Wachsende Unmenschlichkeit

  • Zitat

    Tatsache ist: Die Schiedsrichter jammern auf ziemlich hohen Niveau.


    Das kann ich nur unterschreiben. Ich werde in meinem Beruf täglich beschimpft, beleidigt zum Teil auch körperlich angegriffen und ich verdiene im Monat nicht mal die Hälfte von dem, was Schiedrichter in einem Spiel verdienen. Die Welt ist nicht fair....



    LG katinka

  • Was arbeitest du, katinka?


    Übrigens: Abgesehen von der Gage - ich sehe da ja ein grundsätzliches Problem unserer Gesellschaft, das ich an dem Schiedsrichter-Beispiel festgemacht hab.


    Und ich weiß nicht, was du arbeitest, katinka, aber ich bin sicher, dass es auch in deinem Beruf früher etwas 'weicher' zugegangen ist.

  • @ Quidam


    Ich arbeite mit psychische kranken Kindern und Jugendlichen. Ob es früher "weicher" zugegangen ist, kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen. Solange arbeite ich noch nicht in diesem Beruf, obwohl zehn Jahre sind es dann doch schon. Ich für meinen Teil merke nur, dass es immer mehr Kinder werden und die Komplexität der Störungen nimmt auch massiv zu.



    LG katinka

  • Erst einmal hab ich absolut Respekt vor Menschen, wie du es bist. Ich könnte das nicht und bin einfach froh, dass sich jemand so aufopfern kann - trotz geringer Gage und schwierigem Arbeitsumfeld.


    Aber irgendwie bestätigst du auch meinen Eindruck ...

  • Ich weiß, dass man das immer so sagt. Alle finden, dass es früher besser war, dass die Zeiten immer "schlimmer" werden usw. Aber woran macht ihr persönlich das denn fest? Wird wirklich alles "unmenschlicher" oder redet man sich das vielleicht nur ein? Vergessen wir, dass es früher auch schlecht war? Wenn ihr aber mal von euch selber ausgeht. Von eurem eigenen Umfeld. Woran genau macht ihr denn fest, dass es so ist?

  • Woran ich das festmache?


    Ich glaube, ich bin seit 15 Jahren im Netz unterwegs und damals war der Ton garantiert nicht so rau, wie er heute ist. Alleine, wenn ich mir die Kommentare anschaue, die unter irgendwelchen Artikeln gepostet werden - es artet immer (!) aus. Und selbst wenn es nicht anynom zugeht, kräuseln sich mir die Zehennägel, wenn ich sehe, wie da miteinander umgegangen wird, als würde man vergessen, dass da gegenüber auch ein Mensch sitzt.


    In Bezug auf Schlägereien: Vor Jahren hat man davon abgelassen, wenn jemand am Boden gelegen hat, weiter auf ihn einzutreten, heute sieht das anders aus.


    Vor Jahren waren Polizisten absolute Respektspersonen - und heute? Da kommt gerne ein blöder Spruch oder es kommt zu Handgreiflichkeiten, wegen Nichtigkeiten..


    Kinder und Schüler werden frecher - wenn ich dran denke, wie demütig wir gegenüber Erwachsenen waren.


    Auch was die Sprache anbelangt. Oder auch Sexualität.


    Oder schau dir die Filme/Bücher an - wenn jucken heutzutage Sexszenen? Oder Gewaltszenen? Hätte es vor 20 Jahren Schoßgebete gegeben?


    Ich glaub, da gibt es zig Beispiele - und ich bin sicher, dass ich mir das nicht einbilde.


    Es ist einfach alles schneller, rauer, unpersönlicher und herzloser geworden. Auch, weil der Druck steigt. Früher hat ein Mann ein Haus und eine Familie mit seiner Arbeit alleine unterhalten können - heute muss die Frau mit in die Arbeit, damit der Lebensstandard gehalten werden kann.


    Natürlich kann man das nicht verallgemeinern - aber die Tendenz ist da.

    Krimi-Komödie: Das Trüffelschwein
    Ein Detektiv, seines Zeichens Bondage-Novize und FC-Bayern-Fan, wird mit einem skurruilen Fall betraut ...

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  • Du sprichst aber eine sehr konservative Sprache. Sollen wir wirklich zurück in die Fünfziger? Es sind gerade die Fünfziger die immer wieder völlig verklärt dargestellt werden.


    Warum müssen Polizisten Respektspersonen sein? Sie sind lediglich Vertreter der staatlichen Eingriffsverwaltung. Respekt aber sollte man aber vor jedem Menschen haben. Heute lassen sich zudem viele Bürger polizeiliches Willkürhandeln nicht einfach mehr so gefallen. Der Polizist ist nämlich nicht Vorgesetzter der Bürger - er hat lediglich die verdammte Pflicht und Schuldigkeit geltendes Recht - ohne Ansehen der Person - durchzusetzen und seine ganz persönlichen Befindlichkeiten dabei außen vor zu lassen.


    Kinder und Schüler frecher? Es ist doch positiv, dass die jungen Menschen heute einfach ihren Mund leichter aufmachen und sagen was ihnen nicht gefällt. Zudem waren Jugendliche schon zu allen Zeiten "respektlos" - und das ist auch gut so. Ohne die so viel gescholtenen 68ziger beispielsweise wäre wir in vielen Dingen nichts weiter als eine Duckmäusergeselllschaft.


    Sex und auch Gewalt sind nun einmal Teil des Lebens. Warum sollte man das in den Medien nicht auch darstellen? Man kann doch Teile unseres Lebens nicht einfach so ausblenden. Und Sex und Gewalt gab es auch schon immer in den Medien.


    Männer sind die Ernährer der Familie, die Frau bleibt zuhause und macht einen auf Hausfrau. Das war das Adenauersche Idealbild von der deutschen Familie. Nur waren damals die Ansprüche auch weitaus geringer als heute, damals reichte eben ein Verdiener aus. Heute aber, wo die Ansprüche gestiegen sind, da müssen eben mehr Leute das notwendige Geld ranschaffen. Und hat eigentlich mal jemand die Frauen gefragt ob sie glücklich waren mit ihrem Hausfrauenjob? Man erinnere sich nur an die im BGB festgeschriebene Schlüsselgewalt.


    Also - dann machen wir uns mal auf, zurück in die Fünfziger - buddeln den alten Adenauer wieder aus.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das stimmt sogar, dass ich da konservativ denke. :-)


    Und ich sage auch nicht, dass früher alles besser und schöner war.


    Zitat

    Du sprichst aber eine sehr konservative Sprache. Sollen wir wirklich zurück in die Fünfziger? Es sind gerade die Fünfziger die immer wieder völlig verklärt dargestellt werden.


    Ich rede aber von den 80ern und 90ern. Mit früheren Zeiten kenn ich mich weniger aus. :-)


    Zitat

    Warum müssen Polizisten Respektspersonen sein? Sie sind lediglich Vertreter der staatlichen Eingriffsverwaltung. Respekt aber sollte man aber vor jedem Menschen haben. Heute lassen sich zudem viele Bürger polizeiliches Willkürhandeln nicht einfach mehr so gefallen. Der Polizist ist nämlich nicht Vorgesetzter der Bürger - er hat lediglich die verdammte Pflicht und Schuldigkeit geltendes Recht - ohne Ansehen der Person - durchzusetzen und seine ganz persönlichen Befindlichkeiten dabei außen vor zu lassen.


    Natürlich sollte man vor jedem Menschen Respekt haben. Das bestreite ich ja nicht, ich hab ja nur ein Beispiel genommen. Und ich rede auch nicht davon, dass man sich polizeiliches Willkürverhalten gefallen lassen soll. Aber die werden doch auch angefeindet - wenn sie korrekt handeln und ihre Pflicht tun.



    Zitat

    Kinder und Schüler frecher? Es ist doch positiv, dass die jungen Menschen heute einfach ihren Mund leichter aufmachen und sagen was ihnen nicht gefällt. Zudem waren Jugendliche schon zu allen Zeiten "respektlos" - und das ist auch gut so. Ohne die so viel gescholtenen 68ziger beispielsweise wäre wir in vielen Dingen nichts weiter als eine Duckmäusergeselllschaft.


    Naja, muss es gleich ins extrem gehen? Kann man seine Meinung nicht sagen, ohne gleich frech zu werden?


    Zitat

    Sex und auch Gewalt sind nun einmal Teil des Lebens. Warum sollte man das in den Medien nicht auch darstellen? Man kann doch Teile unseres Lebens nicht einfach so ausblenden. Und Sex und Gewalt gab es auch schon immer in den Medien.


    Ja, aber es wird eben immer eindeutiger, abartiger. Die Hemmschwelle sinkt. Warum gibts überhaupt noch Altersfreigaben? Lassen wir doch den 3jährigen bereits zeigen, wie man Köpfe abschlägt und was man unter Gang-Bang versteht. Und für manche Menschen ist das eben selbst als Erwachsener ein Schock.


    Zitat

    Männer sind die Ernährer der Familie, die Frau bleibt zuhause und macht einen auf Hausfrau. Das war das Adenauersche Idealbild von der deutschen Familie. Nur waren damals die Ansprüche auch weitaus geringer als heute, damals reichte eben ein Verdiener aus. Heute aber, wo die Ansprüche gestiegen sind, da müssen eben mehr Leute das notwendige Geld ranschaffen. Und hat eigentlich mal jemand die Frauen gefragt ob sie glücklich waren mit ihrem Hausfrauenjob? Man erinnere sich nur an die im BGB festgeschriebene Schlüsselgewalt.


    Ja, da magst du recht haben. Aber trotzdem erinnere ich mich daran, dass es da mehr Familie gab. Wer hat da heute noch großartig Zeit dafür? Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Frauen gibt (oder auch Männer) die lieber Zuhause wären, und nicht auch mit Geld verdienen müssten. Dass es sicher viele Frauen gibt, die aus Spaß Karriere machen wollen - ist doch unbestritten. Aber wieviele Frauen und Männer haben keine Freude daran?



    Grüße
    Quiddy

  • Zitat

    Ja, aber es wird eben immer eindeutiger, abartiger. Die Hemmschwelle sinkt. Warum gibts überhaupt noch Altersfreigaben? Lassen wir doch den 3jährigen bereits zeigen, wie man Köpfe abschlägt und was man unter Gang-Bang versteht. Und für manche Menschen ist das eben selbst als Erwachsener ein Schock.


    Das kommt mir in letzter Zeit auch so vor und ich weiß immer noch nicht ob es daran liegt, dass ich Kinder habe und die Welt auf einmal differenzierter wahrnehme? Oder an der immer detaillierteren Berichterstattung, die auf einen einprasselt? Sei es, wie es ist- ja, ich empfinde das ganz genau, wie Du. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Katinka, mir geht es da wie Dir.
    Ich verdiene bei weitem nicht das, was ein Schiedsrichter verdient und muss mich dafür von Patienten und Angehörigen anmeckern und beschimpfen lassen, mich versuchen gegen aggressive Patienten irgendwie zu schützen wenn sie auf Entzug oder einfach nur krawallbereit sind - schwierig wenn sie einem oft körperlich überlegen sind.
    Und nein, ich arbeite in keiner Psych. sondern auf einer akuten Inneren.
    Ich mache den Job schon ein paar Järchen und konnte die Entwicklung und den "Werteverfall" zumindest in dieser Sparte beobachten...
    Vor ein paar Jahren hatte man noch Respekt vor uns - heute bist Du der Prellbock für alle und jeden, das Dienstmädchen das ja schließlich dafür bezahlt wird, ah ja.
    Zum Glück sind nicht alle Menschen so, aber die Zahl deren wächst leider...


    Von daher kann ich das Gejammer auf "hohem Niveau" absolut nicht nachvollziehen. Hätte ich deren Gehalt, würde ich das lockerer "ertragen", denn ändern wird sich in dieser Gesellschaft nichts mehr, da muss man einfach das Beste daraus machen. Geld wiegt zwar mangelnden Respekt mir Und anderen gegenüber keinesfalls auf, aber es entschädigt in gewissen Weise.

  • Ich bin echt erfreut, dass ihr mir da im Grunde überwiegend zustimmt - hätte ja schon erwartet, dass man mit so ner Denke auch angefeindet wird.


    Ok, einerseits wirkt es so, als ob ich mit dem Schiedsrichter ein falsches Beispiel gewählt habe - aber andererseits finde ich es gerade deshalb passend!


    Gerade diese Betrachtungsweise von 'Der verdient soviel Geld, der soll sich das Gejammer sparen' - finde ich halt auch nicht wirklich nett. So gesehen dürfen überhaupt keine Leute, die viel Geld haben und womöglich Millionen verdienen, ohne dafür nen Finger zu krümmen, sich über irgendetwas beschweren.


    Auch wenn ein Scheidsrichter gutes Geld verdient und er vielleicht nicht so angegangen wird, wie ein Arbeiter od. eine Arbeiterin, die für viel weniger Geld angefeindet und respektlos behandelt wird, so darf er sich doch auch darüber beklagen, wenn es schlimmer wird - oder nicht?


    Und eine Krankenschwester dürfte sich dann so gesehen auch nicht beschweren, wenn sie für nen Hungerlohn arbeitet und beschimpft wird - weil es doch sicher jemanden in Somalia gibt, der nichts zu Essen hat, Hab und Gut durch ne Katastrophe verloren hat und vielleicht noch um sein Leben fürchten muss, weil irgendwelche Organhändler unterwegs sind, die ihm bei lebendigem Leib die Niere herausschneiden wollen ... Aus seinem Standpunkt gesehen jammert die Krankenschwester auf hohem Niveau. ;-)



    Grüße
    Quiddy

    Krimi-Komödie: Das Trüffelschwein
    Ein Detektiv, seines Zeichens Bondage-Novize und FC-Bayern-Fan, wird mit einem skurruilen Fall betraut ...

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  • Gott, was seid Ihr alle Misanthropen!
    Also, ich sehe das etwas anders. Ich war 10 Jahre lang in einem Altenheim tätig und kann von daher da gut mitreden, wie das ist, beschimpft zu werden von den Bewohnern und Angehörigen. Aber dass es schlimmer geworden wäre damit in diesen 10 Jahren, das kann ich nun nicht sagen. Und es gab auch sehr viele Bewohner und auch Angehörige, die sehr, sehr nett und dankbar waren.
    Und auch bei den anderen Beispielen, die hier genannt wurden, kann ich für mich nicht sagen, dass mir da eine Verschlimmerung aufgefallen wäre. Meine Nachbarn haben zwei Söhne, so um die 14 dürften die sein, das sind z.B. ganz nette, höfliche Jungs. Der Polizist, der hier Streife geht und oft mit mir im Bus fährt, wurde auch noch nie von wem angespuckt oder beschimpft. Und neulich ist mir tatsächlich aus lauter Schusseligkeit mein Portemonnaie im Bus aus der Tasche gefallen und der nette, übringes auch noch nicht so besonders alte Mensch, der hinter mir saß, hat es sich nicht unter den Nagel gerissen, sondern mich drauf hingewiesen und sogar noch für mich aufgehoben.
    Die Leute, die mir so täglich begegnen, sind fast alle immer sehr nett. Klar, Bekloppte gibts immer, gabs immer, wirds immer geben. Aber dass sich deren Zahl nun erhöht hat, das sehe ich nicht.
    Und was die Schlägereien angeht, wo früher angeblich aufgehört wurde, wenn jemand am Boden lag. Das möchte ich auch bezweifeln. Der Unterschied zu früher ist vielleicht höchstens der, dass aus rein technischen Gegebenheiten damals nicht irgendein Depp daneben stand, der alles mit seinem Handy mitgefilmt hat, statt zu helfen, und daher die Öffentlichkeit heute detaillierter über solche Taten informiert wird. Und diesen Handy-Depp gabs vor zig Jahren bestimmt auch schon, nur dass er damals noch kein Handy hatte und vermutlich daneben stand und dachte: "Mist, was gäb ich jetzt dafür, wenn ich das filmen könnte."
    Ich bin da irgendwie nicht so pessimistisch wie Ihr.


    LG,
    Melanie

  • Zitat

    Original von Quidam
    Und eine Krankenschwester dürfte sich dann so gesehen auch nicht beschweren, wenn sie für nen Hungerlohn arbeitet und beschimpft wird - weil es doch sicher jemanden in Somalia gibt, der nichts zu Essen hat, Hab und Gut durch ne Katastrophe verloren hat und vielleicht noch um sein Leben fürchten muss, weil irgendwelche Organhändler unterwegs sind, die ihm bei lebendigem Leib die Niere herausschneiden wollen ... Aus seinem Standpunkt gesehen jammert die Krankenschwester auf hohem Niveau. ;-)


    Mach Du mal meinen Job, dann reden wir weiter ;-)


    Ich finde es hier auch nicht passend, eine Katastrophenopfer mit nem Schiedsrichter oder einem anderen Dienstleister zu vergleichen. :rolleyes
    Auch finde ich, muss man hier Unterschiede machen, ob jemand jammert der als Dienstleister täglich Anfeindung, Beschimpfungen etc ausgesetzt ist, oder ob jemand ein paar mal im Monat über den Fußballplatz fegt.


    Frettchen, schön, das Du offenbar Glück hast und die meisten um dich rum nett und freundlich sind.
    Auch das gibt es, aber es wird weniger - gerade in meinem Job kann ich das gut beobachten. Die Menschen werden immer anspruchsvoller und motzen schneller wenn ihnen was nicht passt.
    Ich erlebe das oft, wenn beispielsweise der Arzt versprochen hatte nochmals vorbei zu gehen um mit Pat. und Angehörigen zu reden und Fragen zu klären. So. Aus Gründen ( Notfall z.B.) kann er dies nicht einhalten und ich muss als Vermittler dienen. Ich krieg den Frust ab, darf mir anhören wie scheiße alles ist und läuft und soll das aber Bitteschön alles lächeln entgegen nehmen. Läuft ihnen dann der Arzt zufällig über den Weg sind sie auf einmal schleimfreundlich "Ach, ein Notfall?... Natürlich, dann ist es ja absolut verständlich... Das geht natürlich vor...ist doch kein Problem..." Äh Hallo? Vor fünf Minuten haben sich selbige bei mir im höchsten Maße echauffiert und mich angepflaumt und runtergeputzt. Und dann die Arschkriecherei? Da krieg ich das kalte Kotzen.
    Das sind die alltäglichen harmlosen Dinge...Den Rest erspar ich euch :lache


    Was ich sagen will, ich beobachte dieses zunehmende Negativverhalten leider überall...Ob im Bus,wo man es nicht für nötig hält dem Busfahrer Guten Tag zu sagen, der gebrechlichen Oma den Platz anzubieten, oder der Verkäuferin beim Bäcker noch einen schönen Tag zu wünschen.


    Hier gibt es leider immer weniger positive Beispiele. Oder ich wohne einfach in einer respektlosen, unhöflichen, egoistischen und motzigen Gegend. Kann auch sein.


    Genug abgeschweift, ich widme mich wieder meinem Lernstoff um diesem Elend eines Tages zu entkommen :lache :teufel

  • Zitat


    Mach Du mal meinen Job, dann reden wir weiter ;-)


    liebe nofret78 - ich kann absolut nicht klagen und hab oben schon betont, dass ich Menschen wie dich absolut respektiere und meinen Hut davor ziehe, was ihr leistet. Ich könnte das nicht.


    Aber finds halt doch nicht prickend, wenn du nen anderen Beruf, wie die des Schiedsrichters, herabsetzt. Ich denke, da gehts um mehr, als nur ein paar mal über den Platz zu hecheln - wobei ich natürlich auch denke, dass er dennoch ein 'leichteres' Leben hat, als du.


    Und Frettchen, vielleicht ist in der Tat das Internet Schuld, dass es womöglich die Wahrnehmung verfälscht, aber wenn ich mich als Teenager mit den heutigen Teenagern vergleiche, dann sehe ich da schon nen Unterschied - auch dahingehend, dass ich damals sicher nicht so weit war, wie die heutige Jugend es ist. Und ich war sicher kein Dummkopf, sondern 'normal'.


    Grüße
    Quiddy

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Gott, was seid Ihr alle Misanthropen!


    Meinst du allen Ernstes, dass dieser Begriff im Zusammenhang mit dieser Diskussion richtig gewählt ist?


    Misanthropen sind Menschen, die andere Menschen verachten/hassen. Eine solche Haltung habe ich allerdings bei niemand der hier Diskutierenden feststellen können.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Und ist das schlimm? Ich finde das gut, dass heutige Teenager weiter sind (sein sollten). Wenn ich mich da an meine Kindheit erinner und die Angst vor Aids. Ich hoffe, dass man da z.B. heute weiter ist. Zu meiner Zeit war das so, dass man eingebläut bekam, dass man sich von solchen Leuten fernzuhalten hat, weil man sonst selber bald stirbt. ich hoffe sehr, dass die Jugend da heute weiter ist als ich es damals war. Und ich hoffe auch sehr, dass die Kondome nutzen und sich nicht wie ich seinerzeit zu Tode schämen müssen, wenn sie nur an das Wort denken.
    Und keiner wertet hier Berufe ab. Aber statt in den Medien das belastende Leben der Schiedsrichter zu diskutieren, sollte man lieber über die Pflegeberufe z.B. reden. Denn die sind min. genauso belastend und da könnte der Gesetzgeber sogar was dran ändern, wenn er wollte. Will er aber nicht. Da hat man so und so viele Minuten für die und die Tätigkeit und nach dem und dem Schlüssel wird die Anzahl der Mitarbeiter bestimmt. Obwohl man eigentlich doppelt solange bräuchte und pro Schicht min. einen Mitarbeiter mehr. Sowas sollte man eher diskutieren, denn daran könnte man was ändern, wenn man wollte. Dass Schiedsrichter beschimpft werden, daran kann man kaum was ändern, schon gar nicht per Gesetzgebung. Aber daran, dass man als Pflegekraft im Altenheim zu Weihnachten ganz allein da steht mit 25 Bewohnern, daran könnte durchaus was geändert werden. Und dann würden vermutlich auch die Beschimpfungen, die man da erdulden muss, abnehmen.

  • Quidam, ich habe hier nichts herunter gewertet. Und diese Berufe miteinander zu vergleichen, das wäre ein Äpfel - Birnen -Vergleich.
    Mich machts nur sauer, wenn unsre und andere Berufsgruppen herabgewertet werden,wir nicht mit Respekt behandelt werden. Das verlangt heutzutage jeder Idiot, billigt es aber bitteschön niemand anderem mehr zu.


    Könnte ich es mir heute noch mal aussuchen, würde ich diesen Job sicher nicht mehr machen - zu undankbar - auch wenn es nette Patienten und Angehörige gibt, aber die halten leider nicht mal mehr das Gleichgewicht.
    Damals hatte ich damals noch Ideale, dachte in meiner damaligen Naivität ich könnte tatsächlich einen kleinen positiven Beitrag leisten. Tja, getäuscht. Passiert. :grin