleines bisschen LIEBE oder ROMANTIK hätte mir gut gefallen ;-)
    Ich fand das ganze Buch ziemlich "männlich" oder würde es als "Männerbuch" bezeichnen ;-) Klar, es muss nicht immer eine Liebesgeschichte dabei sein, aber ich hätte es den Figuren doch schon gegönnt ... Torn nicht unbedingt, so kurz nach dem Verschwinden seiner Frau, aber vielleicht Scooter (DAS THEMA HATTEN WIR JA SCHON GRML) bzw. Saina ...?!

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen.


    Zum Ende:
    Meinetwegen hätten sich Torn und Saina zum Schluss nicht mehr, von Saina herbeigeführt, treffen müssen. Nach dem Showdown und Torns Gedächtnislöschung, hätte ich persönlich mir gewünscht, es dabei zu belassen. Torn hätte ein komplett neues Leben begonnen, wie auch immer, Saina auch. Das ganze Buch ist nicht auf heile Welt angelegt.


    Zitat

    Original von Angelcurse
    Fertig geworden gerade eben :-)
    Hab Clare überholt, juhu :grin
    Naja, ist ja kein Wettrennen. Ein bisschen höchstens :lache


    So so, dann gönne ich dir mal deine Freude. :grin Schnell sein ist nicht alles...
    Ich muss gleich zur Arbeit, deshalb nur kurz:


    Zitat

    Allerdings sind am Ende noch Fragen offen geblieben: Wohin ist Yvette verschwunden? Wie ist Saina jetzt an Torns Kind herangekommen? Wieso wurde Sainas Gedächtnis gelöscht, sie hat aber Torns Kind (ich nehme an) adoptieren dürfen? Wieso wurde der Gedächtnisverlust von Torn nicht rückgängig gemacht? Und was ist am Ende eigentlich mit Radu passiert? (War die auch tot?) Überhaupt hast du einen ziemlichen Figurenverschleiß, Thomas ;-)


    - Yvette ist tot. Sie stürzte unfreiwillig in den Verbrennungsschacht des Krankenhauses.


    - Saina kannte, nachdem sie sich erstmal wieder erinnerte, die Strukturen des Unternehmens und wusste sicherlich, welche Hebel sie bewegen muss. Außerdem ist bis zum Wiedertreffen viel Zeit vergangen, die hat sie genutzt. Als Erkennungsmöglichkeit für Torns Kind denke ich mir DNA (irgendwo auf Torns Rucksack oder Saina Kleideung wird schon noch Blut von Torn gewesen sein.


    - Soviel ich verstanden habe, kann man den Gedächtnisverlust nicht rückgängig machen, es sei denn, dass man sich stückweise von selbst wieder erinnert. und warum auch? Gibt es schöne Dinge, an die sich Torn erinnern kann? Das ist seine Chance auf ein neues, unbelastetes Leben.


    - Radu ist tot. Wenn ich erinnern darf, wurde sie von Saina in ihrer Wohnung gefunden, zusammen mit ihrem Sohn. Sie saßen am Tisch. Schlimme Szene. Wer denkt sich denn solche Sachen aus, Herr Autor...


    Zitat

    Ob ich mit dem Ende jetzt 100%ig zufrieden bin, weiß ich noch nicht. Aber die Danksagung hat mir zu denken gegeben: "Großes Kopfzerbrechen hat mir dabei vor allem das Ende bereitet. Mein Erstentwurf erschien mir, als die Zeit kam ihn zu konkretisieren, zu versöhnlich und undramatisch."
    Hmmmm ... :gruebel Du könntest Recht haben. Ich grübele die ganze Zeit schon darüber, ob ich lieber das versöhnliche, undramatische Ende gehabt hätte ... :grin


    ...- ein klitzekleines bisschen LIEBE oder ROMANTIK hätte mir gut gefallen ;-)...


    Oh bitte, keine Liebesgeschichte in diese Story! Für mich hätte die überhaupt nicht rein gepasst.


    Zitat

    Ich fand das ganze Buch ziemlich "männlich" oder würde es als "Männerbuch" bezeichnen ;-) Klar, es muss nicht immer eine Liebesgeschichte dabei sein, aber ich hätte es den Figuren doch schon gegönnt ... Torn nicht unbedingt, so kurz nach dem Verschwinden seiner Frau, aber vielleicht Scooter (DAS THEMA HATTEN WIR JA SCHON GRML) bzw. Saina ...?!


    Männerbuch, hm... :gruebel
    Ist das Fehlen der Liebesgeschichte typisch für ein Männerbuch? Keine Ahnung. Ich habe sie jedenfalls nicht vermisst.

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Fertig geworden gerade eben :-)
    Hab Clare überholt, juhu :grin
    Naja, ist ja kein Wettrennen. Ein bisschen höchstens :lache


    Nee, ist wirklich kein Wettrennen, aber es freut mich, dass Ihr beide das Buch so schnell weggeknuspert habt. Das spricht ja dafür, dass es keine allzu dramatischen Längen hatte.

    Zitat

    Original von Angelcurse
    Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert von diesem Buch bin. Hier auch gleich noch eine Frage an dich, Thomas: Ist das wirklich dein aller, aller, allererstes Buch? Ein so ausgefeiltes Debüt ist mir nämlich bisher selten untergekommen ...


    Das ist wirklich ein tolles Lob. Die Antwort auf Deine Frage ist ein klares Jein. Dieses Buch ist mein erster veröffentlichter Roman. Es liegt noch mein Erstling auf Halde. Auch eine Dystopie, aber der Fehler war, dass sie schon vor den Tributen von Panem fertig war. Damals reagierten dann sechs Großverlage nach dem Motto: Schöne Geschichte, aber in welchem Genre sollen wir das verkaufen. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben es irgendwann noch mal an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

    Zitat

    Original von Angelcurse
    Nach Lesen der Danksagung interessiert mich auch noch: Kannst du etwa einschätzen, wie viel % des Textes roh aus deiner Feder kamen und von deinem Lektor so belassen worden sind? Ist vielleicht eine fiese Frage, aber mich interessiert ganz ehrlich, inwiefern ein Buch ein "Gemeinschaftsprojekt" ist (von Autor, Familie (die ja auch mitliest und Tipps gibt), Lektor, Freunden ... usw.) Du musst diese Frage auch nicht beantworten, ich bin nur neugierig.


    Das ist kein Geheimnis. Obwohl nach Peters Lektorat kaum eine Seite ohne seine brandroten Anmerkungen auskam, bewegen sich die Änderungen sicherlich deutlich im einstelligen Prozentbereich (das ist aber nur eine Schätzung). Fazit: Das Buch ist eindeutig von mir, aber ohne Peter Thannisch wäre es ein schlechteres gewesen. Das trifft aber denke ich auf fast jeden Roman zu. Immerhin sind wir in meinem Fall, soweit ich mich erinnere, ohne ganz grobe Eingriffe in die Handlungslinien ausgekommen. Peter hat ein paar kleinere Logiklöcher gestopft. Der absolut überwiegende Teil eines Lektorats ist aber die Stilkritik. Peter hat dem Roman so manche Stilblüte oder überkandidelte Selbstbeweihräucherungsfloskel ausgetrieben.

    Zitat

    Original von Angelcurse


    Allerdings sind am Ende noch Fragen offen geblieben: Wohin ist Yvette verschwunden? Wie ist Saina jetzt an Torns Kind herangekommen? Wieso wurde Sainas Gedächtnis gelöscht, sie hat aber Torns Kind (ich nehme an) adoptieren dürfen? Wieso wurde der Gedächtnisverlust von Torn nicht rückgängig gemacht? Und was ist am Ende eigentlich mit Radu passiert? (War die auch tot?) Überhaupt hast du einen ziemlichen Figurenverschleiß, Thomas ;-)


    Ich glaube Clare hat dazu weiter unten einige richtige Dinge gesagt. Ich will Ihr nicht vorgreifen. Zum Figurenverschleiß: Eine der ersten Merksätze den ich als Autor gelernt habe, war: Es muss was auf dem Spiel stehen!

    Zitat

    Original von Angelcurse
    Ob ich mit dem Ende jetzt 100%ig zufrieden bin, weiß ich noch nicht. Aber die Danksagung hat mir zu denken gegeben: "Großes Kopfzerbrechen hat mir dabei vor allem das Ende bereitet. Mein Erstentwurf erschien mir, als die Zeit kam ihn zu konkretisieren, zu versöhnlich und undramatisch."
    Hmmmm ... :gruebel Du könntest Recht haben. Ich grübele die ganze Zeit schon darüber, ob ich lieber das versöhnliche, undramatische Ende gehabt hätte ... :grin


    Ich habe die Grobplanung für meinen Erstentwurf in der Leserunde bei Piper verlinkt: Alternativende


    Danke. Das gibt mir gute Hinweise, worauf ich beim nächsten Mal achten muss. Vor allem das mit dem Tiefgang.

    Zitat

    Original von Angelcurse
    Ich fand das ganze Buch ziemlich "männlich" oder würde es als "Männerbuch" bezeichnen ;-) Klar, es muss nicht immer eine Liebesgeschichte dabei sein, aber ich hätte es den Figuren doch schon gegönnt ... Torn nicht unbedingt, so kurz nach dem Verschwinden seiner Frau, aber vielleicht Scooter (DAS THEMA HATTEN WIR JA SCHON GRML) bzw. Saina ...?!


    Naja, man kann wahrscheinlich nicht aus seiner Haut. Aber ich habe mir zumindest Mühe gegeben, daraus keinen reine Actionherostory à la Rambo zu machen. Ich persönlich identifiziere mich sowieso eher mit Saina als mit Torn.

    Zitat

    Original von Clare
    Ich habe das Buch gerade ausgelesen.


    Auch Dir: Chapeau.

    Zitat

    Original von Clare
    Zum Ende:
    Meinetwegen hätten sich Torn und Saina zum Schluss nicht mehr, von Saina herbeigeführt, treffen müssen. Nach dem Showdown und Torns Gedächtnislöschung, hätte ich persönlich mir gewünscht, es dabei zu belassen. Torn hätte ein komplett neues Leben begonnen, wie auch immer, Saina auch. Das ganze Buch ist nicht auf heile Welt angelegt.


    Cool. Damit bist Du glaube ich die Erste, der auch dieses Ende immer noch zu süßlich war. Verdeutlich mir, wie groß hier die Bandbreite der Erwartungen ist.

    Zitat

    Original von Clare
    So so, dann gönne ich dir mal deine Freude. :grin Schnell sein ist nicht alles...
    Ich muss gleich zur Arbeit, deshalb nur kurz:
    - Yvette ist tot. Sie stürzte unfreiwillig in den Verbrennungsschacht des Krankenhauses.


    Richtig. Ob sie vielleicht schon tot war, bevor sie in den Verbrennungsschacht fiel, werden wir wohl nie wirklich erfahren. ;-)

    Zitat

    Original von Clare
    - Saina kannte, nachdem sie sich erstmal wieder erinnerte, die Strukturen des Unternehmens und wusste sicherlich, welche Hebel sie bewegen muss. Außerdem ist bis zum Wiedertreffen viel Zeit vergangen, die hat sie genutzt. Als Erkennungsmöglichkeit für Torns Kind denke ich mir DNA (irgendwo auf Torns Rucksack oder Saina Kleideung wird schon noch Blut von Torn gewesen sein.


    Das sehe ich auch so. Und mit dem Erpressungspotenzial, das sie in der Hand hatte, wird sie beste Chancen gehabt haben. Sich durchzusetzen. Was das Finden des Kindes angeht, denke ich schon, dass auch Schuftbetriebe so was wie eine geregelte Buchführung haben.

    Zitat

    Original von Clare
    - Soviel ich verstanden habe, kann man den Gedächtnisverlust nicht rückgängig machen, es sei denn, dass man sich stückweise von selbst wieder erinnert. und warum auch? Gibt es schöne Dinge, an die sich Torn erinnern kann? Das ist seine Chance auf ein neues, unbelastetes Leben.


    Das denke ich mir auch so. Es gibt kein Gegenmittel. Aber in manchen Fällen schlägt der Nanovirus nicht richtig an und die Erinnerungen kehren teilweise oder ganz zurück. Und Torns Erinnerungen möchte ich auch nicht geschenkt haben.

    Zitat

    Original von Clare
    - Radu ist tot. Wenn ich erinnern darf, wurde sie von Saina in ihrer Wohnung gefunden, zusammen mit ihrem Sohn. Sie saßen am Tisch. Schlimme Szene. Wer denkt sich denn solche Sachen aus, Herr Autor...


    Ein krankes Autorenhirn, Frau Leserin. Nee, im Ernst, ich hab schon haarsträubendere Sachen gelesen. Ich finde jedenfalls, dass es zu Edward/Vanderbilt passte. Aber mein Agent Bastian Schlück hat mir auch gesagt: „Wenn Du mal wie ich Vater eines kleinen Jungen bist, schreibst Du so was nicht mehr einfach so.“ Anderthalb Jahre später liegt jetzt mein kleiner Fünfmonater in der Hängematte neben mir und nuckelt an seinem Stoffhasen und ich verstehe so langsam was Bastian meinte.

    Zitat

    Original von Clare
    Oh bitte, keine Liebesgeschichte in diese Story! Für mich hätte die überhaupt nicht rein gepasst.


    Ich hatte auch das Gefühl, dass das zumindest verhalten hoffnungsvolle Ende das Einzige war, dass in den rauen Kontext der Story passt.

    Zitat

    Original von Clare
    Männerbuch, hm... :gruebel
    Ist das Fehlen der Liebesgeschichte typisch für ein Männerbuch? Keine Ahnung. Ich habe sie jedenfalls nicht vermisst.


    Ich hatte eher das Gefühl, was immer das zwischen Torn und Saina ist, es könnte eine Liebesgeschichte werden. Ich hab mit 100%igen HappyEnds auch so meine Schwierigkeiten. Diese Geschichte konnte nicht ohne Narben bei allen Beteiligten enden. Ist aber nur meine Meinung.

  • Zitat

    Original von Thomas Elbel


    Cool. Damit bist Du glaube ich die Erste, der auch dieses Ende immer noch zu süßlich war. Verdeutlich mir, wie groß hier die Bandbreite der Erwartungen ist.


    Dass sich am Schluss alles fügen muss, erwarte ich nur, wenn sich auch im Buch alles gefügt hat. Bei so einer rauen, doch auch chaotischen Geschichte und solchen zerstörerischen Lebensumständen tue ich das nicht.


    Zitat

    Original von Thomas Elbel
    Ein krankes Autorenhirn, Frau Leserin. Nee, im Ernst, ich hab schon haarsträubendere Sachen gelesen. Ich finde jedenfalls, dass es zu Edward/Vanderbilt passte. Aber mein Agent Bastian Schlück hat mir auch gesagt: „Wenn Du mal wie ich Vater eines kleinen Jungen bist, schreibst Du so was nicht mehr einfach so.“ Anderthalb Jahre später liegt jetzt mein kleiner Fünfmonater in der Hängematte neben mir und nuckelt an seinem Stoffhasen und ich verstehe so langsam was Bastian meinte.


    Das glaube ich aber auch. Geschichten, in denen Kinder gequält werden, kann ich gar nicht lesen. Hier wusste ich vorher ja nichts vom Autorenhirn.


    Zitat

    Original von Thomas Elbel


    Ich hatte eher das Gefühl, was immer das zwischen Torn und Saina ist, es könnte eine Liebesgeschichte werden. Ich hab mit 100%igen HappyEnds auch so meine Schwierigkeiten. Diese Geschichte konnte nicht ohne Narben bei allen Beteiligten enden. Ist aber nur meine Meinung.


    Happy end muss für mich nicht sein, nicht bei so einer Thematik. Meist stört es mich dann doch eher. Mir fällt es gerade nicht ein, aber bei einer LR mit hatten wir mal die Diskussion, warum scheinbar in einen Roman unbedingt eine Liebesgeschichte rein muss, und sei sie auch noch so klein: Weil die Leser das lesen wollen. Nun, ich brauch's nicht.

  • Zitat

    Original von Clare
    Das glaube ich aber auch. Geschichten, in denen Kinder gequält werden, kann ich gar nicht lesen. Hier wusste ich vorher ja nichts vom Autorenhirn.


    Für mich ist das maßgebliche, ob die Brutalität zum Setting und dem Charakter, der sie ausübt passt bzw. nicht einfach nur des Schockeffekts wegen eingesetzt wird. Ich hatte das Gefühl, Edward würde so etwas tun und in einem Hexenkessel von Asylons Sorte ist es denkbar. Aber wenn es Dich beruhigt, diese Szenen zu schreiben, nimmt Dich auch als Autor mit.

  • Zitat

    Original von Thomas Elbel


    Für mich ist das maßgebliche, ob die Brutalität zum Setting und dem Charakter, der sie ausübt passt bzw. nicht einfach nur des Schockeffekts wegen eingesetzt wird. Ich hatte das Gefühl, Edward würde so etwas tun und in einem Hexenkessel von Asylons Sorte ist es denkbar. Aber wenn es Dich beruhigt, diese Szenen zu schreiben, nimmt Dich auch als Autor mit.


    Dann bin ich beruhigt ;-)
    Schon klar, wenn dergleichen zu einer Figur gehört, dann muss es auch ins Buch. Damit habe ich kein Problem.
    Was ich sagen wollte, ist dass ich kein Buch lese, bei dem aus der Inhaltszusammenfassung hervorgeht, dass es um Gewalt an Kindern geht oder das das erste Opfer des Mörders z.B. ein Kind ist.

  • [*waaah* - ich hasse dieses IE manchmal... *alles nochmal neu tippe*]


    Also... fertig. :)
    Nun hab ich es aber nicht geschafft, zwischendurch aufzuhören und was zu den anderen Abschnitten zu schreiben, vielleicht hole ich das aber noch nach.


    Zuerst einmal: Ich mag das Buch. Es ist nicht ganz das, was ich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet hatte, aber es ist zu dem geworden, was ich nach dem Lesen des ersten Teiles vermutet habe.
    Und Du darfst Dich nun endgültig zu den Autoren zählen, die ich vom Schreibstil her sehr gerne lese und von denen ich auch wohl immer wieder gerne ein Buch in die Hand nehme.


    Ich muss sagen, schon der Anfang hat mich wohl in die Geschichte hineingezogen, auch wenn ich im ersten Moment ein wenig erstaunt über den von Dir gewählten Einstieg war (... bin ich froh, dass mein Spezialpass einen besseren Dienst geleistet hat als der von Lynn^^). Im Übrigen hast du wohl tatsählich einen recht hohen Figurenverschleiß (schade um Scooter, nur wenigstens hat seine Figur ein stimmiges Ende gefunden *find*), aber es passt so einfach zu dem Buch - wäre alles nach dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen" verlaufen, wäre es nicht das Buch geworden, welches es nun ist... und vermutlich ist es auch die Tatsache, dass das Buch kein typisches, absolutes Happy End hat sondern nur dieses angedeutete, was mir daran gefällt. Der Epilog hätte zwar nicht unbedingt sein müssen, aber ich finde es dann doch interessant zu sehen, was das für die Figuren angedachte Ende mit sich bringt.


    [...und irgendwas hab ich nun vergessen *grübel* Nuja, das wars erstmal.^^]

  • So, nun schreib ich schnell noch was zum letzten Abschnitt.
    Ich hatte noch keine Zeit, die anderen Beiträge zu lesen, auch die von Abschnitt fünf nicht, aber ich hole das sicher noch nach, weil ich glaube, dass die Mitleser in dieser Leserunde viele sehr gute Gedanken geäußert haben.
    Hat auf jeden Fall großen Spaß gemacht... :anbet


    Ich konnte es einfach nicht fassen, dass Torn am Ende nochmal so eine Spritze erhält, oh nein!!!!!!!!
    Mein erster Gedanke: was wird jetzt aus seinem Kind?
    Wer kümmert sich um es?


    Aber das hat dann offensichtlich Saina übernommen.
    Wie sie das Kind gefunden hat?
    Vielleicht nach dem Abgabedatum bei der Adoptionsvermittlung konnte man wahrscheinlich darauf schließen.
    Vielleicht auch ein DNA-Test, wer weiß.


    Ich denke, Saina hat ihre Erinnerungen behalten und hat lediglich einen neuen Namen angenommen.
    Zwischen dem vorletzten und dem letzten Kapitel liegen ja immerhin 5 Jahre.
    Sehr interessant auch die öffentliche Aufklärung der Vorgänge um Asylon.
    Und das es sogar Verurteilungen gab.
    Ich hätte jetzt vermutet, dass alles unter den Tisch gekehrt wird.
    Aber wahrscheinlich bin ich einfach ein bisschen sehr negativ eingestellt in dieser Beziehung. :grin


    Das Ende passt schon so, ein richtiges Happy End hätte auf keinen Fall gepasst und so gibt es wenigstens ein bisschen Licht am Ende des Tunnels für Saina, Torn und die beiden Kinder.
    Schon gut so...


    Edit hat mich noch darauf aufmerksam gemacht, dass ich vergessen habe zu erwähnen, dass es mir einen riesigen Spaß gemacht hat, das ebook zu lesen.
    Es waren relativ wenige Fehler darin (ein paar mal hat die Silbentrennung nicht gepasst und ein paar Rechtschreibfehler habe ich gefunden, wie in jedem Papierbuch auch).
    Ich habe mir sehr viele Notizen und Lesezeichen gemacht, zu denen ich immer wieder zurückgehen konnte, um hier in der Leserunde etwas anzumerken.
    Bei Papierbüchern habe ich in solchen Fällen immer mit diesen gelben Post-its gearbeitet, reinschreiben würde ich in die auf jeden Fall nicht.
    Mit einem Klick war ich dann wieder an der markierten Stelle, ganz toll.
    Ich mag Leserunden mit ebook! :grin


    :wave

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


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  • Das klingt alles ganz prima. Ich freue mich schon auf die Rezis. Aber erst müssen noch Jass und Mone80 ankommen.
    Zu Saina und dem Finden des Kindes. Ich denke, dass sie mit soviel Wissen und Erpressungpotenzial aus Asylon zurückgekommen ist, dass es ihr leichtgefallen sein dürfte, den richtigen Stellen Daumenschrauben anzulegen und dass es eine Datenbank gegeben hat, wo die Kindesaustausche dokumentiert wurden.

  • Ein echt geniales Buch.


    Meine Fragen die ich irgendwann im Buch so für mich gestellt haben, sind am Ende alle aufgeklärt worden.


    Ich schliesse mich Clares´Meinung an, so ein Ende hätte ich nicht gebraucht. Bei all der Brutalität, die dieses Buch zwischenzeitlich aufwies, war es mir dann doch ein wenig viel Friede, Freude, Eierkuchen.
    Torn ging seinen Weg, Saina ging ihren Weg und für mich hätte es gelangt.


    Auch die Geschichte um Torns Kind, war für mich Nebensache. Das soll nicht herzlos klingen, aber er wusste ja auch nicht, ob es wirklich sein Kind gewesen ist. Er hat es geahnt, mehr aber auch nicht.


    Edward war ja echt krank. Mein lieber Jolly, ich habe schon viele Thriller gelesen und viele Todesarten gelesen, aber das war neu. Und mir war kurzzeitig speiübel.


    Interessant fand ich auch die Aufklärung rund um Asylon. Den Verdacht, dass es ein Gefängnis ist, hatte ich schon, aber wie es zu diesem Gefängnis kam, wie es entstanden ist und was für Typen dahinter steckten, fand ich gelungen.


    So, dass war es erstmal. Rezi folgt.

  • Zitat

    Original von Mone80
    Ein echt geniales Buch.


    Meine Fragen die ich irgendwann im Buch so für mich gestellt haben, sind am Ende alle aufgeklärt worden.


    Toll das freut mich natürlich sehr.


    Zitat

    Original von Mone80
    Ich schliesse mich Clares´Meinung an, so ein Ende hätte ich nicht gebraucht. Bei all der Brutalität, die dieses Buch zwischenzeitlich aufwies, war es mir dann doch ein wenig viel Friede, Freude, Eierkuchen.
    Torn ging seinen Weg, Saina ging ihren Weg und für mich hätte es gelangt.


    Auch die Geschichte um Torns Kind, war für mich Nebensache. Das soll nicht herzlos klingen, aber er wusste ja auch nicht, ob es wirklich sein Kind gewesen ist. Er hat es geahnt, mehr aber auch nicht.


    Das Ende war wie gesagt ein Kompromiss. Ich selbst mag die etwas verhaltene Romantik. Aber da sind die Geschmäcker natürlich verschieden.

    Zitat

    Original von Mone80
    Edward war ja echt krank. Mein lieber Jolly, ich habe schon viele Thriller gelesen und viele Todesarten gelesen, aber das war neu. Und mir war kurzzeitig speiübel.


    Schön, dass er als Figur so gut funktioniert hat. Mein Agent meint, ich sollte eigentlich nur noch Serienkiller machen ;-)

    Zitat

    Original von Mone80
    Interessant fand ich auch die Aufklärung rund um Asylon. Den Verdacht, dass es ein Gefängnis ist, hatte ich schon, aber wie es zu diesem Gefängnis kam, wie es entstanden ist und was für Typen dahinter steckten, fand ich gelungen.


    Dankeschön. :-]

    Zitat

    Original von Mone80
    So, dass war es erstmal. Rezi folgt.


    Ich werde jetzt nochmal hinter den Kulissen fragen, ob Jass im letzten Abschnitt noch was posten will. Falls nicht werde ich die Runde dann offiziell beenden und freue mich natürlich über die Rezensionen, die Ihr - wie gesagt - gerne auch auf Amazon posten dürft. ;-)

  • Zitat

    Das Ende war wie gesagt ein Kompromiss. Ich selbst mag die etwas verhaltene Romantik. Aber da sind die Geschmäcker natürlich verschieden.


    Vielleicht bin ich auch zu unromantisch :gruebel Eigentlich mag ich es auch, nur in einem Buch, wo der Menschenverschleiss doch ziemlich hoch ist :gruebel
    Aber gut, Geschmäcker sind verschieden.


    Zitat

    Schön, dass er als Figur so gut funktioniert hat. Mein Agent meint, ich sollte eigentlich nur noch Serienkiller machen Augenzwinkern


    Nee, lieber nicht. :grin


    Ich danke Dir für die Geduld (hat bei mir ja irgendwie ein wenig länger gedauert) und die nette Begleitung dieser LR.
    Ich freue mich schon auf weitere Bücher von Dir und vielleicht magst Du ja dann nochmals eine LR machen. Mich würde es freuen.

  • *seufz* Ich fürchte, ich mach mich gleich nicht beliebt.


    (Meine Notizen liegen auch noch schön zuhause, wie es so bei Pendlern ist, aber ich versuch es aus dem Kopf)


    Ich fand, dass in diesem Abschnitt die Wiederholungen zu viel des Guten waren. Ich hab weder verstanden, warum Torn nochmal ausführlich darüber nachdenken muss, was ihm gerad alles passiert ist (immerhin hab ich das als Leser gerade erst gelesen), noch, warum mir zum dritten Mal die Geschichte erzählt wurde, wie Saina ihr Gedächtnis verloren hat und von dem Transporter etc. Das hatte ich wirklich auch nach zwei Erklärungen verstanden.


    Sean taucht nicht wieder auf, was bei mir die Frage zurücklässt, was die Figur eigentlich sollte. Auch ohne ihn wäre die Handlung genauso verlaufen -> Saina folgt Antonio etc. Kein Wort mehr von dem Plan, den die beiden entwickelt hatten ...


    Es waren mir prinzipiell zu viele Andeutungen und zu wenig Explizites. Beispielsweise kommt es nicht rüber, dass Yvette am Anfang tatsächlich gleich tot ist. (Vor allem dachte ich, die Verbrennungsanlage hätte in der Nacht nicht funktioniert, weil deshalb auch Lynn nicht verbrannt werden konnte.) ich mag es nicht, wenn zu viel offen bleibt und man als Leser mit einer Menge Fragezeichen stehen gelassen wird. Es wird beispielsweise nicht klar, wie Asylon eigentlich angedacht war. Was Saina getan hat, um die Erinnerungen zu verhindern. Wie der Unfall passiert ist. Irgendwie sollte es ja nach dem Lesen ein Rundes Ganzes ergeben, nicht so bruchstückhaft. (auch, wenn der Autor es vielleicht für realistischer hält)


    Ist es eigentlich wirklich Sainas Gesicht, dass Torn von der Couch aus sieht, als er sich in das riesige Bürogebäude geflüchtet hat?


    Generell zur Auflösung ... wir hatten ja in einem früheren Abschnitt, dass in Science Fiction viele Veränderungen toll sind. Mir waren es nach der Auflösung um Asylon zu wenige. An der ganzen Außenwelt hat sich kaum etwas geändert, was sehr schade ist. Es geht nur um ein paar geldgierige, korrupte Menschen, hm. Ich hatte spektakulärere Bilder im Kopf, wie beispielsweise eine Welt, in der außen tatsächlich "bessere" Menschen leben. Das hätte dann schon wieder ins Fanatische, in Angst vor allem Rebellischen schlagen können. Und diese Menschen hätten tatsächlich die "Friedensengel"-Kinder zu sich geholt, weil sie denken, damit etwas Gutes zu tun. Auch so kann ich mir vorstellen, dass jemand, der tatsächlich erwartet hat, ein Buch nach einer Katastrophe zu lesen, enttäuscht wird, da es sich nun einmal um etwas ganz anderes handelt (aber das nur am Rande).


    Zum Ende: Mir war es weder Fisch noch Fleisch. für ein gutes Ende zu böse, für ein böses Ende zu gut. Irgendwie wäre ein Extrem schöner gewesen, um markant zu sein. Ich stehe im Grunde eh nicht auf das Scheitern des Helden, aber wenn, sollte es schon mit einem Crescendo einhergehen.


    Etwas widersprüchlich fand ich den Artikel, den Torn liest: Einmal steht dort, Asylon wurde geschlossen, am Ende jedoch, die Zukunft Asylons wäre unklar.


    Ich empfand es auch als "Männerbuch", aber weniger wegen der fehlenden Liebesgeschichte, sondern wegen der gefühlten Betonung auf Handlung vs. Charaktere (also was die anderen als Tiefe der Charaktere bezeichnet haben).


    Um auch noch mal den Figurenverschleiß anzusprechen: ich finde ihn (in jedem Buch) spannungsabbauend. Irgendwann kommt der Punkt, an dem mein Gehirn in den "es stirbt ja doch jeder zweite" Modus wechselt und es mich absolut nicht mehr berührt. Wenn ich hingegen über lange Zeit mitzittern kann, ob Personen überleben oder nicht (und selbst, wenn am Ende sogar alle überleben), ist das viel spannender. Mich haben schon Scooters Tod und die von Radu und ihrem Sohn nicht mehr mitgenommen.


    Fazit: Mir hat der Anfang in Asylon mit den Wirrungen und Intrigen und Geheimnissen gut gefallen - aber die Offlands + das Ende fand ich leider enttäuschend.

  • Zitat

    Original von JASS
    *seufz* Ich fürchte, ich mach mich gleich nicht beliebt.


    Wir werden sehen. ;-)

    Zitat

    Original von JASS
    (Meine Notizen liegen auch noch schön zuhause, wie es so bei Pendlern ist, aber ich versuch es aus dem Kopf)


    Das kommt mir sehr bekannt vor.

    Zitat

    Original von JASS
    Ich fand, dass in diesem Abschnitt die Wiederholungen zu viel des Guten waren. Ich hab weder verstanden, warum Torn nochmal ausführlich darüber nachdenken muss, was ihm gerad alles passiert ist (immerhin hab ich das als Leser gerade erst gelesen), noch, warum mir zum dritten Mal die Geschichte erzählt wurde, wie Saina ihr Gedächtnis verloren hat und von dem Transporter etc. Das hatte ich wirklich auch nach zwei Erklärungen verstanden.


    Ist immer schwierig, hier einen guten Mittelweg zu finden. Nicht alle Leser behalten das so gut im Gedächtnis. Da muss man als Autor immer aufpassen, dass man mindestens die Mehrheit mitnimmt.

    Zitat

    Original von JASS
    Sean taucht nicht wieder auf, was bei mir die Frage zurücklässt, was die Figur eigentlich sollte. Auch ohne ihn wäre die Handlung genauso verlaufen -> Saina folgt Antonio etc. Kein Wort mehr von dem Plan, den die beiden entwickelt hatten ...


    Ohne ihn hätte sie nie von Antonios Hintergedanken erfahren. Und der Plan war gerade Antonio zum Schein auf den Leim zu gehen, um so an seine Hintermänner ranzukommen. Nicht besonders originell und wie sich dann herausstellt auch ziemlich gefährlich.

    Zitat

    Original von JASS
    Es waren mir prinzipiell zu viele Andeutungen und zu wenig Explizites. Beispielsweise kommt es nicht rüber, dass Yvette am Anfang tatsächlich gleich tot ist. (Vor allem dachte ich, die Verbrennungsanlage hätte in der Nacht nicht funktioniert, weil deshalb auch Lynn nicht verbrannt werden konnte.) ich mag es nicht, wenn zu viel offen bleibt und man als Leser mit einer Menge Fragezeichen stehen gelassen wird. Es wird beispielsweise nicht klar, wie Asylon eigentlich angedacht war. Was Saina getan hat, um die Erinnerungen zu verhindern. Wie der Unfall passiert ist. Irgendwie sollte es ja nach dem Lesen ein Rundes Ganzes ergeben, nicht so bruchstückhaft. (auch, wenn der Autor es vielleicht für realistischer hält)


    Also, dass man Yvette nicht gleich als tot verbucht, habe ich jetzt häufiger gehört. Die Verunsicherung war hier durchaus gewollt, aber ich dachte, dass man schließlich schaltet, dass Yvette als Zeugin zu lästig und gefährlich war, um sie am Leben zu lassen.
    Um Deine Fragen in Kurzform zu beantworten. Asylon ist ein privat geführtes Gefängnis für Schwerverbrecher, deren Insassen aufgrund von Gedächtnismanipulation denken, sie lebten in der letzten Stadt der Welt. Saina hat an dem Programm mitgearbeitet, bis sich ihr Gewissen meldete. Dann hat sie angefangen die Dosis herunterzumanipulieren, in der Hoffnung, dass manche Insassen dann ihre Erinnerung doch wiedererlangen, was ja auch funktioniert.
    Der Unfall bestand darin, dass sie bei dem Transport von Edward/Vanderbilt von diesem überwältigt und selbst gedächtnisgelöscht wurde.
    Da war ich dann offensichtlich zu wenig ausführlich.

    Zitat

    Original von JASS
    Ist es eigentlich wirklich Sainas Gesicht, dass Torn von der Couch aus sieht, als er sich in das riesige Bürogebäude geflüchtet hat?


    Nein, das ist nur eine zufällige Ähnlichkeit, die er dann mit in seinen Traum nimmt.

    Zitat

    Original von JASS
    Generell zur Auflösung ... wir hatten ja in einem früheren Abschnitt, dass in Science Fiction viele Veränderungen toll sind. Mir waren es nach der Auflösung um Asylon zu wenige. An der ganzen Außenwelt hat sich kaum etwas geändert, was sehr schade ist. Es geht nur um ein paar geldgierige, korrupte Menschen, hm. Ich hatte spektakulärere Bilder im Kopf, wie beispielsweise eine Welt, in der außen tatsächlich "bessere" Menschen leben. Das hätte dann schon wieder ins Fanatische, in Angst vor allem Rebellischen schlagen können. Und diese Menschen hätten tatsächlich die "Friedensengel"-Kinder zu sich geholt, weil sie denken, damit etwas Gutes zu tun. Auch so kann ich mir vorstellen, dass jemand, der tatsächlich erwartet hat, ein Buch nach einer Katastrophe zu lesen, enttäuscht wird, da es sich nun einmal um etwas ganz anderes handelt (aber das nur am Rande).


    Das tut mir leid. Mich hat halt vor allem das Motiv des Betrugs gereizt. Privat geführte Knäste gibt es ja tatsächlich. Auch das Motiv des Aussortierens von aggressivem Potenzial in der Gesellschaft ist längst kein SciFi mehr. Scotland Yard experimentiert bereits mit Rasterfahndung nach ZUKÜNFTIGEN Tätern.

    Zitat

    Original von JASS
    Zum Ende: Mir war es weder Fisch noch Fleisch. für ein gutes Ende zu böse, für ein böses Ende zu gut. Irgendwie wäre ein Extrem schöner gewesen, um markant zu sein. Ich stehe im Grunde eh nicht auf das Scheitern des Helden, aber wenn, sollte es schon mit einem Crescendo einhergehen.


    Für mich hat sich das Heldentum während des Schreibens ohnehin mehr und mehr zu Saina verlagert. Und die hat am Ende aus meiner Sicht gewonnen, allerdings auf eine realistische Weise. Aber Du hast Recht: Crescendos haben natürlich auch was. Vielleicht im nächsten Buch ;-)

    Zitat

    Original von JASS
    Etwas widersprüchlich fand ich den Artikel, den Torn liest: Einmal steht dort, Asylon wurde geschlossen, am Ende jedoch, die Zukunft Asylons wäre unklar.


    Für mich Ausdruck von politischer Verschleierungstaktik. Wir erleben da ja aktuell wieder so einiges.


    Zitat

    Original von JASS
    Ich empfand es auch als "Männerbuch", aber weniger wegen der fehlenden Liebesgeschichte, sondern wegen der gefühlten Betonung auf Handlung vs. Charaktere (also was die anderen als Tiefe der Charaktere bezeichnet haben).


    Dass ich hier mal den Schwerpunkt auf die andere Seite legen will, ist auf jeden Fall für das nächste Buch geplant.

    Zitat

    Original von JASS
    Um auch noch mal den Figurenverschleiß anzusprechen: ich finde ihn (in jedem Buch) spannungsabbauend. Irgendwann kommt der Punkt, an dem mein Gehirn in den "es stirbt ja doch jeder zweite" Modus wechselt und es mich absolut nicht mehr berührt. Wenn ich hingegen über lange Zeit mitzittern kann, ob Personen überleben oder nicht (und selbst, wenn am Ende sogar alle überleben), ist das viel spannender. Mich haben schon Scooters Tod und die von Radu und ihrem Sohn nicht mehr mitgenommen.


    Hmmm, dabei ist bis dahin, als Figur von Belang eigentlich nur Yvette gestorben (wenn man von Lynn absieht). Aber Du hast sicherlich Recht, dass ich ganz schön mit der schriftstellerischen Machete durch die Zeilen gelaufen bin. Das nächste Mal nehme ich vielleicht das Florett. Aber das hängt natürlich auch vom Setting ab. Asylon war eben auch nicht gerade ein figurenfreundliches Ambiente.

    Zitat

    Original von JASS
    Fazit: Mir hat der Anfang in Asylon mit den Wirrungen und Intrigen und Geheimnissen gut gefallen - aber die Offlands + das Ende fand ich leider enttäuschend.


    Sorry for that, aber danke für das freundliche Feedback und die engagierte Teilnahme. :-]

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    Original von Thomas Elbel



    Ist immer schwierig, hier einen guten Mittelweg zu finden. Nicht alle Leser behalten das so gut im Gedächtnis. Da muss man als Autor immer aufpassen, dass man mindestens die Mehrheit mitnimmt.


    Aber gab es denn wirklich Leser, die meinten, auch nach zweimal der Geschichte das noch nicht verstanden zu haben? ich glaub, erst liest sie sie bei Vanderbilt, dann erzählt Vanderbilt nochmal davon und am Ende erzählt es Rygor. (Muss eigentlich immer nur ich dabei an Rygor Mortis denken?) Und es wirklich jedes Mal ein sehr ähnlicher Wortlaut.


    Zitat


    Ohne ihn hätte sie nie von Antonios Hintergedanken erfahren. Und der Plan war gerade Antonio zum Schein auf den Leim zu gehen, um so an seine Hintermänner ranzukommen. Nicht besonders originell und wie sich dann herausstellt auch ziemlich gefährlich.


    Ich finde, wenn man die Szenen mit Sean rausstreicht, wäre es genau auf das gleiche hinaus gekommen. Es würde völlig identisch funktionieren, da Saina auch keinen einzigen Gedanken in der Szene, in der sie Antonio zu Edward folgt, äußert, dass sie denkt, es wäre eine Falle.


    Und das Sean nie wieder erwähnt wird, ist für mich ein offener Handlungsstrang, der sich nach "vergessen und nicht beendet" anfühlt.



    Zitat


    Also, dass man Yvette nicht gleich als tot verbucht, habe ich jetzt häufiger gehört. Die Verunsicherung war hier durchaus gewollt, aber ich dachte, dass man schließlich schaltet, dass Yvette als Zeugin zu lästig und gefährlich war, um sie am Leben zu lassen.
    Um Deine Fragen in Kurzform zu beantworten. Asylon ist ein privat geführtes Gefängnis für Schwerverbrecher, deren Insassen aufgrund von Gedächtnismanipulation denken, sie lebten in der letzten Stadt der Welt. Saina hat an dem Programm mitgearbeitet, bis sich ihr Gewissen meldete. Dann hat sie angefangen die Dosis herunterzumanipulieren, in der Hoffnung, dass manche Insassen dann ihre Erinnerung doch wiedererlangen, was ja auch funktioniert.
    Der Unfall bestand darin, dass sie bei dem Transport von Edward/Vanderbilt von diesem überwältigt und selbst gedächtnisgelöscht wurde.
    Da war ich dann offensichtlich zu wenig ausführlich.


    Ich hab durchaus die Fakten im Buch verstanden. :-) Mir geht's darum, dass die Diskrepanz zwischen "Soll und Ist"-Zustand nicht so gut rüberkommt. Heißt: Wie hat der Leiter von Asylon dieses offiziell dargestellt. Sollte es von Anfang an so sein, dass die Gefangenen dort für immer sind, weil das einfach da neue Rechtssystem ist? (Heißt, das ist in allen Gefängnissen so) War bekannt, dass den Insassen das Gedächtnis gelöscht wird? Oder war nur der Kinderhandel das unbekannte Element?


    Zu der anderen Sache ... aber ist Yvette nicht wirklich in derselben Nacht gestorben, in der Lynn nicht verbrannt werden konnte, weil die Anlage defekt war? Deshalb dachte ich jedenfalls die ganze Zeit, sie könnte gar nicht tot sein.



    Zitat


    Das tut mir leid. Mich hat halt vor allem das Motiv des Betrugs gereizt. Privat geführte Knäste gibt es ja tatsächlich. Auch das Motiv des Aussortierens von aggressivem Potenzial in der Gesellschaft ist längst kein SciFi mehr. Scotland Yard experimentiert bereits mit Rasterfahndung nach ZUKÜNFTIGEN Tätern.


    Hm, genau das ist so ein bisschen mein Problem. Es waren sehr viele Elemente am Ende von Dingen, die es tatsächlich gibt. Es ist einfach faszinierender, wenn es mehr unerwartete oder echte, oder wie man es auch immer nennen soll, SciFi Elemente gibt. Oder das, was es gibt, sollte auf eine schockierende Weise überspitzt werden. (du warst dann einfach zu nett. :grin )


    Zitat


    Für mich hat sich das Heldentum während des Schreibens ohnehin mehr und mehr zu Saina verlagert. Und die hat am Ende aus meiner Sicht gewonnen, allerdings auf eine realistische Weise. Aber Du hast Recht: Crescendos haben natürlich auch was. Vielleicht im nächsten Buch ;-)


    Ich vermute, dann durftest du kein Wort zum Klappentext loswerden? Durch den wird ja sehr eindrücklich Torn zum Helden gemacht.


    Zitat


    Hmmm, dabei ist bis dahin, als Figur von Belang eigentlich nur Yvette gestorben (wenn man von Lynn absieht). Aber Du hast sicherlich Recht, dass ich ganz schön mit der schriftstellerischen Machete durch die Zeilen gelaufen bin. Das nächste Mal nehme ich vielleicht das Florett. Aber das hängt natürlich auch vom Setting ab. Asylon war eben auch nicht gerade ein figurenfreundliches Ambiente.


    Es sind zwar vielleicht bis dahin nicht die Helden gestorben, aber es war irgendwie schon so ein Gefühl von "der Tod flirrt überall herum".


    Zitat


    Sorry for that, aber danke für das freundliche Feedback und die engagierte Teilnahme. :-]


    Deine Definition von freundlichem Feedback gefällt mir. :-) Ich hoffe, du glaubst mir, dass es nicht böse gemeint ist.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von JASS
    Aber gab es denn wirklich Leser, die meinten, auch nach zweimal der Geschichte das noch nicht verstanden zu haben? ich glaub, erst liest sie sie bei Vanderbilt, dann erzählt Vanderbilt nochmal davon und am Ende erzählt es Rygor. (Muss eigentlich immer nur ich dabei an Rygor Mortis denken?) Und es wirklich jedes Mal ein sehr ähnlicher Wortlaut.


    You, die gab es tatsächlich. Ob die nun repräsentativ sind ist eine andere Frage. Und Du bist NICHT der einzige der an Rigor Mortis denkt, denn es gibt mindestens noch einen anderen ;-)

    Zitat

    Original von JASS
    Ich finde, wenn man die Szenen mit Sean rausstreicht, wäre es genau auf das gleiche hinaus gekommen. Es würde völlig identisch funktionieren, da Saina auch keinen einzigen Gedanken in der Szene, in der sie Antonio zu Edward folgt, äußert, dass sie denkt, es wäre eine Falle.
    Und das Sean nie wieder erwähnt wird, ist für mich ein offener Handlungsstrang, der sich nach "vergessen und nicht beendet" anfühlt.


    Ich habe hier aus Sainas Sicht gedacht und nach dem was mit Radu passiert ist, trat Sean und der Ordo Lucis für sie in den Hintergrund, denke ich.

    Zitat

    Original von JASS
    Ich hab durchaus die Fakten im Buch verstanden. :-) Mir geht's darum, dass die Diskrepanz zwischen "Soll und Ist"-Zustand nicht so gut rüberkommt. Heißt: Wie hat der Leiter von Asylon dieses offiziell dargestellt. Sollte es von Anfang an so sein, dass die Gefangenen dort für immer sind, weil das einfach da neue Rechtssystem ist? (Heißt, das ist in allen Gefängnissen so) War bekannt, dass den Insassen das Gedächtnis gelöscht wird? Oder war nur der Kinderhandel das unbekannte Element?


    Ich hab versucht die Perspektive der Insassen einzunehmen und für die gibt es keine Möglichkeit das alles herauszufinden. Einzige Möglichkeit wäre gewesen, dass Saina das am Ende des Buches in einer Art Rückblende berichtet. Das hätte ich aber als eher dröge und aufgesetzt empfunden.

    Zitat

    Original von JASS
    Zu der anderen Sache ... aber ist Yvette nicht wirklich in derselben Nacht gestorben, in der Lynn nicht verbrannt werden konnte, weil die Anlage defekt war? Deshalb dachte ich jedenfalls die ganze Zeit, sie könnte gar nicht tot sein.


    Ich denke gar nicht, dass sie unbedingt verbrannt ist. Rygor hat bestimmt noch andere Möglichkeiten, sie verschwinden zu lassen. Das mit dem Krematorium ist nur die Story, die man Torn verkauft, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt nach einer Leiche zu suchen.

    Zitat

    Original von JASS
    Hm, genau das ist so ein bisschen mein Problem. Es waren sehr viele Elemente am Ende von Dingen, die es tatsächlich gibt. Es ist einfach faszinierender, wenn es mehr unerwartete oder echte, oder wie man es auch immer nennen soll, SciFi Elemente gibt. Oder das, was es gibt, sollte auf eine schockierende Weise überspitzt werden. (du warst dann einfach zu nett. :grin )


    Ich übe ja noch.

    Zitat

    Original von JASS
    Ich vermute, dann durftest du kein Wort zum Klappentext loswerden? Durch den wird ja sehr eindrücklich Torn zum Helden gemacht.


    Nein, der ist von mir, aber ich musste ihn schreiben, bevor das Buch fertig war. Als sich dann alles in eine andere Richtung entwickelt hatte, stand er aber schon in den Katalogen.

    Zitat

    Original von JASS
    Es sind zwar vielleicht bis dahin nicht die Helden gestorben, aber es war irgendwie schon so ein Gefühl von "der Tod flirrt überall herum".


    “Flirrender” Tod ist toll. Darf ich das klauen? Nein, im Ernst: Für eine Welt wie Asylon würde ich Leichen links und rechts aber auch erwarten.

    Zitat

    Original von JASS
    Deine Definition von freundlichem Feedback gefällt mir. :-) Ich hoffe, du glaubst mir, dass es nicht böse gemeint ist.


    Logen. Alles wertvolle Hinweise, die mir bei meinem nächsten Buch, das ich in genau vier Tagen beginne, sicherlich im Hinterkopf rumschwirren werden.