Leicht unterzubringen ist diese Geschichte nicht. Es ist ein Buch über Rockmusik, ein Krimi, eine Liebesgeschichte und, vor allem, ein Buch über eine ganz besondere Frau.
Ich stelle euch vor: Birdie Walker.
Birdie war ein echtes Babe, Groupie, Geliebte und schließlich Frau eines Rockstars, Jack, in den wilden 70ern und frühen 80ern, als Rockmusik noch Musik war und nicht computergeneriertes Werbejingle. Als es noch um Harmonien und Riffs ging und sich Drummer und Keyborder noch Duelle auf offener Bühne geliefert haben.
Blond, endlose Beine, wunderschön war sie auf Photos und Plattencovern zu sehen. Berühmt, beneidet und immer im Gefolge der Stars, vom Glück verwöhnt - bis zu jener Nacht, als die Villa abbrannte und Jack starb. Was blieb, waren Schulden, bei den Plattenfirmen vor allem. Denn in der Musik, so mußte Birdie erfahren, geht es vor allem ums Business und wenig um Kunst.
In der Frage hat sie allerdings ihren eigenen Standpunkt, wie in so vielem. Einer Superblondine traut das bloß keiner zu. Auch eine Sache, die sich Birdie entschlossen hat, richtig zu stellen. Nur der richtige Zeitpunkt fehlt noch, aber er kommt, 25 Jahre später. Was sie tut, um das durchzusetzen, was sie für gerecht hält, erzählt sie uns selbst.
Erwartet keinen Engel und keine unverletzliche Superfrau. Birdie lügt, stiehlt, betrügt auf eine geradezu atemberaubend lässige Weise. Sie ist eine Meisterin der Manipulation. Sie hält sich aber deshalb nicht für klüger als andere. Sie hat nur in einer harten Schule gelernt, daß es lebensrettend ist, den anderen immer einen Schritt voraus zu sein. Und unterschätzt bloß nicht die Schritte, die Birdie noch in 9cm Absätzen hinlegt!
Sie ist ihr eigenes Gesetz, ihre Ansprüche sind absolut. Das Wort Kompromiß hat es nie in ihren Wortschatz geschafft. Gleich, ob es um Gerechtigkeit, Musik oder Liebe geht. Vorsicht beim Lesen ist angeraten, denn Birdie sagt nie alles, schließlich traut sie keinem. Warum also den LeserInnen?
Das Ganze ist eine wirklich tolle Geschichte. Ich hoffe, die deutsche Übersetzung von Pieke Biermann bringt das ebenso gut wie Codys Original, in dem im Erzählrhythmus zugleich der Beat pulsiert. Der von früher, als Rockmusik noch 'echt' war.
Magali
Gimme more - Liza Cody
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Das Buch hört sich definitiv gut an. Und Liza Cody lese ich sowieso gerne!
*schwups auf den Amazon-Wunschzettel gesetzt*
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Schön,
noch einen Cody-Fan gefunden zu haben.
Ich habe sie alle, bis auf den mit der Reise durch Marokko, glaub ich. Rift? Kennst du den?
magali -
Nein - und bei Amazon habe ich den auch nicht gefunden. Hast Du vielleicht mal einen Link für mich?
Ich kenne nur die älteren Romane und habe diese mit Begeisterung verschlungen. Leider habe ich meine Sammlung nie komplettieren können. Die letzten habe ich von Wühltischen gezogen und dann war nix mehr zu wollen.