Der Pfad der Winde - Brandon Sanderson

  • ACHTUNG!!! Dies ist der zweite Band der „Sturmlichtchroniken“ und kann Spoiler den ersten Band „Der Weg der Könige“ betreffend enthalten!!!
    KLAPPENTEXT:
    Roschar ist eine sturmumtoste Welt. Jahrtausendelang wurde Roschar von den Herolden und ihren Strahlenden Rittern regiert, übermenschlichen Kriegern, deren magische Splitterklingen jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Herolde sind verschwunden, und nun droht Roschar zu zerfallen.
    Für eine Weile sah es jedoch so aus, als könnte in Ländern von Roschar wieder Frieden einkehren. Ein Pakt sollte zwischen dem mächtigen Königreich Alethkar und dem Barbarenvolk im Osten geschlossen werden. Die Hoffnung erstarb allerdings, als die Barbaren den König durch einen Assassinen ermorden ließen. Seitdem herrscht Krieg in Alethkar, ein Krieg, der immer hoffnungsloser zu werden scheint. Nur Großprinz Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs, hält noch an der Vision des Friedens und der Einheit fest – denn die Erscheinungen, die ihn während der gewaltigen Großstürme heimsuchen, warnen vor den Bringern der Leere, bedrohlichen Kreaturen voll tödlicher Macht. Nur wer das uralte Geheimnis um die Splitterklingen lüften und die Menschheit wieder vereinen kann, wird der endgültigen Vernichtung widerstehen...


    ZUM AUTOR:
    Brandon Sanderson, geboren 1975 in Lincoln, Nebraska, lebt derzeit mit seiner Frau in Utah. Er belegte an der Uni Kreatives Schreiben und schrieb noch während seines Studium an seinem Roman "Elantris". Er wurde bereits zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert und schreibt seit 2009 am Fantasyzyklus des verstorbenen Robert Jordan: "Das Rad der Zeit"


    EIGENE MEINUNG:
    Das zweite Buch der Sturmlichtchroniken schließt nahtlos an den ersten Band an. Das bedeutet: So spannend „Der Weg der Könige“ endet, so spannend beginnt „Der Pfad der Winde“. Vor allem gibt es endlich richtig viel aufregende und mitreißende Handlung und weniger Geplänkel und Erzählungen aus der Vergangenheit, die es dem Leser im ersten Band doch etwas erschwerten den Faden zu halten. In diesem Teil der Chroniken geht der Autor viel geschickter damit um, lässt Informationen aus der Vergangenheit an den passenden Stellen einfließen und was mir im ersten Band eher störend als Unterbrechung aufgefallen ist, ist nun eine sinnvolle Ergänzung.
    Brandon Sanderson erschafft so facettenreiche, vielschichtige Charaktere, die man als Leser unbedingt mögen muss, denn man merkt, dass er sein ganzes Herzblut hineinsteckt, und so ist es als ob man mit Aufschlagen des zweiten Buches nach Hause zurückkehrt. Obwohl sich jeder einzelne nun ein wenig in seinem Wesen verändert bzw. Lernprozesse durchschreitet, sind sie immer noch diejenigen, die wir schon im ersten Band so sehr schätzten bzw. hassten.
    Mein ganz besonderer Liebling ist Kaladin. Er ist heldenhaft, hat ein großes Ehrgefühl, viel Sinn für Gerechtigkeit und ist einfach von Natur aus ein Beschützer und Führer. Das merken auch seine Brückenmänner und so folgen sie ihm, wohin er sie auch führt. Das hat auch damit zu tun, dass er einen Großsturm überlebt hat. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und somit ein Wunder.Das bringt Kaladin sehr viel Achtung und Respekt ein, und trotzdem bleibt er auf den Boden der Tatsachen. Bleibt einer seines gleichen und versucht nicht sich von den anderen abzuheben. Aber dennoch unterscheidet er sich stark von ihnen. Er ist seitdem weniger verwundbar als die Anderen, scheint das Glück auf seiner Seite zu haben und außerdem geht mit ihm eine seltsame Veränderung vonstatten. Er scheint plötzlich von innen zu leuchten...
    Schon im ersten Band hat mich Schallan fasziniert, die als Mädchen vom Land in die große Stadt kommt um dort zu lernen. Sie ist wissbegierig, neugierig, aber auch etwas naiv. Ihre Lehrerin Jasnah ist eher das Gegenteil. Klug, kühl, sehr berechnend und scheinbar grausam. Schallan soll Jasnahs Seelengießer klauen, um damit die eigene Familie vorm finanziellen Ruin zu retten. Sie kämpft mit dem Drang ihrer Familie zu helfen, aber auch mit der Angst vor Jasnah und ihrem Rauswurf, der bedeuten würde, dass sie nicht mehr weiter lernen kann. In „Der Weg der Könige“ traut sie sich dann doch die Tat zu begehen und dort endet ja auch das Buch. Bisher ist es Jasnah scheinbar noch nicht aufgefallen, dass ihr wichtigstes Utensil fehlt, aber dann gerät Schallan in einen tödlichen Hinterhalt, in der ihr eigentlich nur der Seelengießer helfen kann...
    Zwei weitere sehr tolle Figuren sind König Dalinar, der eigentlich schon sehr alt und weise ist, aber einen Lernprozess durchlebt, der ihn manchmal wie einen jungen Mann erscheinen lässt und mit jedem Stückchen, das er über Menschen, verschiedene Rassen und Kriegsführung lernt, sympathischer wird, und Syl, das kleine Sprengsel, das täglich wie ein guter Geist Kaladin umkreist und dabei mehr oder weniger gute Tipps gibt. Die Sprengsel sind sowieso eine tolle Erfindung des Autors.
    „Der Pfad der Winde“ liest sich trotz seiner hohen Seitenzahl sehr schnell und flüssig und hat man erst einmal mit dem Buch begonnen lässt es sich nicht so schnell wieder aus der Hand legen. Grausame Schlachten, aber auch gut durchdachte Kriegsführung, politische Irrungen und Wirrungen entwickeln einen spannenden Handlungsablauf. Und besonders das Ende ist mal wieder so spannend, dass ich jetzt eigentlich gern den nächsten Band weiter lesen würde. Ich hoffe, dass wir darauf nicht allzu lange warten müssen.
    Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch dieses Buch mal wieder ein wahres Schmuckstück ist, Wundervolle Zeichnungen und ein tolles Cover machen den Roman zu einem wahren Hingucker.


    FAZIT:
    Wer „Den Weg der Könige“ auch nur ein kleines bisschen mochte wird „Der Pfad der Winde“ lieben. Wer den ersten Band nicht so mochte, weil er zu langatmig ist, der sollte diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben, denn es ist ein spannender und wunderbar geschriebener zweiter Band eines wirklich beeindruckenden Fantasy Epos.

  • Blöd das sie die Bücher getrennt haben. Der erste Teil war sicher etwas langatmig ohne dieses grandiose Finale.


    Meine Rezi bei der Weg der Könige bezieht sich einfach auf beide. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Mir ging es ähnlich wie Pepperann.


    Nach "Der Weg der Könige", der mich zwar einerseits durchaus fasziniert hat, mir andererseits aber viel zu viele Längen hatte, war ich selbst nach knapp 900 Seiten noch unentschlossen, ob ich überhaupt weiterlesen will. Allein die Tatsache, dass man nach so vielen Seiten immer noch nicht mehr, als den Hauch einer Ahnung hatte, worum es im Großen und Ganzen geht, hat mich gestört. Dazu kommen dann noch die überlangen Beschreibungen beinahe jeder Handlung...


    Ich hab mir dann erst einmal die Leseprobe von "Der Pfad der Winde" auf den Kindle gezogen. Die hat mich überzeugt, sodass ich mir das Buch dann doch geholt und auch gleich gelesen habe.


    Und ich bin froh, dass ich es getan habe.


    "Der Pfad der Winde" hat alles, was ich in "Der Weg der Könige" vermisst habe. Es kam endlich richtig Spannung auf, es waren tolle Wendungen und Offenbarungen vorhanden und ganz allmählich ergab sich für mich ein Bild, wo die Geschichte eigentlich hin will.


    Jetzt will ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und hoffe, dass der nächste Teil in Sachen Tempo und Handlung an "Der Pfad der Winde" anknüpft und nicht wieder einen so langatmigen Start hinlegt.


    In Punkten bedeutet das, dass "Der Weg der Könige" von mir 5 Punkte bekommt und "Der Pfad der Winde" 9.


    Liebe Grüße :wave
    Brigitte

  • Auweia, je mehr ich über die deutsche Ausgabe und die Übersetzung lese, umso glücklicher bin ich, dass ich es auf Englisch gelesen habe. "Seelengießer"? Echt?! :cry

  • Zitat

    Original von Melzi


    Wie heißen die "Seelengießer" denn im Original?


    LG :wave
    Brigitte


    Soulcaster :wave


    Die Übersetzung stimmt also schon, sie mutet auf deutsch vielleicht etwas sonderbar ein, aber es Caster ist Gießer, also ich wüsste jetzt auch nichts besseres :gruebel

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()