Also ob es an Judith liegt, wenn Walther keine Kinder zeugt. Walthers Reime stoßen ja ständig auf fruchtbaren Boden, da reicht es für das andere vielleicht nicht mehr.

'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 571 – 696
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Danke für die Erklärung.
Ja, das wäre in der Tat eine amüsante Variante gewesen, aber nunmal leider nicht belegt. -
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Original von hollyhollunder
Also ob es an Judith liegt, wenn Walther keine Kinder zeugt.Walthers Reime stoßen ja ständig auf fruchtbaren Boden, da reicht es für das andere vielleicht nicht mehr.
Das ist jetzt aber eine sehr eigenwillige Hypothese, holly!
Passt aber eigentlich ganz gut, diese Kinderlosigkeit der beiden. Wie hätten sie denn Kinder in ihr unstetes und risikoreiches Leben integrieren sollen :gruebel.
ZitatOriginal von ottifanta
In diesem Abschnitt sind einige thriller-verdächtige Perspektivwechsel. Judith wird noch wagemutiger, immer gewitzter in diesen gefährlichen "Spielchen", macht sich dadurch genau wie Walther auch immer mehr Feinde - was sich aber auch nicht vermeiden lässt. Ihre Flucht nach der Ermordung des Bischofs war kinoreif, spannend und überzeugend. Mehr als einmal rettet ihre Geistesgegenwart ihr das Leben, gleichzeitig wird sie immer härter. All diese Erfahrungen hätte ihr Vater ihr gerne erspart. unglücklich Wobei ihr das Leben in Salerno auf Dauer vermutlich zu langweilig gewesen wäre.Stimmt! Zwischen manchen Kapiteln gibt es regelrechte cliffhanger :-]! Jetzt kommen auch die Anhänger von actionreicheren historischen Romanen auf ihre Kosten.
ZitatOriginal von ottifanta
Mich wundert es, dass Botho nur so vage Andeutungen wegen Gilles macht.Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin unsere Neugier und Spannung auf leiser Flamme köcheln lassen möchte ;-), was ihr ausgesprochen gut gelingt!
Mich fasziniert es immer wieder aufs Neue, wie Walther und Judith ihre Mitmenschen manipulieren, damit sie ihren Wünschen entsprechend handeln. Besonders Hugo erweist sich in diesem Abschnitt als dankbares Objekt für Judith :grin.
Als ganz besonders positiv möchte ich anmerken, dass (zumindest bisher) auf jegliche Beschreibungen von Schlachten verzichtet wird. Wenn mich eines tödlich langweilt, dann detaillierte, womöglich seitenlange Schilderungen von Kämpfen und Kriegen. -
Zitat
Original von Tanja Kinkel
Wuermchen, wie Beowulf sagt, wurde man für Mord ganz anders bestraft, wenn man nicht der Neffe des Reichshofmarschalls war. Und in Wien sind die Nicht-Kreuzritter, die Salomon und seinen Haushalt umbrachten - was ja ein historischer, nicht von mir erfundener Vorfall war - gehenkt worden. Leider gab es eben nicht ein Recht für alle.Ja, das muss man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Heute werden zwar auch nicht alle gleich behandelt, aber es geht schon wesentlich gerechter zu. Zumindest hätte ich der damaligen Rechtsprechung nicht ausgesetzt werden wollen.
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Original von hollyhollunder
Also ob es an Judith liegt, wenn Walther keine Kinder zeugt.Walthers Reime stoßen ja ständig auf fruchtbaren Boden, da reicht es für das andere vielleicht nicht mehr.
Mich stört es eigentlich überhaupt nicht, dass die Beiden keine Kinder zusammen haben. Ich habe sie irgendwie nie als Eltern gesehen
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Walther's Gefangenschaft im Spinnhaus hat mich richtig mitgenommen. Abedr Botho und der Schreiber erhalten ja ihre gerechte Strafe! Judith scheint zu wissen, was sie will. Wie sie dem Schreiber Angst machte und wie sie vorher Wolfger "erpresste", ist schon sehr clever!
ZitatOriginal von Saiya
Judith hat mir unglaublich leid getan. Ich kann ihre Trauer und Wut gut nachvollziehen. So wie sie von ihrer eigenen Familie hintergangen und benutzt wird, ist schrecklich. Aber es scheint sie auch freier zu machen. Ihre angebliche Affaire mit Alexios fand ich sehr amüsant. Auch, wie selbstbewußt sie sich Meir gegenüber verhalten hat, hat mir imponiert.Wie sie von Stefan benutzt wird, ist wirklich heftig. Er scheint alle Personen zu manipulieren, selbst sein Sohn Paul ist ein Spielball, den er einsetzt, wie er möchte!
ZitatOriginal von n8eulchen
Da der tatsächliche historische Verfasser des Nibelungenliedes, soweit ich weiß, bisher nicht ermittelt wurde, fand ich die Idee hierfür Wolfger zu nehmen wirklich klasse. Hat mich ziemlich überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Weiß jemand wo man dazu etwas nachlesen kann? In der Bibliographie hinten im Buch hab ich mal nix gesehen...
Die Idee finde ich auch sehr gut. Wolfger als Autor, der mit Walther diskutieren möchte - einfach herrlich!ZitatOriginal von streifi
Wolfger als Autor des Nibelungenliedes finde ich gut. Das macht ihn deutlich sympathischer und ich habe den Eindruck, er ist der einzige, der Walther auch als Mensch wahr nimmt und nicht nur als Werkzeug.
Auch das er Judith wie es scheint so akzeptiert wie sie ist und nicht dauernd auf sie wegen ihres Glaubens einwirkt, gefällt mir. das lässt ihn wie einen, für damalige Zeiten, eher vorurteilsfreien Mann wirken.
Er scheint für die damaligen Verhältnisse wirklich sehr liberal zu sein. Und es stimmt schon - für alle anderen sind Walther und Judith nur Werkzeuge, keiner interessiert sich für sie als Person (selbst Irene nicht!) -
Zitat
Original von Lumos
Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin unsere Neugier und Spannung auf leiser Flamme köcheln lassen möchte ;-), was ihr ausgesprochen gut gelingt!
Mich fasziniert es immer wieder aufs Neue, wie Walther und Judith ihre Mitmenschen manipulieren, damit sie ihren Wünschen entsprechend handeln. Besonders Hugo erweist sich in diesem Abschnitt als dankbares Objekt für Judith :grin.
Als ganz besonders positiv möchte ich anmerken, dass (zumindest bisher) auf jegliche Beschreibungen von Schlachten verzichtet wird. Wenn mich eines tödlich langweilt, dann detaillierte, womöglich seitenlange Schilderungen von Kämpfen und Kriegen.Na klar, das gelingt ihr wunderbar, uns auf die Folter zu spannen.
Nur passt es nicht so ganz zu dem Eindruck, den ich von Botho hatte - hätte nicht gedacht, dass er nicht recht schnell konkretere Andeutungen machen würde.
Und ja, die detaillierten blutigen Details fehlen mir überhaupt nicht. Die Handlung ist an sich spannend und teilweise auch grausam genug.
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Wieder ist viel passiert!
Ich frage mich, ob Walthers Lieder nicht von seiner Gefangenschaft ein wenig durchtränkt werden...
Jedenfalls bin ich sehr froh, dass Hugo Judith geholfen hat bei der Rettung!Wolfger fand ich als Bischof sehr sympathisch. Auch die Idee, dass er der Verfasser des Nibelungenliedes sein könnte, ist super. Jedenfalls hört sich die Erklärung logisch an.
Und diese eventuelle Tatsache macht ihn umso sympathischer!
Ja, Philipp wird sicher am Schluss der Übrige sein, er scheint viel gewitzter zu sein, wenn er die Tat von Botho so leicht "umdrehen" kann. Otto kann vermutlich keiner von uns leiden, nachdem er immer wieder Judith für sich fordert!
Ich fand die Szene, in der Judith von ihrer übrigen Familie fast zu Otto geschleift wird und so schändlich verraten wird, sehr schlimm! Es ist sicher furchtbar, wenn man keine Familie mehr hat, aber wenn man eine hat, die einen so hintergeht, das ist umso schlimmer!
Alexio und sein Verhalten haben sich verändert während der Reise, davon war ich positiv überrascht!
Was nun mit Byzanz passiert? Wird es überrannt?edit: ja, ob Botho wirklich was mit Gilles gemacht hat? Wenn ja, ob es dann großen Streit gibt bei Judith und Walther. Ich wünsche es mir nicht!
Ja, wie man Leute mit den richtigen Worten überzeugen und für sich einnehmen kann, das zeigt dieses Buch sehr gut! Ich bin immer wieder fasziniert davon!!
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Ein sehr spannender Abschnitt! Judith geht ihren Weg, was mich für sie sehr freut. Und es ist jederzeit nachvollziehbar, warum sie so und nicht handelt. Gut fand ich die beiden Perspektivwechsel kurz vor Kapitelende zum Schreiber und zu Botho, das hilft mir, mich wirklich in die Figuren hinein zu versetzen.
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Ich habe gar nicht viel zu schreiben. Ich finde wenig zu bekritteln, dafür vieles zu loben. Die Wolfger Nibelungen Geschichte, zum Beispiel ist gut eingeflochten. Zwischen Judith und Walther sprüht es weiterhin Funken. Dieser Abschnitt liest sich locker weg.
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Ein toller Abschnitt, wie auch das Niebelungenlied immer wieder eingeflochten wird. Ach das erinnert mich an meine Schulzeit als wir die Abschnitte übersetzen mussten.
Bei Judith und Walther ist es immer noch interessant. -
Die Idee das Wolfger das Nibelungenlied geschrieben haben soll finde ich klasse. Alles in Allem ist er mir eh eine der interessantesten und sympathischsten Nebenfiguren, denn obwohl ich die Kirche nicht sonderlich mag finde ich das Klischee von bösen, machtgeilen Kirchenmännern in historischen Romanen irgendwie langsam ausgelutscht. Schön wenn mal ein anständiger, interessanter dabei ist
Ich für meinen Teil mag Schlachtenbeschreibungen sehr gerne, manche Bücher leben einfach davon, und das ist auch gut so. Aber hier in diesem Roman fehlen sie mir überhaupt nicht. Beobachtungen und Berichte reichen mir hier völlig...
Stephan wird immer schlimmer, mit solchen Verwandten wie ihm ist man echt gestraft. Am Anfang dachte ich noch Judith hätte Glück das sie doch noch Verwandte hat die sich um sie kümmern, aber er denkt wohl tatsächlich nur noch an Macht und Geld und dafür ist ihm echt gar nix heilig. Schade...
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Diesen Teil des Buches habe auch ich nun beendet und muss sagen, es ist soviel passiert, dass man dies gar nicht alles kurz zusammenfassen kann.
Judith wird von Ihrer Familie schwer hintergangen - eine große Enttäuschung. Der Bischof wird ermordet usw. usw.
Was mich aber auch in diesem Teil wieder beeindruckt hat sind die medizinischen Erläuterungen z. B. auf Seite 635/636 die Beschreibung der Augen OP, dem sogenannten "Starstich". Bei diesen Beschreibungen bin ich doch glatt froh in der heutigen Zeit zu leben. Aber es ist auch interessant wieviel sich seit damals getan hat.
Muss nun unbedingt weiterlesen.
Viele Grüße
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Wobei der Starstich sich glaub nicht sooo sehr verändert hat
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Original von Nightflower
Wobei der Starstich sich glaub nicht sooo sehr verändert hatHallo Nightflower,
das kann sein, aber die Betäubung hat sich zum Glück geändert.
Viele Grüße
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Original von Sabine Sorg
Hallo Nightflower,
das kann sein, aber die Betäubung hat sich zum Glück geändert.
Viele Grüße
ja, das auf jeden Fall
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Dieser Teil beginnt ebenso spannend wie der vorige endete. Ich kann Judiths Enttäuschung und Wut über ihre Verwandten verstehen. Wie können diese sie nur an Otto verkaufen und dann auch noch mit dem scheinheiligen Argument kommen Judith wüsste selber nicht was gut für sie wäre und wäre in Köln besser aufgehoben. Es muss schlimm sein so von der eigenen Familie verraten worden zu sein. Auch wenn es früher Gang und Gebe war so mit Frauen umzugehen.
Aber auch durch den Teil der Reise nach Rom und des Aufenthaltes in Salerno bin ich nur so geflogen.
Über Alexios und Judiths vorgetäuschtes Verhältnis musste ich echt schmunzeln. Das Wolfger Verfasser der Nibelungensage war hat mich überrascht. Ich freue mich aber, dass er Walther nichts Böses wollte. Irgendwie ist mir sympathisch.Judith gibt alles um Walther zu retten, aber wie wird sie reagieren wenn die Lüge um Gilles herauskommt. Kann sie ihm das Verzeihen? Und ich frage mich immer noch was mit ihm geschehen ist.
Das die Ärzte zu der Zeit schon den Star behandeln konnten - wenn auch sehr wenige Ärzte - hat mich doch erstaunt. Das hätte ich nicht gedacht.
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Ich danke dir für die Info und den Link. Das ist wirklich interessant.
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An die hygienischen Zustände musste ich beim Starstich auch immer denken. Gerade als der König nach Abnahme des Verbandes den Staub fliegen sieht.
Grinsen musste ich auch, dass man den bekanntesten Minnesänger des Mittelalters zum Schweigen bringen wollte. Naja, es gibt ja nur wenig Anhaltspunkte über sein Leben, sodass man einige spannende Handlu nagen in sein Leben packen kann.