ZitatDie himmlischen Heerscharen sind ratlos: Der Weihnachtsmann streikt. Im Zeichen der Emanzipation verlangt er eine Weihnachtsfrau, die an seiner Stelle die Geschenke zu den Menschen bringt. Aber woher nehmen, da doch Adams Rippe nicht mehr zur Verfügung steht?? Da hat ausgerechnet Luzifer die rettende Idee! Und schon liegt das Weihnachtsgeschäft in weiblicher Hand. Ursabella aber, der diese Hand gehört, hat sehr eigenwillige Vorstellungen davon, wie die Menschen zu beschenken sind
Der Leser wird in die Welt des Himmels entführt, wo der Weihnachtsmann zu einer Abstimmung aufgerufen hat, denn er möchte, dass nach all den Jahren endlich eine Weihnachtsfrau die Geschenke ausfährt. Mehr aus Spaß, als aus Überzeugung, stimmt die knappe Mehrheit für eine Frau. Eine Frau muss her und bis Weihnachten ausgebildet werden. Leichter gesagt, als getan, denn auch die Weihnachtsfrau ist zickig, eitel und emanzipiert. Doch als der heilige Abend endlich da ist, gelingt ihr etwas, was dem Weihnachtsmann nicht gelungen ist. Was das ist, müsst ihr selbst nachlesen.
Ich muss zugeben, dass mich diese Idee anfänglich nicht besonders vom Hocker gehauen hat. Mit seinen 32 Seiten eher eine Kurzgeschichte, dann noch kombiniert mit einer Weihnachtsfrau. Das konnte doch nur ein Flop werden. Auch ich irre mich ab und an, denn dieses Buch hat es in sich.
Während die Geschichte sich erst einmal schleppend in Gang setzt, wird es mit dem Erscheinen der Weihnachtsfrau peppig, locker, humorvoll und irgendwie dynamisch. Mit der Weihnachtsfrau ist der Autorin eine Protagonistin gelungen, die jede Frau gleich in ihr Herz schließt, und trotz ihrer leicht emanzipierten Art sofort sympathisch ist. Mit dieser Protagonistin gibt es im Himmel endlich wieder neuen Schwung und Humor. Hier und da beginnt es mit einem Schmunzeln, da sie einfach Dinge einführt, an die der Weihnachtsmann selbst nie gedacht hätte.
Bis zum Tag der Bescherung passieren so manche Dinge, die mir sogar eine Lachträne abgerungen haben. Das spricht für den einmaligen Humor den die Autorin einbaut. Auch ihre Beschreibungen tragen dazu bei, denn sie sind detailliert, aber trotzdem auf eine knackige Kürze reduziert. Dieser Stil überzeugte sogar meinen Mann, der dieses Buch eher schnell griff, um es als Klo-Lektüre zu missbrauchen. Er kam erst nach der letzten Seite wieder zum Vorschein.
Im späteren Verlauf wird das Buch sogar richtig lehrreich und als Mutter von zwei Kindern kann ich nur sagen, dass ich mir diese Tipps sehr zu Herzen nehmen werde, und im nächsten Jahr versuche minimal umzusetzen. Die Autorin erklärt nämlich geschickt, wie man bestimmte Geschenke schmackhaft verkaufen , und dem Beschenkten sogar mehr Freude damit bereiten kann, wie mit seinem größten Wunsch.
Durch diese Mischung ist man richtig traurig, wenn Heilig Abend beendet ist und das Buch endet. Man möchte mehr dieser Geschichten lesen, wo die Weihnachtsfrau, Luzifer oder Petrus vorkommen. Am Ende kam mir sogar die Idee, dass sich diese Geschichte perfekt für die Umsetzung als Theaterstück eignen würde. Zur Weihnachtszeit sicherlich ein Knaller.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sodass ich das Gesamtpaket mit dem bezaubernden Cover gerne weiterempfehle.