Über den Autor
Alena Schröder hat Geschichte und Politikwissenschaft studiert und absolvierte die Hamburger Journalistenschule. Einige Jahre hat sie als Redakteurin bei »Brigitte«, gearbeitet. heute ist sie freie Autorin.
Kurzbeschreibung (vorab: ich finde, die passt gar nicht!)
Der Kunde ist König — und benimmt sich auch so
Sie sind immer in Eile, oft genervt und wissen alles besser. Weil sie dafür bezahlen, müssen andere ihren Dreck wegmachen, die Kinder hüten, Sonderwünsche erfüllen und stets zu Diensten sein. Und wenn was schiefläuft, dann meinen sie, nach allen Regeln der Kunst motzen zu dürfen. Kunden! Sie bringen selbst die geduldigste Verkäuferin auf die Palme, lassen die erfahrene Putzfrau an Mord denken und die kampferprobte Flugbegleiterin die Notlandung herbeiwünschen.
In dem Buch der BRIGITTE-Autorin Alena Schröder erzählen 26 Frauen aus ganz Deutschland die Wahrheit über ihren Job und erklären auch, warum Dienstleistung trotz allem immer wieder Spaß macht.
Skandalös, komisch, traurig — was Frauen erleben, wenn sie für andere arbeiten.
Meine Rezension
Zuallererst mein Hauptkritikpunkt am Buch: sowohl der Untertitel als auch die Amazon-Kurzbeschreibung sind fürchterlich reißerisch und tun dem Buch einfach nur Unrecht. Denn wer das für bare Münze nimmt, wird reichlich enttäuscht sein, weil ihnen das Buch zu unspektakulär ist.
Denn es ist beileibe keines dieser jammerigen Abrechnungsbücher wie z.B. Die Leiden einer jungen Kassiererin. Vielmehr ist es eine interessante Sammlungen von Einblicken: So begleiten wir Frauen der unterschiedlichsten Dienstleistungsberufe zu ihrer Arbeit und erfahren, was sie bei ihren Jobs erleben, denken und fühlen. Was sie daran nervt und warum sie ihren Job (meistens) trotzdem gerne tun. Mir hat dieser Blick über den Tellerrand gut gefallen, denn bei vielen Berufen hat man doch gar keine Ahnung, was den ganzen Tag über geleistet wird oder überhaupt, was die Tätigkeit so alles beinhaltet.
Nicht mehr und nicht weniger beschreibt dieses Buch – mir haben die kurzweiligen Einblicke in andere Berufe aber Spaß gemacht und mich gut unterhalten. Man darf hier eben nur nix allzu Tiefgründiges oder gar Reißerisches erwarten. Einige Berichte berühren einen dann aber doch mehr als andere wie z.B. die Zugbegleiterin, die bei jeder Notbremsung rausgehen und nachsehen muß…. Andere wie z.B. der Bericht der Depiladora sind wiederum recht unterhaltsam, den der Prostituierten hingegen fand ich reichlich beschönigend – aber die Portraits sind natürlich ebenso subjektiv wie die Betrachtungsweise des Lesers.
Alles in allem eine gelungene Sammlung und schnell weggeschmökert.