'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 001 - 108

  • Hallo Zusammen,


    Endlich konnte auch ich mit diesem Buch beginnen, hatte ich es doch bereits seit der Lesung in Nürnberg bei mir zuhause liegen.
    Diese Lesung war Klasse und hat bereits sehr viel Lust auf den Roman um Walther und Judith gemacht.


    Die wunderschöne Aufmachung wurde noch gekrönt von einer persönlichen Widmung dieser sehr sympathischen Autorin. :wave

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von melanie
    ....
    Die wunderschöne Aufmachung wurde noch gekrönt von einer persönlichen Widmung dieser sehr sympathischen Autorin. :wave


    Hallo Melanie,


    darum beneide ich Dich. Leider habe ich die Lesung in Aalen verpasst.


    Aber nun mein Eindruck zum ersten Teil des Buches.


    Walther hat nicht nur eine mutige sondern auch eine sehr freche Zunge, aber genau das macht ihn so sympathisch.


    Über seine erste Begegnung mit Judith musste ich auch schmunzeln. Sie hatte eine genauso spitzige Antwort parat auf seine frechen Anmerkungen. Aber wie heißt es so schön, was sich liebt das neckt sich.


    Mache dann mal weiter.


    Viele Grüße :wave

  • Den ersten Abschnitt habe ich beendet und muss erst einmal wieder auftauchen aus der Geschichte und ins Hier und Jetzt zurückfinden.


    Das Personenverzeichnis am Anfang hat mir schon ein bisschen Angst gemacht. Wo das nötig ist, um sich zurecht zu finden, bin ich oft überfordert. Ich mag keine Bücher mit zu vielen Personen, weil ich dazu neige, schnell durcheinander zu kommen. Bis jetzt habe ich das Verzeichnis allerdings nicht gebraucht und alle Charaktere sind wunderbar lebendig vor meinem geistigen Auge.


    Walther ist ein frecher Kerl, mutig und spitzzüngig, was ihn ja auch gerne mal in Schwierigkeiten bringt, aber dank seiner schnellen Auffassungsgabe und Reaktionen auch wieder rettet. Da bleibt einem schon mal der Atem weg, wie er sich immer wieder einmischt. Aber nur so kann man über das ruhige Mittelmaß von Lehrmeister Reinmar hinaustreten, was Walther wirklich gerne möchte. Da scheinen auch verschiedene Kunst-Philosophien aufeinander zu prallen. Reinmar möchte gerne „die höchste Dame am Hofe“ besingen und anschmachten, hat aber an der realen Frau kein Interesse, sondern am Idealbild von ihr. Walther sieht die Frauenwelt anders, was natürlich auch mit dem Altersunterschied der beiden Minnesänger zusammenhängt.


    Außerdem gerät Walther in die politischen Machenschaften seines / seiner „Gönner“. Er hilft Herzog Friedrich und macht sich damit bei ihm beliebt, aber dass er mit zum Kreuzzug soll, behagt ihm nicht wirklich.


    Und Judith scheint das weibliche Gegenstück zu Walther zu sein. Die beiden schenken sich bei ihren Wortgefechten nichts. Sehr fortschrittlich, die Frau! Und richtig flott zu lesen, wenn die beiden argumentieren. Das gefällt mir sehr gut.


    Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin jetzt an der Stelle angelangt, als dem Herzog das Bein abgenommen werden soll.
    Ich bin Tanja übrigens sehr dankbar, daß die Amputation des Beines nicht detailverliebt geschildert wird. Walthers Eindrücke und meine Phantasie haben mir gereicht.


    Mir hat es schon gereicht, dass diverse Besucher im Krankenzimmer waren und das abgetrennte Bein noch eine Weile achtlos dort herumlag. Meine Fantasie hat schon genug Bilder in meinem Kopf entstehen lassen … was bin ich froh, dass ich heute lebe und nicht damals!

  • Ich kenne die handelnden Personen natürlich aus meinem Lieblingsbuch über Walther von der Vogelweide, dem großartigen "Wer gab dir Liebe die Gewalt" von Viola Alvarez. Tanja Kinkels Walther ist völlig anders angelegt- kein Wunder gibt es doch tatsächlich nur einen einzigen urkundlichen Beweis, dass Walther tatsächlich gelebt hat und nicht eine fiktive mittelalterliche Figur ist. Ich gehe davon aus- wie wohl einige Vorposter- dass hier mehr als 50 Seiten am Tag nicht lesbar sind, da das Buch seine Pausen einfordert.

  • Die Ausstattung des Buches ist wirklich herrlich. Das Personenregister konnte ich schon gut gebrauchen, genau wie die Karte.


    Und der Roman hat mich direkt gepackt. Schon nach dem Prolog war es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Walter und seine Welt werden sehr anschaulich beschrieben. Auch Judith machte auf mich einen sehr gewitzten Eindruck - halt eine Frau, die weiß' was sie will! :grin


    Sehr gut hat mir Walthers Geschichte für Friedrich gefallen - alles wurde gesagt, aber doch nichts genannt. Einfach genial! Und auf diese Weise rettet er auch noch Judith's Vater. Und sucht sich eine neue Unterkunft - beim Bischof.


    Zitat

    Original von Wuermchen


    Mir hat es schon gereicht, dass diverse Besucher im Krankenzimmer waren und das abgetrennte Bein noch eine Weile achtlos dort herumlag. Meine Fantasie hat schon genug Bilder in meinem Kopf entstehen lassen … was bin ich froh, dass ich heute lebe und nicht damals!


    :write Das hat mir auch vollkommen gereicht. Allein der Gedanke, daß wegen eines gebrochenen Knochens direkt das ganze Bein amputiert wird - und der Herzog trotzdem noch am Wundbrand stirbt.. :yikes


    Zitat

    Original von beowulf
    Ich gehe davon aus- wie wohl einige Vorposter- dass hier mehr als 50 Seiten am Tag nicht lesbar sind, da das Buch seine Pausen einfordert.

    i
    Viel mehr werde ich wohl pro Tag auch nicht schaffen - das Buch ist nichts zum schnell lesen.


    edit: Ich mußte noch ein Zitat einfügen.. :chen
    So, jetzt schnell weiterlesen...

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ja, ist mir aufgefallen und hat mich verwundert! Eine uns unbekannte Spezialität :gruebel :grin?


    Über die Zusammenstellung bin ich auch gestolpert und habe mir direkt so etwas wie Türkischen Honig vorgestellt. Zu dem Weißen passte dann auch wieder das entrahmte, sodass ich mir keine weiteren Gedanken gemacht habe.

  • Zitat

    Original von beowulf
    .... Ich gehe davon aus- wie wohl einige Vorposter- dass hier mehr als 50 Seiten am Tag nicht lesbar sind, da das Buch seine Pausen einfordert.


    Hallo beowulf,


    da kann ich Dir nur zustimmen. Es ist kein Buch nur so zum drüberlesen, da es viel Hintergrundinformationen enthält. Aber so wünsche ich mir persönlich einen historischen Roman.


    Viele Grüße :wave

  • So, ich bin nun auch mit dem Abschnitt fertig!


    Zur Aufmachung des Buches kann ich euch allen nur zustimmen. Wirklich klasse!


    Außerdem muss ich ja beschämt zugeben, dass es mein erstes Buch von Tanja Kinkel ist. Aber nach diesem Einstiegt wird es bestimmt nicht das Erste und Letzte sein! :-]


    Walther ist mir auch sofort sympatisch gewesen. Seine ganze Art und Weise ist äußerst amüsant und ich wette, dass wir noch jede Menge Spaß mit ihm und seinem vorlauten Mundwerk haben werden. :grin


    Auch Judith scheint eine sehr interessante Frau zu sein, die weiß, was sie will und auch darum kämpfen kann/wird.
    Ich bin gespannt, wann und wie sich die Beiden wiedersehen werden und welche Wortgefechte wir verfolgen dürfen!


    Zitat

    Sehr gut hat mir Walthers Geschichte für Friedrich gefallen - alles wurde gesagt, aber doch nichts genannt. Einfach genial! Und auf diese Weise rettet er auch noch Judith's Vater.


    Besonders die Namen, die er sich einfallen lassen hat, fand ich sehr originell. :lache


    Bisher bin ich hellauf begeistert und freue mich zu erfahren, wie es Wathler und Judith ergehen wird!


    P.S. Übrigens hatte ich vorher noch nie etwas von Walther von der Vogelweide gehört!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Dem allgemeinen Entzücken über die Ausstattung des Buches kann ich nur zustimmen. Besonders gefreut habe ich mich über das Personenverzeichnis am Anfang. Hier wird schon ein heiterer Ton angeschlagen, der sich im ersten Abschnitt auch schon wiederfindet.
    Anders als den meisten hier war mir Walther nicht von Anfang an sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm in der Herberge zu Beginn nur darum ging, die Wirtin ins Bett zu bekommen. Er hat sich zwar dann schlau aus dem von ihm angezettelten Schlamassel gerettet, aber irgendwie blieb da ein kleiner Nachgeschmack. Erst als er Judiths Vater rettet, da wurde er mir wirklich sympathisch. Mit Judith war es ähnlich, bei ihr ist es der Ehrgeiz, der sie auf eine sympathische Art antreibt. Die Wortgefechte der beiden und die wechselnden Perspektiven haben mir sehr gut gefallen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    ...
    Anders als den meisten hier war mir Walther nicht von Anfang an sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm in der Herberge zu Beginn nur darum ging, die Wirtin ins Bett zu bekommen. Er hat sich zwar dann schlau aus dem von ihm angezettelten Schlamassel gerettet, aber irgendwie blieb da ein kleiner Nachgeschmack. Erst als er Judiths Vater rettet, da wurde er mir wirklich sympathisch. ...


    Denselben Eindruck hatte ich auch. Walther kam mir anfangs etwas zu sehr von sich eingenommen vor. Nachdem ich jetzt aber mit der Hälfte des zweiten Abschnitts durch bin, finde ich ihn dann doch sehr nett. Irgendwie ist er mit seinen Füßen wieder am Boden angelangt. ;-)

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Denselben Eindruck hatte ich auch. Walther kam mir anfangs etwas zu sehr von sich eingenommen vor. Nachdem ich jetzt aber mit der Hälfte des zweiten Abschnitts durch bin, finde ich ihn dann doch sehr nett. Irgendwie ist er mit seinen Füßen wieder am Boden angelangt. ;-)


    Das ist es, was ich an dieser Figur so mag. Er hat Ecken und Kanten und ist nicht einfach nur edel und gut.

  • So, hier bin ich jetzt auch um erstmal die wahnsinnig tolle Ausstattung zu loben, da fehlt ja wirklich gar nichts, selbst das Personenverzeichnis ist unheimlich ausführlich - Toll!!


    Leider konnte ich mich erst gestern ganz dem Buch widmen, aber der erste Abschnitt ist einfach nur so dahingeflogen.
    Der Einstieg in der Schänke war super, es hat genau 3 Sätze gebraucht und ich war drin in der Geschichte.


    Walter und sein "Knappe " sind von Anfang an ein tolles Gespann, und Walther macht auch gleich in der ersten Szene zwischen dem Herzog von Österreich und Richard Löwenherz Gebrauch von seiner angeboren guten Rethorik :) Natürlich kam mir bei dieser Szene auch gleich "Die Löwin von Aquitanien" ins Gedächtnis, die Geschichte um Richards Mutter, die persönlich das Lösegeld vorbeibringt und ihren Sohn abholt.


    Die Verletzung der Herzogs und die Amputation habe ich auch als sehr gruselig empfunden, ich kann mich nur einigen Eulen anschließen - ich bin sehr froh das ich heute lebe... Irgendwie strange fand ich auch, das Walther und Reinmar gebeten werden die Schreie zu "übersingen" - da geht bei mir sofort das Kopfkino an, ich kann mir sowas immer ziemlich detailgetreu vorstellen, genauer als manchmal gut für mich ist...


    Otto von Pitou will (wie alle scheinbar) auch an das englische Silber, immer nur Geld und Macht, und er droht natürlich gleich der armen Judith - toll :-(


    Judith und ihren Vater mochte ich von Anfang an, und konnte Josefs Bedenken absolut verstehen - aber seiner Tochter zuliebe wagt er sich dann doch an den Herzog. Ich hatte wirklich Angst um die beiden als der Herzog dann trotzdem starb. Natürlich schiebt mans erst mal auf die Juden, vor allem die christlichen Quacksalber - aber auch hier zeigt Walther seine Wortgewandtheit und lenkt Friedrich mit einer interessanten Geschichte ab - einfach toll :)


    Sehr schön fand ich die Wortgefechte zwischen Walther und Judith, ich hoffe da kommt noch mehr....

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin jetzt an der Stelle angelangt, als dem Herzog das Bein abgenommen werden soll.
    Ich bin Tanja übrigens sehr dankbar, daß die Amputation des Beines nicht detailverliebt geschildert wird. Walthers Eindrücke und meine Phantasie haben mir gereicht.


    .


    Ja, diese Szene war wirklich sehr anschaulich beschrieben - besonders auch der Gesang zur Abwechslung. ;-) Ich finde Walthers Gedankengänge ja immer ziemlich unterhaltsam.

  • Maharet, als ich die Szene mit Richard schrieb, habe ich auch an die "Löwin" denken müssen (und konnte nicht fassen, wie lange das Buch schon zurück liegt!). Später in dem Roman hatte in der ursprünglichen Manuskriptfassung Alienors jüngster Sohn John auch noch einen Auftritt, der aber für die Druckfassung leider wegfallen mußte.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken


    Für mich macht ihn das interessanter, aber bestimmt nicht sympathischer.


    :write


    Seine Ecken, gerade in diesem Abschnitt, sind schon sehr... eckig. :grin Wirklich sympathisch wurde er mir dadurch nicht, denn er wirkt schon oft recht arrogant, was auch seinem Alter geschuldet sein mag. Interessant? Auf jeden Fall.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.