Hier kann zu den Seiten 815 - Ende (Teil 7) geschrieben werden.
'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 815 - Ende
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Ich bin zwar noch nicht am Ende angelangt, muß aber trotzdem hier loswerden, wie tief mich das Gespräch zwischen Judith und Walther und seine Gedanken über Judith und die Vergewaltigung durch Otto berührt haben. Ich dachte eigentlich schon, daß dies ein Buch sein würde, bei dem ich mal nicht weinen muß... Das ging mir richtig nahe.
Auch, als Judith ein paar Seiten später über Walther und ihre Gefühle für ihn und die Ereignisse nachdenkt, ging es mir wieder so. -
Ich bin fertig und bin ehrlich begeistert von diesem Buch.
Der letzte Abschnitt ist das absolute Höhepunkt dieses Romans. Er setzt dem ganzen Buch die Krone auf.
Ich schreibe später noch mehr, aber ich muß das alles erst einmal sacken lassen und für mich sortieren.
Edit:
Dieser letzte Abschnitt beschäftigt sich mit Ottos Krönung zum Deutschen Kaiser durch den Papst und seinen Sturz durch Friedrich II.
Wieder ist diese verzwickte politische Situation hervorragend für uns Leser aufgeschlüsselt worden.Tanja, den Friedrich II. in diesem Roman finde ich übrigens sehr symphatisch! Alleine wegen ihm hätte nich noch endlos weiterlesen können.
Die Geschichte von Judith und Walther ist spannend und auch in diesem Abschnitt besonders ergreifend erzählt. Natürlich ist Judith eine sehr starke Frau, aber Ottos Vergewaltigung hat schlimme Spuren hinterlassen. Ich war sehr froh, daß sie sich am Ende mit Walther ausgesöhnt hat. Sogar mehr als das. Die Schlußszene hatte ich praktisch vor Augen. Sehr starker Abgang!!!
Beantrix Geschichte ist schrecklich. Mir wurde fast übel bei der Beschreibung wie bzw. wodurch sie gestorben ist. Mir erging es beim Lesen ähnlich wie bei der Amputationszene am Anfang: Ich bin froh, daß nichts beschrieben wurde, meine Phantasie reichte vollkommen aus.
Walther hat in diesem Abschnitt seinen großen Auftritt, bzw. seine großen Auftritte. Er hat mir auf diesen Seiten ganz besonders gut gefallen. Überhaupt hat das Buch dazu geführt, daß ich mich näher mit Walther beschäftigen möchte. Ich habe diesen Walther, also deinen Tanja, sehr ins Herz geschlossen und bin nun gespannt auf andere Sichtweisen und vor allem möchte ich noch mehr seiner Werke lesen.
Ich glaube es ist nun auch an der Zeit "Die Löwin" zu lesen. Ich habe ja schon ein paar Kinkel-Romane gelesen, dieses aber noch nicht.
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Danke für deinen Enthusiasmus und die ausführlichen Kommentare zu allen Abschnitten, Saiya! Es freut mich sehr, daß Beowulf zur Kindle-Ausgabe von Walthers Werken gelinkt hat, so daß du und andere Interessierte dort mehr nachlesen könnt. Ich habe noch nie ein YouTube-Vid verlinkt, werde es jedoch hier versuchen - eine schwungvolle neudeutsche Übersetzung von Walthers "Ir Sult Sprechen Wilekomen":
Beatrix: die Art, wie sie gestorben ist, ist einer der Gründe, warum ich mich für Otto nie erwärmen konnte, noch bevor ich für diesen Roman recherchierte. Auch solche Vorfälle wie der von Breisgau bestärkten mich in dieser Ansicht.
Wenn Du außer Romanen auch Sachbiographien ließt: Eberhard Horsts Biographie "Friedrich II" ist meiner Meinung nach die beste Einstiegslektüre, schwungvoll geschrieben und immer noch als Taschenbuch erhältlich. Ich hatte selbst mal über ihn schreiben wollen - vor etwa fünfzehn Jahren - , aber nach der Lektüre von Waltraud Lewins Roman ging das nicht mehr (weil sie zu viel von dem sagte, was ich auch sagen wollte).
"Die Löwin von Aquitanien" war erst mein zweiter Roman - man wird alt, man wird alt! -, und ich habe noch nie die Reaktion von jemanden gehört, der ihn nach "Das Spiel der Nachtigall" gelesen hat, statt vorher, also wäre ich gespannt.
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Danke für den Link und auch für den weiteren Buchtipp!!!
Was "Die Löwin von Aquitanien" angeht, werde ich sicher hier ein Feedback geben, wenn ich das Buch gelesen habe.
Und für meinen "Enthusiasmus" brauchst du dich nicht bedanken, denn ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und finde die Leserunde hier nach wie vor sehr spannend und interessant.
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Die Bezeichnung Pfaffenkönig gab es doch erst eine Generation später für Heinrich von Thüringen. Der war Gegenkönig gegen Friedrich als der schon lange Kaiser war, was hat stupor mündig mit diesem Spitznamen zu tun?
Die Heilige Elisabeth hätte auch zwei Sätze mehr verdient, finde ich.
Woran Beatrix wirklich gestorben ist, ist das historisch aktenkundig?
Wie schon im vorherigen Fred erwähnt, etwas mehr wäre mir lieber gewesen, eine Trilogie hätte ich mir sehr gut vorstellen können.
So hat mir nur das eine Buch gefallen, das aber sehr, es gehört zu den ganz starken von Tanja Kinkel, die auch schon deutlich schlechteres verfasst hat, aber von Killerviren offensichtlich geheilt ist. Mit den Troubadouren trifft sie es anscheinend immer gut, bisher war mein Lieblingsbuch von ihr "die Löwin von Aquitanien", das ist aber schon so lange her, dass sie noch von Eleonara schreiben durfte, wo heute alle Alienor erwähnen. Ich hoffe von der Autorin noch viele gute Bücher lesen zu können, vielleicht kommt sie auch mal wieder zur Buchmesse in Leipzig.
Edith meint auf die Eintragung im reifere warte ich bis ich Montag oder Dienstag wieder am Rechner sitze, da schreibe ich das lieber als auf dem iPad.
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Beowulf, du irrst. Die Bezeichnung "Pfaffenkönig" wurde von Parteigängern Ottos für Friedrich gebraucht. (Die von mir in der Bibliographie aufgelistete Otto-Biographie geht ziemlich ausführlich auf diesen Punkt ein.)
Was den Tod von Beatrix betrifft: aktenkundig ist, daß sie minimal zwei Wochen, maximal 21 Tage nach dem Vollzug der Ehe starb, nachdem sie vorher völlig gesund war.e Selbst pro-Otto-Biographen können nicht umhin, da einen Zusammenhang zu erkennen.
Ich verwende in der "Löwin" durchwegs die Namensform "Alienor", also verwechselt du den Roman vielleicht mit einem anderen. (Nur der Rückumschlagtext verwendet "Eleonore".)
Die heilige Elisabeth: als Kleinkind?
Freut mich, daß dir die "Nachtigall" gefallen hat.
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Ich meinte doch bis Bouvines hätte es noch was zu erzählen gegeben.
Außerdem habe ich nach Pfaffenkönig nochmal gegoogelt - beeindruckend viel ist da Iris Roman im Vordergrund, ansonsten findet man aber alle Bezüge als Spottname für Heinrich Raspe. Welche Otto Biographie ist den empfehlenswert? Ich habe eine von der WBG von wem die ist weiß ich auswendig nicht, der Autor mag den Welfen aber lieber als das hier Walther tut. Ich als alter Untertan der Staufer mag die Sicht des Buches natürlich sehr.
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Beowulf: das kommt darauf an, welche Geschichte man erzählt. Wenn Otto meine Hauptfigur wäre, oder Friedrich, dann wäre Bouvines ein besserer Schlußpunkt gewesen. Aber meine Hauptfiguren sind Walther und Judith, für die an diesem Punkt, als sie wieder zueinander gefunden und es geschafft haben, entscheidend in das Spiel der Mächtigen einzugreifen und den Sturz eines Kaisers sowie den Aufstieg eines Neuen in die Wege zu leiten, ein Abschnitt ihres Lebens zuende geht und ein neuer beginnt.
Otto-Biographien: die neueste und ausführlichste ist die von Bernd Ulrich Hucker. Da auch ich eher staufisch gesinnt bin, geht er mir natürlich viel zu gnädig mit Otto um (solche Episoden wie die vergewaltigte Bürgermeistersgattin werden halt mit einem Achselzucken kurz erwähnt), aber es ist ein informatives Buch, das eine interessante Gegenperspektive zu den diversen Staufer-Biographien offeriert.
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Diese?
Eher aus der Bibliothek, wenn es geht ...
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Ich kann dem Link nicht entnehmen, ob das Huckers Katalog zur Otto-Ausstellung oder seine Biographie ist, aber diejenige, die ich meine, ist 2003 bei Insel erschienen. Übrigens hatte ich sie auch aus der Biobliothek; die Staatsbibliothek München hat mir schon so manche Ausgabe erspart...
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Katalog ist wohl dies hier
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Das hier ist von Insel und ziert jetzt meine Wunschliste.
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Ich habe inzwischen den Roman fertig gelesen und bin absolut begeistert. Nachdem der letzte Abschnitt mir so gefallen hatte, wollte ich mir auch den letzten Abschnitt nicht länger aufsparen, sondern habe ihn direkt zu Ende gelesen.
Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen. Meine ganzen Eindrücke kann ich noch gar nicht in Worte fassen, muss das erstmal verdauen. Auf jeden Fall ein fantastisches Buch, das mir große Lust auf weitere Kinkel-Werke gemacht hat!
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Der letzte Abschnitt war für mich der emontionalste und damit schwierigste.
Erst stirbt Irene und dann müssen sowohl Judith als auch Beatrix Otto erleiden. Als Beatrix starb habe ich wirklich um sie geweint. Sie war so ein kluges und wissbegieriges Kind, sie hätte wirklich bei weitem besseres verdient als so ein Ende.Ich habe ein bisschen bei Wiki nachgelesen und mir schon gedacht, daß sie wohl ein solches Schicksal erleiden wird. Selbst die dürftigen Einträge dort liessen befürchten, daß die Ehe mit Otto ihr nicht gut bekommen ist.
Zusätzlich habe ich dabei gelernt, daß Kunigunde wohl Königin von Böhmen wurde und ihre erste Tochter auch Beatrix, bzw. Bozena nannte. ( jetzt weiss ich wie meine Urgroßmutter auf deutsch geheissen hätte. Lustigerweise ist auch noch mein Mädchenname der von Kunigundes Mann, Wenzel)Aber zurück zum Buch: Auch wenn Otto Judith schlimmes antut, so führt das doch dazu, daß Walther und sie wieder zusammenfinden. Und daß Judith vom Werkzeug zur Akteurin wird. Ausgerechnet zusammen mit Jutta
Friedrichs Darstellung hat mir gut gefallen, ich hätte auch noch gerne weitergelesen und mehr über ihn erfahren. Aber das kann ich ja dann noch in anderen Büchern nachholen. Interessant genug ist er ja nun wirklich.
Ich fand den Abschluß mit Judith und Walther passend, alle die ihnen wirklich nahe waren, die sie versuchten zu schützen sind tod und sie beide damit frei. Friedrich macht den Eindruck auch ohne Walthers Hilfe das Ganze zu beenden zu können.
Von daher sei beiden jetzt eine Zeit der Ruhe und Gemeinsamkeit gegönnt.So wie Walther in diesem Buch geschildert ist, würde ich ihm wünschen wirklich eine Judith gehabt zu haben, mit der er seinen Lebensabend verbringen konnte.
Es war ein wirklich bewegendes Buch und jetzt schon eines meiner Jahreshighlights, danke dafür. Und ausserdem wird es wohl Zeit die Löwin noch einmal zu lesen
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Wie immer bei Büchern von Tanja Kinkel, bin ich beeindruckt von der Fülle an historischen Fakten.
Sollte ich den letzten Abschnitt zu schnell gelesen haben? Nicht, um schnell das Buch zu beenden . Nein, ich war gesetrn abend einfach "so drin in der Geschichte", ihr wisst, was ich meine...
Ich fand den letzten Abschnitt etwas "oberflächlicher". Nicht bei den historischen Fakten, sondern bei der Geschichte als solches. Mir kam es so vor, als hinge ein unsichtbares "Mehr als knapp 900 Seiten kann man dem Leser nicht zumuten" darüber.
Ich werde heute aber noch mal nachschmökern bevor ich endgültig etwas schreibe.Mir ging es jedenfalls genauso wie einer Freundin, die das Buch auch gelesen hat:
Es könnte so weitergehen.
Jeden Abend ca. 250 S. "deutsche Geschichte mit Tanja Kinkel". Das wär doch was. -
Ich habe das Buch gestern abend schon beendet und kann mich eigentlich nur wiederholen: ich bin hellauf begeistert!
Die arme Beatrix! Ich hatte Tränen in den Augen als sie starb. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Aber auch das Irene sterben musste, fand ich sehr traurig. Sie war eine bemerkenswerte Frau!
Dass Walther und Judith am Ende zusammen gefunden haben, war natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen für mich.
Wie sie sich gegen Otto aufgelehnt haben und auch fast das ganze Reich beeinflusst haben um Ottto vom Thron stürzen, war wirklich mutig.
Natürlich hatten sie Jutta auf ihrer Seite, was ja auch sehr hilfreich war. Ich finde, dass das Verhalten von Jutta Judith gegenüber sehr viel Respekt verdient.
Ich denke, dass nicht viele Frauen, die einen höheren Stand hatten, Judith geholfen hätten.Friedrich fand ich eine sehr interessante Persönlichkeit und werde sicherlich noch etwas über ihn lesen.
Ich hatte sehr viel Freude an diesem Buch und werde definitiv noch weitere Bücher von Frau Kinkel lesen!
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Zitat
Original von Minny
Die arme Beatrix! Ich hatte Tränen in den Augen als sie starb. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Aber auch das Irene sterben musste, fand ich sehr traurig. Sie war eine bemerkenswerte Frau!
Erstaunlich, wie wir um Menschen trauern, die heute so oder so schon lange tod wären.
Da sieht man mal wie gut es Tanja Kinkel geschafft hat, uns diese Menschen nahe zu bringen! -
All die enthusiastische Reaktion macht mich natürlich sehr glücklich, und in paradoxer Weise auch eure Trauer um Beatrix und Irene. Es war mir so wichtig, daß die beiden mehr als abstrakte historische Figuren für die LeserInnen werden. Ist natürlich bei jeder Figur in jedem Roman ein Anliegen, aber Irene und ihre Töchter werden so häufig übersehen, wenn von den Staufern die Rede ist.
Jutta als Judiths und Walthers Verbündete war mir auch sehr wichtig, weil ich wenige Klischees weniger mag als das von der "Rivalin" der Heldin in Liebesdingen, die nur als negative Haßfigur dargestellt wird. Daher freut es mich sehr, daß sie bei euch gut angekommen ist!
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Was ich so spannend finde, ist dass die Entwicklungen damals uns heute noch so massiv betreffen, das was heute unsere Bundesländer sind, sind die damals in Bewegung sich entwickelnden Herrschaftsgebiete- Thüringen und Hessen trennen sich eine Generation später, Bayern ist gerade entstanden, Brandenburgnach keine fünfzig, Mecklenburg wird gerade deutsch besiedelt. Die Wurzel von hie Stauf, hie Welf hat einen Weißwurstäquator hervorgebracht- die Personen diese Buches sind uns zwar weit historisch entfernt, aber ihre Spuren reichen bis in die Gegenwart.