joachim fernau: caesar lässt grüssen

  • joachim fernau: caesar lässt grüssen
    die geschichte der römer


    nach seiner geschichte der griechen ("rosen für apoll") und seiner nibelungen-travestie ("disteln für hagen") erzählt joachim fernau diesmal vom aufstieg und fall des römischen reiches.
    mit wissendem augurenlächeln lässt fernau das antike spektakel vor uns revue passieren, von der gründung roms durch romulus und remus über den raub der sabinerinnen, die punischen kriege, den einfall der cimbern udn teutonen bis zur herrschaft der soldatenkaiser und den christenverfolgungen - revue passieren auch die regenten roms:
    julius caesar, augustus, caligula, nero, titus und hadrian, um nur die gut oder übel beleumdeten zu nennen.
    dass ausgerechnet dem guten, aber schwachen kaiser marc aurel sein ungeratener sohn namens commodus auf den thron folgte, war ein fanal.
    rom geriet in einen hemmungslosen lebensrausch; seine bürger gaben sich, immer von neuem panem et circenses fordernd, nur noch dem dolce vita hin.
    von nun an gings bergab.


    über joachim fernau hab ich in einem der 3 anderen threads schon ausführlich berichtet und geschildert, warum ich seinen stil so gern mag. darum möchte ich mich hier nicht wiederholen.
    lassen wir ihn selbst erzählen, das vermittelt vielleicht das beste bild.
    ...
    <<mit vespasian hatte sich ein ehrlicher croupier an den tisch gesetzt. er zahlte aus, aber er strich auch eisern ein. nero hat den fiskus ruiniert, vitellus den rest vergeudet. vespasian fing mit null an.
    er scheute sich nicht, auch beim kleinen mann zu kassieren.
    da er es aber mit bäuerlicher verschmitzheit tat und sich verrückte dinge einfallen leiss, lachte das volk und zog sein beutelchen.
    vespasian war es, der zum ersten mal von jedem, der zum pipimachen eine der öffentlichen zellen benutzte, eintrittsgeld verlangte.
    als sein sohn titus errötend: "aber papa!" sagte, antwortete ihm der alte mit einem wort, das berühmt werden sollte: "non olet" (geld stinkt nicht).>>
    ...
    ps. die rosen für apoll hab ich noch nicht aufgestöbert, aber sie werden auf jeden fall nachgeliefert:-)

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)