Ich habe es jetzt auch gelesen und war sehr gespannt darauf. Für die ersten 100 Seiten habe ich allerdings eine Woche gebraucht, ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Den Rest habe ich dann gestern gelesen.
Zitat1. Eine Kollegin hat es nach der Hälfte weggelegt, unter anderem, weil sie es zu platt fand. Sie sagte aber auch gleich bedauernd dazu, daß sie aufgrund einer schwierigen Familiensituation (Erkrankung des Vaters) wahrscheinlich momentan nicht in der Stimmung für den Roman ist.
Zitat2. Eine andere Leserin (schon älter als Holly), die ihren Mann vor 3 Jahren wegen eines Gehirntumors verloren hatte, hat das Buch auch nach relativ kurzer Zeit ziemlich ärgerlich in die Ecke geworfen...
Ich kann diese Meinungen nachvollziehen. Am Anfang scheint Holly wirklich sehr schnell zur Tagesordnung zurückzukehren. Ich habe mich sehr über die ausgelassene Geburtstagsparty und die fröhlichen Gespräche mit der Familie gewundert. Es sah nicht nach Trauer aus. Ich habe mich gewundert, wo Gerrys Familie ist, mit der sie doch am besten hätte zusammen trauern können.
All das kommt erst zur Mitte des Buches zum Vorschein. Holly läßt ihrem Frust freien Lauf und auch die Familienfrage klärt sich auf. Ab da hat mir das Buch gefallen, weil es realistischer wurde. Wenn man allerdings vorher das Buch schon zur Seite legt, was ich auch verstehen kann, bekommt man diesen Umschwung natürlich nicht mit.
Da ich allerdings davon ausgehe, daß die Autorin nicht selbst eine solche Erfahrung gemacht hat, muß ich sagen, daß sie Hollys Gefühle sehr gut dargestellt hat. Die Zerrissenheit zwischen Fröhlichkeit und Trauer und das schlechte Gewissen sich neu zu verlieben. Daß man keine Lebensenergie mehr besitzt und den Sinn des Lebens nicht mehr sieht. All das aber wie gesagt erst in der 2. Hälfte des Buches, der Anfang war nicht ganz nachvollziehbar.
Gruß
Filti