'Herr aller Dinge' - Seiten 293 - 411

  • Schon wieder ich - aber das Thema lässt mich einfach nicht mehr los... :schaem


    Eine Frage beschäftigt mich noch:
    Wie sieht es in Hiroshi's Welt mit den Pflegeberufen aus? Ich kann mir vorstellen von Computern und Maschinen operiert zu werden. Aber wenn ich mir vorstelle, wie ich da so im Krankenhausbett liege und nur von Robotern umsorgt werde - gruselige Vorstellung... *schüttel*

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Schon wieder ich - aber das Thema lässt mich einfach nicht mehr los... :schaem


    Eine Frage beschäftigt mich noch:
    Wie sieht es in Hiroshi's Welt mit den Pflegeberufen aus? Ich kann mir vorstellen von Computern und Maschinen operiert zu werden. Aber wenn ich mir vorstelle, wie ich da so im Krankenhausbett liege und nur von Robotern umsorgt werde - gruselige Vorstellung... *schüttel*


    Daran arbeitet man in Japan schon: Pflegeroboter.


    Und das ist jetzt keine Science Fiction!

  • Zitat

    Original von AndreasEschbach


    Daran arbeitet man in Japan schon: Pflegeroboter.


    Und das ist jetzt keine Science Fiction!


    Teilweise ist Robotik in der Plege und in der Telemedizin sowieso schon seit Jahren Realität. Nur ein Beispiel. Ein Exemplar davon spielte auch schon in einer Folge von Emergency Room aus dem Jahr 2005 eine Rolle.

  • Zitat

    Original von dyke
    Nur was fangen die Menschen dann mit ihrer Zeit an, wenn sie alles haben? Heute haben sie, zumindest in der westliche Zivilisation, schon mehr Freizeit als je zuvor (außer als Jäger und Sammler) und was machen sie damit ?


    So langsam hegt sich in mir der Verdacht, dass die Geschichte darauf hinausläuft, dass es bereits zu Urzeiten eine Zivilisation gab, die weder Arm noch reich kannte, also Hiroshis Ideal, aber genau daran scheiterte: was fängt der Mensch mit der „gewonnen“ Zeit an. Und Charlotte wird bedauerlicherweise diese Entdeckung machen. Und Hiroshi wird einse-hen, dass die Menschheit noch lange nicht dafür reif ist.


    Ich stecke mitten in diesem Abschnitt und das sind zum Teil auch meine Gedanken. Ist es wirklich erstrebenswert, Roboter für ALLES zu entwickeln? Ist es erstrebenswert, alles von Maschinen erledigen zu lassen? Ich würde meinen Schal lieber selbst stricken als ihn von einem Roboter stricken zu lassen ( um beim Vorführ-Beispiel zu bleiben ;-) ).
    Für mich hört sich das bis jetzt eher recht gruselig an - auch, weil ich mir ganz sicher bin, dass die Menschheit mit der gewonnen Zeit nicht umgehen kann.
    Aber vielleicht ist es ja noch viel mehr was Hiroshi sich vorstellt - denn "das" allein wäre für mich eher eine Horrorvorstellung.

  • Ich bin jetzt etwa auf Seite 370, habe also noch "Luft" bis zum Ende dieses Abschnitts.


    Trotzdem ein paar ganz private Gedanken zum bisher Gelesenen:


    Ein Leben ohne Zeitdruck und Arbeit, weil alles, was man möchte, "einfach so" erscheint?
    Geil :grin


    Ganz egoistisch würde ich mich zunächst mal intensiv dem Schreiben widmen.
    Und meiner Frau.
    (Sie liest hier nicht mit, also kann die Reihenfolge so stehen bleiben :chen )
    Damit mein Geschreibsel aber auch gelesen werden kann, würde ich lehren.
    Ich bin zwar kein Lehrer, aber Lesen, schreiben und Grundrechenarten habe ich meinen Kids schon in Grundzügen beigebracht, bevor die erste Pausenklingel in ihr Leben trat. Einfach weil sie einfach furchtbar neugierig waren.
    Kann also nicht ganz so verkehrt sein, was ich da gemacht habe.
    Oder ich würde einen Teil meiner Zeit anderen Menschen widmen. Pflege ist immer noch eine Sache, bei der Mensch zwar unterstützt, aber nie durch Maschinen ersetzt werde sollte.


    Ja, so eine Welt wäre schon traumhaft. :grin
    Und wenn erstmal der Druck des Geldes weggefallen ist, würden vielleicht endlich die Fesseln um unseren Forschergeist fallen.
    Der Mond würde zum Umsteigeplatz, auf dem Mars könnte man Skilaufen und im Mariannengraben vielleicht bisher vollkommen unbekannte Tierarten beobachten ... :-)


    Ach ja, so ganz nebenbei ... das Buch liest sich immer noch klasse, die Handlung ist immer noch voller Wendungen die verblüffen; Andreas Eschbach versteht es nach wie vor komplexe Zusammenhänge in einfache Worte zu kleiden ... einfach perfekt und sehr gute Unterhaltung.


    Okay, ich muss jetzt noch ein wenig weiterlesen. Brauchte nur eine Pause, weil der Ruf der Natur sich mit Nachdruck meldete ;-)


    LG


    Dirk67 :lesend :lesend :lesend

  • Gerade fertig geworden mit dem Abschnitt und bin nach wie vor sehr angetan.


    Die technischen Zusammenhänge werden sehr gut und anschalich erklärt. Charlotte ist hier mit ihren Verständnisfragen eine gute Hilfe und macht es sehr plastisch mit vielen netten Beispielen.
    Die Kaffeemaschinde, der rote Schal, oder das mit der Couch um sich dem Thema Nanotechnologie zu nähern, finde ich absolut gelungen, Lob an den Autor! Klasse gemacht, auch für nicht so technikversiertes Lesepublikum wie mich :anbet


    Adamsons Rolle wird ja immer seltsamer, bin gespannt, welche Rolle er noch spielen wird. Irgendwie ist Hiroshi ja für ihn eine richtige Obsession. Und er heiratet sogar extra die Schwester seines CIA-Kontaktes damit er Informationen aus erster Hand bekommen kann.


    Das seine Idee scheitert, zumindest zunächst habe ich eigentlich erwartet. Hiroshi läßt sich aber nicht entmutigen und bleibt seinem Lebensziel treu und arbeitet härter als zuvor ("bis Blutstropfen aus seiner Stirn strömen").


    Oh und Prinz Charming ist wieder da. Er macht Hiroshi für sein verkorstes Leben verantwortlich, immer wieder schön, wenn mein sein eigenes "Versagen" anderen zuschreiben kann. Mal schauen, was für eine Rolle er noch im weiteren Verlauf spielen wird.


    Jetzt gehts also auf die Reise zu Charlottes Insel. Werden hier die Handlungsstränge zwischen Hiroshis Idee und der Paläöanthropoligie zusammengeführt? Was werden sie im Eis entdecken?
    Gut ist auf jeden Fall, dass Charlotte wohl wieder ein Ziel hat bzw. sich einer Aufgabe widmet, wenn auch außerhalb des wissenschaftlichen Mainstreams.
    Süß fand ich, dass Hiroshi faktisch immer dabei war und im Hintergrund sozusagen ihre Entwicklung gesponsert hat.


    Also, weiter geht´s :-)

    Viele Grüße
    Thomas


    ________________________________________
    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Zitat

    Original von TGerwert
    Adamsons Rolle wird ja immer seltsamer, bin gespannt, welche Rolle er noch spielen wird. Irgendwie ist Hiroshi ja für ihn eine richtige Obsession. Und er heiratet sogar extra die Schwester seines CIA-Kontaktes damit er Informationen aus erster Hand bekommen kann.


    Na ja, ganz so muss es nicht gewesen sein. Vielleicht war er einfach so viel mit dem CIA-Mann zusammen, dass er nicht umhin kam, dessen Schwester kennenzulernen ... :-)

  • Und schon wieder bin ich voll in den nächsten Abschnitt gerauscht *schäm*


    Aber das zeigt mir, dass mir dieser Roman einfach gefällt :-]


    "Typisch Eschbach", möchte ich fast sagen, wenn es um die komplexen technischen Zusammenhänge geh, die Hiroshi da austüftelt. Charlottes Ahnungslosigkeit ist da ein verdammt guter Kniff.

    Dieser ehemalige Kommolitone von Hiroshi, Mr. Adamson, wird mir immer mehr suspekt, und nimmt damit die Rolle von Rasmussen ein, der tatsächlich ein Gutmensch zu sein scheint?
    Klasse fand ich die Heirat von Adamson mit der Schwester seines CIA-Kontakts.
    Ein Schuft, der Böses dabei denkt :grin


    Prinz Charming lebt noch und wie es nicht anders zu erwarten war, sucht er einen Sündenbock für seine verkorkste Existenz.
    Nicht unbedingt ein Klischee, aber verdammt realitätsnah.
    Ich mag ihn immer noch knuddeln :grin
    Und ich bin gespannt, wie er sich wieder ins Geschehen einklinkt.


    Zuletzt startet Charlotte also eine Reise auf diese ominöse Insel.
    Hm ... ob jetzt die Zusammenhänge zwischen Präantropologie und Hiroshis Wirken klar erkenntlich werden?


    Mein Fazit:
    Es bleibt einfach spannend.
    Und ja, diesen Roman kann man nicht als Sci-Fi vermarkten, und auch nicht als "Rosamunde Pilcher meets Darth Vader" :lache
    Genretechnisch setzt sich Andreas Eschbach zwischen alle Stühle ... und kann trotzdem den Mitspielern der Reise nach Jerusaelm eine lange Nase ziehen.
    Denn sein "Genre-Crossover" läuft einfach reibungslos.


    Selten hat mich ein Buch des schwammigen Genres "Roman" so gut unterhalten :anbet


    Mehr von mir nächstes Jahr ;-), und dem Autor und allen Mitlesern einen guten Rutsch :wave


    Mögen alle eure guten Vorsätze gelingen :wave


    LG


    Dirk67

  • Ein sehr spannender Teil. Hiroshis Vorstellung einer gerechten Welt ist auf den ersten Blick sehr verlockend (100%iges Recycling :wow!), allerdings hat die klugerweise spät angesetzte Konferenz sehr schön gezeigt, dass Hiroshi letztlich wohl nicht am Technischen scheitern wird, sondern an seinen Mitmenschen. Zuviele definieren ihr selbst über Besitztümer und Macht, als dass sie sich auch nur gedanklich auf Hiroshis Utopie einstellen mögen.


    Die Zeitsprünge empfinde ich selbst tatsächlich als etwas mühsam. Dank JaneDoe bin ich zwar immer auf dem Laufenden, in welchem Jahr wir uns nun befinden, allerdings immer erst nachdem ich den Abschnitt gelesen habe. Aber vermutlich ist es für die Geschichte gar nicht so wichtig zu wissen, in welchem Jahr sich gerade alles abspielt, oder?


    Auf Charlottes Insel bin ich jetzt besonders gespannt, mal schaun, was sie da im Eis so findet.

  • Gestern hab ich diesen Abschnitt zu Ende gehört, bin aber noch nicht zum Schreiben gekommen. Im Hörbuch endet er im dritten Teil nach 2 Stunden und 7 Minuten.


    Also das war bisher mein liebster Abschnitt im Buch. Endlich nimmt Hiroshis Idee konkrete Formen an, man darf den Roboter-Komplex in Aktion bewundern und Hiroshi erklärt für Charlotte (und somit auch uns Durchschnitts-Dummies *g*) wie das funktionieren soll.
    Wie viele andere fand ich diese Board of Directors-Besprechung ein geniales Mittel um alle möglichen Einwände und Fragen die dem Leser zu dem Thema kommen könnten abzuklären. Alle Stichpunkte die ich mir gemacht hatte wurden abgehandelt. Ob das nun wirklich alles so funktionieren würde wie Hiroshi sich das vorstellt (inklusive der Kaffee-Pipelines und was es da noch alles gab) sei mal dahingestellt, aber es wurde behandelt und man merkte, es wurden sehr viele Argumente bedacht.
    Die vollständige Übernahme aller Arbeiten und vor allem die von Hiroshi immer wieder erwähnte Evolution der Roboter erzeugt dann doch eher ein grusliges Schaudern als eine Vorfreue auf eine Welt ohne Arbeit. Wie JaneDoe schon schrieb, da kommen einem sofort Szenarien wie "Matrix" in den Sinn die ja auch irgendwann auf ähnliche Art ihren Anfang genommen haben. Früher oder später wird Hiroshi ja nicht darum herumkommen seinen Robotern auch eine Art moralischen Verhaltenscodex einzuprogrammieren, ähnlich wie bei Asimovs Robotergesetze. Wenn ich da eben auch an den Einsatz im Pflegebereich denke... Ich bleibe nach wie vor skeptisch, auch wenn die Idee zweifellos unglaublich faszinierend ist und schier grenzenloses Potential bietet. Aber kann ein Mensch wirklich alle Folgen eines so gravierenden Wandels absehen, die positiven wie auch die negativen (die Hiroshi ja offenbar gar nicht erst so richtig zur Kenntnis nehmen will habe ich oft das Gefühl)?
    Immerhin hatte er die Geistesgegenwart, seinen Komplex zu versenken, bevor die chinesische Regierung ihn in ihre Hände bekommt. Ihm ist also doch irgendwie bewusst, dass seine Erfindung in den falschen Händen viel Schaden anrichten kann, dennoch ist seine Vision, dass jeder dazu Zugang hat... widerspricht sich da auch ein bisschen.


    Trotzdem tat er mir natürlich leid, als sein Lebenstraum plötzlich in Trümmern lag und dann auch noch Charlotte abreiste. Immerhin, der hat die Trennung von Gary dann ja offenbar gut getan, sie hat sich, auch von Hiroshis Zielstrebigkeit inspiriert, wieder auf ihre eigentlichen Interessen besonnen und verfolgt weiter ihren Weg. Zwar ohne Abschluss, aber immerhin unbeirrbar auch wenn man sie in eine Ecke mit diversen "Spinnern" drängt. Dass Sie, die reiche Göre, plötzlich feststellen muss über die Jahre von Hiroshi, dem Sohn der armen Wäschefrau, gesponsort worden zu sein, entbehrt natürlich nicht einer ordentlichen Portion Ironie. :grin


    Hiroshi wird immer mehr zum Einsiedler, er will sich sogar Charlottes Einfluss entziehen um weiter zu kommen. Ich frage mich welcher Country-Sänger wohl der Vorbesitzer war... John Denver vielleicht? :gruebel Ich kenn mich in dem Bereich nicht sooo gut aus, aber den kann ich zumindest mit den Rocky Mountains in Verbindung bringen.


    Ich gestehe, die ganze Nano-Konstruktion konnte ich mir nicht ganz so gut vorstellen wie den großen Komplex. Da fehlt mir vielleicht ein bisschen die Fantasie, aber womöglich kommt es noch, wenn die Sache ausgereifter ist. Diesen "Nano-Roboter" mit der bisher unmöglichen Anordnung von Atomen... ist das das Bild auf dem Cover von "Herr aller Dinge"?


    JB hat gerade eine Affäre mit der Ex-Frau vom amerikanischen Director von Gus Konzern, wenn ich das richtig verstanden habe, und wird durch sie wieder auf Hiroshis Fährte gebracht. Er erkennt das Potential aber auch die Gefahr die von Hiroshis Maschine für seinesgleichen ausgeht und will beides für sich nutzen... ich bin mal gespannt, wenn dann kann er ja nur aus dem Hintergrund wirken, weiter vorne im Buch hieß es ja, dass die beiden sich nie wieder begegnen.
    Und Adamson darf man auch nicht vergessen, der nach wie vor im Hintergrund lauert um Hiroshi entweder in die eigenen Reihen zu locken oder wenn nicht, gerne auch wegsperren zu lassen.


    Ach ja, ich hab gesehen, dass es bei Lübbe ein Enhanced eBook"von "Herr aller Dinge" gibt, welches die Kurzgeschichte "Das schwarze Messer" beinhaltet. Wird es vielleicht mal die Möglichkeit geben diese Kurzgeschichte gesondert zu erwerben oder bleibt das auf absehbare Zeit so ein exklusives Bonusmaterial?


    Ich hab mich sehr gefreut, als sich herauskristallisierte, dass Charlotte nun doch mit auf die Expedition zur Teufelsinsel geht. Davon wird dann offensichtlich der nächste Abschnitt handeln. Und wieder bin ich sehr gespannt. Später in der Wanne wird gemütlich weitergehört. :-]

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Hiroshi wird immer mehr zum Einsiedler, er will sich sogar Charlottes Einfluss entziehen um weiter zu kommen. Ich frage mich welcher Country-Sänger wohl der Vorbesitzer war... John Denver vielleicht? :gruebel Ich kenn mich in dem Bereich nicht sooo gut aus, aber den kann ich zumindest mit den Rocky Mountains in Verbindung bringen.


    ich hatte überlegt, ob es Johnny Cash war :gruebel

  • Ja, über den hab ich auch kurz nachgedacht, aber im Internet nur was über sein Haus in Tennessee gefunden, nicht in den Rockys (oder es wurde aus literarischen Zwecken umgesiedelt, wäre ja auch möglich *g*).

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich hatte mir auch Gedanken gemacht, John Denver kam mir auch in den Sinn. :lacheScheint irgendwie typisch Frau zu sein............die Männer haben da wahrscheinlich nur so drüber weg gelesen. ;-)


    Auf Seite 380 ist übrigens nochmal so ein CIA-Fehler LuCIA ( oder wurde der schon erwähnt? :gruebel ).

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Auf Seite 380 ist übrigens nochmal so ein CIA-Fehler LuCIA ( oder wurde der schon erwähnt? :gruebel ).


    Und später war da auch nochmal irgendwo einer, irgendwas mit AssoCIAtion :lache
    Ich musste jedesmal grinsen, nun wo wir die Erklärung dafür kennen!