Was denkt ihr von dieser Fantasystory?


  • Da gibt es doch sogar einen Fachbegriff für: :grin


    Dunning-Kruger-Effekt


    Besagt mehr oder weniger, dass manche Leute so inkompetent sind, dass ihnen sogar die Kompetenz fehlt, die eigene Inkompetenz richtig einzuschätzen, was dazu führt, dass sie sich hoffnungslos selbstüberschätzen. Deshalb merken manche Leute bei DSDS auch nicht, wie grottenschlecht sie singen, während sich drumherum alle Leute fremdschämen.


    (Originalartikel (pdf)


    Aber es gibt Hoffnung: Man kann lernen, sich besser einzuschätzen. :-)

  • Vielleicht bin ich ja ein Weichei, aber es ist doch wirklich eine Qual, schrottige Texte zu lesen, auch wenn sie nur 99 Cent kosten, und hat mit Freizeitvergnügen nichts mehr zu tun.
    Vielleicht würde mir ein bisschen Kulturpessimismus gut anstehen, aber ich glaube und hoffe, dass diese Selfpublishing-Schiene grandios nach hinten losgehen wird.


    Was meckerst du denn schon wieder? :hau


    Das Medium ist da und wird auch genutzt :bonk


    Ich werde es auch nutzen und muss mich dann mit nem Haufen Schrott als Mitbewerber rumschlagen. Lass die Leser doch entscheiden. So einfach ist das. Die Newfees veröffentlichen einmal. Das war es


    euer hef

  • ich weiß, du benutzt den Prügel-Smiley gerne, mai gutster hef, dennoch finde ich den nicht angebracht, wenn ich meine sachlich formulierte Kritik an diesem ebook-Hype äußere.


    Wenn es offensichtlich ein paar Leutchen gibt, die für diesen Rotz, der als ebook angeboten wird, auch noch Geld bezahlen, kann ich ich sorgenfrei damit leben. Wenn aber ich mit diesem Zeug zugeschissen werde, empfinde ich das als Belästigung. Und das möchte ich gerne artikulieren, ohne dass jemand die Keule rausholt.


    Delphin, danke für den link :wave

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • DraperDoyle, ich weiß genau, was Du meinst, und mir geht es als Leser ganz genauso. Ich mag meinen Kindle, und ich finde das Medium eBook praktisch, aber der Kindle-Store hat sich binnen weniger Monate in eine gigantische Müllhalde verwandelt.
    Das ist so ähnlich, als würde ich zu Karstadt gehen und mir eine Hose kaufen wollen, und dann feststellen, dass ich mich zunächst mal durch viertausend Stapel von Beinkleidern wühlen muss, die zwar von außen wie Jeans aussehen, aber entweder Löcher haben, oder bei der kleinsten Berührung zerreißen, oder unten am Rand verfärbt sind (und zwar nicht als Teil der künstlerischen Gestaltung).
    So geht's mir im Moment mit dem Amazon Kindle Shop. Ich habe jede Lust am Stöbern verloren und kaufe nur noch gezielt Titel, bei denen ich entweder die Autoren kenne, oder hinter denen ein namhafter Verlag steht, der das gleiche Buch auch in Papierform herausbringt, quasi als Siegel für eine gewisse Basis-Qualität. Denn meine Zeit ist mir schlicht zu schade, als dass ich mich durch Tonnen unterirdischer Leseproben wühlen möchte.
    Bedauerlich ist, dass auf diese Weise auch jeglichen Perlen, die sich vielleicht in diesem Haufen verbergen mögen, die Chance zur Entdeckung verwehrt ist. Damit ist das Potential des neuen Mediums im Grunde schon verschossen, denn wieder wird die Bereitschaft, (viel) Geld in ein Produkt zu investieren, zur Richtschnur über Qualität. Die tradditionellen, großen Verlage übernehmen die Rolle der Vorselektion, denn auch wenn da nicht immer alles Gold ist, was glänzt, filtern sie zumindest das aus, was grausigste Zumutung ist.


    hef :
    Ja, den Leser entscheiden zu lassen ist natürlich eine schöne Wunschvorstellung. Nur glaube ich beim Blick auf die aktuellen Verkaufscharts jenseits der üblichen Bestsellerverdächtigen gerade nicht so recht daran, dass das wie erhofft funktioniert. Textqualität scheint jedenfalls nicht das entscheidende Kriterium zu sein.
    Schau einfach mal die Top100 Liste durch und klick mal auf so Juwelen wie 'Weiblicher Alltag' von Frau Huhn, 'Mitternachtsfalke - auf den Schwingen der Liebe' von Emily Bold oder 'Fantasy. Aber ohne doofe Elfen' (okay, die sind alle zwar schlimm geschrieben, aber wenigstens halbwegs rechtschreibfehlerfrei). Richtig gruselig wirds dann so auf den Plätzen bis 300, da tummelt sich neben den Rechtschreibfehlertotalausfällen die ganze peinliche Amateurpornografie.
    Dazwischen stehen ein paar wenige aktuelle Bestseller zum Vollpreis, und die ganzen restlichen Plätze sind belegt von Neuauflagen irgendwelcher Klassiker, die man für 1,99 EUR raushauen darf.
    Das einzige System, das ich erkennen kann ist, dass sich Titel gut verkaufen, die weniger als 2 EUR kosten.
    Jetzt stellt sich die Frage, willst Du als Autor auf der Basis mitbieten? Und wieviele Titel müsstet Du verkaufen, damit sich das lohnt, am Ende des Tages? Ich sag mal, einschüchternd viele. An derzeitigen Kindle-Verkaufszahlen gemessen, fast unerreichbar viele.


    Ich habe auch ernsthaft überlegt, ob ich mal einen Testballon steigen lassen soll - vor allem, nachdem vor ein paar Monaten in den USA der Trend ausgebrochen ist, dass Bestsellerautoren anfangen, einzelne Stories selbst zu verlegen und aufgrund ihres Namens auch viel Geld damit verdienen. Im deutschen Markt ist das Szenario aber inzwischen so abschreckend, dass ich von dem Gedanken wieder Abstand genommen habe und lieber mal warte, wie sich das in den nächsten ein bis zwei Jahren entwickelt. Das Verhältnis zwischen Risiko (versenkte Zeit + eventuelle PR Negativ-Effekte) und erwartetem Erfolg ist mir im Moment einfach zu ungünstig. Jetzt bin ich aber auch noch kein Bestseller-Autor, dessen Bücher zu hunderttausend Stück in der Print-Auflage weggehen.


    Also abwarten und beobachten.


    LG, Andrea

  • hef :
    Ja, den Leser entscheiden zu lassen ist natürlich eine schöne Wunschvorstellung. Nur glaube ich beim Blick auf die aktuellen Verkaufscharts jenseits der üblichen Bestsellerverdächtigen gerade nicht so recht daran, dass das wie erhofft funktioniert. Textqualität scheint jedenfalls nicht das entscheidende Kriterium zu sein.
    Schau einfach mal die Top100 Liste durch und klick mal auf so Juwelen wie 'Weiblicher Alltag' von Frau Huhn, 'Mitternachtsfalke - auf den Schwingen der Liebe' von Emily Bold oder 'Fantasy. Aber ohne doofe Elfen' (okay, die sind alle zwar schlimm geschrieben, aber wenigstens halbwegs rechtschreibfehlerfrei). Richtig gruselig wirds dann so auf den Plätzen bis 300, da tummelt sich neben den Rechtschreibfehlertotalausfällen die ganze peinliche Amateurpornografie.
    Dazwischen stehen ein paar wenige aktuelle Bestseller zum Vollpreis, und die ganzen restlichen Plätze sind belegt von Neuauflagen irgendwelcher Klassiker, die man für 1,99 EUR raushauen darf.
    Das einzige System, das ich erkennen kann ist, dass sich Titel gut verkaufen, die weniger als 2 EUR kosten.
    Jetzt stellt sich die Frage, willst Du als Autor auf der Basis mitbieten? Und wieviele Titel müsstet Du verkaufen, damit sich das lohnt, am Ende des Tages? Ich sag mal, einschüchternd viele. An derzeitigen Kindle-Verkaufszahlen gemessen, fast unerreichbar viele.


    Agu, ich habe mir das alles genau angeschaut und durchgerechnet, soweit das beim Stand heute möglich ist.


    Erstens, bin ich ja nicht aus der Print-Welt raus. Was ich tue, ist mit dem Verlag abgesprochen. Ich habe einen Namen und starte einen zeitlich begrenzten Versuchsballon, um diesen Stapel von fertigen stories zu opfern, oder zu gewinnen.
    In einem Jahr bin ich schlauer.
    Aber, ohne es zu versuchen kann ich nichts wissen. Selbt wenn ich die Hälfte meiner Stammleser verliere, habe ich finanziell mehr. Bei mir würde es erst schmerzen, wenn ich mehr als 70% verliere. Dann ist der Versuch gescheitert.


    @ DD :knuddel1 :knuddel :kiss :wave


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef
    Lass die Leser doch entscheiden. So einfach ist das.


    Nein, das ist es eben nicht: einfach.
    Es nervt. :fetch
    Es nervt gewaltig. :fetch :fetch
    Es ist eine Zumutung. :fetch :schlaeger


    Ich bin Leser - nur Leser wohlgemerkt. Und mit geht das Kindle-Self-Publishing inzwischen dermaßen auf die Nerven, daß ich darüber nachdenke, Amazon weniger zu benutzen und auf andere kindlefreie Anbieter auszuweichen.


    Kürzlich habe ich ein Buch zu einem eher speziellen Thema gesucht. Suchbegriff in Amazon eingegeben - und völlig überrascht: da kamen über 50 Ergebnisse! Bei genauem Hinsehen waren das dann 49 Kindle-Self-Publishing Dinger und 2 richtige Bücher, die zudem vergriffen waren (können auch 100 : 4 oder 25 : 1 Ergebnisse gewesen sein, aber so etwa in dem Verhältnis).


    Was soll der Mist? Ich bin nicht bereit, mich durch (imaginäre) Stapel von solchen Kindle-Dingern durchzuwühlen, um dann festzustellen, daß es vielleicht ein richtiges Buch gibt, was mich interessiert. Wenn diese Seuche weiter um sich greift, werde ich meine Interessen vielleicht auf die Dinge zurückschrauben, zu denen ich bereits Bücher besitze. Das sind zahlenmäßig sowieso deutlich mehr, als ich in meinem restlichen Leben lesen kann - also eigentlich genügende.


    Nur eines werde ich mit Sicherheit als Leser nicht tun: mich zum Versuchsballon bzw. Versuchsballontester degradieren lassen und/oder diesen Kindle-Tsunami zu ertragen. Diesem Tsunami kann man entkommen. Und es interessiert mich überhaupt nicht, was irgendwelche Marketingfuzzis oder Technikfreaks dazu meinen. Als Leser fühle ich mich terrorisiert und werde, wenn die Schmerzgrenze erreicht bzw. überschritten ist, entsprechend reagieren.


    Und weil die Smilies so schön passen und ich mir das schon so lange verkniffen habe, hier nochmals dazu: :fetch :schlaeger :fetch :schlaeger

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Nur eines werde ich mit Sicherheit als Leser nicht tun: mich zum Versuchsballon bzw. Versuchsballontester degradieren lassen


    :write


    Für meinen Geschmack gibt es zu viele gute Bücher, um meine knappe Lesezeit mit Wühlen im (billigen) Misthaufen zu verschwenden. Dass mir dabei vielleicht, möglicherweise, ganz eventuell eine Perle entgehen könnte, nehme ich gern in Kauf.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Packt Euren Kindle oder wie die Dinger sonst alle heißen in den Müll - und spätestens nach dem nächsten Termin der Müllabfuhr ist das Ding gegessen und man muss sich dann nicht mehr mit diesem Kindle-Schrott rumärgern. :grin


    Aber das wird natürlich nicht gemacht. Erst springen alle voller Begeisterung auf diesen Zug auf (Ebooks) und staunen dann, dass er (der Zug) eigentlich schon beim Losfahren engleist war. :rofl


    Es war doch auch zu erwarten, dass sich die Produzenten geistigen Dünnsch...... mit Begeisterung auf das Ebook-WC werfen würden. Wer Wind sät wird Sturm ernten...... :grin :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Zitat

    Original von Groupie
    In den Müll? :yikes


    Oder an jemand verschenken den man nicht mag..... :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von xania
    Man kann auf dem Kindle doch einfach nur Bücher lesen, die es auch gedruckt gibt.


    Das mache ich normalerweise auch.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Erst springen alle voller Begeisterung auf diesen Zug auf (Ebooks) und staunen dann, dass er (der Zug) eigentlich schon beim Losfahren engleist war.



    Denkste. Der Zug hat noch nicht einmal Fahrt aufgenommen.
    Bisher liegt der Marktanteil der ebooks bei knapp zwei Prozent und schon regen sich alle auf. Typisch Deutsch


    euer hef


  • Der Zug ist schon voll geschrottet. Glaub mir. :-)
    Zu dem rege ich mich nicht auf - ich stelle lediglich fest. :wave


    Und 2 % Marktanteil für Ebooks sind genau 2 % Marktanteil zuviel. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Der Zug ist schon voll geschrottet. Glaub mir. :-)


    Was nicht am Medium selbst liegt, denn das ist eigentlich eine prima Idee. Nur daran, wie es benutzt wird. Allerdings denke ich, dass es für eine abschließende Einschätzung noch zu früh ist. Das ganze Ding steckt nach wie vor in den Kinderschuhen. Warten wir mal ab, wie sich das in 2 oder 5 Jahren darstellt ... ob es dann eine Sondermüll-Deponie geworden ist, oder ob sich wie auch immer geartete Filtermechanismen etabliert haben.

  • Also falls ihr alle mich ganz doll nicht moegt, duerft ihr mir gern eure Kindles schenken. Ich hab zwar schon einen, aber der Trend geht zum Zweitgeraet.


    Dass ich den habe und gern benutze, heisst doch nicht, dass mich einer zwingt, Selbstpubliziertes zu lesen. Das mache ich bei gedruckten Buechern nicht und das mache ich beim ebook auch nicht (Ausnahmen sind selbstpublizierte wissenschaftliche Arbeiten, die ich fuer meine Arbeit brauche - da gab es schon immer Texte, die sich fuer keinen Verlag lohnten. Ich wuerde aber auch eine Ausnahme fuer Buecher machen, die vergriffen sind und auf solche Weise wieder aufgelegt werden oder fuer Buecher, die auf herkoemmlichem Wege veroeffentlicht wurden und vom Autor zusaetzlich als Ebook angeboten werden. Damit haete ich - wenn ich das Buch lieber als ebook haben moechte - keine Probleme).


    Wir finden es toll, auf dreitaegige Recherchereisen statt sechs dicke Buecher nur noch den Reader mitschleppen zu muessen. Und eine komplette Collection Sherlock Holmes, um sie abends im Hotel zu dritt zu teilen, passt auch noch ins Gepaeck.
    Weshalb das der Untergang der Kultur sein soll, weiss ich nicht.
    Und weshalb mich mein Kindle zwingt, schlechte Buecher zu lesen, auch nicht.


    Viele Gruesse von Charlie


    (Meine Adresse zum Senden der vielen Kindles schick' ich euch gern als PN, das Auslandsporto uebernehme natuerlich ich!)

  • Und noch etwas: Mein Mann und ich haben uns vor unserer Hochzeit vorgenommen, dass irgendwann jede Wand unseres Hauses voll mit Buechern steht. Inzwischen ist das erreicht. Leider stehen auch der Fussboden, der Keller und saemtliche andere Stellflaechen voll. Und zur Anschaffung eines Neuhauses fehlt uns ob der Anschaffung all dieser Buecher ein bisschen das Kleingeld.
    Das wird uns niemals hindern, Buecher, die wir besitzen wollen, auch weiterhin bergeweise und hemmungslos anzuschaffen. Aber es hindert mich (zu meiner Erleichterung) jetzt erstmals, Buecher, die ich nur lesen, nicht besitzen will, in einer koerperlichen Form anzuschaffen. Die lade ich mir auf den Reader, wo sie keinen Platz wegnehmen.
    Und da ich ja von euch noch die vielen Readers bekomme, brauche ich um den Speicherplatz auch nicht zu fuerchten.


    Herzlich,
    Charlie

  • Der Kampf gegen die Reader hat gerade erst begonnen..... :rofl :rofl
    Die Befürworter dieser Technik befinden sich - wie man hier lesen kann - schon auf dem Rückzug; lediglich unbedeutende Rückzugsscharmützel haben sie noch anzubieten..... :rofl :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.