'Solitaire und Brahms' - Kapitel 01 - 07

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    Original von Wolke
    Sicherlich sollte dadurch ein Gemeinschaftsgefühl ausgedrückt werden, genauso gut hätten sie sich jeden Mittag zum Skat treffen können.


    Eben nicht nur. Die Bridgepartien werden auch benutzt, um die Figuren zu charakterisieren oder sogar die Handlung vorwegzunehmen.


    Beispiel hier, als Penny Shelby nach der Bridgerunde fragt (Kapitel 3):


    Wer von ihnen spielte am besten?
    Kam drauf an. Connie ging die meisten Risiken ein, auf Jeans Reizen war
    Verlaß, Lisa war im Gegenspiel am stärksten – auch wenn sie manchmal nicht
    die Karte abwarf, die sie eigentlich abwerfen wollte, sondern die daneben.
    Und du? [=Shelby]
    Solide. Nicht spektakulär, aber meistens kam sie mit ihrem Gebot durch.
    Manchmal versuchte sie eine Finesse, wenn sie sich sicher genug fühlte.


    Und dann vor allem diese Szene ab S.88 (S. 62 im Englischen) - wer da zwischen den Zeilen lesen kann, kriegt eine ganze Menge über das Beziehungsgeflecht zwischen den Frauen und die späteren Verwicklungen mit, aber wer Bridge nicht versteht, liest sicher über vieles hinweg und versteht einfach Bahnhof. :-(

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Orlando
    Reine "F***"-Geschichten, wie im Anhang beschrieben (sind es doch, oder?), reizen doch sicher auch nicht dauerhaft?


    Ja, sind es im wesentlichen, und nein, mich reizen die nicht mal beim ersten Lesen. :-(
    Von den Büchern im Anhang rate ich euch sämtlich ab, mit einer klaren Ausnahme, bei der ich mich der Amazon-Rezi anschliesse:

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    Zitat:
    Original von geli73
    S.31 Merkwürdig: Der Hausmeister streute Splitt auf Linoleum, um Staub zu binden.


    Und dann ist der Splitt auch noch grün. Die Erklärung mit dem sandähnlichen Material stammt schon von der Autorin, nicht von mir - komisches Zeug müssen die da gehabt haben...


    An dieses Zeug kann ich mich auch och erinnern. In den ersten Jahren meiner Grundschulzeit hat man das Zeug auf die Böden gekippt und nachher aufgefegt. Es roch auch ganz merkwürdig.


    So ein Eiswürfelmesser habe ich mal in einem Film gesehen. Es scheint sich hervorragend als dramaturgisches Instrument zu eignen, wenn es darum geht, überschüssige Energien deutlich zu machen. :-)


    So, bevor ich jetzt meine Eindrücke zu Kapitel 7 - 15 ablasse, die ich gestern in einem Rutsch gelesen habe, was meine leichte Müdigkeit erklärt, muss ich erst mal die Kommentare dazu lesen. ;-)

  • Zitat

    Als Jean sagt, dass Connie Ray für den größten F... nein, Fang hält, wundert es mich, dass Jean so etwas sagt.


    Im Original sagt Jean ja auch "crotch" - also das Wortspiel ist "crotch" und "catch".


    Ein "metal tray divider" wird schon mitgefroren. Man muss sich das so vorstellen, wie unsere Eiswürfeldinger, nur dass Trennwände und Schale nicht aus einem Stück sind und aus Plastik, sondern man hat eine flache Schale aus Metall und da packt man dann diesen "metal tray divider", der nur aus den Trennwänden besteht, hinein. Und was Libby nicht tun würde, ist, einen halbvollen Eiswürfelbehälter wieder ins Gefrierfach stellen und den "metal tray divider" wieder hineintun. Denn bei unseren Plastikeiswürfelbehaeltern drücken wir ja die Eiswürfel raus, indem wir den Behaelter irgendwie biegen, aber bei so einem metallenen Eiswuerfelbehaelter nimmt man einfach nur die Trennwände raus und tut die dann hinterher nicht wieder rein.


    lg Iris

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Zum anderen: Wie fügen sich die lesbischen Frauen in die Gesamtgeschichte ein? Sind sie die Exoten, dreht sich alles um sie, oder ist es eine Geschichte, in deren Mittelpunkt eigentlich ein ganz anderes Thema steht, nur die Hauptpersonen sind zufällig lesbisch? Solche Bücher (und auch Filme) gibt es heute immer mehr, und das finde ich sehr begrüssenswert.


    Zitat

    Original von Orlando
    Unbedingt!
    Nur so erreicht man ja hoffentlich irgendwann einen "Normalzustand".
    Kannst Du da noch ein paar Tipps geben?


    Ein Tipp (der bei einigen Frauen hier auch schon gut angekommen ist) ist sicherlich
    Sarahs Töchter von Elana Dykewomon.


    Eine bekannte und von vielen Lesben unterschiedlichen Literaturgeschmacks geschätzte deutsche Autorin, die viele verschiedene Bücher schreibt - Jugendbücher, erotische Kurzgeschichten, Sachbücher und dazwischen Romane unterschiedlicher Couleur - ist Karen-Susan Fessel. Zum Thema "Bücher mit Lesben und anderen Menschen" fallen mir auf Anhieb zwei ein (Klick aufs Bild führt zum Amazon-Link mit Eulen-Provision):


    <- "Nur die Besten"
    Es ist aber nicht das beste Buch von ihr, es dümpelt für meinen Geschmack ein bisschen. Besser gefallen hat mir diese "moderne Grossstadtgeschichte":


    <- "Und abends mit Beleuchtung"


    Diesen Thread hier kennt ihr ja:
    Bücher für Frauen, die Frauen lieben


    Für die Krimifreunde unter euch gibt's auch noch jede Menge Möglichkeiten. Stöbert mal ein bisschen bei Ariadne - auch wenn ich euch das Programm ungern komplett empfehle. Einige der Klassiker-Autorinnen dort (z.B. Katherine V. Forrest, Claire McNab) sind in meinem Bücherregal nicht über einen einzigen Versuchsballon hinausgekommen, weil sie mich nicht überzeugt haben.


    Ans Herz lege ich euch aber die Micky-Knight-Krimis von J.M.Redmann - die habe ich erst vor kurzem entdeckt und bin ganz begeistert. Anzufangen mit "Mississippi" ("Death by the riverside").


    Und dann noch ein Buch, das ich hier neulich schon mal empfohlen habe:
    Das Buch vom Salz von Monique Truong.


    Sooo viele Bücher, so wenig Zeit! :anbet


    Ich traue mich mittlerweile ja schon öfter mal, euch meine "Nischen-Empfehlungen" (oder -verrisse) vorzustellen - da wird sicher noch mehr kommen. ;-)

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  • Zitat

    Original von Delphin
    aber bei so einem metallenen Eiswuerfelbehaelter nimmt man einfach nur die Trennwände raus und tut die dann hinterher nicht wieder rein.


    danke Delphin !!
    erste Frage: wie kriegt man das denn da raus?
    zweite Frage: wie verhindert man, dass die Würfel wieder zusammenfrieren, wenn das Ding draussen ist (oder würde eine "gute Hausfrau" einen halbleeren Behälter einfach gar nicht wieder reinstellen)?
    dritte Frage: und wie heisst das Teil nun auf Deutsch??
    (wahlweise vierte Frage: woher hast du das Bild? ;-))

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  • hi,
    bei uns hieß das Ding einfach Eiswürfelschale. Ich hab noch so eines im Keller, glaub ich. Haben wir auch für Speiseeis benutzt.
    Aber um die Eiswürfel rauszukriegen, hat man das ins heiße Wasser getaucht, nicht rumgehackt.
    Und die Eiswürfel sind tatsächlich immer zusammengeklebt, war ziemlich schwer hinzukriegen beim Servieren, wenn jemand sagte: bloß einen Würfel bitte und man gleich fünf am Löffel hängen hatte!
    Und ja, man hat sie auch halbvoll wieder ins Kühlfach zurückgestellt.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von magali
    hi,
    bei uns hieß das Ding einfach Eiswürfelschale. Ich hab noch so eines im Keller, glaub ich. Haben wir auch für Speiseeis benutzt.
    Aber um die Eiswürfel rauszukriegen, hat man das ins heiße Wasser getaucht, nicht rumgehackt.


    e-ben! ich brauchte ein Teil, das
    a) vorzugsweise einen Griff hat, den Shelby malträtieren kann
    b) aus mehreren Teilen besteht, deren eines (nämlich den "tray divider") man herausnehmen kann
    c) mit einer ehernen Libby-Gute-Hausfrauen-Regel zu verknüpfen war


    Schlauer wäre es möglicherweise gewesen, die Eiswürfelschale eine ganz normale Eiswürfelschale sein zu lassen und die "Libby hätte das niiiie geduldet"-Episode an einen anderen Punkt anzuhängen. Zum Beispiel schmutziges Geschirr nicht gleich abspülen... oder ausgezogene Klamotten nicht gleich weghängen... Übersetzerisch wäre das durchaus erlaubt und potenziell besser gewesen. Denn ihr hättet nix gemerkt, und die Intention der Autorin auf der Ebene des Gesamttextes wäre nicht verletzt worden. :anbet

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  • Hallo MaryRead,


    Zitat

    erste Frage: wie kriegt man das denn da raus?


    Ach *nerv* gar nicht so einfach, aber noch schwerer wäre es, wenn man es erstmal draussen hat und man nur einen Eiswürfel will, es wieder reinzubekommen, das geht nur mit Gewalt. :lache Die Plastik-Dinger sind besser. Oder auch cool, als ich in NY gearbeitet habe, hatte ich in meiner Firmenwohnung einen Kühlschrank der Eiswürfel ausgespuckt hat, wenn man das Glas unter den eingebauten Eiswürfelspender gehalten hat. :grin


    Zitat

    zweite Frage: wie verhindert man, dass die Würfel wieder zusammenfrieren, wenn das Ding draussen ist (oder würde eine "gute Hausfrau" einen halbleeren Behälter einfach gar nicht wieder reinstellen)?


    Eben, deshalb würde Libby das nie tun und meine Mutter auch nicht. :lache Wobei das in diesem Fall auch für die Plastik-Dinger gilt, meine Mutter hat das gehasst, wenn jemand nicht gleich aufgefüllt hat und wenn man dann wirklich mal Eiswürfel brauchte, nur noch 2 Stück drin waren.


    Zitat

    dritte Frage: und wie heisst das Teil nun auf Deutsch??


    Keine Ahnung. :gruebel


    Zitat

    (wahlweise vierte Frage: woher hast du das Bild?


    Nach "ice tray" gegoogelt. :lache


    Zitat

    Ich traue mich mittlerweile ja schon öfter mal, euch meine "Nischen-Empfehlungen" (oder -verrisse) vorzustellen - da wird sicher noch mehr kommen.


    Oh ja! *gespanntbin*


    lg Iris :wave

  • Zitat

    Original von Delphin
    Wobei das in diesem Fall auch für die Plastik-Dinger gilt, meine Mutter hat das gehasst, wenn jemand nicht gleich aufgefüllt hat und wenn man dann wirklich mal Eiswürfel brauchte, nur noch 2 Stück drin waren.


    Wobei ich das ja erst recht "unhausfraulich" finde - einfach nachfüllen, sodass man gar nicht mehr weiss, was jetzt frisch ist und was nicht... :fetch ... oder einfach ein halbes Stück Butter in die leere Butterdose tun und erst beim nächsten Mal spülen... :fetch ... oder die Bratpfanne nur mit Fett sauberwischen und behaupten, das sei für die Pfanne besser als abwaschen.... aber Mütter dürfen sowas! :fetch


    öhm..... sagte ich bereits, dass Shelby mir in manchem ähnlich ist? Ich liebe meine Mutter von Herzen, und wir verstehen uns gut, aber bisweilen hat sie durchaus gewisse libbyeske Züge :wow (was ihr aber natürlich nicht aufgefallen ist, als sie die ersten Kapitel probegelesen hat).

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  • Hallo Piratin :wave
    bitte sei so lieb und stell deine Bücher einzeln vor und hinterlaß in dem Thread "Bücher für Frauen, die Frauen lieben" eine Verlinkung. Sonst tauchen die Bücher leider nicht im Verzeichnis auf. Dort muß jedes Buch einzeln aufgeführt sein, jede Antwort im Thread erscheint, auch wenn die ISBN-Nummer dabei aufgeführt ist, nicht mehr im Verzeichnis. Es wäre schade um jedes so sorgfältig vorgestellt Buch :-)

  • jaaaa.... Wölkchen, weiss ich doch *schnüff*


    ich war zu faul, einzelne Vorstellungen zu machen - das, was ich hier geschrieben habe, reicht ja nicht wirklich für eine Vorstellung


    mal gucken, ich seh zu, ob ich zu denen, wo sich's wirklich lohnt, noch etwas nachliefere ;-)

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  • Hi Mary,
    ich meinte es eigentlich mehr für die Zukunft. Wenn du neue Bücher vorstellst, mach doch bitte dafür jedes mal einen neuen Thread auf und stell sie dort vor und wenn du dann in dem Thread "Bücher für Frauen, die Frauen lieben" nur noch eine Verlinkung zu dem jeweiligen Thread herstellen würdest, wäre es toll. Die Bücher, die du hier einfach mal eingeblendet hast, meinte ich gar nicht :-)

  • Also ich hab jetzt gerade noch mal über die Bridgespielerei nachgedacht und finde, das hätte man auch weglassen könne, irgendwie hatte ich immer alte Damen beim teekränzchen vor Augen, mal davon abgesehen, daß ich mit den SChlemm und Doppelschlemmbegriffen nichts anfangen konnte. :lache

  • Erstmal: Vielen Dank, Mary, für die ausführliche Antwort, so hat sich doch manches geklärt.
    Die Bridge-Szenen habe ich übrigens auch überflogen, aber die Charakterisierung der Mädels habe ich wahrgenommen, auch so, wie sie gemeint waren.


    @ Orlando: Weiß ich doch, wie du es meintest, ich war auch nicht lange deprimiert :-)


    @ Magali/Delphin: Danke für Eure Kommentare


    Bin schon durch und werde jetzt in den anderen Threads noch posten.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Also ich hab jetzt gerade noch mal über die Bridgespielerei nachgedacht und finde, das hätte man auch weglassen könne, irgendwie hatte ich immer alte Damen beim teekränzchen vor Augen, mal davon abgesehen, daß ich mit den SChlemm und Doppelschlemmbegriffen nichts anfangen konnte. :lache


    dann bin ich ja zum Glück nicht die einzige, die bei dieser Szene absolut keinen Durchblick hatte :-)ich hab diesen Abschnitt ein paar mal gelesen, aber irgendwann hab ichs aufgegeben :-(

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner

  • so, jetzt komme ich auch endlich dazu, was zu schreiben.


    Der Titel des Buches gefällt mir. Ich finde es schön, wenn der Titel erst im Laufe des Buches erklärt wird. Und wenn´s auch noch so einen...nunja, "aussagenden" Hintergrund hat, umso schöner. Aber warum passt der Umschlagtext nicht dazu ? Und für welchen Titel hast du (Mary) den Text geschrieben ?


    Zu Ray will ich sagen, dass er ja eigentlich ein ganz netter Kerl ist, aber seine "vorhersehbare" Art finde ich nervig. Wie er jeden Abend nach den Nachrichten Shelby anruft und jedesmal mit dem gleichen Satz beginnt...grauenhaft ! Ich fand es schrecklich zu lesen, wie wenig er auf Shelby eingeht, und begreift. Nur gut, dass er später mehr Einfühlungsvermögen beweisst.


    Was mir beim lesen auch noch bewusst geworden ist, wie wenig Ahnung ich von der Pflanzenwelt wohl habe. Einige Namen (Ackersenf,Storchenschnabel, Porzellansternchen...) habe ich noch nie gehört. Oder gibt es die bei uns garnicht *grübel*


    Ansonsten finde ich die Beziehung zwischen Shelby und Fran sehr schön beschrieben :rolleyes

  • Die Bridge-Szenen sind mir in der amerikanischen Ausgabe gar nicht so aufgefallen. :gruebel Da passen die irgendwie dazu. Ich würde es auch komisch finden, sie in der Übersetzung wegzulassen, denn das Buch ist ja nun mal so geschrieben.


    lg Iris :wave