'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 001 - 108

  • Zitat

    Original von ottifanta


    :write


    Seine Ecken, gerade in diesem Abschnitt, sind schon sehr... eckig. :grin Wirklich sympathisch wurde er mir dadurch nicht, denn er wirkt schon oft recht arrogant, was auch seinem Alter geschuldet sein mag. Interessant? Auf jeden Fall.


    Nicht nur in diesem Abschnitt ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt fertig und muss sagen: Ich bin begeistert!!


    Es ist ja mein erstes Buch von Frau Kinkel, aber genau so wünsche ich mir einen historischen Roman. Die Personen sind richtig lebendig und ich habe von jeder schon ein genaues Bild im Kopf. Mit den unterschiedlichen Namen komme ich sehr gut klar und musste nicht ein einziges Mal zum Register blättern. Ich hatte schon historische Romane, in denen wesentlich mehr Personen eingeführt wurden. Daher finde ich es hier im Moment noch recht überschaubar. Dennoch muss man sich beim Lesen konzentrieren, dass man die Zusammenhänge versteht, was ich persönlich aber überhaupt nicht schlimm finde.


    Ab und an muss ich etwas lächeln beim Lesen. Vor allem das "Gezänke" zwischen Judith und Walther ließ mich schmunzeln. Für mich ist das bisher die perfekte Mischung aus historisch fundiertem Wissen und Fiktion. Ich fühle mich sehr gut unterhalten und bin gespannt, wie es weitergeht...

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
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    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Ich bin momentan leider schreeecklich langsam und daher immer noch nicht fertig mit dem ersten Abschnitt. Trotzdem schon einmal eine kleine Zwischenmeldung.


    Walther war mir direkt von Anfang an sehr sympathisch. Er ist mit dieser Jugendlichen zu eigenen Mischung aus Größenwahnsinn und Edelmut beseelt, die ihn sehr glaubwürdig und menschlich wirken lässt. Gerade, dass er sein Schauspiel in der Schenke nur inszeniert, um die Wirtin ins Bett zu bekommen, fand ich großartig. Und dann stolpert er über seine eigene Courage ;-)


    Ich freue mich aufs Weiterlesen, auch wenn ich zur Zeit leider viel weniger Muße habe zum Lesen, als sonst.

  • ach, ich bin enttäuscht!


    Da hatte ich mich auf 900 Seiten "Das Leben des Walther von der Vogelweide" gefreut.


    Ich hatte darauf gehofft, mehr Fundiertes über Walther zu erfahren, da, wie beowulf schon schrieb, "es doch tatsächlich nur einen einzigen urkundlichen Beweis gibt, dass Walther tatsächlich gelebt hat und nicht eine fiktive mittelalterliche Figur ist".
    Und weil die Autorin Tanja Kinkel für gut recherchierte Romane steht.



    Walther wird in einem kurzen "Aufgesang" eingeführt.
    Seine Herkunft bleibt weiterhin nebulös. Er wird als als jemand, der sein großes Ziel nicht aus den Augen verliert und vieles dafür tut, an dieses Ziel zu gelangen, beschrieben.
    Doch schon im 3. Kapitel des anschließenden "Werbelieds" hat Judith, die Tochter eines jüdischen Medicus aus Köln, ihren Auftritt.


    Zitat

    Original von Luc...Die schöne Jüdin Judith kommt aus dem fernen Köln nach Wien geeilt, um dem Herrscher zu helfen und anschließend im Süden ihre Ausbildung zur Medizinerin zu vervollständigen...Zwischen Judith und Walther sprühen die Funken zweier geradliniger, emotionaler Dickköpfe, die keinem Streit aus dem Wege gehen...
    Nun ist die jüdische Außenseiterrolle Judiths natürlich nichts Neues. Im Gegenteil, bei historischen Romanen ist die von Kirche und Obrigkeit unterdrückte Frau, die sich dann erfolgreich auflehnt, sich im Beruf selbstverwirklicht und den Mann ihres Herzens findet, anscheinend ein Muss....



    "och nee, muss das denn sein?" denke ich verzweifelt.


    Ich finde das alles zu dick aufgetragen, zu vorhersehbar, zu sehr gängiges Klischee.
    Als wäre Walthers Leben und Werk nicht spannend genug.


    Die Aufmachung des Buchs mit Karte und Verzeichnis der Personen ist sehr schön.
    Ich war sofort begeistert von der Idee mit Aufgesang, Werbelied, Wechsellied, etc.
    Man muss aufmerksam lesen, um nicht von allen Herrschern, Klerikern, verwandschaftlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Verstrickungen verwirrt zu sein - und man lernt dabei eine Menge.
    Und schließlich ist es Tanja Kinkels Sprache, die mich ja doch weiterlesen lässt. ;-)

  • Zitat

    Original von Tanja Kinkel
    Maharet, als ich die Szene mit Richard schrieb, habe ich auch an die "Löwin" denken müssen (und konnte nicht fassen, wie lange das Buch schon zurück liegt!). Später in dem Roman hatte in der ursprünglichen Manuskriptfassung Alienors jüngster Sohn John auch noch einen Auftritt, der aber für die Druckfassung leider wegfallen mußte.


    :-]
    "Die Löwin" hat einen sehr bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Schade das John weggelassen wurde.


    Das bringt mich gleich zu einer Frage: Hat die ursprüngliche Fassung denn viele Seiten eingebüßt als sie in den Druck kam oder handelt es sich nur um ein paar kleine Szenen?

  • Sodele, ich komm endlich auch mal dazu hier etwas zu schreiben.
    Leider ist den meisten von euch nicht mehr arg viel hinzuzufügen!


    Mir gefällt Walther eigentlich recht gut.
    Ja, er ist furchtbar arrogant und vielleicht fände ich ihn im realen Leben schrecklich, aber genau dadurch wird das Buch interessant finde ich!
    Er eckt einfach immer wieder wo an und muss sich dann geschickt mit Worten wieder da herauswinden. Das gefällt mir sehr gut. Er setzt die Sprache echt sehr gut ein!


    Ich kann nicht verstehen, wieso manche von euch finden, dass es schade ist, dass es nicht nur um Walther alleine geht! Das ist doch eigentlich fast immer so!?
    Außerdem passt Judith gut zu Walther finde ich. Die geraten sicher öfters noch aneinander und die Wortgefechte waren echt faszinierend!
    Da man offensichtlich nicht viel über ihn weiß, ist es außerdem unwahrscheinlich, dass ein einzelner Mensch, der recherchiert so viel Neues erfährt!!
    Ich freue mich über alles, was ich über Walther erfahre, da ich so gut wie nichts von ihm weiß außer, dass er im Mittelalter ein Minnesänger war :lache

  • Maharet: die Sequenz mit John ist in der elektronischen Fassung des Buches als Anhang vorhanden. Sie war die einzige längere Stelle, die gekürzt wurde und gekürzt werden konnte, weil Walther und Judith in ihr nicht vorkommen. (Judiths Onkel Stefan verhandelt mit John, und geschildert wird das Ganze aus der Perspektive seines Sohnes Paul. In der Druckfassung wird das Ergebnis der Verhandlungen zusammengefasst an anderer Stelle erwähnt.)


    Was sonst noch gekürzt wurde, waren keine Szenen, sondern einzelne Sätze aus Beschreibungen hier und da, die insgesamt aber immer noch dann insgesamt über 100 Seiten ausmachten. Das war nötig, weil der Verlag unter 1000 Seiten kommen wollte.

  • Ich bin mal wieder etwas spät dran. Was aber nicht am Buch liegt, sondern an mangelnder Zeit und Ruhe zum Lesen. :-(


    Ich habe noch nicht viel von Tanja Kinkel gelesen,. Habe daher keine Vergleichsmöglichkeiten, doch mir gefällt das Buch bisher sehr gut. Ich habe schnell rein gefunden, mag den Schreibstil und finde das die Figuren gut gezeichnet sind. Walther und Judith sind mir beide sympathisch und ich bin neugierig wie es weiter geht und hoffe in den nächsten Tagen mehr Zeit zum Lesen zu finden. :-)

  • @ lazybear


    Die "Geschmäcker" sind halt verschieden! Mir gefällt Judiths Rolle in diesem Buch außerordentlich gut. Diese politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und Verwicklungen auch durch ihre Augen zu betrachten macht für mich einen ganz wichtigen Aspekt dieser Geschichte aus. Wenn dabei auch mal das ein oder andere Klischee gestreift wird, finde ich das überhaupt nicht schlimm, in der Komplexität des Ganzen geht das doch weitestgehend unter.


    Wie du in deinem post schreibst, gibt es zu Walther von der Vogelweide sehr wenig historisch belegte Fakten. Demnach müsste quasi alles was du dir an Herkunft und Details über ihn wünschst von Tanja ausgedacht worden sein und somit reine Fiktion. Das ist doch sicher nicht Sinn eines ernsthaften historischen Romans, in dem intensive Recherche die Grundlage bildet.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das ist so ungefähr auch mein Wissensstand. ;-)


    Dann wusstet ihr mehr als ich :grin Walther von der Vogelweide sagte mir vorher überhaupt nichts.


    Saiya : Danke für den Link!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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