Heilige Scheiße von Stefan Bonner und Anne Weiss

  • Heilige Scheiße von Stefan Bonner und Anne Weiss


    Inhalt:
    Jule glaubt an Gott, findet Kirche aber doof. Marc glaubt nicht, dass Dornbüsche sprechen, liest jedoch täglich sein Horoskop. Und Tobias denkt: Wenn Gott uns liebt, warum gibt es dann die Flippers? Wir können mit Religion nichts mehr anfangen und halten ALDI für glaubwürdiger als den Papst. Sonntägliche Gottesanbetung passt nicht mehr zum Lifestyle, und Gott hat bei Facebook nur 137 Freunde. Sind wir von allen guten Geistern verlassen? Anne Weiss und Stefan Bonner nehmen Ahnungslose und Erleuchtete unter die Lupe und stellen fest: Immer mehr Menschen finden, dass sie auch als Heidenkinder einen Heidenspaß haben können. Wären wir denn ohne Religion wirklich besser dran?


    über die Autoren:


    Stefan Bonner war über dreißig Jahre lang Teilzeitchrist, bevor er aus der Kirche austrat. Seit er Vater ist, überlegt er, ob man seine Kinder nicht doch im Glauben erziehen sollte und ob es einen triftigen Grund gibt, wieder einzutreten. Nach dem Studium wahrer Geschichte und lebendiger Sprachen hat er als Redakteur für die Magazine impulse und Bizz geschrieben.


    Anne Weiss glaubt's nicht: Vor kurzem wäre sie beinahe mit dem Flugzeug abgestürzt. Als ein Mann neben ihr zu beten begann und der Flieger sicher landete, kam sie ins Grübeln, ob man mit Religion nicht doch zufriedener lebt. Statt geistlicher Lehre studierte Anne Geisteswissenschaften und spricht nicht ganz so viele Sprachen wie auf dem Bau in Babel.


    meine Meinung:


    Da ich der Kirche, sowie der Religion sehr kritisch gegenüber stehe, hat mich das Buch gleich interessiert. Ich bin selber nicht besonders christlich erzogen, spät getauft, ich durfte selber entscheiden, ob ich das möchte. Ich bin immer noch in der Kirche, aber ich glaube, ich kann auch ohne Kirche beten und an einen Gott glauben. Ich habe aber gesehen,wie Menschen, die dem Tode nahe sind, sich einen Gott wünschen, so wie einen Garten Eden. Dieses Buch hilft einen sicherlich nicht zu entscheiden, ob man "glauben" soll. Das muss jeder schon selber herausfinden. Aber es beleuchtet den Glauben und stößt uns auf eine Ungereimtheiten seitens der Bibel. Es versucht auch heraus zu finden, ob man besser dran, ist wenn man auf Esoterik setzt oder an sein Schicksal glaubt, oder seine Aura sehen kann. Aber wie gesagt, jeder muß das selber rausfinden.

  • Das Buch gab es vor einigen Wochen als Gratis-eBook bei einem Online-Buchhändler (ebook.de?). Egal. Da es schon länger auf meiner Wunschliste stand, habe ich es mir heruntergeladen. Inzwischen bin ich in der Mitte angekommen.


    Fast die ganze Zeit über möchte ich den beiden Autoren zurufen: "Volle Zustimmung!". Die Sache mit den Kreationisten und dem ID-Unterricht an den Schulen beunruhigt offenbar nicht nur mich; über den Vergleich einer Prozession in der Kirche mit der feierlichen Ehrung von Luke Skywalker & Co. musste ich grinsen. Passt soweit.
    Es gibt aber auch Stellen, die mir albern vorkommen: Neptun als Hartz IV-Empfänger - da hab ich schon bessere Witze gehört.


    Der Schreibstil erinnert an eine Kolumne in der Sonntagszeitung, ganz locker und luftig, eine Gefahr der Leser-Überanstrengung besteht hier nicht.


    Mal sehen, ob mich die zweite Hälfte des Buches auch so unterhält.


    ***
    Aeria

  • Ach, das hab ich auch gelesen als es das mal kostenlos gab. Ich fand es eher halbgar. Die üblichen Argumente, die man auch von Dawkins & Co. kennt, aber nur halb zu Ende geführt. Ich fand es eher flach - für eine auführlichere Rezi ist es aber auch schon wieder zu lange her, dass ich es gelesen habe.