Ferdinand von Schirach - Der Bäcker

  • Kurzbeschreibung
    Als der Bäcker an diesem Abend im Bett lag, dachte er wieder an Sakura. Irgendwann schlief er ein und träumte davon, wie die Japaner in Tokyo seine Schwarzwälder Kirschtorte essen würden ?



    Über den Autor
    Ferdinand von Schirach, geboren 1964 in München, arbeitet seit 1994 als Anwalt und Strafverteidiger in Berlin. Zu seinen Mandanten gehörten das frühere Politbüro-Mitglied Günter Schabowski, der ehemalige BND-Spion Norbert Juretzko, Industrielle, Prominente und Angehörige der Unterwelt. Mit »Verbrechen«, seinem erzählerischen Debüt, gelang ihm auf Anhieb der Durchbruch als literarischer Autor. Die Übersetzungsrechte wurden in 30 Länder verkauft, und das Buch wird demnächst verfilmt. Es stand monatelang auf der Spiegel-Bestseller-Liste und wurde mit dem Heinrich-von-Kleist-Preis ausgezeichnet



    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch, als Liebhaberausgabe, als kleinen Weihnachtsgruß vom Piperverlag erhalten und denke, daß es für alle anderen Leser wohl nur die Ebook-Version geben wird. Schade, denn die Kurzgeschichte, die das Büchlein beinhaltet ist durchaus lesenswert, führt uns, wie wäre es bei dem Autoren anders zu erwarten, an den Rand der Gesellschaft und zeigt Abgründe auf, die es mitten unter uns gibt. Ein faszinierender Schreibstil begleitet den viel zu kurzen Text und die Illustrationen fand ich ebenfalls äußerst gelungen.
    Sehr lesenswert!

  • Oh je! Aufgrund der vorstehenden Rezension habe ich mir diese "Liebhaberausgabe" als eBook gekauft und muss vorwegschicken, dass es sich um meine erste Begegnung mit Ferdinand von Schirach gehandelt hat.
    Mutmaßlich auch um meine letzte Lektüre, denn meine Erwartungen wurden - weniger wegen der Verkaufszahlen denn der überwiegend positiven Meinungen zu von Schirachs Romanen - nicht erfüllt.


    Erzählt wird die Geschichte eines Bäckers, der eigentlich Konditormeister von Beruf ist, und sich nicht mehr damit zufrieden geben möchte, Teiglinge in die Röhre zu schieben. Sein Leben schlägt ganz im von Schirachschen Sinne Haken und der Protagonist sieht sich schon bald mit Justitia konfrontiert.
    Die nichtaußergewöhnliche Handlung ist leicht erfassbar, wird allerdings auch nicht außergewöhnlich präsentiert. Der Schreibstil ist schlicht und lässt gehäuft Wiederholungen auftreten, die mutmaßlich auf ein fehlendes Lektorat und nicht auf bewussten Einsatz von Stilmitteln schließen lassen.
    Auch die abschließende Pointe vermag nur bedingt zu überzeugen.


    Positiv hervorzuheben sind die im eBook enthaltenen sechs Abbildungen der Illustratoren Martin Frei und Nina Nowacki, die die Handlung im besten Sinne überspitzt darstellen und die Kurzgeschichte aufwerten.
    Im Ergebnis jedoch vermag ich für "Der Bäcker" keine Empfehlung auszusprechen.

  • Hat "Der Bäcker" irgendetwas mit Japan zu tun?
    Ich habe von Schirach "Verbrechen" gelesen und es gefiel mir eigentlich ganz gut. (Besonders die Geschichte mit dem Profikiller.) Aber als rein fiktiven Erzähler sehe ich Schirach nicht.


    Ob die Papiervariante nochmal durch ein Lektorat gelaufen ist? :gruebel