Der Kaisho - Eric van Lustbader

  • Mein literarisches Jahr scheint mit van Lustbaders "Der Kaisho"recht blutig zu enden.
    Bis Seite 18 fanden bereits drei unschöne Tötungen plus Erledigung eines Rottweilers statt und ich frage mich, was mich auf den verbleibenden 600 Seiten erwarten wird. Von Yakuza und Kampfkünsten sowie japanischer Mystik ist bislang noch nichts zu spüren.

  • Hallo agu,


    eine Rezension zu "Der Kaisho" habe ich nicht fertiggebracht, weil ich irgendwann den Faden verloren habe. Van Lustbader hat meines Erachtens
    zuviel in einem Roman unterbringen wollen: mehrere Stränge, fernöstliche Mystik und Religion, Wirtschaft, politische Beziehungen zwischen Fernost und den Vereinigten Staaten, die Rolle von Mafia und Yakuza und zu guter Letzt kannte er sich sowohl in Tokyo als auch in Venedig und Paris bestens aus (und das alles ohne google.maps ;-)) und die Krönung bildete dann ein Exkurs in vietnamesischer Geschichte.


    Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Mischung aus exclusiven Schauplätzen, Action, Crime und Sex bei der Leserschaft gut ankommt und vor dem geistigen Auge einen Film ablaufen lässt, insbesondere bei mir, weil van Lustbader eine Figur in Tokyo in einem Hotel absteigen lässt, in dem ich vor zwei Jahren selbst untergebracht war und ich die Beschreibungen tatsächlich bestätigen kann.


    Zu weit hergeholt war mir schlussendlich die Einführung eines Messulethen, einer schamanischen Figur, die der Story Fahrt verleihen sollte, mich allerdings schnell langweilte und mich einige der 620 Seiten überblättern ließ.


    Insgesamt komme ich für mich zu dem Ergebnis, dass ich so schnell keinen weiteren Roman von van Lustbader lesen möchte.


    Ach ja, noch eine Schlussbemerkung: Der Heyne Verlag hat sich offensichtlich nicht die Mühe gemacht, den Text auf Rechtschreibung zu überprüfen.
    Meine Ausgabe von 1994 strotzte jedenfalls vor Fehlern.