Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2012: "Sachbuch"

  • Über die Autorinnen:
    Kristina Schröder, geb. Köhler, Jahrgang 1977, Dr. phil., ist Bundesministerin
    für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ihre Tochter kam im Juni 2011 auf die Welt.
    Caroline Waldeck, geboren 1977, arbeitet seit vielen Jahren eng mit Kristina Schröder zusammen. Sie ist alleinerziehende Mutter einer Tochter.


    Kurzbeschreibung:
    Kristina Schröder hat Karriere gemacht und gerade ein Kind bekommen. Steht sie deshalb für ein Leitbild, an dem junge Frauen sich orientieren sollen? Nein, sagt sie, die Frauen von heute brauchen keine Leitbilder! Feministinnen machen den gleichen Fehler wie die Strukturkonservativen auf der anderen Seite des politischen Spektrums: Beide schreiben vor, wie das ideale Frauenleben auszusehen hat. »Gefährlich und falsch!«, sagt Kristina Schröder. Frauen (und Männer!) sollen endlich frei wählen können, wie sie ihr Leben gestalten wollen, ob mit oder ohne Familie, mit oder ohne Karriere. Diese Entscheidungen sind privat. Politik sollte keine Leitbilder vorgeben, sondern sicherstellen, dass alle Männer und Frauen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben haben und ihrer Verantwortung in Familie und Partnerschaft gerecht werden können. Welche Wege dahin führen zeigt sie in diesem zugleich politischen und persönlichen Buch – angriffslustig und klar.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2012

  • Über die Autoren:
    Dr. Brandy Dunn ist promovierte klinische Psychologin. Mit dreißig eröffnete sie ihre erste Praxis in Manhattan, wo sie ein Jahr als Sexualtherapeutin überwiegend männliche Patienten behandelte. Inzwischen lebt und arbeitet sie, verheiratet mit ihrer großen Liebe, in Los Angeles.
    David Rensin ist erfolgreicher Buchautor, Koautor und Redakteur. Für den Playboy interviewte er Legenden und Stars, darunter Bill Gates, Martin Scorsese, Cindy Crawford und Julia Roberts. David Rensin lebt in Los Angeles.


    Kurzbeschreibung:
    Als Brandy Dunn im New Yorker Stadtteil Manhattan ihre psychotherapeutische Praxis eröffnet, erwartet sie eigentlich weibliche Patienten, denn ihr Spezialgebiet sind Sexualstörungen bei Frauen. Stattdessen rennen ihr jede Menge Männer die Tür ein. Wie der Broker David, der chronische Fremdgeher, der nicht einmal vor ihr haltmacht. Oder Casey, der schüchterne Intellektuelle, der Pornos seiner bildhübschen Freundin vorzieht. Oder der spießige Mark, der ein heimliches Verhältnis mit einer transsexuellen Prostituierten pflegt. Sie alle liegen bei Brandy Dunn auf der Couch. Ihre Schicksale sind wahr, ihre Gefühle echt – und die Psychologin lernt selbst jede Menge über ihr eigenes turbulentes (Liebes-)Leben. Denn so extrem sich ihre Patienten auch verhalten – im Grunde sehnen sich alle nach dem einen: Liebe.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2012

  • Über die Autorin:
    Sonya Winterberg, freie Journalistin, kommt aus Finnland und lebt nach Stationen in den USA seit 2005 in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Hunderttausende Deutsche flohen Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Roten Armee aus Ostpreußen und Königsberg. Immer wieder gingen Kinder auf der Flucht verloren oder erlebten die Ermordung der eigenen Familie. Andere mussten ohnmächtig mitansehen, wie ihre Geschwister verhungerten, die Großeltern aus Schwäche starben oder die Mutter einer Epidemie erlag. Auf sich allein gestellt, überlebten diese Kinder in den Wäldern des Baltikums. Man nannte sie »Wolfskinder«. Die Journalistin Sonya Winterberg hat die letzten Zeitzeugen dieser dramatischen Jahre besucht. Nach jahrzehntelangem Schweigen erzählen sie erstmals von der Angst, dem Hunger und der lebenslangen Einsamkeit. Aber auch von Menschen, die ihnen das Überleben ermöglichten und den Weg in die Zukunft wiesen.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2012

  • Über den Autor:
    Cay Rademacher, geb. 1965 in Flensburg, studierte in Köln und Washington Geschichte und Philosophie. Als freier Journalist hatte er sich auf die Rekonstruktion historischer Ereignisse spezialisiert. Seit 1999 arbeitet er als Redakteur bei 'Geo'.


    Kurzbeschreibung:
    Als Papst Urban II. im Jahr 1095 zu einer »bewaffneten Pilgerfahrt« gegen die Ungläubigen im Heiligen Land aufruft, stößt er bei den christlichen Rittern Europas auf offene Ohren: Zehntausende nehmen daraufhin das Kreuz und machen sich auf den Weg nach Jerusalem. Die Opfer, die die Kreuzfahrer unterwegs erbringen müssen, sind groß. Noch größer aber ist das Blutbad, dass sie unter den Bewohnern anrichten, als sie die Stadt mit dem Ruf »Gott will es!« schließlich erstürmen. Doch wie lange werden die Ritter mit dem Kreuz die Heilige Stadt beherrschen können? Cay Rademachers Erzählung des Ersten Kreuzzuges zeigt eine grausam-faszinierende Episode des Mittelalters, die als der Beginn des Konflikts zwischen West und Ost bis in unsere Zeit hineinweist. So spannend erzählt liest sich Geschichte wie ein historischer Roman!


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2012

  • Über den Autor:
    Geboren 1952, Dr. phil., ist Autor zahlreicher Bücher über Politik und Literatur. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Leben und Werk Ernst Jüngers, u.a. veröffentlichte er 1988 eine Bildbiografie über den Autor. 1991 wurde er mit dem renommierten Theodor-Wolff- Preis für herausragenden Journalismus ausgezeichnet. Heimo Schwilk ist leitender Redakteur der »Welt am Sonntag« und lebt in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Mit Romanen wie »Unterm Rad«, »Demian« und »Der Steppenwolf« hat Hermann Hesse Generationen von Lesern in seinen Bann gezogen. Weltweit wird heute kein deutscher Autor des 20. Jahrhunderts mehr gelesen als er. Dabei verlief das Leben des »Glasperlenspielers« bei weitem nicht so beschaulich, wie es im Rückblick scheint. Schon als junger Mann empfand er es als Befreiung, der Enge seines pietistischen Elternhauses zu entfliehen und seiner Berufung zum Dichter zu folgen. Und ob Pazifist, Buddhist oder ruheloser Nomade – Hesse hat sich immer wieder neu erfunden. Am Ende blieb er doch nur einem treu: sich selbst. Anlässlich des 50. Todestages schreibt Heimo Schwilk, renommierter Journalist und wie Hesse Schüler des Seminars Maulbronn, die Biografie des rebellischen Dichters, Nobelpreisträgers und Malers Hermann Hesse.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Krise und Scheitern des Kapitalismus


    Über den Autor:
    Paul Mattick, geb. 1944, lehrt Philosophie an der Adelphi-Universität New York. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Social Knowledge (1986), Art in Its Time (2003) und Artworks: Geld (2004, mit Katy Siegel). Von 1987 bis 2004 war er Herausgeber des International Journal of Political Economy. Er ist der Sohn des bekannten Rätekommunisten Paul Mattick (1904– 1981).


    Kurzbeschreibung:
    Die derzeitige Wirtschaftskrise ist die Folge eines aus den Fugen geratenen Finanzkapitalismus, so der allgemeine Konsens, verschärft durch hohe Verschuldung und verantwortungslose Spekulation. Man gibt die Schuld dem wachsenden Ungleichgewicht zwischen Ländern mit geringen Investitionen und hohem Konsumniveau wie den USA und sich schnell entwickelnden Wirtschaftsregionen wie China und Südasien.
    In Business as usual erklärt Paul Mattick die aktuelle Lage verständlich und gänzlich jargonfrei. Er stellt sie in Zusammenhang mit der Weltwirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg und vor allem in den Zyklus von Krise und Erholung, wie er den Kapitalismus seit dem frühen 19. Jahrhundert charakterisiert. Die heutige Krise ist Symptom eines von enormer Profitgier getriebenen Kapitalismus.
    Mattick macht die Grenzen jeglicher Versuche der Politik, die Wirtschaft zu beeinflussen und zu stabilisieren, deutlich. Er legt dar, dass die heutige Rezession nicht eine Folge der Finanzkrise ist, sondern ein Merkmal der wahren Natur des sozialen und wirtschaftlichen Systems, in dem wir leben. Wer dieses Buch gelesen hat, kann nicht mehr an Rettungsschirme glauben.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Weibliche Körper im Kapitalismus


    Über den Autor:
    Laurie Penny, 24, gemäß Selbstauskunft Journalistin, Autorin, Bloggerin, Feministin, Sozialistin, Utopistin, Querulantin und Unruhestifterin. Lebt in London und versucht, die Welt in Ordnung zu bringen. Sie trinkt zu viel Tee und hat noch immer nicht das Rauchen aufgegeben. Schreibt regelmäßig für den New Statesman, den Guardian und den Independent. Neben Fleischmarkt veröffentlichte sie gesammelte Blogbeiträge (Penny Red, Pluto Press, 2011).


    Kurzbeschreibung:
    Unsere Kultur ist besessen von der Kontrolle über den weiblichen Körper, sie quillt über von Darstellungen unwirklicher weiblicher Schönheit. Gleichzeitig weidet sich die Presse an magersüchtigen Starlets, schwangeren Unterschichts-Teenagern und feuchten Schoßgebeten. Laurie Penny, jung und zornig, stellt die versteckten Strukturen der Verdinglichung bloß, die solchen Marktstrategien zugrunde liegen.
    »Man erwartet von uns, dass wir selbstbewusst auftreten und sexuell allzeit verfügbar wirken, aber wir sollen uns schämen und werden geächtet, wenn wir Arroganz, Ehrgeiz oder erotisches Verlangen zeigen.« Laurie Penny, angry young woman und Star der englischen Bloggerszene, legt den Finger auf die Wunde. Der Spätkapitalismus brandmarkt den Körper von Frauen im Wortsinne – er brennt sein Markenzeichen ein. Fleischmarkt versucht, einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem weiblichen Fleisch als sexuelles und soziales Kapital von Bedeutung sind. Laurie Penny kennt die Theorien ihrer Vorkämpferinnen, aber sie berichtet von der Front der heutigen Verwerfungslinien und Grabenkämpfe: Riot, don’t diet!
    Fleischmarkt ist ein Stück feministischer Dialektik, das den Körper der Frau als sexuellen Stützpunkt des kapitalistischen Kannibalismus offenlegt.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Das neue Russland


    Über den Autor:
    Boris Kagarlitzki, Soziologe, politischer Dissident in der UdSSR wie auch im postsowjetischen Russland. 1990 bis 1993 Mitglied der Sozialistischen Partei Russlands und Abgeordneter des Moskauer Stadtsowjets, später Mitbegründer der Arbeiterpartei und Berater des Vorsitzenden des russischen Gewerkschaftsbundes. Heute Direktor des Instituts für Globalisierung und Soziale Bewegungen (IGSO) in Moskau. Schreibt regelmäßig für die Moscow Times und Eurasian Home.


    Kurzbeschreibung:
    Der größte Teil des Wohlstands der neuen Wirtschaftselite, die nach dem Ende des Sowjetsystems in Moskau und anderen Städten entstand, ging an die Führung der alten sowjetischen Bürokratie über. Kagarlitzki beschreibt, wie der Umbau der Wirtschaft mit einer unglaublichen Korruption vor sich ging, die Schere zwischen Arm und Reich extrem aufriss und eine breite gesellschaftliche Depression auslöste.
    Der dramatische Rückgang der Industrieproduktion, der Währungszusammenbruch von 1998, das Erstarken eines neuen Nationalismus und der Krieg in Georgien verhinderten die Herausbildung breiter demokratischer Strukturen. Die Ansätze einer Opposition von unten und der Arbeiterbewegung werden analysiert, ihre Schwäche erklärt. Nach dem »Schock« des Übergangs entwickelten sich eine umfassende Apathie und ein tiefes Bedürfnis nach Stabilität. Auch wenn es seit einigen Jahren eine neue Euphorie gibt, die sich in Prestigeprojekten und der Herausbildung einer Mittelschicht ausdrückt, wurden die Probleme des Übergangs nicht gelöst.
    Die postsowjetische Gesellschaft hat es versäumt, sich auf eine demokratische Art zu legitimieren. Die traumatischen Erfahrungen mischen sich jetzt mit den aktuellen Problemen der internationalen Wirtschaftskrise. Die neuen sozialen Spannungen wird man nur verstehen können, wenn man die Altlasten des gesellschaftlichen Umbaus nicht aus dem Blick verliert.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Der arabisch-israelische Krieg der Geschichtsschreibungen


    Über den Autor:
    Gilbert Achcar, geb. 1951, lebte bis 1983 im Libanon, bevor er nach Frankreich zog. Lehrt an der Universität Paris VIII Internationale Politik. Autor in Le Monde Diplomatique und mehrerer Bücher zur zeitgenössischen Politik, u.a. The Clash of Barbarisms (2006). Mit Noam Chomsky ist er Autor von Perilous Power: The Middle East and U.S. Foreign Policy (2007).


    Kurzbeschreibung:
    Es gibt kaum ein explosiveres Thema als »Die Araber und der Holocaust« – das Terrain ist vermint, voller Vorwürfe und Gegenvorwürfe: Die einen werden beschuldigt, den Holocaust zu verleugnen; den anderen wird vorgeworfen, die eigene Tragödie auszubeuten und die der Gegenseite zu ignorieren.
    In seiner wegweisenden Untersuchung hat der Politikwissenschaftler Gilbert Achcar das Geflecht der unvereinbar scheinenden Narrative und ihre Rolle im Nahost-Konflikt untersucht. Er analysiert die verschiedenen arabischen Reaktionen auf den Nationalsozialismus, von den ersten drohenden Vorzeichen des Völkermords an den Juden über die Gründung Israels und die von Massenvertreibungen begleitete Zerstörung des historischen Palästina bis zur Gegenwart, und stellt sie in ihren jeweiligen historischen und politischen Kontext. Er kritisiert jede Geschichtsschreibung und politische Propaganda, die durch Antisemitismus und Holocaust-Leugnung motiviert sind. Berechtigte Kritik, darauf besteht Achcar, muss einhergehen mit ehrlicher Selbstkritik.
    Achcars Buch wirkt befreiend, weil es Möglichkeiten der Verständigung eröffnet, die seit Jahren durch einen erbitterten internationalen Propagandakrieg verschüttet werden.



    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2012

  • Über den Autor:
    Marc Thörner, Jahrgang 1964. Studium der Geschichte und Islamwissenschaften, lebt in Hamburg. Seit 1994 freier Journalist, überwiegend für ARD-Rundfunkanstalten. Berichtet aus dem Maghreb, den Golfstaaten, dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Buchveröffentlichungen u.a.: Von Saddam City zu Sadr City. Die irakischen Schiiten, Göttingen 2005.
    2009 erhielt Marc Thörner den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.


    Kurzbeschreibung:
    Sarkozy! Sarkozy!«, rufen Demonstranten in Bengasi, als französische Jets Gaddafis Truppen bombardieren, und schwenken Trikoloren.
    Am Mittelmeer scheint die NATO den Demokraten Feuerschutz zu geben, doch als Marc Thörner durch Afghanistan reist, erlebt er eine andere Seite des Bündnisses: Dort alimentiert die NATO ein System, das aus einer erzfundamentalistischen Zentralregierung und zahlreichen diktatorischen Warlord-Fürstentümern besteht. Mal Vorkämpfer, mal Feind der Demokratie – gibt es hinter diesen Widersprüchen westlicher Politik eine Logik? Die Frage führt den Autor auf seiner Spurensuche durch mehrere Länder: Libyen, Tunesien, Saudi-Arabien, Irak, Syrien und schließlich wieder Afghanistan. Immer deutlicher kristallisiert sich dabei heraus:
    Der islamische Extremismus ist nicht allein im Orient entstanden, sondern Teil einer gemeinsamen west-östlichen Anti-Aufklärung. Ihre prägenden Vordenker sind nicht muslimische, sondern europäische Intellektuelle und Militärs.
    Sie sind eine Gefahr – nicht nur für die arabische Freiheit.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Manfred Bissinger, geboren 1940, Journalist und Publizist, seit 2002 Geschäftsführer im Hoffmann und Campe Verlag; zuletzt erschien dort sein Buch Lauter Widerworte. Essays, Reportagen, Kommentare aus fünf Jahrzehnten.


    Kurzbeschreibung:
    August Bebel (1840-1913) war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Nach ihm, dem wortmächtigen Parlamentarier, SPD-Vorsitzenden und bodenständigen Visionär, der wusste, dass Demokratie ohne soziale Gerechtigkeit keinen Bestand haben wird, hat Günter Grass den August-Bebel-Preis benannt, der am 21. März 2011 zum ersten Mal vergeben werden konnte. Geehrt wurde der seit Jahrzehnten durch luzide Gesellschaftsanalysen überzeugende Philosoph und Soziologe Oskar Negt, weil auch er sich als politischer Mensch mit seinem wegweisenden Lebenswerk um die soziale Bewegung weit über die deutschen Grenzen hinaus verdient gemacht hat. Negts Credo lautet: »Demokratie muss gelernt werden, immer wieder, so früh wie möglich, tagtäglich, ein Leben lang.« Dieser Sammelband dokumentiert die im Berliner Willy Brandt-Haus gehaltenen Reden von Barbara Hendriks, Günter Grass, Heribert Prantl, Oskar Negt und Wolfgang Thierse sowie die Satzung der August-Bebel-Stiftung.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Kurzbeschreibung:
    Was wäre Europa ohne Jacques Delors? Wohl kein anderer hat die friedliche Einigung des Kontinents geprägt wie er. Delors hat die Weichen gestellt zur wirtschaftlichen und politischen Einigung, er hat die Idee einer gemeinsamen Währung zum Programm erhoben und gezeigt, wie politischer Wille die Welt verändert. Für dieses Buch haben vier namhafte deutsche und französische Journalisten mit Jacques Delors gesprochen und ihn nach Wegmarken seines Lebens gefragt. Sie haben den ehemaligen Präsidenten der EG-Kommission eingeladen, Geschichte und Gegenwart der europäischen Einigung neu in den Blick zu nehmen. Welche Ideen haben ihn bei seiner Arbeit getrieben? Wie wichtig ist die Wirtschaft für den Frieden? Jacques Delors berichtet, wie das heutige Europa entstand, von den Vordenkern und den geistigen Wurzeln. Und nicht zuletzt erzählt er, wie aus einem jungen französischen Linkskatholiken einer der bedeutendsten politischen Visionäre unserer Zeit werden konnte. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Alexander Nehamas, geboren 1946 in Athen, ist ein Professor für Philosophie und vergleichende Literaturwissenschaft.


    Kurzbeschreibung:
    Der amerikanische Universitätslehrer Alexander Nehamas versucht in seiner Studie, die sich scheinbar widersprechenden Denkmuster Nietzsches unter einem Blickwinkel zu vereinen. Er vertritt die These, da˜ Nietzsches Weltbild einem literarischen Kunstwerk gleiche, das zerstört würde, wenn ihm etwas hinzugefügt oder genommen würde.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Der an der Jerusalemer Universität lehrende Philosophieprofessor Yirmiyahu Yovel gibt eine Einführung in das Werk des großen jüdischen Philosophen, geht zurück auf dessen historische Ursprünge im spanischen Marranentum und betrachtet die Wirkungsgeschichte, den Einfluß, den seine Lehre auf nachfolgende Generationen ausgeübt hat.


    Kurzbeschreibung:
    Baruch Spinoza (1632-1677) wurde in Amsterdam geboren und im Alter von 24 Jahren wegen seiner ˜Parteinahme für die Weltlichkeit˜ aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen. Über seinen persönlichen Lebensweg ist wenig bekannt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Ronald Grätz ist Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V., Herausgeber der Zeitschrift Kulturaustausch sowie einer im Steidl Verlag erscheinenden Porträtreihe. Hans-Georg Knopp ist Generalsekretär des Goethe-Instituts.


    Kurzbeschreibung:
    vehemente Diskussion, die 2011 um die Ausstellung »Die Kunst der Aufklärung. Deutschland – China« entbrannte, gab die Anregung für dieses Buch. Neben einem Gespräch mit Richard Sennett über Arbeit und Kooperation im interkulturellen Dialog und einem kulturtheoretischen Kapitel widmet es sich Künstlerprojekten aus aller Welt. Dabei kommen die Künstler selbst zu Wort, so die Komponistin und Musikerin Liu Sola aus China, die in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern Frankfurt eine Kammeroper über Maos Ehefrau Jiang Qing schuf; Padmini Chettur, die Tänzerin und Choreografin, deren zeitgenössische Stilformen in ihrer Heimat Indien für große Irritation sorgen; oder der Bauingenieur Jörg Schlaich, der mit der Hooghly- Brücke in Kalkutta zugleich ein »soziales Brückenbauprojekt « schuf. Die Publikation ist der zweite Band der Reihe perspektive akp, die das Goethe-Institut und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) gemeinsam herausgeben und die aktuelle Themen der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik behandelt. Der erste Band erschien 2011 unter dem Titel Konfliktkulturen.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Robert Gottlieb, geboren 1931 in New York, Cheflektor bei Simon & Schuster und Alfred A. Knopf. 1987 bis 1992 Chefredakteur des New Yorker. Er schreibt regelmäßig Buchkritiken für The New York Review of Books und für The New York Observer.


    Kurzbeschreibung:
    Niemand verstand sich auf das Showbusiness wie Sarah Bernhardt (1844–1923). Sie schmückte ihren Hut mit einer ausgestopften Fledermaus, führte im Reisegepäck stets ihren eigenen Sarg mit sich und wurde auf der Amerika-Tournee 1880 von einem Alligator begleitet. Ihr Schauspiel war legendär, ihr Liebesleben atemberaubend und beide Talente wurden noch übertroffen von ihrer Fähigkeit, sowohl aus dem einen wie aus dem anderen Geld zu schlagen. Robert Gottlieb zeichnet nicht nur ein schillerndes Bild dieser ersten europäischen Diva. Er gräbt tief in der Vergangenheit und spürt Ungereimtheiten auf in Sarah Bernhardts Lebenslügen und Legenden, die frühere Biografen nur zu gern wiederholten – verständlicherweise, denn gelogen hat diese Frau so großartig, dass Dumas einst von dem stets als dünn beschriebenen Star sagte: »So genial wie die lügt, ist sie in Wahrheit vielleicht sogar dick!« Hier tritt die vielschichtige Persönlichkeit einer Ausnahmeschauspielerin hervor, einer Frau mit zarter Gesundheit aber ungeheuer starkem Willen: Weder ihre traurige familiäre Herkunft als ungeliebter Bastard einer Kurtisane noch der Dünkel in der Comédie Française konnten Sarah Bernhardt von ihrem Ziel abbringen, die beste und die bestbezahlte Schauspielerin ihrer Zeit zu werden.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Kurzbeschreibung:
    Was Sie Ihren Hausarzt schon immer fragen wollten, sich aber nicht getraut haben: Warum bekommen wir Schluckauf, wenn wir betrunken sind? Was bedeutet der kleine harte Knoten auf meinem Handrücken? Kann man sich tatsächlich den Penis brechen? Auf wie viele Organe könnten wir verzichten und trotzdem überleben? Wird das Haar durch Stress schneller grau? Stimmt es, dass Zucker Kinder hyperaktiv macht? In ihrer Freizeit werden Ärzte ständig von Leuten belagert, die «nur mal eben eine Frage» haben. Die gängigsten und kuriosesten hat Dr. Christian Jessen gesammelt und beantwortet sie in diesem Buch. Spannend, hilfreich – und unterhaltsam.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Kurzbeschreibung:
    Landlust? Nein danke! Hat Ihr Dorf keine Straßennamen? Und nur eine Kneipe? Ist die nächstgrößere Stadt genauso unbekannt wie das Dorf selbst? Fährt bei Ihnen nach 17 Uhr kein Bus mehr? Sollten Sie diese Fragen mit «Ja» beantworten, dann scheint sich Ihr Leben auf dem Land abzuspielen. Das muss doch aber nicht sein! Wenn Sie vorhaben, in das Großstadtleben einzutauchen, oder sich noch besser in ihm zurechtfinden wollen als bisher, liegen Sie mit diesem fulminanten Stadtführer genau richtig: Sie erfahren, ob «Küsschen links, Küsschen rechts» die adäquate Begrüßung von Taxifahrern ist, warum das gut riechende Parfüm mit dem Namen «Tester» nur halb gefüllt wurde, worin der Unterschied zwischen einem Club und der Dorfdisco besteht und wie man mit internationaler Küche zurechtkommt – getreu dem Motto: «Sushi? Mir egal, Hauptsache Fleisch.» Brandheiße Überlebenstipps für alle Großstädter und Möchtegern-Großstädter!


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Herfried Münkler, geboren 1951, einer der bedeutendsten deutschen Politologen, ist Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Etliche seiner Studien zur politischen Ideengeschichte sind mittlerweile Standardwerke, so etwa «Machiavelli » (1982), «Gewalt und Ordnung» (1993), «Die neuen Kriege» (2002), «Imperien » (2005) und «Die Deutschen und ihre Mythen» (2009), das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde.


    Kurzbeschreibung:
    Der Begriff der Mitte beherrscht die politische Debatte. Aber was genau ist unter Mitte zu verstehen – gesellschaftlich, politisch, geographisch? Wo liegt sie? Wer gehört dazu? Und warum ist sie seit eh und je mit der Idee vom «rechten Maß» verbunden? Herfried Münkler nimmt in diesem Buch gleichsam eine Neuvermessung der Mitte vor, indem er zeigt, wie sich die Vorstellungen von Mitte und Maß entwickelt haben – von Aristoteles über Karl Marx bis zur Gier-Debatte unserer Tage, von der Entstehung der Städte als Zentren der Macht bis zur schrumpfenden Mittelschicht in den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012

  • Über den Autor:
    Claude Lanzmann, geboren 1925 in Paris, studierte Philosophie und war Lektor an der Freien Universität Berlin. Als Journalist reiste er unter anderem nach China und Korea und engagierte sich gegen den Algerienkrieg. Seine Dokumentarfilme «Pourquoi Israel» (1972) und «Shoah» (1985) machten ihn weltberühmt. Er ist Ehrendoktor der Hebräischen Universität Jerusalem und der European Graduate School. Claude Lanzmann lebt in Paris.


    Kurzbeschreibung:
    Auch hundert Leben, sagt CLAUDE LANZMANN, Autor des epochemachenden Films SHOAH, hätten nicht ausgereicht, seine Neugier auf das Leben zu stillen. Seine Autobiographie, literarisches Meisterwerk, Bestseller und «Buch des Jahres» in Frankreich, ist vieles in einem: Erzählung eines überreichen Lebens, Bild jüdischer Geschichte, Traktat über Freiheit und Gewalt. Vor allem aber das furiose Dokument einer amour fou mit dem Leben.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2012