Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2012: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Stefan Merrill Block, geboren 1982 und aufgewachsen in Texas, lebt heute in Brooklyn. Er studierte an der Washington University in Saint Louis/Missouri. »Wie ich mich einmal in alles verliebte« ist sein erster Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Boston, 1962: Frederick wacht mit einem schlimmen Kater im Irrenhaus auf. Nur langsam fällt ihm wieder ein, was passiert ist … Er wurde verhaftet, weil er ältere Damen auf offener Strasse mit seinem nackten Hinterteil erschreckt hat. Um ihm einen Prozess zu ersparen und weil seine Frau Katharine seine manischen Schübe einfach nicht mehr ertragen kann, steckt man ihn ins Mayflower Home, eine exklusive Anstalt, wo die High Society sich im Falle eines Falles kurieren lässt. Frederick glaubt eigentlich nicht, dass er krank ist – aber als er wieder gehen will, muss er feststellen, dass er darüber nicht mehr entscheiden kann. Und Katharine antwortet bald noch nicht einmal mehr auf seine Briefe. Brooklyn, 2010. Fast fünfzig Jahre später beschließt Stefan Merrill Block, seinem totgeschwiegenen Großvater eine Stimme zu geben.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über die Autorin:
    Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, studierte und arbeitete in Irland, Schottland, Australien und den USA. Heute lebt sie als Kritikerin und freie Autorin mit ihrem Mann und drei Kindern in Freiburg. 2001 veröffentlichte sie ihren ersten Roman »Ich muß los«, für den sie unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde. 2002 erhielt sie in Klagenfurt den Preis der Jury für einen Auszug aus dem Roman »Insel 34« und 2008 den Thaddäus-Troll-Preis sowie die Poetikdozentur der Fachhochschule Wiesbaden. Nach »Haus der Schildkröten« erschien zuletzt von ihr der Roman »Mobbing«. Im Juni 2009 hat Annette Pehnt den Italo Svevo-Preis erhalten. »Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen das muss gar nicht lange dauern« ist ihr erster Erzählungsband. Weiteres zur Autorin: www.annette-pehnt.de


    Kurzbeschreibung:
    Annette Pehnt erzählt die Geschichte einer Familie. Und es ist eine Familie von Frauen. Wortgewaltige Lästermäuler, nicht auf den Mund gefallen, Plaudertaschen. Großmutter, Mutter, Tochter. Schwierig wird es nur, wenn das Schweigen ausbricht. Das war so zwischen der Großmutter und der Mutter. Und auch bei Mutter und Tochter ist es so. Sie schweigen, bis eine kleinbeigibt, bis eine die Stärkere ist und ihren Willen bekommt. Aber wie wollen sie so eine Antwort auf die Frage finden: Liebst du mich auch? Auf einer Reise lässt sich das vielleicht besser herausfinden. Bevor die Mutter stirbt. Aber ob der Ausflug nach Rügen hält, was sich die Tochter von ihm verspricht?»Chronik der Nähe« ist der Roman dreier Generationen von Frauen und eine kurze Geschichte Deutschlands zugleich.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Sten Nadolny, geboren 1942 in Zehdenick an der Havel, lebt in Berlin. Für sein Werk wurde er unter anderen mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1980, dem Hans-Fallada-Preis 1985, dem Premio Vallombrosa 1986, dem Ernst-Hoferichter-Preis 1995 und dem Weilheimer Literaturpreis 2010 ausgezeichnet. Nach seinem literarischen Debüt »Netzkarte« erschien 1983 der Roman »Die Entdeckung der Langsamkeit«, der in alle Weltsprachen übersetzt inzwischen zum modernen Klassiker der deutschsprachigen Literatur geworden ist. Danach veröffentlichte Sten Nadolny die Romane »Selim oder Die Gabe der Rede«, »Ein Gott der Frechheit«, »Er oder ich«, den »Ullsteinroman« und zuletzt das Buch »Putz- und Flickstunde«, das er gemeinsam mit Jens Sparschuh geschrieben hat.


    Kurzbeschreibung:
    In einem Sommergewitter kentert das Segelboot des angesehenen Berliner Richters Wilhelm Weitling. Er kommt nur knapp mit dem Leben davon, muss aber feststellen, dass ihn sein Unfall fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen hat. Neugierig, aber auch mit sanfter Kritik begleitet er den Jungen, der er einmal war, durch die Tage nach dem Sturm. Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte aus diesem Menschen der werden, der er heute ist? Muss er die Erinnerung an seine Eltern, seine erste Liebe, seine Berufswahl, sein ganzes Leben revidieren? Und wird er zu seiner Frau und in sein altes Leben zurückkehren dürfen?Sten Nadolny entführt uns auf eine philosophische Zeitreise, die seinen scharf beobachtenden Helden zu unverhofften Erkenntnissen führt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2012

  • Über den Autor:
    Adam Ross, geboren in New York, lebt in Nashville, Tennessee. Nach zahlreichen Erzählungen in literarischen Zeitschriften ist »Mister Peanut« sein erster Roman, der zur Zeit in alle großen Sprachen übersetzt wird und in den USA hymnisch gefeiert wurde. Adam Ross ist verheiratet und hat zwei Töchter.


    Kurzbeschreibung:
    Adam Ross ist ein Meister der unerwarteten Pointen, jede seiner sieben Stories berührt, schlägt den Leser in seinen Bann und trifft am Ende wie ein Blitz: Ob es eine junge Frau auf dem Weg zu einer Affäre ist, ein ungleiches Brüderpaar im tragischsten Moment seiner Rivalität oder ein liebenswerter Loser, dessen Vertrauensseligkeit ihn all seine Ersparnisse kostet – mühelos und elektrisierend erzählt Adam Ross von dem dramatischen, oft zutiefst komischen Augenblick, in dem die Dinge außer Kontrolle geraten. Und weckt dabei soviel Mitgefühl für seine Figuren, dass wir nur allzu gern mit ihnen in ihr Verhängnis laufen.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    François Lelord, geboren 1953 in Paris, studierte Medizin und Psychologie und wurde Psychiater, schloss 1996 jedoch seine Praxis, um sich und seinen Lesern die wirklich großen Fragen des Lebens zu beantworten. Er ist viel auf Reisen, besonders gerne in Asien, und lebt nach einem Jahr in Kalifornien heute in Paris und Hanoi, wo er seit 2004 Psychiater an der französischen Klinik ist. Seine Bücher wurden internationale Erfolge. Zuletzt erschien von ihm auf Deutsch »Das Geheimnis der Cellistin«.


    Kurzbeschreibung:
    Hanoi in den 90er Jahren: Julien, ein junger Arzt aus Paris beginnt gerade, das durch den Bürgerkrieg zutiefst traumatisierte Land und seine Menschen ein wenig zu verstehen, da bricht ein tödliches Virus aus. Er macht sich unter Umgehung sämtlicher Gesetze in die entlegene Bergregion auf, in der das Fieber wütet. Doch kaum ist er fort, wird eine kleine Souvenirverkäuferin, die er allmorgendlich am See traf, verhaftet. Die Behörden sehen den Kontakt von Einheimischen zu Ausländern nicht gern. Eine Katastrophe, denn von dem Geld, das die junge Frau in ihr Dorf schickt, lebt ihre ganze Familie. Und wie soll Julien sie nach seiner Rückkehr wiederfinden


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2012

  • Über den Autor:
    André Kubiczek, 1969 als Sohn deutsch-laotischer Eltern in Potsdam geboren, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. 2002 erschien sein hoch gelobter Roman »Junge Talente«, 2003 »Die Guten und die Bösen«, über den die Süddeutsche Zeitung schrieb: »Kubiczeks zweiter Roman übertrifft den ersten noch an Witz und Einfallsreichtum: grell, spannend, böse.« 2006 erschien »Oben leuchten die Sterne«, im folgenden Jahr wurde André Kubiczek mit dem Candide-Preis ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    »Ich weiß es noch genau. Es war an einem Freitag, als mein Bruder starb, und ich kann mich nur deshalb so gut erinnern, weil immer freitags der große Wochenputz stattfand.« 1987, die letzten Monate der DDR brechen an, und die Rekruten nehmen ihren Dienst mit Galgenhumor. Der tragische und auf seltsame Weise auch erlösende Tod seines Bruders ist für den jungen Ich-Erzähler der Moment, sich an seine exotische Familie zu erinnern. Und ihr Leben in einem Land, das alles andere als exotisch sein wollte. Denn sein Vater aus der ostdeutschen Provinz hatte in Moskau eine laotische Prinzessin kennengelernt. »Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn« erzählt mehr als eine außergewöhnliche Familiengeschichte: es erzählt die Geschichte Ostdeutschlands, wie es keiner kennt


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Carlo Fruttero, geboren 1926 in Turin, hat zusammen mit Franco Lucentini (1920–2002) viele sehr erfolgreiche Kriminal- und Gesellschaftsromane geschrieben, darunter »Die Sonntagsfrau«, »Wie weit ist die Nacht« und »Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz«. Mit »Frauen, die alles wissen«, seinem ersten kriminalistischen Alleingang, gelang Carlo Fruttero 2006 in Italien ein sensationelles Comeback.


    Kurzbeschreibung:
    »Dies ist keine klassische Autobiografie, keine Lebensbeichte à la Rousseau. Man hat mich halt gefragt – zu meiner ersten Zigarette, zu den zotigen Sprüchen der Kinder, zu piemontesischen Schlössern, dazu, warum ich um Himmels willen die Hochkultur für die Niederungen des Krimis aufgegeben habe, zu meinem Verhältnis zu Italo Calvino, Franco Lucentini, Pietro Citati – und so weiter und so weiter. Und so entstand dieses Buch ganz beiläufig, ja zufällig, und es verschweigt, wie bei den meisten anderen Menschen auch, viel mehr, als es erzählt …« Carlo Fruttero Carlo Fruttero ist eine lebende Legende – seine literarischen Plaudereien sind nicht nur für die Millionenschar seiner treuen Leser eine wahre Fundgrube.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Ingvar Ambjørnsen, geb. 1956 in Tønsberg, Norwegens kneipenreichster Stadt, aufgewachsen in Larvik. Nicht vollendete Gärtnerlehre und mancherlei Jobs in Industrie und Psychiatrie. Erste Buchveröffentlichung 1981: 23-salen, seitdem zahlreiche Romane, Welterfolg mit den Elling-Romanen. Lebt seit 1985 in Hamburg. Bei Edition Nautilus erschienen zuerst der autobiografische Roman Weiße Nigger und zuletzt der Krimi Stalins Augen.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Mann kommt mit Hut und Koffer auf eine kleine Insel. Er ist Mitte fünfzig und folgt der Einladung einer Brieffreundin, ihn zu besuchen. »Den Oridongo hinauf« zu fahren war für Ulf Vågsvik das Sinnbild seines früheren Lebens, das er eigentlich hinter sich lassen wollte … doch es kommt anders.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Maurizio Maggiani, geb. 1951 in Castelnuovo Magra, hat u.a. als Gefängnislehrer, Erzieher von blinden Kindern, Fotograf, Kameramann und Regieassistent gearbeitet, bevor er fast zufällig ein erfolgreicher Schriftsteller wurde. Er lebt in Genua und schreibt regelmäßig für die Genueser Tageszeitung Il Secolo XIX und die Turiner La Stampa. Für seinen Roman Der Mut des Rotkehlchens erhielt er 1995 den »Premio Campiello«. Für die Erzählungen Die Liebe ist ein Schwindel (2004) erhielt er 2003 den Literaturpreis »Scrivere per amore«.


    Kurzbeschreibung:
    Der Roman ist eine Hommage an die Menschen, die in den Wäldern und Tälern des Apennin seit Jahrhunderten ein freies Leben führen, das sich jeglicher Obrigkeit widersetzt. Über die Ereignisse der großen Geschichte hinweg erzählt Maggiani von den kleinen Leuten, ihren Gewitztheiten, Schrulligkeiten und hartnäckigen Überzeugungen: eine Liebeserklärung an dieses »Revier«, dem man entweder verfallen oder aus dem man auswandern muss.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Etel Adnan, Tochter einer christlichen griechischen Mutter und eines muslimischen syrischen Vaters, wurde 1925 in Beirut geboren. Sie wuchs in einer vorwiegend arabischen Gesellschaft auf, sprach zu Haus griechisch und türkisch, wurde aber in einer französischen Schule erzogen. Mit 24 Jahren ging sie nach Paris, wo sie an der Sorbonne ihren Abschluss in Philosophie machte. Anschließend setzte sie ihre Studien in den USA fort, an der University of California, Berkeley, und an der Harvard University. Über viele Jahre unterrichtete sie „Philosophy of Art“ an der Dominican University of California in San Rafael. Seit den sechziger Jahren veröffentlicht Etel Adnan Gedichte, Prosa, Essays und Theatertexte in englischer und französischer Sprache, präsentiert ihre Bilder, Zeichnungen und Künstlerbücher in Ausstellungen. Sie lebt in Paris, in Sausalito Ca., in Beirut und auf der griechischen Insel Skopelos.


    Kurzbeschreibung:
    »Jahreszeiten« ist ein Gang mit der Sonne in vier Etappen, eine Suche nach dem, was hinter dem wechselnden Wetter der Geschichte, der politischen Entscheidungen, der Katastrophen und des eigenen Ichs verborgen bleibt: »Sein ist ein Vorgang, nach dem wir suchen, während er sich ereignet.« Etel Adnan fächert ihre Persönlichkeit unter verschiedenen Blickwinkeln auf und übergibt sie als Welt für sich der Wahrnehmung des Lesers.
    »Denken heißt nicht, über etwas nachsinnen, sondern Zeugnis ablegen.« Diesen Satz stellt Etel Adnan ihrem jüngsten Text voran. Es geht um Wahrnehmung all dessen, was unser Leben ausmacht: Momente des Alltags, Form und Funktion von Gegenständen, die Natur in ihren Veränderungen, Gefühle und Befindlichkeiten, Blicke auf andere Menschen, Einblicke in sich selbst – aber auch um die Gewissheit, in einen Zusammenhang eingebunden zu sein, der über das Sichtbare hinausgeht, der die Gegenwart dort justiert, wo sie sich befindet: im Raum, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Etel Adnan spricht von Universum und Geschichte und eröffnet eine neue Ebene der Wahrnehmung, die unser Leben in einen historischen, metaphysischen und spirituellen Kontext stellt – vermittelt durch Sprache, durch den Wechsel von Tonarten, durch den spezifischen Klang. Nur so kann ein Satz zu einem Gedanken werden, der es vermag, »Zeugnis abzulegen«.



    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2012

  • Über den Autor:
    Christoph Leuchter, geboren 1968, studierte Klavier, Musikwissenschaft und Germanistik. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der RWTH Aachen University. Für sein Debüt Letzter Akt erhielt er Stipendien des Literarischen Colloquium Berlin, des Landes Nordrhein-Westfalen und des Berliner Senats. Christoph Leuchter lebt als Autor und Musiker im Dreiländereck bei Aachen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.


    Kurzbeschreibung:
    Ein kleines Dorf in der Toskana, fernab der Touristenströme und von der Jugend verlassen, ist kaum eine Erzählung wert. Nur vergessene, alte Menschen leben dort, einer verschrobener als der andere: ein greiser Lehrer, dem die Schüler abhanden gekommen sind, ein Pfarrer mit ungewöhnlichem Talent zum Automechaniker und ein völlig verrückter Tischler, der Erstaunliches mit Pinsel und Farbe zustande bringt. Wenn aber diese bizarren Dörfler plötzlich eine Leiche im Schuppen finden, kommen Fragen auf, drängen sich Geschichten in den Vordergrund. Geschichten, die den jungen Kommissar Corelli nicht mehr loslassen, weshalb er sich kurz entschlossen bei Professor Di Landa und seiner wunderschönen Ehefrau für ein paar Tage einquartiert. Begleitet vom Klirren der Zikaden und beflügelt vom edlen Wein folgt er den Erinnerungen seines Gastgebers weit zurück bis ins Berlin der 1930er Jahre. Corelli erfährt einiges von vergangener und gegenwärtiger Leidenschaft, von Schuld und von einem Verrat, der nicht zu sühnen ist. In üppigen Farben und mit einer ungeheuren Fabulierlust feiert Christoph Leuchter seine Figuren, Italien und das Erzählen selbst.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Christof Hamann, wurde 1966 am Bodensee geboren. Seine mehrfach ausgezeichneten Romane Seegfrörne (2001), Fester (2003) und Usambara (2007) sind ebenfalls bei Steidl erschienen. Christof Hamann lebt bei Köln.


    Kurzbeschreibung:
    Sicher weiß man nur, dass Simon – Ende dreißig, Journalist, Porschefahrer und Besitzer eines Hauses in bester Lage – am 14. Mai hinunter zu den Gleisen am Ufer des Bodensees gegangen ist. Ob er sich absichtlich bei Nacht auf die Gleise gelegt hat oder versehentlich vor den Zug geraten ist, vermag keiner zu sagen. Karl ist jedoch vom Selbstmord seines Freundes überzeugt. Mithilfe von Notizheften, die Simon zurückgelassen hat, begibt er sich auf eine Erinnerungsreise, um zu begreifen, was seinen ehrgeizigen und kompromisslosen Begleiter seit Kindertagen, den erfolgreichen Spezialist für Innere Sicherheit, derart aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Karl, der sein Geld mit dem Verfassen von Heiligenlegenden verdient, tastet sich vorsichtig zurück, um seinen Simon wiederzufinden, der ihn, den Stotterer und augenscheinlich viel Schwächeren, zurückgelassen hat. Behutsam und präzise beschreibt Hamann die innere Reise seiner Protagonisten, die jeder für sich auf der Jagd sind nach ein paar Schlupflöchern des Glücks.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über die Autorin:
    Maeve Brennans Bücher Die Besucherin, Mr. und Mrs. Derdon, Der Teppich mit den großen pinkfarbenen Rosen, Der Morgen nach dem großen Feuer und Tanz der Dienstmädchen wurden begeistert aufgenommen. 1917 in Dublin geboren, übersiedelte sie 1934 mit ihrer Familie in die USA. Im New Yorker veröffentlichte sie Kolumnen, Erzählungen, Buchbesprechungen, Essays und Erinnerungen. Maeve Brennan starb 1993 in New York.


    Kurzbeschreibung:
    Maeve Brennan ist berühmt für ihren scharfen Blick, und was sie sieht, Trauriges und Komisches, Alltägliches und Bizarres, fügt sich zu staunenswerten, unvergesslichen Geschichten. Von 1954 bis 1981 schrieb sie Kolumnen für den New Yorker. In der Rubrik »The Talk of the Town« erzählt sie über ihr New York – über das Leben in den kleinen Restaurants, in den preiswerten Hotels, in den Parks und auf den belebten Straßen rund um den Times Square und im Greenwich Village. Maeve Brennan begibt sich auf eine Reise durch ihre Nachbarschaft und fängt dabei wie mit einem Schmetterlingsnetz Eindrücke und Beobachtungen ein. Ihre unstillbare Neugier gilt einer Stadt im steten Wandel und den Menschen, die dort zu Besuch oder zu Hause sind: So wie dem Mann, der sich immer kämmt, den Liebenden im Park, die einander nichts zu sagen haben, und einem kleinen Farmhaus, das nach Downtown umziehen muss.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Erich Loest, geboren 1926 in Mittweida, ist ein bedeutender Chronist der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Zu seinen Büchern gehören die Romane Zwiebelmuster, Froschkonzert, Löwenstadt, der von Frank Beyer verfilmte Bestseller Nikolaikirche sowie Kriminalromane und Erzählbände. 1957 wurde Erich Loest aus politischen Gründen zu einer siebenjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Anfang der 1980er Jahre verließ Loest die DDR; seit 1990 lebt er wieder in Leipzig.


    Kurzbeschreibung:
    Eine ehemalige Büroangestellte im ZK der SED will nach langen Jahren loswerden, was sie von den Ereignissen im Dezember 1989 weiß. Sie schreibt an Guido Knopp, an Hermann Kant, kriegt am Ende aber doch kalte Füße. Diese treue Verehrerin der untergegangenen DDR, die über historisch Brisantes im selben Ton erzählt wie von der häuslichen Freude über zehn Kilo herrenlosen Fleischsalat, bietet ihre Sicht an auf den Sicherheitspakt zwischen Hans Modrow und Bärbel Bohley – für sie die wesentliche Sensation des Herbstes 1989, ihr persönlich erlebter Politthriller. Auch in den anderen Satiren dieses Bandes lauscht Erich Loest auf Volkes Schnauze. Fast hat man den Eindruck der kleine Mann, die kleine Frau erzählten selbst vom hilflosen Tanz mit den Mächtigen und von schlauen, trickreichen Versuchen, in den Verhältnissen zu bestehen. Bitterkomisch ist vieles, politisch fast alles, wenn man es mit den Augen von Erich Loest betrachtet.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Günter Grass, geboren 1927 in Danzig, Schriftsteller, Bildhauer, Grafiker, 1999 Literaturnobelpreis. Sein Werk erscheint bei Steidl.


    Kurzbeschreibung:
    Himmelfahrt, Vatertagsstimmung im Berliner Grunewald, ein phantastisch-realistisches Albtraumszenario: Hoffnungslos betrunkene Möchtegern-Helden grillen, grölen oder hängen schlüpfrigen Gedanken nach. Unter die reine Männergesellschaft haben sich vier junge Frauen in Herrenkleidung gemischt. Billy, Mäxchen, Fränki und Siggi wollen diesen Tag auf ihre ganz eigene Art feiern und den bierseligen Horden zeigen, wer tatsächlich die Hosen anhat. Doch dass die burschikosen Lesben sich letztlich männlicher gebärden als jene Muttersöhnchen, die wie auf Kommando den brutalen Macho herauskehren, hat fatale Folgen. Der distanzierte Erzähler dieser bewegenden Geschichte, die dem gleichnamigen Kapitel des Romans Der Butt entspricht, hält das schockierende Drama mit suggestiver Sprachgewalt fest: »Danach ging das Leben weiter.«


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Helon Habila, 1967 in Nigeria, geboren, studierte Literatur und lehrte an der Universität bevor er nach Lagos ging, um dort als Journalist zu arbeiten. Für sein erstes literarisches Werk Waiting for an Angel, welches in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, erhielt er den internationalen Caine Prize for African Writing und 2003 den Commonwealth Writers’ Prize für die Beste Erstveröffentlichung. Measuring Time (2007), Habilas zweiter Roman, erhielt 2008 den Virginia Library Foundation Fiction Award und stand auf der Kandidatenliste für den Hurston/Wright Legacy Award 2008. Die Kurzgeschichte The Hotel Malogo gewann den Emily Belch Prize und wurde für die Anthologie The Best American Nonrequired Reading ausgewählt und veröffentlicht. Habilas dritter Roman Oil on Water (2010) ist der erste, der auf Deutsch erscheint.


    Kurzbeschreibung:
    Port Harcourt, Nigeria, im Delta des Niger. Eine Frau verschwindet.Dies wäre keine Nachricht in den Medien wert, handelte es sich nicht um eine Britin, die Ehefrau eines hochrangigen Mitarbeiters einer ausländischen Ölgesellschaft, die im Delta und vor der Küste Öl bohren. Die Entführung ist offensichtlich das Werk einer Rebellengruppe, die gegen die Ölgesellschaften kämpfen, die das Land ausbeuten und zerstören. Als eine Lösegeldforderung eingeht, wittert der junge Journalist Rufus die Chance zu einer großen Story und macht sich mit dem gealterten Starreporter Zaq auf die Suche nach der Entführten. Es wird eine Reise ins Delta des Nigers hinein, ins Herz der Finsternis , in eine apokalyptische Welt. Mit wachsendem Entsetzen nimmt Rufus die Zerstörung der Umwelt wahr, die Eskalation der Gewalt, die je eigenen Profitinteressen, die die widerstreitenden Kräfte Ölgesellschaften, Polizei und Armee, Politiker und lokale Würdenträger auf der einen Seite, die Rebellen mit ihren Sympathisanten auf der anderen in den Auseinandersetzungen verfolgen, die Entmenschlichung auf beiden Seiten der Front. Opfer sind in jedem Fall die einfachen Menschen, Fischer zumeist, die im Delta des Flusses leben. Sie haben nicht die Mittel, sich zur Wehr zu setzen, ihre Dorfgemeinschaften werden zwischen den Fronten zerrieben, sie verlieren ihre Lebensgrundlage, werden vertrieben, müssen fortziehen, hin zur großen Stadt, an deren Rand sie stranden.Hoffnung vermittelt einzig ein Dorf auf der kleinen Insel Irikefe, das einen humanistischen, egalitären Gegenentwurf lebt, ähnlich dem, den Wole Soyinka in Zeit der Gesetzlosigkeit beschreibt: im Ei



    Geplanter Erscheinungstermin: April 2012

  • Gedichte aus Bosnien-Herzegowina


    Über den Autor:
    Hans Thill, geboren 1954 in Baden-Baden, lebt seit 1974 in Heidelberg als Lyriker und Übersetzer. Peter-Huchel-Preis 2004. Mitbegründer des Verlags Das Wunderhorn. Leiter der jährlichen Übersetzer-Werkstatt »Poesie der Nachbarn. Dichter übersetzen Dichter« und Herausgeber der gleichnamigen Reihe. Mitherausgeber der »Reihe P«.


    Kurzbeschreibung:
    Die erste Anthologie der Lyrik aus Bosnien-Herzegowina. Wie alle Kunst braucht die Poesie nicht nützlich zu sein, sie ist einfach da. Aber man kann mit ihrer Hilfe Brücken bauen. Bosnien-Herzegowina, das dreiundzwanzigste Gastland in Edenkoben, ist nach dem Bosnienkrieg, der 1995 endete, noch immer eine traumatisierte, zerrissene Nation. Ganz zeitgenössisch und sehr gegenwärtig sind die Gedichte der eingeladenen Lyriker, die in diesem Band versammelt sind. Sie gehören zu den wichtigsten Autoren ihres Landes. Es ist die erste Anthologie seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. In ihr findet man den elegant-ironischen Stevan Tontic, den sarkastischen Mile Stojic ebenso wie den Romantiker Marko Vesovic. Faruk Sehic, der als Soldat am Krieg teilnahm, besticht durch seine kraftvoll-sensible Bildsprache. Tatjana Bijelic und Tanja Stupar-Trifunovic zeugen von einem neuen weiblichen Selbstbewußtsein.Die Nachdichtungen erstellten namhafte Dichter deutscher Sprache nach den Interlinearversionen von Hana Stojic.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Péter Nádas wurde 1942 in Budapest geboren und mit 16 Jahren Vollwaise. Nach einem Chemiestudium arbeitete er als Fotoreporter und Journalist. 1967 veröffentlichte er einen ersten Band mit Erzählungen. Sein erster Roman, Ende eines Familienromans (1979), wurde in Ungarn erst Jahre nach seiner Vollendung publiziert, da Nádas der Zensur als unerwünschter Autor galt. 1986 erschienen sein opus magnum Buch der Erinnerung. Nádas wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991), dem Kossuth-Preis (1992) und dem Leipziger Buchpreis (1995) ausgezeichnet. Er lebt in Budapest und Gombosszeg.


    Kurzbeschreibung:
    Zwanzig Jahre nach seinem international gefeierten Buch der Erinnerung legte Péter Nádas erneut ein Opus magnum vor. Als die Parallelgeschichten 2005 in Ungarn erschienen, wurden sie als ein «Krieg und Frieden des 21. Jahrhunderts» begrüßt. 1989, im Jahr des Mauerfalls, findet der Student Döhring beim Jogging im Berliner Tiergarten eine Leiche. Mit dieser kriminalistischen Szene beginnt der Roman, eröff- net zugleich aber auch die weitgespannte Suche nach einer düsteren Familiengeschichte, ihrer Schuld und Mitschuld. Ein zweiter Hauptstrang ist die Geschichte der Budapester Familie Lippay-Lehr und ihrer Freunde, deren persönliche Schicksale mit der ungarischen und deutschen Geschichte verknüpft werden. Die historischen Markierungen sind die ungarische Revolution 1956, die nachrevolutionäre Zeit, der ungarische Nationalfeiertag 15. März 1961 und, rückblickend, die Deportation der ungarischen Juden 1944/45 bis zur Vorkriegszeit der dreißiger Jahre in Berlin. Der Roman entwirft ein Panorama europäischer Geschichte, in einer überwältigenden Fülle von Geschichten, die keine realistische Konstruktion zu einer Geschichte vereinen könnte. Die eine große Metaerzählung des Romans ist die Geschichte des Körpers, der für Nádas zum Schauplatz der Ereignisse wird. Der männliche und weibliche Körper und seine Sexualität prägen die Realität der Personen, sie sind das «glühende Magma, das in der Tiefe ihrer Seele und ihres Geistes ruhende Zündmaterial», das die Parallelgeschichten zur Explosion bringen. Aufgrund seines analytischen Scharfblicks und der Kraft seiner Personengestaltung stellt die internationale Kritik Péter Nádas neben Proust. Wenn dessen großer Roman am Beginn einer literarischen Moderne steht, dann mag diese in den Parallelgeschichten ihre Vollendung finden.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Kurzbeschreibung:
    Achtzehn Jahre lang hat Péter Nádas an den Parallelgeschichten geschrieben, einem schillernden Monumentalroman,in dem Moderne und Postmoderne aufeinanderstoßen. Ihm ist der Band Péter Nádas lesen gewidmet – kein Buch zum Buch, vielmehr eine Einladung: zum assoziativen Erkunden ebenso wie zur intellektuellen Tiefenbohrung. Wir treffen auf Bilder, die den Schreibprozess begleitet haben: Postkarten, Kunstdrucke und Fotos, Fundstücke zur ungarischen und deutschen Geschichte, ein frappierendes Nebeneinander unterschiedlicher Welten. In einer konzisen Einführung beleuchtet die Nádas-Übersetzerin Christina Viragh die Themen- und Figurenkonstellation des Romans und gibt gleichzeitig Einblick in die Herausforderungen, die sich bei der Übertragung ins Deutsche stellen. Nádas selbst nähert sich seinem Text in zwei Miniatur-Essays, während die Literaturkritikerin Viktória Radics dessen vielschichtige Komposition mit einem virtuosen close reading erschließt. In Gesprächen, Briefen und Notizen begegnen wir nicht nur dem Autor Nádas, sondern auch dem Menschen, dem akribischen Forschergeist und humorvollen Parleur. Und durch den Band hindurch treten immer wieder die Erzählstimmen des Romans selbst hervor; Fiktives, Historisches und Analytisches überlagern sich. So macht das Buch unmittelbar augenfällig, wie eng Nádas entlang der Geschichte schreibt und wie weit er das realistische Erzählen über sich hinaustreibt. Péter Nádas lesen ist eine Fundgrube für Fans und zugleich eine unkonventionelle Einführung in den Gedankenkosmos eines der größten Schriftsteller unserer Zeit.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Antonio Scurati, 1969 in Neapel geboren, lehrt an der IULM Universität Mailand und koordiniert dort das Forschungszentrum für Kriegs- und Gewaltsprachen. Er lebt in Mailand. Seine Romane sind in viele Sprachen übersetzt und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Premio Mondello und dem Premio Campiello.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Junge mit Albträumen, eine Stadt in Angst Ein Kind träumt vom Ende der Welt. Es wandelt im Schlaf, spielt mit Feuer – und niemand hat eineErklärung dafür. Dreißig Jahre später ist das Kind zum Mann geworden und erlebt einen neuen Albtraum: In seiner Heimatstadt bricht Panik aus, als mehrere Erzieher, Lehrer und Priester des Kindesmissbrauchs verdächtigt werden. Die heile Welt vieler Familien zerbricht, denn immer mehr Eltern entdecken an ihren Kindern verstörende Symptome. Doch dann bringt die Aussage einer Mutter im Gerichtssaal die Wendung.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012