'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 109 – 252

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Judith sollte ja nicht nur gegen ihren Willen verheiratet werden, der zukünftige Ehegespons geht auch noch ganz selbstverständlich davon aus, dass sie dann keinen eigenen Patienten behandelt, sondern ihm zur Hand geht. Da wäre ich auch ausgebüxt!


    Die Szene fand ich auch sehr erschreckend. Judith, die als Ärztin ihren eigenen Weg gehen will, soll nach der Heirat die Patienten empfangen? :fetch

  • Ich hab diesen Abschnitt am Wochenende beendet. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl ich hänge wahnsinnig hinterher. Aber andererseits denke ich, das ich bei dieser Geschichte unheimlich viel verpassen würde, wenn ich schneller lese, da ist einfach so viel Info drin. Sogar so viel Info das ich mir zum ersten Mal bei einer LR Notizen mache, zu diesem Abschnitt hab ich ne gute DIN A 4 Seite voll geschrieben...



    Judiths Ausbildung und die Zeit in Salerno hat mir sehr gut gefallen, auch weil dem nicht so extrem viel Zeit gewidmet wurde... Judiths Vater stirbt, das war für mich zwar sehr traurig, aber ich hab mir schon gedacht das sie sich bald selbst durchschlagen muss.
    Das Zusammentreffen mit Irene, und die Sache mit den Blähungen ist krass, aber ich höre das öfter, das Leute wegen Blähungen ins Krankenhaus fahren, oder Notärzte anrufen. Judith geht also mit Irene - die logische Konsequenz wie ich finde. Meir wirds überleben und eine andere finden...



    nach Judiths rasantem Abschnitt fiel es mir etwas schwer mich wieder auf Walther zu konzentrieren...


    Ich hab ja schon einige Bücher aus dieser Zeit gelesen, aber irgendwie sind die Erbfolge - Geschichten hier ziemlich kompliziert für mich (also wer mit wem und warum uns so weiter). Sehr interessant fand ich Judiths Erwähnung von Adelheid und Otto 200 Jahre zuvor. Ich musste sofort an "Liebe ist ein Kleid aus Feuer" von Brigitte Riebe denken :)


    Sehr schlimm fand ich die Szene in der Schänke, eigentlich wollen alle nur was Trinken, und dann entwickelt sich innerhalb von ein paar Minuten ein richtiger Hassmob. Salomon und 15 weitere Juden sterben. Sehr krass fand ich auch, das Reinmar einfach mitmacht, irgendwie hab ich das überhaupt nicht erwartet, als er aufstand dachte ich erstmal (wie Walther) er will schlichten oder beschwichtigen. Meine Güte :-( Danke für die Info das die Sache wirklich so stattgefunden hat. Das die Kreuzfahrer einfach davongekommen sind ist ja typisch - alles im Namen des Herrn :rolleyes


    Das das Schicksal gerade zu diesen Zeiten wieder nach Wien verschlägt ist schlimm, immerhin kann Walther sie noch abfangen bevor sie Gerüchte hört. Das sie ihre Wut und Trauer an ihm auslässt kann ich nur halbwegs verstehen, ich glaub ich hätte jemanden zum Ausheulen gebraucht.


  • Ja, sehr kompliziert, aber so langsam wirds besser! Bin nun mit dem 3. Teil fertig und blicke eher durch wer wer ist und wie wichtig die Personen sind! :lache


    Ja, schlimm :( Aber Menschen neigen wohl echt zur Gewalt (sagte ja auch schon Freud...) und da gibt es immer wieder Szenen, die das bestätigen! :(

  • Judith hat es geschafft sie ist Ärztin. Durch einen Zufall kann sie eine Verheiratung entgehen. Allerdings wird es dadurch auch nicht besser, denn sie muss ihren Glauben verleugnen und ist die Leibärztin einer die mit den Staufern verheiratet werden soll.
    Da sie durch Wien reisen, will sie ihre Verwandten besuchen, doch Walther auf den sie trifft erzählt ihr was vorgefallen ist. Nun weiß sie nicht ob sie ihm noch trauen kann. Bei der weiterreise nach Frankfurt begegnet sie ihrem Onkel den sie noch nie getroffen hat, mit diesem reist sie weiter nach Köln in ihre Heimatstadt.
    Die Erbfolge bringt mich noch etwas durcheinander, ich habe einfach noch nicht viele Bücher aus der Zeit gelesen.
    Leider hänge ich etwas aber ich hoffe das ich das Buch schnell weiterlesen kann. Momentan habe ich einfach viel um die Ohren. :wave

  • Ich hinke total hinterher. Komme momentan einfach sehr wenig zum Lesen :-(


    Ich verzettel mich immer wieder mit den Personen, aber das liegt vermutlich daran, dass ich vom geschichtlichen Hintergrund nicht allzuviel Ahnung habe.


    Die beiden Hauptfiguren Judith und Walter gefallen mir nach wie vor sehr. Judith lese ich ein wenig lieber, besonders mochte ich aber die Stellen an denen beide zusammen getroffen sind. Ich bin gespannt was da die Zukunft bringt.


    Das sich die Gespräche in der Taverne so hochgeschaukelt haben, dass die Menschen sich aufgemacht haben um die Juden umzubringen fand ich sehr erschreckend. Da wollte Walther eigentlich nur helfen und gibt den Ausschlag. Ich kann gut nachvollziehen, dass Judith geheim hält das sie Jüdin ist.

  • Ich hinke dank Zahn-OP auch etwas hinterher, konnte aber gerade den zweiten Abschnitt beenden.


    Ich bin nach wie vor sehr begeistert von dem Buch, auch wenn ich mich in diesem Teil doch um einiges mehr konzentrieren musste, als im ersten. Da war ich doch froh, dass ich etwas historisches Wissen habe, um bei allem mitzukommen ;-).


    Judiths Geschichte finde ich ein bisschen spannender als diejenige von Walther, was bei mir aber wahscheinlich daran liegt, dass mich die Medizin mehr interessiert als der Minnegesang. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Judith in Köln im Hause ihres wiedergefundenen Onkels nun weitergeht.


    Ich freue mich, dass wir schon von der Autorin erfahren haben, dass Irene auch im weiteren Verlauf des Buches noch öfters vorkommen.


    Auf geht's zum dritten Teil!

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Zitat

    Original von ypsele84
    Judiths Geschichte finde ich ein bisschen spannender als diejenige von Walther, was bei mir aber wahscheinlich daran liegt, dass mich die Medizin mehr interessiert als der Minnegesang. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Judith in Köln im Hause ihres wiedergefundenen Onkels nun weitergeht.


    Ja, so gehts mir auch, da ich Medizin studiere :D
    Aber ich find die Liedtexte trotzdem echt schön und das Spiel mit der Sprache genial!

  • Ich gehöre auch zu den Nachzüglern - und auch mir gefällt die Judith-Geschichte sehr gut.


    Edit:
    Bin ein gutes Stück in diesem Abschnitt weitergekommen. Mir gefällt das Buch sehr gut ( leider ist es mir einfach zu schwer, um es in meiner Tasche jeden Tag mitzuschleppen, deshalb fehlen mit die Zeiten, die ich in der Bahn lese :cry ). Und abends schaffe ich meistens nur ein paar Seiten. Aber ich habe in absehbarer Zeit Urlaub. :-)


    Judith und Walter gefallen mir beide sehr gut, überhaupt bin ich vom Schreibstil wirklich begeistert. Da blitzt oft so ein wunderbarer Humor durch, das gefällt mir sehr.


    Die Szene, wie es zum Juden-Mord kam, war beeindruckend und leider sehr glaubwürdig beschrieben. So schnell und so leicht kann es gehen...... :-(

  • Noch ein Nachzügler...


    Mir gefällt die Geschichte also solche ebenso wie die Art und Weise des Erzählens bisher ausgezeichnet.
    Allerdings hätte ich Stammbäume der ganzen Dietrichs und Friedrichs etc hilfreich gefunden. Und irgendwoher hab ich die Idee gehabt, dass der Tannhäuser "mitspielt". Aber zum einen kann er ja später noch auftauchen, zum anderen hab ich da möglicherweise etwas missverstanden.
    Der Schweinspeunt muss mir "anderbuchig" schon mal untergekommen sein, wenn ich ihn auch jetzt nicht zuordnen kann.
    Irene mag ich gern und hoffe, mehr über sie zu erfahren.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin auch gerade hier - da ich das schöne und auch schwere Buch nicht mitnehme dauert es halt länger - aber ich freue mich immer auf das Weiterlesen.


    Ich finde Walther Klasse - wie ihm die 'Stimmungsmache' gelingt, ist wunderbar eingefangen. Erinnert mich natürlich auch an den Roman von Frau Schacht: Das Spiel des Sängers - der mich im letzten Jahr so gut unterhalten kann.


    Die Macht des Hofsängers, der natürlich auch der Willkür der Herrschenden ausgesetzt ist. Walters Art sich überall einzufinden gefällt mir ausnhmend gut.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von binchen
    Erinnert mich natürlich auch an den Roman von Frau Schacht: Das Spiel des Sängers - der mich im letzten Jahr so gut unterhalten kann.


    Oh, das würde mich sehr interessieren!
    Könntest du dazu vielleicht bitte eine Rezension verfassen? :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich lese hier so ein bisschen mit und habe mir das Buch gekauft. Die Geschichte von Judith gefällt mir sehr gut. Ich komme allerdings nur langsam vorwärts, weil das Buch dazu anregt, mehr über die Zeit und die Personen nachzulesen. Walthers spätere Werke sollen ja verbittert gewesen sein...
    Der Mut Walthers politische Lieder zu singen , Judiths ungewöhnliche Rolle für eine jüdische nichtverheiratete Frau sind beeindruckend.

  • @ Saiya: Danke. Es scheint, dass Walther himself da gar nicht "mitspielt".
    Aber vielleicht erfahren wir ja noch mehr, wenn binchen hier wieder einmal vorbei schaut.
    Kennst du denn schon das Alvarez-Buch? Und wenn ja, wie gefiel es dir?
    :wave


    EDIT: Ich habe binchen mal eine Einladungs-pn zurück hierher geschickt. :-)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • REzi: Das Spiel des Sängers


    :wave in die Runde,


    da hab ich dann mal die Rezi eingestellt. Schon 2010 war's - hätte ich nicht gedacht. Aber das Buch fand ich wirklich gut. Lebendig - eben im Schacht-Stil, den ich so gern mag, weil er auch mal zum Lachen bringt.


    In der Nachtigall ist es mir gerade mit den Fakten und historischen Persönlichkeiten ein bisschen viel - aber Dank Walther und Judith bin ich noch immer gerne dabei. Wieder einer von den richtig feinen Kinkel-Romanen. Der lässt mich den Ausflug nach Italien und Ägypten verzeihen *bg*

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)