Stephen King - Der Anschlag (11/22/63)

  • 3 MP3-CDs
    1844 Minuten
    ungekürzte Lesung
    Sprecher: Craig Wasson
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    Zum Autor (vom Verlag)
    Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, "Carrie", erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.


    Zum Sprecher (von Wikipedia)
    Craig Wasson debütierte als Schauspieler im Jahr 1972 in New York City, im Jahr 1975 zog er nach Los Angeles. Im Jahr 1977 spielte er in der Fernsehserie Phyllis. Im Kriegsdrama Die letzte Schlacht (1977) spielte er neben Burt Lancaster, im Drama Jahrmarkt (1980) neben Gary Busey und Jodie Foster. Im Film Vier Freunde (1981) übernahm er die Hauptrolle, für die er als Neuer Star des Jahres für den Golden Globe nominiert wurde. Im Thriller Der Tod kommt zweimal (1984) von Brian De Palma spielte er die Hauptrolle, eine der Nebenrollen übernahm Melanie Griffith. Weitere Hauptrollen folgten unter anderen in der Komödie Was für ein wundervolles Leben (1988) und im historischen Film A More Perfect Union: America Becomes a Nation (1989).
    In den 1990er Jahren spielte Wasson zahlreiche Rollen in den Fernsehserien wie Walker, Texas Ranger, Star Trek: Deep Space Nine, The Practice und Seven Days – Das Tor zur Zeit


    Zum Inhalt (freie Übersetzung)
    Am 22. November 1963 fielen in Dallas drei Schüsse, Präsident Kennedy starb und die Welt veränderte sich. Was, wenn Du das Geschehene rückgängig machen könntest? In Stephen Kings atemberaubend dramatischem neuen Roman geht es um einen Mann, der zurück in jene Zeit reist, um die Ermordung von John F. Kennedy zu verhindern.


    Stephen King nimmt seine Zuhörer mit zu einem entscheidenden Ereignis, einen Moment, in dem alles schief ging: Die Ermordung von John F. Kennedy. Und er stellt den Zuhörern eine Figur vor, die die Macht hat, den Lauf der Geschichte zu verändern.


    Jake Epping ist ein 35-jähriger Englischlehrer an der High School in Lisbon Falls, Maine, der nebenher noch an der Abendschule Erwachsene unterrichtet. Von Harry, einem seiner Schüler, bekommt er einen Aufsatz, in dem dieser beschreibt, wie sein Vater vor fünfzig Jahren den Rest seiner Familie auslöschte. Harry entkam mit einem zertrümmerten Bein und hinkt bis heute.
    Kurz darauf verrät ein Bekannter ihm, dass sich im Lager seiner Restaurant ein Portal befindet, das direkt ins Jahr 1958 führt. Al gelingt es, Jake zu überzeugen, durch die Zeit zu reisen um die Ermordung von John F. Kennedy zu verhindern. Und so beginnt Jake ein neues Leben als George Amberson, in der Welt von Elvis und John F. Kennedy, von großen amerikanischen Luxusschlitten und Tanzabenden, sowie eines gefährlichen Einzelgängers namens Lee Harvey Oswald, aber auch der attraktiven Bibliothekarin Sadie Dunhill...


    Ein Tribut an eine einfachere Zeit und gleichzeitig unschlagbar spannend, "11.22.63" ist ein neues episches Meisterwerk von Stephen King.


    Meine Meinung
    Gleich vorweg, die Einordnung ist mir nicht leicht gefallen. Weite Teile des Buchs würden eher unter Belletristik fallen, die Grundhandlung ist ein Thriller, der aber auch Science-Fiction-Elemente enthält.


    Schon das Cover der englischen Ausgabe hebt diesen Roman von Stephen King deutlich von seinen anderen Werken ab, denn große Teile der Handlung spielen in der Vergangenheit. Stephen King schickt seine Hauptfigur Jake Epping aus dem Jahr 2011 auf eine Zeitreise ins Jahr 1958, um die Ermordung von Präsident Kennedy zu verhindern.


    Die Kritiken klangen verlockend und weil mich auch die Zeit interessiert, war ich sehr gespannt auf das ungekürzte Hörbuch. Zu gespannt, um auf die deutsche ungekürzte Fassung mit David Nathan zu warten. :grin


    Wie bei anderen Zeitreiseromanen stellt sich schnell die Frage, wie man selbst in der Situation von Jake handeln würde. Dieser bekommt völlig überraschend die Möglichkeit, durch ein Zeitportal aus unserer Zeit an immer die selbe Stelle und Uhrzeit im September 1958 zu reisen und dort beliebig lange zu verbleiben, während hier nur zwei Minuten vergehen. Anfangs sträubt sich Jake noch gegen den Vorschlag, diese Möglichkeit zu nutzen um die Ermordung von JFK zu verhindern, aber es dauert nicht lange bis er nachgibt und sich in ein ihm fremdes Amerika begibt.


    Der 35-jährige Jake hofft, so die Zukunft zu verbessern. Unglaublich schnell war ich in der Handlung versunken, so lebendig und fesselnd beschreibt Stephen King die Erlebnisse von Jake und die damalige Zeit. Faszinierend, wie die Unterschiede geschildert werden, die einem Zeitreisenden natürlich immer wieder auffallen und nicht nur die zahlreichen kleinen Details wie z.B. Benzin- und Getränkepreise, damalige Musikstars und etliches Andere, sondern auch das andere Gefüge der amerikanischen Gesellschaft und ein Leben ohne Handys unter Internet.


    Mit der Zeit gewinnt Jake den Eindruck, dass die Vergangenheit sich gegen Veränderungen sträubt und er muss viele Umwege nehmen, um immer näher an sein Ziel zu gelangen...


    Geschickt wird das Schicksal der fiktiven und historischen Figuren verflochten, nicht nur Lee Harvey Oswald selbst, sondern auch seine Freunde, Bekannten und Familie. Zu Beginn des zweiten Drittels verliert die Handlung an Fahrt, für meine Geschmack fällt der Teil über Jakes Leben in jener für seine Mission noch nicht wichtigen Zeit allzu ausführlich aus. Die Figuren sind allesamt sehr lebendig gezeichnet, jede mit einem eigenen und überzeugenden Schicksal, egal ob real oder fiktiv. Erst im letzten Drittel wird es wieder deutlich spannender und jener Teil fiel ganz anders aus als ich es erwartet hätte, bis him zum völlig überraschenden Ende.


    Von Anfang bis Ende finden sich zahlreiche Anspielungen auf andere Werke von Stephen King, von den Schauplätzen bis hin zu den Figuren, sowie auf literarische Werke anderer Schriftsteller und an wenigen Stellen blitzen auch Selbstironie und bissiger Humor durch.


    Der amerikanische Sprecher Craig Wasson haucht den sehr unterschiedlichen Figuren Leben ein und lässt die langatmigen Abschnitte etwas spannender wirken.


    Fazit
    Stephen Kings neuster Roman basiert auf einem interessanten Gedankenspiel: Was wäre, wenn jemand zurück in der Zeit reisen könnte und die Ermordung von Präsident Kennedy verhindern würde? Die Hauptfigur Jake Epping entscheidet sich im Jahr 2011 genau dies zu versuchen und zusammen mit Jake reiste ich zurück in eine verschwundene Welt, eine weitgehend fremde Zeit, fieberte mit ihm um das Schicksal von John F. Kennedy und Lee Harvey Oswald. Abgesehen von deutlichen Längen im mittleren Drittel, bietet "Der Anschlag" faszinierende Unterhaltung, genial gelesen von Craig Wasson. (Und auf Deutsch sicherlich nicht minder gut gelesen von David Nathan.)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

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  • Ich habe die ungekürzte englische Fassung gehört. Die oben verlinkte deutsche Fassung mit David Nathan ist laut Verlag ca. 1600 Minuten lang.


    Edit: Danke für die Info. :-)


    1908 Minuten / 31:48 Stunden

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

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  • Vorab David Nathan liefert wie immer eine phantastische Leseleistung auch bei diesem Megahörbuch ab. Da paßt einfach alles Betonung, Stimmlage, prima!


    Leider fand ich die Geschichte nicht so prickelnd und das Ende enttäuschend. Langatmig baut King seine Charaktere auf, führt den Hörer in die Geschichte ein, erfindet und erzählt und reißt dabei durchaus auch mit. Dann verzettelt er sich aber, läßt einfache Möglichkeiten außer Acht und bringt das Abstruse und Sonderbare mit ins Spiel. Ab da war ich eigentlich draußen, hab nur noch zu gehört, um mir bestätigen zu lassen, was ich als Ende vermutete und fand es ermüdend. Ohne David Nathan hätte ich sicherlich abgebrochen. So immerhin noch ein ganz unterhaltsames Hörbuch, daß aber einfach zu langsam, zu wenig effizient und zu ermüdend voranschreitet.