Dan Wells - Du stirbst zuerst

  • Dan Wells - Du stirbst zuerst; Taschenbuch: 448 Seiten; Piper Taschenbuch Oktober 2011; Sprache: Deutsch; ISBN-10: 3492268587


    Der Autor:
    Dan Wells, geboren am 4. März 1977, studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit dem Erscheinen seines ersten Romans »Ich bin kein Serienkiller« hat der Horror ein faszinierendes neues Gesicht bekommen. Das Buch gilt als der meistdiskutierte Thriller des Jahres 2009. (www.phantastik-couch.de)


    Kurzbeschreibung:
    »Mein Name ist Michael, und ich habe Visionen. Von gesichtslosen Monstern, die mich verfolgen. Doch die Visionen sind mein geringstes Problem: Denn einige der Monster sind real. Und ich weiß nicht, welche …«


    Mit »Ich bin kein Serienkiller« gelang dem jungen US-Autor Dan Wells ein Überraschungserfolg, der die Grenzen zwischen Thriller und Fantasy sprengte. Nun erzählt Wells eine ganz neue Geschichte: Michael erwacht in einem Krankenhaus. Was ist in den letzten zwei Wochen geschehen? Er erinnert sich nicht. Er weiß nur, dass mit ihm etwas ganz und gar nicht stimmt. Denn er sieht Monster. Er hört fremde Stimmen in seinem Kopf. Die Ärzte behaupten, er habe Wahnvorstellungen. Doch Michael weiß es besser. Die Monster sind real. Sie verfolgen einen dunklen Plan. Und wenn er den Kampf gegen sie aufnimmt – wer wird zuerst sterben?


    Meine Meinung:
    Der Piper-Verlag etikettiert Wells‘ Bücher zwar als Thriller, aber wer die John-Cleaver-Trilogie gelesen hat, dürfte wissen, dass es sich bei seinen Büchern nicht um gängige Thrillerkost, sondern um eine bunte Genremischung handelt. Hier finden Thriller-, Horror- sowie Fantasy-Elemente ihren Platz. Eine Mischung, die bislang zu gefallen wusste. „Du stirbst zuerst“ war dann jedoch nicht so mein Fall. Einzelne Teile des Buches – insbesondere Michaels Klinikaufenthalt – haben mir gut gefallen, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto abgedrehter wird sie. Sicherlich wird es Leute geben, die auf diesen Stoff stehen, ich gehöre jedoch nicht dazu. Aber es gibt noch weitere Kritikpunkte. Zugegeben, es mag bescheuert klingen, denn Serienkiller-Reihe war alles andere als kuschelig, dennoch waren die drei Teile auf ihre ganz besondere Art Bücher zum Wohlfühlen. John Cleaver war ein fein herausgearbeiteter Charakter, Clayton County ein Ort, an dem ich mich heimisch fühlte. Und wenn John und dessen Mutter damit beschäftigt waren, Leichen anständig und öffentlichkeitstauglich herzurichten, war das so, als durfte ich ihnen dabei über die Schulter gucken. Michael aus „Du stirbst zuerst“ blieb hingegen blass. Überhaupt fehlte mir das gewisse Etwas, der Charme – eben all das, was die vorausgegangene Serie so besonders machte. Sollte auch „Du stirbst zuerst“ der Auftakt einer Serie sein, werde ich auf die Nachfolger verzichten.

  • Ich habe das Buch vor ein paar Monaten gelesen und dachte eigentlich, dass ich meine Meinung irgendwo geschrieben hatte :gruebel


    Mir hat dieses Buch auf alle Fälle nicht besonders gut gefallen. Lt. meiner Leseliste habe ich eine 3,5 (Schulnote) vergeben aber wenn ich jetzt so zurück denke, habe ich es eigentlich noch schlechter in Erinnerung.
    Auf alle Fälle werde ich bei Fortsetzungen dieser neuen Reihe erst mal sehr vorsichtig sein und ggf. die ersten Rezis abwarten, bevor ich mir die Nachfolger zulege.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Hast du, klick :grin :wave


    Bezug nehmend auf Jasmins Frage aus dem verlinkten Thread, ob ihr jemand das Ende/die Auflösung erklären kann: Nee, kann ich nicht. Irgendwann konnte ich dem Ganzen einfach nicht mehr folgen und habe auch nur noch sehr oberflächlich gelesen, um das Buch zu Ende zu kriegen. Gut möglich, dass mir dadurch einige Dinge, die zur Auflösung beigetragen haben, flöten gegangen sind. Aber vielleicht findet sich noch jemand, der bis zum Ende aufmerksam bei der Sache war und eine - verhältnismäßig - schlüssige Erklärung abliefern kann.

    If You Stand For Nothing, You'll Fall For Anything... (Downwards UK)

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  • Der 20-jährige Michael Shipman kommt in einem Krankenhaus zu sich. Er weiß nicht, wie er dort hin gekommen ist, noch weiß er, was in den letzten zwei Wochen passiert ist, doch er weiß eines: Er muss dort weg, bevor sie ihn finden. Sie, das sind gesichtslose Wesen, die ihn jagen, denn anscheinend kann nur er sie sehen. Ihm zur Seite steht seine Freundin Lucy, doch über ihren Verbleib kann ihm im Krankenhaus niemand etwas sagen. Im Krankenhaus wird Michael gesagt, er wäre aus einem Fenster gesprungen oder gestürzt, doch Michael kann sich wage an einen Fall in ein tiefes Loch erinnern. Was haben die Ärzte vor?


    Aus Michaels Krankenakte geht hervor, dass er wegen Depressionen und einer generalisierten Angststörung behandelt wurde, ja er verbrachte sogar zwei Wochen in der Powell-Klinik für Psychiatrie. Schnell stellt sich heraus, dass er seine Clonazepampräparate, die ihm von seinem Hausarzt Dr. Ambrose Vanek verschrieben wurden, nicht genommen hat. Auch seine Angst vor elektrischen und elektronischen Geräten irritiert die Ärzte. Schnell wird Michael jedoch klar, dass er so leicht nicht aus der Klinik entkommen wird, denn auch das FBI hat Interesse an ihm, vorerst als Zeugen, der befragt werden soll, denn ein Killer, genannt "Der Wellnesskiller" geht um, tötet anscheinend wahllos Menschen und zerstört ihre Gesichter und da Michael anscheinend Menschen ohne Gesicht sehen kann, scheint die Verbindung klar. Als Michael in der Klink einen der gesichtslosen Männer sieht, ist ihm klar, dass es höchste Zeit ist, zu verschwinden, doch eine Flucht gelingt ihm nicht. Er verletzt einen Arzt und einen Pflege und wird auf Grund dieser Gewalttätigkeit und weil er nach wie vor "Wahnvorstellungen" hat, erneut in die Powell-Klinik für Psychiatrie verlegt.


    In der Klinik angekommen, leistet Michael erst einmal Widerstand gegen die Behandlung, erfolglos, wie er feststellen muss. Er beschließt, vorerst "mitzuspielen", doch bei der ersten Gelegenheit wird er fliehen und sich auf die Suche nach der Gruppe "Kinder der Erde" mache, denn fast alle Opfer des "Wellnesskillers" waren Mitglieder dieser Gruppe, doch nicht nur das: Vor seiner Geburt wurde Michaels Mutter von dieser Gruppe entführt, er wurde dort geboren und seine Mutter anschließend getötet. Erst nach einem Zugriff durch die Behörden wurde er zu seinem Vater gebracht, zu dem er allerdings kein besonders enges oder gar gutes Verhältnis hat. Als ihn die gesichtslosen Männer auch noch in Klinik folgen, weiß Michael, dass die Zeit zur Flucht gekommen ist ...


    Was ist Wahn, was ist Realität? Der Plot wurde abwechslungsreich und spannend erarbeitet, wobei ich hier immer wieder gerätselt habe, was denn den Tatsachen entsprechen könnte und was wirklich nur Michaels Einbildung entsprungen ist. Die Figuren wurden facettenreich und vielfältig erarbeitet, wobei hier natürlich Protagonist Michael unheimlich Eindruck auf mich hinterlassen hat, denn auch er muss erkennen, dass er anders ist, als ein "normaler" Mensch, doch wie viel von dem, was er sieht oder zu sehen glaubt, ist tatsächlich real? Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass das Buch in einem Rutsch gelesen habe.