Grimzhag der Ork

  • Ich bin gerade an einem Fantasyroman dran - aus Sicht der Orks. Hier ein kleiner Auszug. Grimzhag (Hauptheld) geht zu Cuglakk dem Weisen, um alles über die Geschichte der Orks und seine eigene Zukunft zu erfahren :-]
    Lasst doch mal ein wenig Feedback hören...


    Cuglakk saß mitten im Raum auf dem Boden und der Duft von Räucherkerzen stieg in Grimzhags Nase. Fasziniert sah der Häuptling dem alten Ork dabei zu, wie er langsam in Trance verfiel und seine Gedanken in die Zukunft reisen ließ.
    „Oioooh!“, machte der Geistesbegabte immer wieder und ließ seinen buckeligen Oberkörper ständig vor und zurück wippen.
    „Oioooh!“
    Zugrakk stand neben dem jungen Brüller und wirkte angesichts der angeblichen Zukunftsreise des Schamanen etwas skeptisch.
    „Oioooh!“
    Auf einmal musste der Weise husten, riss die Augen auf und fluchte aus voller Kehle.
    „Elender Mist! Wie ich diesen Husten hasse! Wenn jetzt der Goblin kommt, schlage ich ihn mit dem Stab!“, meckerte er.
    Schließlich musste Cuglakk einen neuen Versuch starten und versuchte einen Zustand tiefster Trance zu erreichen. Er schickte seine Seele erneut auf die Reise in die nahe Zukunft, wie er Grimzhag erzählt hatte, um einen Blick auf das weitere Leben des jungen Häuptlings zu werfen.
    „Oioooh!“ Zugrakk musste grinsen.
    Nach einer Weile wirkte der Geistesbegabte tatsächlich völlig weggetreten. Sabberfäden hingen ihm aus dem Maul und seine roten Augen hatten sich seltsam verdreht. Die beiden Gäste wagten für einen Augenblick keinen Laut mehr von sich zu geben und starrten verwundert auf den Schamanen.
    „Der hat doch `n Pfeil im Kopf!“, knurrte Zugrakk leise und tippte Grimzhag auf den Rücken.
    „Ruhe!“, zischte dieser.
    „Oioooh!“
    Cuglakks Körper begann zu zittern und der alte Ork murmelte eine Reihe von unverständlichen Worten. Dieser Anblick war skurril. So etwas konnte Soork nicht.
    „Brennen!“, flüsterte der Weise.
    „Brennen! Städte brennen und viel Tod! Viel Tod und das Brennen werden kommen!“
    „Vereiniger der Stämme! Geballte Faust!“
    „Gauauge findet Grauauge – Krieg!“
    „Horden kommen!“
    „Brüllende Horden! Stampfende Horden!“
    „Vereiniger der Horden!“
    „Götter lieben uns!“
    „Götter wollen es!“
    „Götter schicken den einen!“
    „Grimzhag der eine Ork!“
    „Grauäugige! Sie werden wieder groß sein!“
    Kurz darauf stieß der Weise einen lauten Schrei aus und sank daraufhin sofort zuckend zusammen. Er wälzte sich auf dem Boden und gab eine Reihe fremdartiger, gurgelnder Laute von sich. Seine beiden Gäste betrachteten das Schauspiel und waren sprachlos. Irgendwann kam der Greis wieder zu sich und klammerte sich brummend an seinem Schamanenstab fest, während sein Blick langsam klarer wurde.
    Der junge Häuptling war fasziniert und pfiff vor Aufregung. Cuglakk hatte offenbar tatsächlich seine Zukunft gesehen.
    „Sagt mir alles, Schamane? Wie wird mein Leben weitergehen?“, drängelte Grimzhag.
    Der Weise war noch immer völlig verwirrt. „Ich kann mich an nichts erinnern. Ich habe etwas gesehen und konnte dabei nur sprechen, aber in meinem Kopf ist kein Bild geblieben, um darüber zu sprechen“, lallte er.
    „Hä?“ Zugrakk war überfordert.
    „Ihr habt gesagt, dass ich der Vereiniger der Orks sein werde. Die Grauaugen werden zurückkehren und unserer Volk wird wieder groß sein!“, grunzte Grimzhag.
    „Das habe ich gesagt, junger Brüller?“, wunderte sich Cuglakk.
    „Ja! Ihr habt gesagt, dass ich der eine Ork sein werde, der die Stämme vereinen wird – im Auftrag der Götter. Du hast es doch auch gehört, nicht wahr, Zugrakk?“
    „Auf jeden Fall! Ich bin mir ganz sicher. Grimzhag der eine Ork!“, versicherte der Freund des Häuptlings.
    „Der eine Ork!“, stieß der junge Brüller begeistert aus und hob die Faust. „Ihr habt es gesehen, Schamane!“
    Der Weise erklärte, dass man sich selbst niemals daran erinnern konnte, was man in der Zukunft gesehen hatte. Deshalb mussten auch stets andere Orks dabei stehen, um mitzuhören, was man im Zustand der Trance von sich gab.
    Grimzhag jedenfalls war sich absolut sicher. Er würde, laut dem Weisen, der eine Ork werden, der große Vereiniger der Stämme. Der Häuptling quiekte vor Freude und konnte sein Glück kaum in Worte fassen.
    „Du wirst der eine Ork werden, der unser Volk wieder groß machen wird? Das habe ich wirklich gesehen, junger Brüller?“, wollte Cuglakk noch einmal wissen.
    „Ja! Es gibt keinen Zweifel! Das habt Ihr in der Zukunft gesehen, großer Schamane!“ Grimzhag umarmte den wesentlich kleiner Ork und erdrückte ihn fast mit seinen langen, muskulösen Armen.
    „Ich danke Euch, Weiser! Ich danke Euch!“, knurrte er dann euphorisch.
    Kurz darauf verließen die beiden jungen Orks das Haus des berühmten Geistesbegabten wieder und Grimzhag ging mit stolz geschwellter Brust heraus auf die Straße. Morgen wollte er wiederkommen, um sich von Cuglakk noch mehr über die glorreiche Geschichte der Grünhäute erzählen lassen. Die Vision des Schamanen hatte soeben sein Leben verändert.
    Derweil sah der alte Ork seinen zwei Gästen aus der fernen Steppe nach, beugte sich kurz aus dem Fenster und blickte dann kichernd auf seinen Goblindiener herab, der inzwischen wieder in seine Kammer gekommen war.
    „Das wird auch immer anstrengender. Aber mit der Zukunftsseherei macht man eben den meisten Umsatz. Das große Grauauge und sein Kumpel haben diesen Unsinn offenbar tatsächlich geglaubt“, brummte der Schamane und musste plötzlich schallend lachen. Anschließend bekam er wieder einen Hustenanfall.

  • Hallo Alexander,
    da ich keine Ahnung von Orks habe, wollte ich eigentlich nicht antworten, muss Hef in diesem Fall aber mal recht geben. Aua. :kopfschmerz Ich musste mich bis zum Ende durch quälen. Muss das denn so schwer lesbar sein?
    Bei den ganzen Dialog, sofern er den einer war, wusste ich nicht wer was gesagt hat, von der Bedeutung mal abgesehen. Da muss man wahrscheinlich Orkfan sein. Es ist echt sehr schwer zu lesen.


    Nicht böse sein Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • In der Planung? Wenn du schon in der Planung gegen das minimalste Grunddprinzip verstößt....na dann frage ich mich...nee, besser nicht.


    Also: die ersten Worte/Sätze in einer Kurzgeschichte M Ü S S E N dem Leser sofort den Eindruck vermitteln, wo er sich mit wem warum befindet.
    Ich nenne es 3D schreiben.
    Die Figuren müssen sofort ein Bild im Kopf erzeugen.


    Im Roman hast du dazu max. 3 Seiten Zeit. Bei der short story max. zwei Sätze (der pitch lässt grüßen)


    dein hef

  • Zitat

    Original von Alexandermerow


    Diese Ausrufe stammen alle von Cuglakk dem Schamanen. Das muss ich deutlicher machen. Ansonsten stammt der Auszug natürlich mitten aus dem Manuskript, daher sind einige Dinge sicherlich unverständlich, wenn man die restliche Story nicht kennt.



    Sorry Alexander, aber zur Präsentation des eigenen Textes gehört es, dass man dem Leser nicht einfach einen Brocken hinwirft.
    Das kommt einem wie Galle hoch und kein Schwein interessiert sich mehr für dich.
    Du verbrennst dich schon im Vorfeld.
    Also, zur Eigenvermarktung gehört ein profundes Wissen um das Marketing


    dein hef

  • Zitat

    Original von Alexandermerow


    Diese Ausrufe stammen alle von Cuglakk dem Schamanen. Das muss ich deutlicher machen. Ansonsten stammt der Auszug natürlich mitten aus dem Manuskript, daher sind einige Dinge sicherlich unverständlich, wenn man die restliche Story nicht kennt.


    Sorry Alexander. So vermarktet man sich nicht, indem man dem Leser einen undefinierbaren Brocken hinwirft.
    Da bist du beim Leser schnell weg vom Fenster.
    Eigenvermarktung will auch gelernt sein


    dein hef

  • Ich schreib dann mal was zum Inhalt...



    Das Ende war stark. :lache
    Zuerst dachte ich, das wird wieder so eine dick aufgetragene Auserwähltenstory...aber offenbar wars ja alles nur Betrug. :grin


    Etwas fehl am Platz fand ich da Wort "Umsatz"...klingt irgendwie zu professionell für einen Orkschamanen irgendwo in der Pampa, der doch - vermutlich - einer primitiven Kultur angehört.

  • Zitat

    Etwas fehl am Platz fand ich da Wort "Umsatz"...klingt irgendwie zu professionell für einen Orkschamanen irgendwo in der Pampa, der doch - vermutlich - einer primitiven Kultur angehört.


    Alles Vorurteile. Sorry, wie bereits erwähnt, der Auszug ist mitten aus dem Manuskript (hat etwa 300 Seiten). Der gute, alte Cuglakk gehört zu den sesshaften Orks, die in den schon recht zerfallenen Städten ihrer ehemals großen Ahnen leben / hausen. Grimzhag (der Hauptheld der Story) ist der Häuptling eines kleinen Orkstammes aus der Steppe. Cuglakk ist eigentlich ein recht goldgieriger und zugleich sehr berühmter Schamane, der sich allerdings seine "Beratungstätigkeiten" immer gut bezahlen lässt. Die "Rechnung" präsentiert er seinen Mitorks etwas später. Gut, aber auch ein Denker muss von etwas leben :-]


    Soork = Schamane des Stammes, dem Grimzhag und Zugrakk angehören

  • Zitat

    Original von Alexandermerow


    Alles Vorurteile. Sorry, wie bereits erwähnt, der Auszug ist mitten aus dem Manuskript (hat etwa 300 Seiten). Der gute, alte Cuglakk gehört zu den sesshaften Orks, die in den schon recht zerfallenen Städten ihrer ehemals großen Ahnen leben / hausen. Grimzhag (der Hauptheld der Story) ist der Häuptling eines kleinen Orkstammes aus der Steppe. Cuglakk ist eigentlich ein recht goldgieriger und zugleich sehr berühmter Schamane, der sich allerdings seine "Beratungstätigkeiten" immer gut bezahlen lässt. Die "Rechnung" präsentiert er seinen Mitorks etwas später. Gut, aber auch ein Denker muss von etwas leben :-]


    Soork = Schamane des Stammes, dem Grimzhag und Zugrakk angehören



    Die Frage ist ja nicht, ob Cuglakk sesshaft ist, sondern wie zivilisiert er ist. Das Wort "Umsatz" erinnert mich an jemanden der einen Nadelstreifenanzug trägt. Danach klingt Deine Beschreibung denn doch nicht. :grin

  • Zitat

    Die Frage ist ja nicht, ob Cuglakk sesshaft ist, sondern wie zivilisiert er ist. Das Wort "Umsatz" erinnert mich an jemanden der einen Nadelstreifenanzug trägt. Danach klingt Deine Beschreibung denn doch nicht.


    Also zivilisiert sind die Stadtorks schon, auch wenn ihre Städte recht heruntergekommen sind. Den Begriff "Umsatz" werde ich noch einmal überdenken. Cuglakk ist schon so eine Art Geschäftsmann und denkt in Begriffen wie Einnahmen, Umsatz usw. Klingt aber vielleicht etwas zu modern, das gebe ich zu.